gefühlvolle Liebesgeschichte - lesenswert
Die englische FotografinEliza Fraser wird als Kind Zeugin als ihr Vater bei einem Bombenattentat in Indien stirbt. Ihr Mutter, zu der sie noch nie ein enges, liebevolles Verhältnis hatte, reist mit ihr wieder nach England zurück. ...
Eliza Fraser wird als Kind Zeugin als ihr Vater bei einem Bombenattentat in Indien stirbt. Ihr Mutter, zu der sie noch nie ein enges, liebevolles Verhältnis hatte, reist mit ihr wieder nach England zurück. Fast zwei Jahrzehnte später kehrt Eliza nach Indien zurück. Sie will ihr Hobby >das Fotografieren< zum Beruf machen. Sie hatte einen Fotoauftrag ergattert, der ein Jahr lang das Leben der Maharadscha-Familie, das Leben in Indien überhaupt, dokumentieren soll. Aber Eliza will keine gestellten Bilder, nicht Glanz und Schein. Sie will mehr. Sie will Land und Leute realistisch einfangen, auch wenn das was sie dabei sieht nicht immer erfreulich ist. Unterstützung bei ihren Eigeninitiativen findet die bei Indira, einer am Hof geduldeten Waisen und bei Jayant, dem 2. Sohn der Maharani.
Ich fand die sich langsam entwickelnde Liebe zwischen Jay und Eliza anrührend und manchmal auch schmerzhaft beschrieben. Schmerzhaft immer dann, wenn wieder Pflicht, Standesdünkel, Intrigen und Missverständnisse den beiden im Weg standen. Das verwandtschaftliche Verhältnis zwischen Eliza und Indira war vorhersehbar. Aber das hat meinen Lesegenuss nicht stark geschmälert. Interessant fand ich die Beschreibungen, dass Witwen in Indien ein schlechtes Ansehen hatten. Sie hätten ihren Mann besser pflegen sollen und wurden zusammen mit dessen Leichnam lebendig verbrannt. Davon hatte ich bis dato noch nie gehört. Oh Gott wie grausam.
Ich habe mich mit dem Buch gut unterhalten gefühlt. Von mir gibt's daher 4 Lese-Sterne.