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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.09.2018

Eine Mischung aus Rosamunde Pilcher und 50 Shades of Grey

Redwood Love – Es beginnt mit einem Blick
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Nach ihrer gescheiterten Ehe startet die junge Mutter Avery Stowe mit ihrer autistischen Tochter Hailey einen Neuanfang im idyllischen Redwood. Averys Mutter wohnt schon seit vielen Jahren in dem beschaulichen ...

Nach ihrer gescheiterten Ehe startet die junge Mutter Avery Stowe mit ihrer autistischen Tochter Hailey einen Neuanfang im idyllischen Redwood. Averys Mutter wohnt schon seit vielen Jahren in dem beschaulichen Örtchen und vermietet dort einige gemütliche Ferienhäuser, von denen Avery und Hailey vorerst eines beziehen. Kaum in Redwood angekommen, ist Avery Stadtgespräch, denn in dem Örtchen kennt nicht nur Jeder Jeden, sondern Jeder weiß über Jeden auch ganz genau Bescheid. Und der Dorftratsch verbreitet sich in dem sonst recht verschlafenen Örtchen auf sehr moderne Weise: per Twitter und Pinterest! Aber die Dorfbewohner sind nicht nur neugierig, sie sind auch durchaus freundlich und hilfsbereit. Durch eine glückliche Fügung bekommt Avery in kürzester Zeit den perfekt für sie geeigneten Job als Sprechstundenhilfe einer Tierarztpraxis. Mit einem der drei Tierärzte, dem in Redwood heiß begehrten Single Cade, hatte Avery bereits kurz nach ihrer Ankunft in Redwood die erste, aber leider sehr unfreundliche Begegnung aufgrund eines Missverständnisses. Doch die Beiden können die Unstimmigkeiten schnell aus der Welt schaffen und spüren bald, dass es zwischen ihnen ganz gewaltig knistert…
Mein Fazit: Ab und zu kann man sowas mal lesen!
Auch wenn sich das Buch sehr flüssig gelesen hat und die Idylle von Redwood den Leser schnell in ihren Bann ziehen konnte, war diese Geschichte doch sehr konstruiert und auch teilweise recht naiv.
Der ewige Ringeltanz zwischen Avery und Cade ging mir schnell auf den Nerv. Das sich seit Anfang an anbahnende Techtelmechtel zwischen den Beiden wurde des Öfteren durch Schamgefühle, aufkommenden Frust oder andere Störfaktoren immer wieder verhindert.
Außerdem fand ich die ständigen, seitenlang beschrieben Gefühlsduseleien von Avery und Cade auch ab und an etwas langatmig beschrieben. Irgendwie haben sie sich dabei ständig wiederholt und sind emotional auf der Stelle getreten, weswegen ich da das ein oder andere Mal die Augen verdrehen musste.
Das der Job der Sprechstundenhilfe durch den bevorstehenden Renteneinstieg der bisherigen Stelleninhaberin für Avery, eine ehemalige Cardiologie-Sprechstundenhilfe, perfekt auf den Leib geschneidert und zum perfekten Zeitpunkt kam, war mir dann irgendwie deutlich viel zu perfekt.
Abschließend würde ich sagen, dass dieses Buch eine Mischung aus Rosamunde Pilcher und 50 Shades of Grey war. Schön zu lesen, kitschig, klischeehaft, erotisch, schlüpfrig…aber ab und an kann man sowas, wie bereits erwähnt, schon mal lesen. Deshalb gibt es von mir 3 von 5 Punkte.

Veröffentlicht am 10.08.2018

Das war mit leider zu naiv umgesetzt

Gegen Liebe ist kein Kraut gewachsen
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Vor 4 Jahren ist Lilians Mann Dan direkt vor ihren Augen bei einem tragischen Autounfall ums Leben gekommen. Während sie noch immer in der Trauerphase steckt, muss sie dennoch funktionieren, beruflich ...

