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Veröffentlicht am 13.10.2021

"Aber es gibt einen großen Unterschied zwischen dem, was sein sollte, und dem, was ist. Und privilegiert sein heißt, diese Kluft nicht wahrzunehmen"

Game Changer – Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen
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Ash ist ein ganz normaler Junge. Er ist Footballspieler an einer High School. Da er weiß und hetero ist, haben ihn Ausgrenzung, Ungleichheiten und Diskriminierung nie wirklich tangiert. Und das ändert ...

Ash ist ein ganz normaler Junge. Er ist Footballspieler an einer High School. Da er weiß und hetero ist, haben ihn Ausgrenzung, Ungleichheiten und Diskriminierung nie wirklich tangiert. Und das ändert sich auch nicht, als er plötzlich der Mittelpunkt des Universums ist und mit jedem Footballspiel Teile der Welt verändert. Als er nach einem Footballspiel versehentlich die „Rassen“trennung wieder eingeführt hat, wird ihm klar, dass es unendlich viele Möglichkeiten gibt, alles falsch zu machen…

Ich hatte mir aufgrund der Prämisse des Buches sehr viel von der Geschichte erhofft. Es fing auch spannend an: kleine Veränderungen, große Fragen, die eine tiefgründige Geschichte ankündigten, die zum Nachdenken anregen sollte. Letzten Endes glaube ich, wollte der Autor zu viel, wollte Missstände aufzeigen und auf Ungleichheiten aufmerksam machen. Das ist ihm zwar auch in gewissem Maße gelungen, doch die Geschichte dazu hat für mich nicht so richtig gepasst. Die Message stand im Vordergrund, eine Geschichte gab es kaum.

In seinem Buch beleuchtet Shusterman Themen, wie Rassismus, Homophobie, Sexismus, toxische Beziehungen, seelischer Missbrauch usw… und all diese Themen sind wichtig und über jedes von ihnen muss gesprochen werden. Und gerade deswegen finde ich es schade, dass sie nur unzureichend behandelt wurden. Es wirkte erzwungen und nicht ausgereift. Aufgrund der Art und Weise, wie dieses Buch aufgebaut ist und wie schnell sich alles verändert, bekommen die Themen nicht genug Raum. Und ehrlich gesagt wird die Geschichte dann plötzlich auch ziemlich absurd und hat mir ca ab der Hälfte gar keinen Spaß mehr gemacht. Die (sehr guten!) Botschaften werden rausgebrüllt, sind sehr plakativ und nicht gut in die Geschichte eingearbeitet.

Ich würde gerne mehr über die Figuren erzählen, doch waren auch sie nur Nebensache und Mittel zum Zweck. Sie bekamen weder Farbe noch Tiefe noch eine nachvollziehbare Entwicklung.

Der Autor hat eine spannende Welt geschaffen. Er greift viele wichtige Themen auf und lässt sie durch Ash reflektieren und erklären. Und auch wenn sich die Welt immer wieder ändert, werden die Themen immer nur aus der Perspektive des weißen heterosexuellen jungen Mannes betrachtet, auch wenn der Autor versucht hat, die Perspektiven auszuweiten.

Was das Buch auf jeden Fall geschafft hat, ist dass ich mich schon ertappt und immer wieder angesprochen gefühlt habe. Was der Autor hier erzählt, ist wahr, es ist echt und es tut weh. Es ist leichter, wegzugucken, aber Ash wird gezwungen, genau hinzusehen. Die Konfrontation mit der Wahrheit hat mir nochmal vor Augen geführt, wie oft auch ich das Offensichtliche nicht sehe. Nicht sehen will.

So furchtbar, wie es sich jetzt in der Rezension liest, war das Leseerlebnis aber nicht. Der Schreibstil ist super, die Idee ist spannend und die Message wichtig. Meine Erwartungen an das Buch waren vielleicht übersteigert, ich weiß es nicht, aber ich denke, es wäre eben noch viel mehr drin gewesen.

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Veröffentlicht am 06.10.2021

"Es ist okay, wenn du mal nicht okay bist“

Regenglanz
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Simon hat sich in einer sehr betrunkenen Nacht ein sehr peinliches Tattoo stechen lassen. Zu allem Überfluss ist auch noch der Name seiner Ex-Freundin auf seine Haut eingraviert. Diesen Schandfleck kann ...

