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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.05.2023

Heimatumarmungen

Vielleicht irgendwann (Vielleicht-Trilogie, Band 3)
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Mit dieser Reihe habe ich mich beim Lesen zum ersten Mal richtig aus meiner Komfortzone gewagt. Denn normalerweise gelangen es Bücher mit einem Setting, welches im Ausland spielt, ins Regal. Doch die Protagonisten ...

Mit dieser Reihe habe ich mich beim Lesen zum ersten Mal richtig aus meiner Komfortzone gewagt. Denn normalerweise gelangen es Bücher mit einem Setting, welches im Ausland spielt, ins Regal. Doch die Protagonisten und vor allem die Autorin Carolin Wahl haben mir gezeigt, wie schön eine deutsche Stadt als Setting doch eigentlich sein kann. Nämlich sehr schön. Ich hätte auf jeden Fall nichts dagegen, mit Brie, JoJo und Karla mal die Münchener Stadt unsicher zu machen oder einfach einen schönen Abend auf der Couch in ihrer WG zu verbringen. Dass nur das Setting etwas Neues für mich war, reichte mir natürlich nicht, denn im letzten Band war besonders der Motorsport Programm. Durch Karla und Hennings Geschichte wurde man mit Fingerspitzengefühl und Leidenschaft auf dieses Thema hingeführt. Obwohl das Geschehen nur aus Karlas Sicht erzählt worden ist, spürt man beim Lesen in seinen Adern, was diese Leidenschaft für die beiden bedeutet. Geprägt von Herzschlag- und Herzensmomenten vom ersten Moment und vielen Vielleichts, da sie sich wirklich nicht gesucht, aber gefunden haben. Sie fühlt sich zum ersten Mal richtig gesehen und angekommen, obwohl sie das vorher alles gar nicht wollte und immer noch doch nicht wollte. Da sind zu viele wirre Gedanken und Herzsplitter, die zu tief sitzen und nur sehr vorsichtig und mit bedacht entfernt werden können. Während Karlas Gedanken und Gefühl wie Ebbe und Flut waren, war Henning wie ihrer Klippe und Anker. Die Dynamik von den beiden hat mir sehr gefallen, Sodawasser sich ihre Unterhaltungen wie Heimatumarmungen angefühlt haben.
Eine Reihe, die mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen und nur weiterempfehlen kann!

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Veröffentlicht am 10.05.2023

In a world where I feel like I could be swept away by the waves at any moment, he anchors me

Icebreaker
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Manche wichtigen Themen wurden mir leider zu oberflächlich behandelt und zwar öfters aufgegriffen, aber nicht wirklich in die Tiefe gegangen. Den gelegten Fokus auf das Eishockey und pair Skating fand ...

Manche wichtigen Themen wurden mir leider zu oberflächlich behandelt und zwar öfters aufgegriffen, aber nicht wirklich in die Tiefe gegangen. Den gelegten Fokus auf das Eishockey und pair Skating fand ich sehr toll und man hat ein gutes Gefühl dafür bekommen, was sich hinter den Kulissen abspielt. Trotzdem hätte ich mir noch ein paar genauere Szenen von dem Training und aber auch das von Anastasias Eiskunstlaufen Training gewünscht.
Ich bin ein großer Fan von zwischen-den-Zeilen-Lesen, allerdings war der Schreibstil von Hannah Grace eher einfach gehalten, dennoch gut lesbar.
Auf der Freundesseite von Nate wurden mir zu viele Charaktere vorgestellt beziehungsweise hatte ich das Gefühl, dass die Autorin versucht hatte, die Protagonisten in den folgenden Bänden schon ganz genau beschrieben zu wollen. Das wirkte dann leider etwas gedrungen und viel. Da wäre eine unauffälligere Weise schöner gewesen.
Auf der anderen Seite war es toll zu sehen, wie sie beide versucht haben, für den jeweils anderen die best mögliche Version seiner selbst zu sein. Durch sie fühlt sich Nate gesehen und mehr verstanden, was ihn zum glücklichsten Menschen macht. Er setzt sich für sein Team als Kapitän ein und möchte auch nur für Anastasia das Beste, obwohl er das nicht immer richtig sagen und zeigen kann. Anastasia versucht immer das Gute und Positive zu sehen, selbst an schlechten Tagen, von denen sie viele hatte. Sie ist eine sehr starke Frau und es ist schade, dass Nate dies nicht sah, sondern erst durch seine Freunde aufmerksam gemacht werden musste.
Durch Nate und ihr neues Umfeld lernt sie, gesunde Beziehungen zu führen - zu Menschen und zum Essen. Auch wenn es nicht einfach ist, hat sie es irgendwie geschafft, aus ihren alten Gewohnheiten und Glaubenssätze zu entfliehen, weil dort nun neue, viel schönere sind. Es verdeutlicht, wie wichtig es ist, sein Leben auch mal zu hinterfragen und wenn dort niemand ist, den man vertrauen kann, ist dort immer noch man selber.