Vor 4 Jahren ist Lilians Mann Dan direkt vor ihren Augen bei einem tragischen Autounfall ums Leben gekommen. Während sie noch immer in der Trauerphase steckt, muss sie dennoch funktionieren, beruflich als auch privat! Während sie mithilfe eines Kindermädchens für ihre zwei kleinen Töchter sorgt, muss sie auch im Job Leistung bringen. Dem Verlag in dem Lilian arbeitet droht die Insolvenz und ein großer Auftrag für eine Pflanzenenzyklopädie soll die Rettung sein. Um die Pflanzen und das Gemüse auch wirklich detailgetreu illustrieren zu können, wird Lilian dazu verdonnert einen 6-wöchigen Gärtnerkurs zu besuchen. Zusammen mit ihren Töchtern und ihrer Schwester tritt sie pflichtbewusst den Gärtnerkurs an und lernt dort nicht nur den charmanten, gutaussehenden und attraktiven Kursleiter Edward kennen, sondern auch ein buntgemischtes Trüppchen anderer, motivierter Gärtnerneulinge. Während sich die Kursteilnehmer besser kennen lernen und anfreunden, scheint Lilians Leben immer weiter aus den Fugen zu geraten...
Ich nehme es gleich vorweg: dieses Buch bekommt von mir nur 2 von 5 Punkten. Und 2 anstatt nur 1, weil ich schon noch schlechtere Bücher gelesen habe.
Zum einen finde ich das Cover nicht sonderlich gelungen, ein Bild von einem schönen Garten oder einem Gemüsebeet hätte mich deutlich mehr angesprochen. Hätte ich das Buch nicht gewonnen, hätte ich es mit Sicherheit im Buchhandel nicht in die Hand genommen.
Desweiteren fand ich den durchgängig ironischen/sarkastischen Schreibstil der Autorin oft einfach nur noch nervig und an einigen Stellen im Buch schlichtweg unangebracht.
Es fiel mir sehr schwer, mich mit den Charakteren anzufreunden, da sie klischeehaft und völlig übertrieben dargestellt wurden. Im wahren Leben gibt es solche Personen gar nicht. Besonders negativ und unrealistisch ist in diesem Fall Lilians Mutter zu erwähnen, an deren Verstand ich bei jeder Erwähnung ihrerseits zweifeln musste.
Und wenn wir schon über unrealistische Handlungen sprechen, möchte ich hier zweifelnd anmerken, dass ich nicht glaube, dass nach einem nur 6-wöchigen Gärtnerkurs jedes Bett einen so reichen Ertrag hervorbringt, dass man die Tafeln mit körbeweise Obst und Gemüse versorgen kann.
Als letztes muss ich hier noch die vielen überflüssigen und nervigen Konversationen erwähnen, die oft nicht wirklich zur Handlung beigetragen haben, zäh zu lesen waren und das Buch einfach nur künstlich in die Länge zogen.
Schade, die Idee zum Buch war ja eigentlich gar nicht mal so schlecht, die Umsetzung aber aus meiner Sicht sehr naiv.

Veröffentlicht am 02.08.2018

Langatmig

Fünf am Meer
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Eine unerwartete Erbschaft ereilt die Münchnerin Linn scheinbar genau im richtigen Moment. Kurz nachdem sie ihren Freund inflagranti mit ihrer Arbeitskollegin erwischt hat, taucht plötzlich ein Erbschaftsverwalter ...