Simon hat sich in einer sehr betrunkenen Nacht ein sehr peinliches Tattoo stechen lassen. Zu allem Überfluss ist auch noch der Name seiner Ex-Freundin auf seine Haut eingraviert. Diesen Schandfleck kann er keine Sekunde länger ertragen und entschließt sich, ein Cover-Up stechen zu lassen. Da trifft er auf Alissa, eine sehr talentierte Tätowiererin. Nachdem er sich erst gesträubt hat, dieser atemberaubend tollen Frau seinen peinlichen Ausrutscher zu präsentieren, überzeugt sie ihn mit ihrem Entwurf. Und so beginnt eine unvermeidliche und wunderschöne Liebesgeschichte.

Der Einstieg ins Buch hat mir gut gefallen. Vor allem die erste Begegnung von Alissa und Simon. Es wird abwechselnd aus beiden Perspektiven erzählt, dadurch ist man über die Gefühls- und Gedankenwelt unsere Hauptfiguren die ganze Zeit voll im Bilde und die sind ganz schön komplex und nicht immer leicht auszuhalten. Denn die beiden haben in ihrer Vergangenheit viel durchgemacht und haben damit auch noch in der Gegenwart zu kämpfen.

Alissa und Simon mochte ich von Anfang an richtig gerne. Die Autorin hat den beiden Figuren so viele Tiefe und Farbe gegeben, ihnen eine Geschichte gegeben. Die beiden waren echt und greifbar für mich.

Oh man, ich fand das so süß, wie die beiden sich eben genau wie frisch Verliebte verhalten. Immer ganz unsicher und vorsichtig, voller Sehnsucht und Aufregung. Sofort enttäuscht und ängstlich, wenn der/die andere sich ein wenig undurchschaubar verhält, ein bisschen blöd und unbeholfen. Herzklopfen, Vorfreude, Sorge, dass der/die andere nicht genauso empfinden könnte und die Sicherheit, dass es doch so ist :D Es war so authentisch, dass ich mich zu meiner ersten Verliebtheit zurückgesetzt gefühlt habe und ununterbrochen grinsen musste, wenn die beiden sich so typisch verknallt verhalten haben.

Und trotzdem hatten beide ihre eigene Geschichte, die sie beschäftigen, sie teilweise bestimmen und die von ihnen verarbeitet und überwunden werden müssen. Es war bewegend und so echt. Der authentische, gefühlvolle und humorvolle Schreibstil der Autorin hat sein Übriges getan. Sensiblen Themen, die in diesem Buch behandelt werden, nimmt sich die Autorin sehr wertschätzend und wohlwollend an.Ich habe die Geschichte der beiden seeehr gerne gelesen. Das fehlende Drama oder viel mehr das authentische Drama sowie die sympathischen, lustigen und ehrlichen Figuren, was auch die Nebenfiguren miteinschließt, haben dieses Buch zu einem Wohlfühlbuch verwandelt.

Vor allem das Ende hat mich begeistert. Es ist so bodenständig und realistisch. Es ist nicht auf einmal alles Friede, Freude, Eierkuchen. Kein Kniefall, keine Wunderheilung, sondern absolut authentisch, wie das echte Leben. Es ist nicht auf wundersame Weise alles zu aller Zufriedenheit aufgelöst, sondern es gibt noch offene Fragen, Ungeklärtes, aber auch Hoffnung und Zuversicht darauf, dass in Zukunft das vollkommene Happy End auf alle wartet. Das Ende ist nicht kitschig perfekt, aber trotzdem positiv und gerade deswegen absolut zufriedenstellend.

Ich kann dieses Buch wärmstens weiterempfehlen und freue mich schon sehr auf die Fortsetzungen, die Alissas Freundinnen gewidmet sind, die ich auch schon längst ins Herz geschlossen habe.

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Veröffentlicht am 04.10.2021

Kommt leider nicht an den Vorgängerband ran

One True Queen, Band 2: Aus Schatten geschmiedet (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
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Nachdem Mailin der Übergang in ihre Welt knapp gelungen ist, fühlt sie sich dort aber irgendwie nicht mehr zuhause. Sie will zurück nach Lyaskye, zurück zu Liam, hier in dieser Welt gibt es nichts mehr ...