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Veröffentlicht am 10.05.2023

Regenbogenbuch

No Longer Lost - Mulberry Mansion
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Wenn ich an May und Wes denke, sind dort Erinnerungsmomente in allen Farben. Rot, Grün, Braun, Blau, Orange, Lila, Gelb. Blau ist diejenige, die am hellsten strahlt, wenn der Mond nachts leuchtet oder ...

Wenn ich an May und Wes denke, sind dort Erinnerungsmomente in allen Farben. Rot, Grün, Braun, Blau, Orange, Lila, Gelb. Blau ist diejenige, die am hellsten strahlt, wenn der Mond nachts leuchtet oder es ist einfach nur eine besondere Ampel. Wes ist einer dieser Mondmenschen, dem May all ihre Wahrheiten bei einem Psychologieexperiment erzählen kann, ohne verurteilt zu werden.
Die Sonne hingegen kann sogar die Sonne die dunkelsten Orte zum Leuchten bringt. May ist einer dieser Sonnenmenschen, denn sie versucht den Schmerz anderer und besonders den ihrer Freunde zu lindern und zu nehmen.
Dabei vergisst sie oft, dass auch sie ein Stück dieser Liebe verdient, die sie in der Welt verteilt. Sie war schon immer jemand, der anderen Menschen tief in die Seele schaut, weil sie von früh an realisiert hat, dass dort mehr als nur der Augenkontakt ist egal, ob der eines Kolibris oder Adlers. Als Mays grünen Augen zum ersten Mal in die braunen von Wes schauten, sah sie jedoch nichts anderes, als dass sie sich ganz weit weg von ihm befindenden sollte. Er ist zu viel von dem, was sie nicht sein möchte und zu wenig von dem, als das er sie verstehen könnte. Als sie zwangsweise immer mehr Zeit miteinander verbringen müssen und Einblicke in ihren Alltag bekommen, kommt allerdings immer mehr das Bedürfnis aus, den anderen wirklich verstehen zu wollen. Es ist nichts Schlimmes daran, dass es Menschen gibt, die immer mehr lieben, als geliebt zu werden oder mehr verstehen, als verstanden zu werden. Am Ende möchte man sich jedoch immer etwas weniger verloren fühlen und mehr nach ankommen. Auch wenn dort immer zu viele umherschwimmende Gedanken sind, scheinen die nur beim Anblick in gewisse glitzernde braune Augen zu ertrinken.

May war wie Poesie, während die Welt immer noch dabei war, das Alphabet zu lernen. Wie ein Stern, der aus einer weiten Distanz sehr klein aussieht, aber von nahen riesigen groß und leuchtend ist.
Ich denke an May, wenn ich in den Himmel schaue und dort besondere Wolken oder Fruchtfleischfäden sehe. Ich denk an May, wenn ich durch den Wald spaziere und genauso wie sie mal etwas Waldeinsamkeit brauche. Ich denk an May, wenn ich Fassaden sehe - die von Menschen und von Gebäuden. Ich denke an May, um mir kein vorschnelles Bild von Menschen zu malen. Ich denke an May, wenn ich jemanden mit einer Schleife im Haar sehe. Ich denke an May, wenn ich unter einem Apfelbaum liege und Sommerschnee sehen. Ich denke an Wes, um mich zu erinnern, das anders nicht gleich kaputt.
Ich denke an das Lächeln von Wes, was ich genauso wie May gerne in eine Erinnerungsschatulle getan hätte. Ich denke an Wes, um mich daran zu erinnern, meine eigenen Wege zu gehen. Ich denke an Wes, wenn ich mir zu viele Gedanken um die Welt mache und sich mein Inneres wie ein Labyrinth anfühlt.
Ich denke an May und Wes bei Stirn-Umarmungen und bei Fast-Berührungen. Vor allem denke ich an May und Wes, wenn ich Blau sehe, Blau fühle und mal eine Blaupause brauche. Ich denke allgemein in vielen binden Farben an Wes und May, was sehr surreal und sehr, sehr schön ist.
Schlussendlich habe ich durch May gelernt, die kleinen Moment mehr wertzuschätzen und durch Wes habe ich jetzt weniger Angst davor, Zug zu fahren und am falschen Ziel anzukommen. Selbst wenn da gar kein Ziel ist, ist es okay, denn am Ende ist immer noch der Weg das Ziel.

Dazu malen beim Lesen die Worte von Merit Niemeitz die schönsten und buntesten Bilder in das eigene Gedächtnis, obwohl sie auf dem Papier nur schwarz und weiß sind. Das macht das Buch nicht nur Fassaden-schön, sondern besonders absurd-schön, weil man dadurch auch Gefühle in allen Farben fühlt.

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Veröffentlicht am 10.05.2023

Efeugeruch auf jeder Seite

Dark Ivy – Wenn ich falle
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Nachdem ich schon lange mit dem Gedanken geliebäugelt habe, mal ein Buch von Nikola Hotel zu lesen, wurde mein erstes es dieses hier.
Die Hintergrundidee von einer Academy auf einer Insel mit Dark-Academia ...

