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Rebecca1120

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2018

Spannung erst im letzten Drittel aufgekommen

Tattoo
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In Liverpool treibt ein Serienkiller sein Unwesen. Er geht bei seinen Morden sehr bizarr vor. Er tätowiert seine Opfer mit skurrilen Symbolen. Spuren hinterlässt er keine. Seit fast einem Jahr versucht ...

In Liverpool treibt ein Serienkiller sein Unwesen. Er geht bei seinen Morden sehr bizarr vor. Er tätowiert seine Opfer mit skurrilen Symbolen. Spuren hinterlässt er keine. Seit fast einem Jahr versucht die Polizei ihn zu finden. Als ein neues Opfer auftaucht, das der Ehefrau des ermittelnden Beamten, Greg Carver, äußerst ähnlich sieht, wird klar, dass der Täter auch ihn jagt....
Die Kurzbeschreibung hatte mich neugierig gemacht. Wenn mir auch der Einstieg leicht gefallen ist, so habe ich doch von Anfang an mit der Weitschweifigkeit der Beschreibungen der Ermittlungsarbeit, der Bedenken der Ermittler sowie deren privater Probleme beim Lesen zu kämpfen gehabt. Das fand ich nicht interessant. Es hat weder der Spannung genützt, noch dem Erkennen des Mörders gedient. Da hätte der Autor mit weniger mehr erreicht.
Viele Kapitel im Mittelteil setzten sich mit der Frage bzw. den Ermittlung zu dem Mordanschlag auf Carver auseinander. Hier ist mir beim Lesen der Bezug auf das eigentliche Thema >den Dornenkiller zu finden< in den Hintergrund gedrängt worden. Da wollte der Autor wohl zu viel in eine Geschichte legen. Spannung kam bei mir erst beim letzten Drittel des Buches auf. Hier nimmt die Handlung richtig an Fahrt auf. Aber so weit muss man erst einmal kommen. Das beste am Ende: auf die Identität des Dornenkillers wäre ich nie gekommen. Das hat mich ein wenig mit dem Buch wieder ausgesöhnt. Aber insgesamt betrachtet kann ich leider nur 3 Lese-Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 25.10.2018

temporeich und spannend

Leid und letzter Tag
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Auf dem Marktplatz steht ein Mann, den alle für irre halten. Denn er hat einen an seinen Oberkörper angeketteten Koffer bei sich. Wie sich später herausstellt enthält der Koffer 5 nummerierte Handys, mittels ...

Auf dem Marktplatz steht ein Mann, den alle für irre halten. Denn er hat einen an seinen Oberkörper angeketteten Koffer bei sich. Wie sich später herausstellt enthält der Koffer 5 nummerierte Handys, mittels derer die Polizei zu einem Katz- und Mausspiel vom Täter gezwungen wird. Ein Wettlauf gegen die Zeit, bei dem es um Menschenleben geht, beginnt….
Dieser Erik-Donner-Band hat es in sich. Da kommt sogar Donner an seine Grenzen. Von Anfang an beginnt er temporeich und spannend. Und es ist der erste Teil in dem Erik Donner menschliche Züge aufweist und diese auch offen zeigt. War er bisher immer der Einzelgänger, so ist er in diesem Fall, wenn die Polizei erfolgreich sein will, zwingend auf seine Kollegen angewiesen. Aber nicht nur auf die, sondern auch auf seinen pensionierten Vater mit dem ihn kein so gutes Verhältnis verbindet.
Mich hat der Krimi von Anfang an gepackt. Ich habe mit gefiebert bei der Lösung der Aufgaben. Muss dabei auch zugeben, dass die Lösungen immer logisch und folgerichtig waren, ich aber nie selbst darauf gekommen wäre. Ich muss schon sagen, dass der Autor hier viel Fantasie, die aber durchaus glaubhaft und nachvollziehbar ist, in die Geschichte hat einfließen lassen. Bewundernswert, weil ihm damit ein wundervoll spannendes Werk gelungen ist, das ich jedem Krimi-Fan uneingeschränkt weiterempfehlen kann. Von mir gibt’s daher 5 wohlverdiente Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 25.10.2018

konnte mich nicht überzeugen

Die perfekte Unschuld
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Auf einem Rockfestival in Edinburgh wird ein Besucher erstochen. Obwohl hunderte von Menschen dort sind, bemerkt niemand etwas. Nur wenige Stunden später in der gleichen Nacht wird Leiche einer Krankenschwester ...