Nachdem Mailin der Übergang in ihre Welt knapp gelungen ist, fühlt sie sich dort aber irgendwie nicht mehr zuhause. Sie will zurück nach Lyaskye, zurück zu Liam, hier in dieser Welt gibt es nichts mehr für sie. Aber Lyaskye hat kein langes Leben für ihre Königinnen vorgesehen und so braucht sie nicht nur einen Plan für ihre Rückkehr nach Lyaskye, sondern auch dafür, ihre Krone abzugeben und trotzdem eine Königin für die Menschen dort zu finden, damit die Herrschaft des skrupellosen Königs Cassian ein für alle mal endet.

Nachdem mich der erste Teil so begeistert hat, hatte ich schon recht hohe Erwartungen an den zweiten Band. Die wurden leider nicht ganz erfüllt… Der Einstieg ins Buch war erstmal eine Enttäuschung für mich, weil es mit einem Umstand beginnt, der irgendwie die ganzen Geschehnisse des ersten Bands nichtig machte. Es fühlte sich an, als sei alles umsonst gewesen. Da ich voller Vorfreude dieses Buch gestartet habe, waren die ersten Seiten irgendwie ernüchternd... So wollte ich das alles nicht :D

Der erste Teil des Buches beschäftigt sich damit, wie Mailin wieder zurück nach Lyaskye kommen kann. Irgendwie gestaltete sich dieser Teil etwas zäh, es passierte recht wenig, wo doch sowieso klar war, dass sie einen Weg zurückfinden würde.

Nichtsdestotrotz war das Abenteuer in Lyaskye selbst wieder richtig spannend. Das World-Building finde ich nach wie vor sehr gelungen und ich habe, einiger Längen zum Trotz, immer wieder mit den Figuren mitfiebern können. Dieser Teil ist sehr viel gewaltvoller und blutiger als sein Vorgänger, was allerdings nicht unbedingt zu einer Erhöhung der Spannung geführt hat.

Insgesamt hat mir der rote Faden gefehlt. Wo Mailin im ersten Teil ein klares Ziel und einen klaren Weg verfolgt hat, war in diesem Buch nicht zu erkennen, wo Mailin überhaupt hinwill. Sie will in Lyaskye und bei Liam sein. Alles andere hat sich so ergeben. Es wurde auf die Umstände reagiert und kaum Initiative ergriffen. Das sorgte letztendlich für die Längen und dafür, dass mich die Geschichte hin und wieder verloren hat.

Nathaniels Figur bekommt eine größere Bedeutung, doch trotzdem bekommt er am Ende nur wenig Raum für seine Geschichte und seine Charakterentwicklung, obwohl Vieles in dem einen oder anderen Nebensatz angedeutet wurde.

Da ich Liam und Mailin als Paar im ersten Buch schon gern mochte, habe ich sehr auf ein Happy-End für die beiden hingefiebert. Leider entwickelten sie sich weder als Paar noch als Figuren großartig weiter. Der Fokus lag einfach an anderen Stellen.

Das Finale war wirklich aufregend und hat nochmal alles an Spannung rausgeholt, was auf den ersten Seiten vielleicht ein bisschen gefehlt hat und sorgte nochmal für viel Nervenkitzel. Die Auflösung kam unerwartet und wirkte aussichtslos. Das Happy-End für Mailin und Liam rückte in weite Ferne. Das führte zu einem Ende, dass mir überhaupt nicht gefallen hat. Die letzten Seiten waren zwar notwendig, weil irgendwie musste dieses Dilemma ja noch gelöst werden, aber die Lösung hat mir nicht gefallen. Es sollte wohl was Ausgefallenes und Unvorhersehbares sein, aber etwas Offensichtlicheres und dafür Authentischeres hätte ich besser gefunden. Das Ende war doof.

Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten, war spannend und voller kreativer Ideen. An den ersten Teil kommt es aber nicht ran, was schade ist, denn das Potential war definitiv da. Kein ganz runder Abschluss der Dilogie, aber trotzdem unterhaltsam.

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Veröffentlicht am 04.10.2021

"Das Universum hört zu"

Forever Right Now
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Das Buch beginnt mit einem herben Schlag. Jedenfalls für den 23-jährigen Sawyer, der Jura studiert und große Pläne für seine zukünftige Karriere hat. Als Molly mit dem Baby vor seiner Tür steht, sind erst ...

Das Buch beginnt mit einem herben Schlag. Jedenfalls für den 23-jährigen Sawyer, der Jura studiert und große Pläne für seine zukünftige Karriere hat. Als Molly mit dem Baby vor seiner Tür steht, sind erst wenige Sätze geschrieben und doch kann ich direkt mit den Figuren mitfühlen. Keine Ahnung, wie Emma Scott das immer macht. Aber von der ersten Seite an war ich gefesselt.