Nachdem ich schon lange mit dem Gedanken geliebäugelt habe, mal ein Buch von Nikola Hotel zu lesen, wurde mein erstes es dieses hier.
Die Hintergrundidee von einer Academy auf einer Insel mit Dark-Academia Vibes, hat mich total angesprochen, da ich dieses verwunschene Setting mit seinen Geheimnissen und Intrigen sehr interessant und spannend finde. Dieses Feeling war am Anfang auch präsent, verschwand dann doch leider mit dem Fortgang der Handlung zunehmend mehr. Das lag aber auch zum Teil an den Protagonisten, da ihre Handlungen und Gespräche an manchen Stellen für mich sehr unüberlegt und naiv wirkten.
Davon abgesehen, ist gerade Eden ein authentischer Charakter, die ihre Schwächen und Stärken zeigt und versucht, ihren Platz in der Welt zu finden. Will hingegen konnte ich auf den ersten Seiten nicht so richtig einordnen, wodurch er sehr blass wirkte. Das kann aber auch etwas daran liegen, dass das Buch nur aus der Sicht von Eden geschrieben wurde und somit bekam Will im Laufe der Geschichte auch immer mehr Farbe. Allerdings war es unglücklich, wie er sein reiches Leben und die “Lasten” die damit kommen, mit Edens schwerer Vergangenheit regelrecht gleichsetzte.
Besonders fand ich das blackout-poetry, was mal etwas Neues war und sehr schön in die Geschichte eingearbeitet wurde. Nach dem Cliffhanger muss ich natürlich auch wissen, wie es in Band 2 weitergeht.

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Veröffentlicht am 17.03.2023

Lieblingstanzbuch

Hold Me - New England School of Ballet
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Was macht dieses Buch mit mir, dass ich nicht aufhören konnte, immer mehr über Zoe und Jase zu erfahren? Ich habe jetzt schon Fernweh nach der New England School of Ballet und hätte den beiden ewig beim ...

Was macht dieses Buch mit mir, dass ich nicht aufhören konnte, immer mehr über Zoe und Jase zu erfahren? Ich habe jetzt schon Fernweh nach der New England School of Ballet und hätte den beiden ewig beim Tanzen zusehen können.

Die Protagonisten transportieren ihre Liebe und Leidenschaft zum Tanzen auf eine so sanfte und schmerzliche Weise, dass es schon wehtat, weil man alles mit ihnen mitfühlen musste.
Dabei ist gerade Jase am Anfang der Jenige, dem es einfach unendlich leid war, so viel zu fühlen und er deswegen lieber gar nichts mehr fühlen wollte. Zumindest nach außen hin wirkte das so, aber tief in ihm drin ist dort noch dieser kleine Funke, der sich noch zu einem großen Feuer ausbreiten kann. Manchmal ist das Mutigste, was man tun kann, keine Angst davor zu haben zu fühlen, aber das muss man auch erstmal verstehen.

Jase und Zoe sind beide irgendwie sehr gut darin, voreinander und vor anderen Sachen, die ihnen das Leben in den Weg stellen, wegzurennen. Ganz heimlich glaube ich aber, dass sie eigentlich nur aufeinander laufen möchten, aber sich vorher noch etwas finden müssen. Sie wissen so gut wie alles übereinander und trotzdem haben sie sich verloren.
Wenn sie alles übereinander wissen, vor allem die Sachen, die nicht viele wissen, warum rennen sie dann immer noch. Da war doch etwas und warum ist dieses Etwas plötzlich nicht mehr aus haltbar?

Zoe hat eine sehr starke Persönlichkeit, auch wenn sie häufig am Zusammenbrechen oder kurz davor ist. Jeder hat mal diese Momente in seinem Leben, wo man sie fragt, dass es doch schlimmer nicht mehr kommen kann und wenn man gerade am wenigsten damit rechnet, gibt es da dann doch noch etwas. Hinter vielen starken und unabhängigen Menschen stecken meisten auch gebrochene, die erst mal lernen mussten, wieder aufzustehen und sich von nichts und niemanden auf der Welt kontrollieren zu lassen. Dabei spielt Jase eine große Rolle in ihrem Leben, denn wenn man sich mal verloren hat, möchte man eigentlich nur noch gefunden werden.

Auch wenn das Ganze zwischen den beiden mehr als nur verzwickt war und noch so viel gab, über das die beiden noch nicht miteinander gesprochen haben, tun sie dies auf ihre eigene Art, die sehr inspirierend ist. Es war so schön anzusehen, wie sich Zoe und Jase wieder immer mehr vertraut haben, obwohl sie sich auch dagegen gewährt haben. Beide haben so viel Verständnis füreinander und begegnen einander mit Achtsamkeit. Dadurch werden beide so viel stärker.
All diese verzweigten Linien haben am Ende zu einer geführt und ich bin sehr zuversichtlich, dass sie ab jetzt nur noch Berg auf gehen wird. Beide unterstützen sich so ungemein sehr und lassen einander stärker werden.

Insgesamt hat mir die Geschichte von den beiden so so gut gefallen und es ist jetzt definitiv mein Lieblingstanzbuch! Nach dem Beenden hätte ich es am liebsten noch mal von neu gelesen, die Atmosphäre war einfach so traumhaft schön.

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