Auf einem Rockfestival in Edinburgh wird ein Besucher erstochen. Obwohl hunderte von Menschen dort sind, bemerkt niemand etwas. Nur wenige Stunden später in der gleichen Nacht wird Leiche einer Krankenschwester entdeckt. Verwertbare Spuren gibt es keine und zwischen den Opfern bestand keine Verbindung. Detective Callanach über nimmt die Ermittlung – nichts ahnend, dass noch weitere Opfer folgen werden…
Anfangs nimmt das Buch gleich stark an Fahrt auf. Callanach wird von den Ereignissen fast überrollt. Wobei er mir als Ermittler sympathisch ist. Die Aufmerksamkeit des Lesers ist gefordert, da sehr viele handelnde Personen in dem Buch erscheinen. Oftmals wird in diesem Thriller auch Bezug auf den Vorgängerband genommen, was mir, da ich den nicht gelesen hatte, Schwierigkeiten beim Verstehen des Romans bereitet hat. Mein Rat: erst Teil 1 lesen, dann dieses Buch.
Die Geschichte insgesamt betrachtet fand ich nicht sehr glaubwürdig, eher konstruiert. Sehr ausführlich wird immer wieder das Kompetenzgerangel innerhalb der Ermittlungsbehörde geschildert, wie auch das Geplänkel der Kollegen untereinander. Das war mir irgendwann einfach zu viel und ging zu Lasten der eigentlichen Handlung und der Spannung. Insgesamt betrachtet hat mich dieser Thriller nicht überzeugt. Von mir gibt’s daher nur 3 Lese-Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Charaktere
  • Idee
  • Handlung
Veröffentlicht am 23.10.2018

Hatte mir mehr Spannung versprochen

Die Elemente des Todes
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Dieser Thriller beruht auf wahren Begebenheiten. Das hatte mich neugierig gemacht. So werden in Norddeutschland von 1994-1996 Menschen auf die unterschiedlichste Weise getötet – erwürgt, erschossen und ...

Dieser Thriller beruht auf wahren Begebenheiten. Das hatte mich neugierig gemacht. So werden in Norddeutschland von 1994-1996 Menschen auf die unterschiedlichste Weise getötet – erwürgt, erschossen und zerquetscht. Hauptkommissar Kiefer Larsen erkennt erst sehr spät Zusammenhänge zwischen den Morden. Aber Beweise nicht…
Der Leser wird gleich zu Anfang mit seiner „Philosophie“ des Mordens bekannt gemacht. Das habe ich anfangs nicht wirklich verstanden, aber neugierig hat es mich schon gemacht. Ja und dann geht es Kapitelweise immer zeitlich gesehen vor und zurück. Ich kam mir beim Lesen manchmal wie ein Wellenreiter vor – auf und ab. Dieser Schreibstil hat mich nicht so überzeugt. Wenn dadurch Spannung entstehen sollte, ist dies bei mir nicht gelungen.
Der krankhafte Geist des Täters, seine manipulierende Art beim Umgang mit Freunden insbesondere mit Frauen wurden hier im Buch sehr gut dargestellt. Er muss schon eine sehr starke Persönlichkeit sein der aber jegliche Empathie fehlt. An einigen Stellen habe ich mich gefragt, ob Frauen wirklich so naiv sein können?
Streckenweise sind mir die Ausführungen zu Nebensächlichkeiten, wie z. B. der telefonische Austausch zwischen Steve und Kiefer (beide Profiler) zu ausufernd. Das hatte mit der Mordermittlung nicht direkt zu tun. Das fand ich nicht so gut.
Insgesamt gebe ich diesem Thriller daher auch nur 3 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 21.10.2018

mal andere Sicht auf Strafe und Vollzug

Gangsterblues
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Joe Bausch hat hier ein Buch geschrieben, das dem Leser eine völlig unbekannte Sicht auf Strafe, Haft und Strafvollzug ermöglicht. Jedenfalls erging es mir beim Lesen so. Wer kann sich denn, ohne dort ...

Joe Bausch hat hier ein Buch geschrieben, das dem Leser eine völlig unbekannte Sicht auf Strafe, Haft und Strafvollzug ermöglicht. Jedenfalls erging es mir beim Lesen so. Wer kann sich denn, ohne dort einmal eine Strafe abgebüßt zu haben, so ein Leben hinter Gittern vorstellen? Kennt man doch eigentlich nur aus den Fernsehkrimis. Aber hier wird schon sehr detailliert an Einzelschicksalen beschrieben, wie unterschiedlich die Menschen mit dem Leben im Vollzug umgehen und was sie dort hingebracht hat.
Dabei hat Joe Bausch in meinen Augen auch sehr viel von seiner Persönlichkeit, seinen inneren Kämpfen bei Bitten der Häftlinge und seinen Beweggründen bei Entscheidungen preisgegeben. Es ist ein sehr ehrliches Buch. So werden darin auch Missstände im geltenden Recht, unterschiedliche Sichtweisen von Arzt und Justiz die aufeinandertreffen offen angesprochen. Man merkt beim Lesen, dass der Arzt Joe Bausch immer ein offenes Ohr für seine Klienten hat, wohl durchdacht seine Prognosen und Entscheidungen trifft, sich dabei aber immer am Menschen orientiert und keine unhaltbaren Versprechungen macht. Vielleicht ist es gerade das, was die Häftlinge am meisten brauchen: jemand der ihnen zuhört. Die einzelnen Kapitel zeigen immer ein Einzelschicksal auf, das der Autor aus seiner persönlichen Sicht erzählt und anhand eigener Recherchen wertet. Wobei bei der Wortwahl oft zu merken ist, dass der Autor sehr tief in den Alltag der Gefangenen „verwurzelt“ ist. Ich empfand das als sehr unterhaltsam, authentisch und lesenswert. Wobei sich mir eine Geschichte besonders eingeprägt hat: Struth geht nicht. Ich habe mich mit den harten Geschichten sehr gut unterhalten geführt und vergebe daher 4 Lese-Sterne.