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Redrose

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Sprachgewaltiger Krimi für Liebhaber des Besonderen

Magnolienmord
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Cosy Crimi nicht nur für Gartenfreunde.

Elinor Sander wohnt in einem alten Mehrfamilienwohnhaus in Frankfurt, das Haus haben ihre Eltern an sie und ihre Schwester vererbt. Die Mieter ihres Hauses sind ...

Cosy Crimi nicht nur für Gartenfreunde.

Elinor Sander wohnt in einem alten Mehrfamilienwohnhaus in Frankfurt, das Haus haben ihre Eltern an sie und ihre Schwester vererbt. Die Mieter ihres Hauses sind ähnlich verschroben wie Elinor selbst, wenn man sie als Blume betrachten würde, dann wäre Elinor wohl eine welke Distel.

In diese ruhige Idylle, in der ein Fuchs im Garten schon das Aufregendste ist, was Elinor seit langem erlebt hat, bricht Simon ein, ein Magnolienexperte auf Abwegen. Beide sind ein wenig seltsam von der Art, ein wenig aus dieser Welt gefallen, aber sie tun einander gut und verlieben sich.

Was liegt also näher, als dass Elinor ihrem Simon helfen will, als dieser von seiner Vergangenheit und kriminellen Elementen verfolgt wird?

Dieser Gartenkrimi ist nicht für Freunde des blutigen Kettensägemassakers gedacht. Er kommt ruhig daher, verträumt wie ein plätschernder Bach in einer wunderschönen Gartenanlage, aber nie langweilig. Die Autorin spielt mit unserer Sprache, reiht Wort um Wort aneinander, so dass wunderbare Wortperlen entstehen.

Ich habe diesen Krimi genossen, hier wird Sprache zelebriert und wer wissen will, ob der Fuchs die Gans gestohlen hat oder womöglich doch was anderes, der wird das Buch wohl lesen müssen.

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Eine wunderbare Krimireihe aus dem schönen Graz

Todesläuten
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Ich schreibe selten etwas über ein Cover, da dieses zwar der Stopper in der Buchhandlung ist, wegen dem ich ein Buch in die Hand nehme, aber danach ist eigentlich die Handlung wichtig.
Ausnahmsweise will ...

Ich schreibe selten etwas über ein Cover, da dieses zwar der Stopper in der Buchhandlung ist, wegen dem ich ein Buch in die Hand nehme, aber danach ist eigentlich die Handlung wichtig.
Ausnahmsweise will ich dieses Mal was zum Cover sagen, da ich es einfach klasse fand: unten, in Schwarzweiß gehalten die Silhouette von Graz mit dem markanten Glockenturm, der Liesl, oben die Glocke, schwingend und Raum einnehmend, ebenfalls in Grautönen und dazwischen tropf das Blut von der Glocke den blutroten Titel Todesläuten, sehr gelungen und lässt mich leicht schaudern.

Eigentlich bin ich ja mehr Cosy Crime Fan, aber trotz des schaurigen Titels und des vielen Bluts auf dem Cover, fand ich Todesläuten nicht zu brutal. Ok, das Opfer wird grausam von der Glocke der Liesl erschlagen, aber das wird nicht endlos ausgewalzt und der Tod auch nicht detailliert beschrieben, es gibt keine Folterungen oder Psychospielchen, sondern einen wunderbaren Krimi mit interessanten Ermittlern.

Oberhaupt der Truppe ist Chefinspektor Toni Walkolbinger, der sein Team auch gerne mal in sein Lieblingsrestaurant einlädt; die Würstchenbude Zwölfer. Doch dieses Mal kommen Toni, Cindy, Niklas und Franz nicht dazu, sich ihren geliebten Würstel zu widmen, müssen sie doch gleich alles stehen und liegen lassen, da ein Mord gemeldet wurde. Hotdog und Käsekrainer müssen warten, auf dem Schlossberg liegt eine Leiche.

Da im Prolog bereits eine Person aus der Versenkung aufgetaucht war, die von vielen gehasst wurde, wundert es den Leser nicht, dass es sich bei dem Toten um Thomas Neuburg handelt. Verdächtige gibt es viele, den Bruder, der um sein Erbe fürchtet und alle anderen, die von Thomas Neuburg aufs Kreuz gelegt worden waren. Aber wer war es? Genial wie immer wieder neue Verdächtige ins Visier geraten und bis zum Schluss war mir der wahre Täter oder war es gar eine Täterin unbekannt.