Es ist Darlene, die wir im Vorgängerband schon kennen- und lieben gelernt haben, aus deren Perspektive dieses Buch geschrieben wurde. Auch ihre Geschichte beginnt mit einem Schlag, denn Kyle beendet ihre Beziehung. Sie beschließt, ihr altes Leben, ihre Vergangenheit und ihr altes Ich zurückzulassen, verlässt New York und wagt einen Neustart in San Francisco.

Sie teilt sich die Seiten abwechselnd mit Sawyer, den wir im Epilog als Student kennengelernt haben. Er hat sich entschieden, seine Tochter alleine großzuziehen. Denn Molly hat sie verlassen und ist nie wieder aufgetaucht. Es ist wirklich herzerweichend, wie Sawyer mit seiner kleinen Olivia umgeht. Er ist fest entschlossen, beides zu schaffen: sein Jurastudium erfolgreich abzuschließen und ein guter Vater zu sein.

Darlene will neu anfangen. Neue Stadt, neuer Job, neues Leben, neues Ich. Sie ist will an sich arbeiten, vor allem was ihre Beziehungen anbelangt. Doch ihre guten Vorsätze muss sie schnell über Bord werfen, nachdem sie Sawyer begegnet. Zwischen den beiden gibt es keine Explosion, keine Liebe auf den ersten Blick. Sie sind vorsichtig und vor allem Sawyer hat dicke, schwere Mauern um sich und seine Gefühlswelt gezogen. Alles um seine kleine Tochter Olivia zu schützen. Und auch er hat gute Vorsätze, die mit Darlenes Auftauchen brüchig werden…

Ich mochte, wie Darlene einfach gnadenlos in Sawyers Leben platzt und er keine Chance gegen ihr strahlendes einnehmendes Wesen hat. Sie mussten sich einfach ineinander verlieben. Die beiden sind eben einfach liebenswert. Und auch die kleine Olivia und die Beziehung zu ihrem Daddy. Er ist so liebevoll und aufopferungsvoll, ich bin dahingeschmolzen…

Die beiden hatten ihre eigenen Kämpfe, mit denen sie sich rumschlagen mussten und fanden doch irgendwie zusammen. Zusammen kämpft es sich eben doch viel leichter als allein.

Dann kam der Schlag. Ich hatte es befürchtet, die ganze Zeit ängstlich damit gerechnet und als es passierte, habe ich richtig mitgefiebert. Das war so schlimm... Mein Herz hat gehämmert wie verrückt. Ich mochte die Figuren so gerne, dass ich mitgefühlt und mitgelitten habe... Die Geschichte, die Emma Scott hier gezaubert hat, ist so viel mehr als eine Romance. Es geht um Familie, die über Blutsverwandtschaft hinausgeht, um Freundschaft und Vertrauen in andere, aber auch in sich selbst. Es ist das pure Leben in all seine Facetten und Farben, das eben nicht nur in schwarz und weiß eingeteilt werden kann. Neben den harten Fakten gibt es immernoch das Leben, Emotionen und Menschen, die niemals ganz gleich behandelt werden können, weil wir nunmal verschieden sind.

Ach was hab ich geheult und gelacht. Emma Scott hat es mal wieder geschafft, mich in ein emotionales Chaos zu stürzen, mein Herz mehrfach zu brechen, nur um es dann mit ganz viel Liebe wieder zusammenzukleben.

Ein freudiges Wiedersehen gab es auch mit Zelda und Beckett. Ohne die beiden hätte etwas gefehlt. Im nächsten Band soll es um Max gehen, eine Figur, die in Darlenes neuem Leben eine große Rolle spielt und die ich gleich von Anfang an sehr sympathisch fand. Ich freue mich schon auf seine Geschichte und darauf, dass mich Emma Scott auf eine weitere Gefühlsachterbahn schicken wird.

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Veröffentlicht am 04.10.2021

Jahreszeitenchaos

Die Hüter der fünf Jahreszeiten, Band 1: The Lie in Your Kiss (Romantische Fantasy - So aufwühlend wie der Herbstwind, so unvergesslich wie ein Sommerabend.)
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Bloom lebt im Winterhaus, eines der vier Häuser der mächtigen Jahreszeitenfamilien. Sie ist zwar Teil der Familie, hat aber bislang als einzige keinerlei Kräfte gezeigt und ist deswegen eine Außenseiterin. ...