Eine unerwartete Erbschaft ereilt die Münchnerin Linn scheinbar genau im richtigen Moment. Kurz nachdem sie ihren Freund inflagranti mit ihrer Arbeitskollegin erwischt hat, taucht plötzlich ein Erbschaftsverwalter auf, der Linn die freudige Nachricht einer Erbschaft in Form eines Hauses in den Hamptons überbringt. Nachdem er Linn die Unterschrift unter einen Vertrag abgeluchst hat, der ihm eine saftige Provision sichert, fliegt Linn kurzentschlossen mit ihm in die USA, um das Haus in Augenschein zu nehmen. Nachdem Linn in Gedanken dieses Haus bereits verkauft und das Geld neu angelegt hat, findet sie in den Hamptons keineswegs eine leer stehendene Immobilie vor, sondern eine Senioren-WG in einem baufällig gewordenen Haus am Meer.
Die Senioren-WG wurde vor vielen Jahren mehr zufällig von ihrer verstorbenen Tante 2. Grades gegründet. Die Senioren wachsen Linn in kürzester Zeit ans Herz und Linn tut sich schwer mit der Entscheidung, was mit dem Haus werden soll. Einen Kaufinteressenten gibt es bereits, aber der Verkauf an ihn würde bedeuten, dass Linn die Senioren auf die Straße setzen müsste. Um das Haus selbst zu behalten fehlt ihr das nötige Geld, sowohl für die notwenigen Reparaturarbeiten, als auch für die Erbschaftsprovision, auf die der Erbschaftsverwalter bereits drängt.
Während Linn versucht die für alle Beteiligten beste Lösung zu finden, taucht sie immer mehr in die Geschichte und das Leben ihrer verstorbenen Tante ein.
"Azurblau für Zwei" war das erste Buch von Emma Sternberg, welches ich gelesen habe und welches mich restlos begeistert hat. Da "Fünf am Meer" bereits in meinem Bücherregal darauf wartete, von mir gelesen zu werden, habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut - und wurde leider enttäuscht. Während mich "Azurblau für Zwei" richtig mitgerissen hat und ich mich beim Lesen selbst am Ort des Geschehens wähnte, hat mich dieses Buch in keinster Weise berühren können. Die Geschichte entwickelte sich zwar, aber nicht rasant oder spannend, sondern es plätscherte leider nur so dahin. Während ich bei "Azurblau für Zwei" regelrechtdurch die Seiten geflogen bin, war das hier nur ein mühsames Kriechen. Die Geschichte und Handlung an sich war ja eigentlich ganz niedlich, die Umsetzung leider sehr lahm. Ich bin froh, "Azurblau für Zwei" zuerst gelesen zu haben, denn ich bin mir nicht sicher, ob ich es noch zur Hand genommen hätte, hätte ich "Fünf am Meer" zuerst gelesen.

Veröffentlicht am 16.07.2018

Sehnsucht nach Capri

Azurblau für zwei
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Isas Leben ist gerade wenig erfreulich, denn nachdem aufgrund eines unerfüllten Kinderwunsches ihre Beziehung in die Brüche gegangen ist, hat sie nun auch ihren geliebten Job als Buchhändlerin verloren ...

Isas Leben ist gerade wenig erfreulich, denn nachdem aufgrund eines unerfüllten Kinderwunsches ihre Beziehung in die Brüche gegangen ist, hat sie nun auch ihren geliebten Job als Buchhändlerin verloren und muss sich ihren Lebensunterhalt nun als Zeitungskiosk-Verkäuferin verdienen. Zu allem Überfluss trifft sie eines schönes Tages auf ihren Ex-Freund mit dessen neuer Partnerin, die Zwillinge erwarten. Während Isa versucht, ihre Wunden zu lecken, scheint das Schicksal ihrem Leben einen Schubs zu geben. Denn durch Zufall stößt sie auf ein Stellenangebot in der Tageszeitung, welches zuerst zu schön klingt, um wahr sein zu können: Auf Capri wird eine persönliche Assistentin für Recherche- und Schreibarbeiten gesucht! Nachdem Isa zuerst noch zögert, schickt sie dann doch ihre Bewerbung ab und bekommt den Job!
Auf Capri angekommen, lernt sie dort ihre Arbeitgeberin, die 75-jährige Mitzi kennen, eine Autorin, die mit Isas Hilfe gern ihre Memoiren schreiben will. Während Mitzi in ihren Erinnerungen versinkt und Isa alles fleißig mittippt, wird schnell klar, dass die beiden Frauen viele Enttäuschungen und Schicksalsschläge in der Vergangenheit verbindet. Gemeinsam hängen Sie Erinnerungen nach und freunden sich dadurch immer mehr an.
Auch die Liebe kommt in diesem Buch nicht zu kurz, denn während Isa sich in den jungen Inselpolizist Luca verliebt, stoßen die beiden Frauen auf eine süße Jugendliebe von Mitzi, welche sie leider vor 60 Jahren aus den Augen verloren hat. Ohne Mitzis Einverständnis vorher einzuholen, begibt sich Isa auf die Suche nach Mitzis verschollener Jugendliebe und hilft so dem späten Glück der bisher sehr einsamen Frau auf die Sprünge.