Schön ausgewogen neben der Ermittlungstätigkeit haben sich auch die Charaktere entwickelt und auch der Humor kam nicht zu kurz. „Toni spürte etwas innen drinnen reißen. Der Geduldsfaden?“, denn Toni hat keinen Sinn für die politischen Ränkespiele. Macht und Ämter sind ihm egal, er möchte nur den Schuldigen finden, unabhängig vom Ansehen der verdächtigen Personen.

Cindy Panzenböck als die Jüngste im Team, ergänzt sich wunderbar mit Toni und ich bin schon sehr gespannt, wie es mit dieser Truppe weitergeht. Wird Niklas von seiner Obsession für seine Freundin geheilt oder wird Cindy ihn weiterhin vergebens anschmachten? Das Buch hat mir Lust auf mehr gemacht und ich warte jetzt mal auf Band 3.

Der Schlossberg wird zum Todesberg, hier ist der Titel Programm und die Autorin lädt den Leser nach Graz ein. Ich habe richtig Lust bekommen, auf den Schlossberg zu fahren, die Liesl anzusehen, hoffentlich ohne Leiche, und mir dann beim Zwölfer eine Käsekrainer zu gönnen.

Sehr gerne vergebe ich 5 Sterne und empfehle das Buch weiter.

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Veröffentlicht am 08.11.2020

KK strapaziert wieder die Lachmuskeln

Zwei Schwestern für ein Halleluja
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Bei diesem Buch ist KK mehrdeutig, es kann bedeuten: Konny und Kriemhild oder aber auch Krimi Kruse. Beides trifft zu, denn ich habe mich mal wieder köstlich amüsiert.

Der schwarze Humor und tiefsinnige ...

Bei diesem Buch ist KK mehrdeutig, es kann bedeuten: Konny und Kriemhild oder aber auch Krimi Kruse. Beides trifft zu, denn ich habe mich mal wieder köstlich amüsiert.

Der schwarze Humor und tiefsinnige Wortwitz von Tatjana Kruse hat mich schon längst zum Fan werden lassen und so habe ich mich auch auf „Zwei Schwestern für ein Halleluja“ sehr gefreut.

An einem verregneten Sonntagmittag hat mir das Buch den Tag versüßt und viel zu schnell war es schon wieder ausgelesen und hat mich kichernd zurückgelassen.

Der Beginn erinnert nicht von ungefähr an die Dornenvögel, doch diesmal geht es nicht um Richard Chamberlain, alias Pater Ralph, sondern um Konny, die gemeinsam mit ihrer Schwester Kriemhild eine Pension führt und in ebendieser Pension war Pater Robert Eberhard zu Gast. „Konny war schockverliebt in diesen schmucken Priester, dessen Charakter ebenso schön war, wie sein Äußeres.“

Und während Konny sich schon als seine künftige Haushälterin sieht, mit der Option auf mehr, stirbt Pfarrer Eberhard nur kurz nach seiner Abreise an einem vermeintlichen Herzinfarkt. Während der Beerdigung am offenen Grab erhält Konny eine SMS vom Toten selbst „Ich wurde ermordet, führen Sie meinen Mörder seiner gerechten Strafe zu.“

Gewohnt tatkräftig und manchmal unfreiwillig komisch, machen sich die ungleichen Zwillingsschwestern Konny und Kriemhild daran, den Mörder von Pater Eberhard zu finden. Mit dabei sind bekannte Nebenfiguren, denen die Autorin liebevoll und lebendig Gestalt verleiht. Zum Beispiel Herr Hirsch, dessen Gehirn ihn seit seinem Schlaganfall oft sehr unpassende Wörter aussprechen lässt oder sind vielleicht Löwenzahnsalat und Leberpastille doch irgendwie passend an einer Beerdigung? Oder Klein Wilmer, der mit seiner Querflöte „My heart will go on“ bestialisch schändet. „Überall auf dem Hof flatterten Amseln und Spatze verstört auf und Regenwürmer bohrten sich traumatisch zurück in die Erde.“

Tatjana Kruses Humor kommt durchaus auch subtil daher, etwa, wenn es in einem Ort viele Geburten gibt, da ganz nebenbei bemerkt vor 9 Monaten das große Jahrestreffen der Vereine stattfand. Der Begriff gesellschaftlicher Höhepunkt gewinnt dabei eine ganz eigene Bedeutung.

Für alle Freunde des humorvollen Krimis kann ich Zwei Schwestern für ein Halleluja nur wärmstens empfehlen und ich vergebe 6 von 5 Sternen 😉 für die Mördersuche von Konny und Kriemhild.