Bloom lebt im Winterhaus, eines der vier Häuser der mächtigen Jahreszeitenfamilien. Sie ist zwar Teil der Familie, hat aber bislang als einzige keinerlei Kräfte gezeigt und ist deswegen eine Außenseiterin. Als sie ihren Cousin tot im Keller findet, entfalten sich ihre Kräfte plötzlich und unkontrolliert. Diese unerwartete Wendung macht sie zur nächsten Hüterin des Winters und plötzlich ist sie mittendrin als Teil des Jahreszeitengeschehens. Sie gerät in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und nicht alle haben gute Absichten. Von heute auf morgen ist Bloom in einem Konflikt, der zu einem Krieg auszuarten droht und muss sich für eine Seite entscheiden. Doch wie soll sie sich entscheiden, wenn beide Seiten im Unrecht sind?

Das tolle Cover ist einfach ein Hingucker und auch die Idee, die de Buch zugrunde liegt hat mich begeistert. Der Schreibstil der Autorin hat mich gleich für sich einnehmen können. Das Buch lässt sich flüssig lesen und macht die Protagonistin Bloom greifbar und authentisch. Ich mochte sie sehr gerne.

Bloom macht eine erstaunliche Entwicklung durch. Von der Außenseiterin, die mit ihrer rebellischen „Mir egal“- Einstellung nicht sehr weit kommt, nachdem sie plötzlich eine der wichtigsten Rollen in der Winterfamilie spielt. Sie nimmt die neuen Gegebenheiten und passt sich an, macht sie sich aber zu eigen und entwickelt sich zu einer starken und mutigen jungen Frau, die sich nicht wie eine Spielfigur hin- und herschieben lässt und ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt.

Sie lernt den mysteriösen Kevo kennen und es knistert sofort zwischen den beiden, klar 😉 Trotz einiger Klischees funktioniert das Love-Interest gut für mich. Die beiden fühlen sich voneinander angezogen, aber es steht eben auch sehr viel zwischen ihnen. Die Frage ist, wer steht auf welcher Seite und welche Geheimnisse stehen zwischen ihnen. All das zu überwinden scheint schwierig, auch wenn die beiden sich sehr zu mögen scheinen. Der Romance-Aspekt der Geschichte hat mir gut gefallen.

Die beiden Protas sind gut ausgearbeitet und ich mochte sie. Leider fehlt es den Nebenfiguren ein bisschen an Tiefe und Farbe. Sie sind sehr interessant angelegt und ich hätte gerne mehr über sie erfahren. Da gab es viel ungenutztes Potential.

Auch dauert es ein bisschen, bis die Geschichte richtig an Fahrt aufnimmt. Es gibt eine sehr lange Einführung und nach einem kurzen Spannungsmoment folgt eine längere Durststrecke, bis die vielen Ereignisse sich beinah überstürzen. Die Autorin dreht einige Schleifen und wiederholt ein paar Gedankengänge und Informationen so häufig, dass ich das Gefühl hatte, sie will, dass ich diese wichtigen Punkte unbedingt verstehe und nicht wieder vergesse… das war ein bisschen nervig. Trotzdem war ich die ganze Zeit gespannt und neugierig, was zwischen den Jahreszeitenhäusern los ist und was es mit dieser ominösen fünften Jahreszeit auf sich hat. Der Titel des Buches hat mich dahingehend etwas irritiert :D Es wurde dann aber schnell aufgeklärt.

Das World-Building mochte ich, auch wenn ich es nicht immer ganz rund fand und manche Lücken für mich nicht ganz geschlossen werden konnten. Die verschiedenen magischen Kräfte und die Bedeutung der Häuser in Verbindung mit aktuellen Entwicklungen in der Welt, das hat mir gut gefallen.

Nach einem etwas längeren Einstieg wurde die Geschichte rasant und sehr nervenaufreibend. Ich war ab der Mitte absolut versunken und habe mit Bloom mitgefiebert und gespannt ihr Abenteuer verfolgt. Am Ende explodierten die Ereignisse nochmal in einem riesen Feuerwerk und schließen mit einem krassen Cliffhanger, der mich ungeduldig auf den zweiten Teil warten lässt. Für mich ein sehr gelungener Reihenauftakt.

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