Als riesengroßer Capri-Fan, war dieses Buch ein absolutes Muss für mich! Und ich habe es so genossen, das Buch zu lesen. Ich war schon ein paar Jahre nicht mehr auf Capri und habe immer Sehnsucht danach. Diese wurde durch dieses Buch nochmal ordentlich angefeuert. Emma Sternberg hat es geschafft, mich beim Lesen des Buches mit auf die Insel zu nehmen. Viele beschriebenen Orte habe ich selbst schon besucht und hatte sie dadurch bildhaft vor Augen und konnte meinen eigenen Erinnerungen nachhängen. Ich habe beim Lesen das azurblaue Wasser gesehen, die warme Sonne gespürt, den Duft der Zitronen gerochen...! Aber nicht nur die Beschreibungen von Capri haben mir sehr gefallen, auch die Geschichte habe ich interessiert verfolgt und mit Isa und Mitzi mitgefiebert und mitgelitten. Eine leichte, romantische und bezaubernde Sommerlektüre, die ich gern weiterempfehle.

Veröffentlicht am 09.07.2018

Grausame Enthüllungen in ländlicher Idylle

Das Café in Roscarbury Hall
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Seit dem Tod ihrer Eltern bewohnen die Schwestern Ella und Roberts O'Callaghan ein großes Anwesen in Rathsorney in Irland. Da die Schwestern beide nicht mehr die Jüngsten sind und keinerlei Einkünfte haben, ...

Seit dem Tod ihrer Eltern bewohnen die Schwestern Ella und Roberts O'Callaghan ein großes Anwesen in Rathsorney in Irland. Da die Schwestern beide nicht mehr die Jüngsten sind und keinerlei Einkünfte haben, wird das Geld langsam knapp und die Bank macht langsam aber sicher Druck. Nach einem tragischen Unglück in der Vergangenheit ist das Verhältnis der Schwestern zerrüttet und sie kommunizieren nur via handgeschriebener Zettel miteinander. Während Roberta vor den Problemen die Augen verschließt und Trost im Alkohol sucht, fühlt sich Ella in der Pflicht die Rettung des Anwesens selbst in die Hand zu nehmen. Da sie eine leidenschaftliche Bäckerin ist, kommt ihr der Gedanke, ein Café auf dem Anwesen zu eröffnen. Während Roberta von der Idee alles andere als angetan ist, erhält Ella Unterstützung von ihrer Cousine Iris. Und auch die Amerikanerin Debbie greift Ella tatkräftig unter die Arme. Debbie ist nach dem Tod ihres Vaters und der Erkenntnis, dass sie adoptiert wurde, auf der Suche nach ihren wirklichen Wurzeln. Bei ihren Recherchen zu ihrer Herkunft stößt Debbie auf ein lang gehütetes, grausames Geheimnis und tritt eine wahre Lawine los. In dieses Geheimnis involviert ist eine Gruppe Ordensschwestern, die vor vielen Jahren jungen, schwangeren, unverheirateten Frauen Unterschlupf bot und sie bis zur Geburt unterstütze. Nach und nach wird dieser Fall von der Polizei untersucht und es kommen immer mehr schockierende Enthüllungen ans Tagesleicht. Doch Debbie kann die Suche nach ihren leiblichen Eltern nicht schnell genug gehen, da sie aufgrund einer Krebserkrankung nicht mehr lange zu leben hat. Ihre seelische Stütze in dieser Zeit ist Ella, die selbst noch einige Schicksalsschläge zu verkraften hat und scheinbar selbst in diesen Skandal verwickelt zu sein scheint.
Eine wirklich dramatische Geschichte, die mich an einigen Stellen auch sehr berührt hat. Leider aber nur die Geschichte in ihrer Gesamtheit und nicht wirklich das Schicksal der handelnden Personen, denn diese blieben durch das gesamte Buch hinweg für mich leider nicht wirklich greifbar. Ich konnte keine wirklichen Sympathien zu den entwickeln und fand die charakterlichen Ausarbeitung auch teilweise übertrieben, aber dennoch farblos. Zudem hätten einige Entwicklungen, die sicher der Dramatik zuträglich sein sollten, nicht sein müssen. Ich kann nicht wirklich sagen, dass mich das Buch enttäuscht hat, denn es hat sich wirklich flüssig und gut gelesen und man wollte wirklich wissen, was damals passiert ist und wer wie involviert ist. Aber aufgrund der vorher genannten Punkte, muss ich leider 2 Pünktchen abziehen.