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Amüsanter Sommerspaß

Wer braucht schon eine Null
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Dies ist der zweite Band aus der Null-Reihe. Band 1, „wer will schon eine Null“ hatte ich als Hörbuch gewonnen und weil wir alle so viel Spaß in unserer Hörrunde hatten, hatte die Autorin ein Gewinnspiel ...

Dies ist der zweite Band aus der Null-Reihe. Band 1, „wer will schon eine Null“ hatte ich als Hörbuch gewonnen und weil wir alle so viel Spaß in unserer Hörrunde hatten, hatte die Autorin ein Gewinnspiel veranstaltet, welches ich gewonnen habe.

Nachdem sich in Band 1 alles um Agata gedreht hatte, ist in Band 2 jetzt Martha an der Reihe, die sich in Band 1 mit Agata in Apulien angefreundet hatte. Während Agata in Apulien ihr Glück gefunden hat und jetzt an der Seite ihres Multimiliardärs das schöne Leben genießt, läuft es für Martha eher nicht so prickelnd.

Ihr Auto wird abgeschleppt, ihre Mutter nervt und ihr Freund Simon ist in Riga und scheint sich für seine WG-Mitbewohnerin mehr zu interessieren, als mit ihr zu skypen. Da kommt ein Anruf von Agata gerade richtig. Gerne entflieht Martha Deutschland und macht sich auf nach Andalusien.

Stilvoll wird sie im Privatjet abgeholt und da werde ich schon ein wenig neidisch. Überhaupt scheint das Leben zusammen mit Agata immer ein wenig schöner und bunter zu sein und ich ertappe mich bei dem Gedanken, dass ich sie auch gerne als Freundin hätte.

Aber so ganz glatt läuft es für Martha auch in Andalusien nicht. Wer wissen möchte, was Martha noch alles erlebt und nach Band 1 auch ein wenig Sehnsucht nach der quirligen Agata hatte, dem kann ich „Wer braucht schon eine Null“ guten Gewissens empfehlen.

Das Buch ist wie ein schöner Tag am Strand, liest sich angenehm leicht und aufgrund der lebendigen Ortsbeschreibungen, kann sich der Leser auch wunderbar an die schönen Landschaften Andalusiens hinträumen. Besonders gut hat mir dabei auch der Sonnenuntergang gefallen 😉

Ein wenig vermisst habe ich Agatas Zwillingsbruder Zeno, der nur einen sehr kurzen Gastauftritt hatte, ich hoffe ja immer noch, dass ein weiterer Band der Null Reihe ihm gewidmet ist.

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Spannender Hamburg Krimi mit sympathischen Ermittlerinnen

Alsterschwan
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Dies ist bereits der dritte Band der Reihe um die so unterschiedlichen Kommissarinnen Stella Brandes und Banu Kurtoglu.

Dieses Mal geht es um verschwundene Jugendliche und um Geheimnisse aus der Vergangenheit ...

Dies ist bereits der dritte Band der Reihe um die so unterschiedlichen Kommissarinnen Stella Brandes und Banu Kurtoglu.

Dieses Mal geht es um verschwundene Jugendliche und um Geheimnisse aus der Vergangenheit ihrer Vorfahren. Besonders Banu ist betroffen, als ein Junge, der etwa im Alter ihrer Tochter Merve ist, auf einer Party auftaucht und plötzlich zusammenbricht. Die Umstände deuten auf Mord und plötzlich rücken auch andere Jugendliche, die verschwunden sind, in den Fokus.

Während sich Merve im vorherigen Band noch plötzlich für Kopftücher und radikale Ansichten interessierte, hat sie inzwischen den Spaß an freizügiger Kleidung entdeckt und schockiert und provoziert gerne ihre Mutter. Sehr gut gefallen hat mir, wie sich Merve aus der gluckenhaften Umklammerung von Banu befreien und ihren eigenen Weg gehen will.

Stella hingegen plagen andere Sorgen. Ihr Freund, der berühmte Schauspieler Jupiter Jones ist immer viel auf Reisen für seine Dreharbeiten und wird immer wieder mit anderen Frauen in der Presse abgelichtet. Hat ihre Liebe eine Chance, wenn sie sich nur so selten sehen?

Neben dem Privatleben der Ermittlerinnen geht es aber vor allem auch um den Fall. Und was da enthüllt wird, ist schon sehr menschenverachtend und beängstigend.

Alsterschwan ist wieder gutgeschrieben und ich konnte das Buch in einem Rutsch durchlesen.
Das Schicksal der Jugendlichen lässt den Leser nicht kalt, die Ermittlerinnen kommen sympathisch rüber, genau so mag ich es.

Ich vergebe 5 Sterne und freue mich auf weitere Fälle mit Stella und Banu.

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