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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.06.2019

Spannende Geschichte um eine geheimnisvolle Uhr

Secret Keepers 1: Zeit der Späher
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Ruben lebt mit seiner Mutter in eher ärmlichen Verhältnissen in der Stadt New Umbra, die im Namen des Schattens von vier Spähern kontrolliert wird. Da Ruben als Außenseiter gilt, ist er auch meist allein ...

Ruben lebt mit seiner Mutter in eher ärmlichen Verhältnissen in der Stadt New Umbra, die im Namen des Schattens von vier Spähern kontrolliert wird. Da Ruben als Außenseiter gilt, ist er auch meist allein in der Stadt unterwegs. Bei einem dieser Streifzüge findet er eine geheimnisvolle Uhr. Stellt man bei dieser Uhr die Zeiger auf zwölf und zieht sie auf, wird sein Besitzer unsichtbar. Schon bald muss Ruben erkenne, dass auch andere von dieser Uhr wissen und sie in ihren Besitz bringen wollen.
„Die Zeit der Späher“ ist der Auftakt zu einer Reihe für Jugendliche ab zehn Jahren. Es enthält alles, was ein Buch für diese Altersklasse interessant macht: einen sympathischen jungen Helden, der weder auf den Kopf noch auf den Mund gefallen ist, eine geheimnisvolle Uhr und natürlich die Bösewichte, die diese Uhr in ihren Besitz bringen wollen.
Und natürlich endet das Buch spannend in einem Cliffhanger, so dass man sich schon jetzt auf die Fortsetzung freuen kann. Ein wundervolles Buch für alle Kinder und Jugendlichen, die spannende Abenteuer mögen.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Auf der Suche im Dschungel des Lebens

Dschungel
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In „Dschungel“ lässt Friedemann Karig einen namentlich unbekannten Ich-Erzähler von seiner Suche nach dem besten Freund erzählen. Der ist allein zu einer Reise nach Kambodscha aufgebrochen, und ...

In „Dschungel“ lässt Friedemann Karig einen namentlich unbekannten Ich-Erzähler von seiner Suche nach dem besten Freund erzählen. Der ist allein zu einer Reise nach Kambodscha aufgebrochen, und hat sich seit einigen Wochen nicht mehr gemeldet.
Während seiner Reise gewährt der Erzähler in Rückblicken immer wieder Einblicke in die Freundschaft zwischen den beiden jungen Männern; vom ersten Aufeinandertreffen über die Höhen und Tiefen, die eine Freundschaft ertragen muss. Immer wieder kommt auch die Frage auf, wie gut er seinen besten Freund eigentlich wirklich kennt. Welchen Sinn hat die Freundschaft? Ist es überhaupt eine Freundschaft oder doch eher eine Art Zweckgemeinschaft? Warum verschwindet der beste Freund einfach wort- und spurlos?
Im Laufe der Geschichte beginnt man auch als Leser immer wieder über solche Fragen nachzudenken. Das macht das Buch spannend und anspruchsvoll zugleich.
Leider gingen die zeitlichen Rückblicke im Laufe des Buches zeitweise so in einander über, dass ich manchmal nicht sicher war, ob es jetzt gerade noch Gegenwart oder doch ein Rückblick ist. Das bewegt mich dazu hier leider einen Punkt an der Bewertung abzuziehen. Ansonsten aber kann ich das Buch allen, die gerne anspruchsvolle Literatur lesen, nur wärmstens empfehlen

Veröffentlicht am 03.06.2019

Die Dunkelheit ist alles andere als leer

Sieben Arten Dunkelheit
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Eigentlich ist David ein ganz normaler Junge. Doch dann ändert sich sein Leben von einem auf den anderen Tag, als mit der blinden Ayumi eine neue Mitschülerin in seine Klasse kommt. Mit ihr lernt er die ...

Eigentlich ist David ein ganz normaler Junge. Doch dann ändert sich sein Leben von einem auf den anderen Tag, als mit der blinden Ayumi eine neue Mitschülerin in seine Klasse kommt. Mit ihr lernt er die sieben Arten der Dunkelheit kennen. Wir erfahren , dass es sieben verschiedene Arten von Dunkelheit gibt, und dass alle ihre eigenen Gefahren bergen. In der Dunkelheit leben ganz unterschiedliche Lebewesen, teils harmlos, wie die Schattenhamster; aber auch gefährliche Wesen lauern dort im Dunkel, wie die Grantelschwänze und Dämmermahre. Die Gefahren in der Dunkelheit bleiben dank der Schattenmeister und Nachtzähmer, die auf der kleinen Insel Whaku leben, vor den Menschen geheim gehalten. Doch dann verändert sich die Dunkelheit und bringt neue, bisher unbekannte Gefahren mit. Der junge Krigk und seine kleine Schwester R’hee werden auserkoren, gegen die neue Dunkelheit vorzugehen. Um die Welt vor dem ewigen Dunkel zu bewahren, müssen plötzlich ganz unterschiedliche Menschen beidseits der Grenze zwischen Licht und Dunkelheit zusammenarbeiten.
Dem Autor ist hier ein Jugendbuch gelungen, an welchem sicher auch viele Erwachsene ihren Spaß finden werden. Schon von der ersten Seite an schafft er es einen Spannungsbogen zu errichten, den er gekonnt bis zum Schluss aufrechterhält. Dies gelingt nicht zuletzt durch die Beschreibung der unterschiedlichen Wesen in den Dunkelheiten. Auch die einzelnen Personen sind sehr schön beschrieben. Man folgt ihnen als Leber nur zu gerne durch die Geschichte.
Das etwas düster gestaltete Cover macht sofort neugierig und unterstreicht die einzelnen Dunkelheiten der Geschichte.
Eine durch und durch gelungene Fantasygeschichte für Jung und Alt, die ich voll und ganz weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 21.05.2019

Eine Geschichte, die den Leser zutiefst berührt

Das Haus der Verlassenen
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1956 wird in Sussex die junge Ivy schwanger. Für die damalige Zeit ein Skandal. So wird sie dann auch von ihrer Familie verstoßen und in das St. Margarte’s Mutter-Kind-Heim der katholischen Kirche abgeschoben. ...

1956 wird in Sussex die junge Ivy schwanger. Für die damalige Zeit ein Skandal. So wird sie dann auch von ihrer Familie verstoßen und in das St. Margarte’s Mutter-Kind-Heim der katholischen Kirche abgeschoben. Den Demütigungen und Quälereien dort ausgesetzt, sieht Ivy irgendwann nur noch die Möglichkeit des Selbstmords.
Sechzig Jahre später stößt die junge Journalistin Sam in der Wohnung ihrer Großmutter auf Briefe, die Ivy damals an den Vater ihres Kindes gerichtet hat. Bei ihrer Suche nach den Hintergründen, die Ivy mit ihrer eigenen Familie verbinden, gerät Sam immer tiefer in die tragische und auch grausame Geschichte des ehemaligen Heimes und seiner Bewohner, in der immer wieder seltsame ungeklärte Todesfälle an die Oberfläche kommen.
In ihrem Debutroman gelingt es Emily Gunnis von der ersten Seite an den Leser von ihrer Geschichte gefangen zu nehmen. Immer wieder wird sowohl die Perspektive als auch die Zeit gewechselt, ohne dass es beim Lesen zu Verwirrungen führen würde. Vielmehr hat man den Eindruck, dass diese Wechsel einfach nur logisch sind; sie müssen genauso erfolgen. Der Leser erfährt von Ivy’s Schicksal und auch von einigen der Mitbewohnerinnen in dem Mutter-Kind-Heim; allen voran Elvira, einem kleinen Mädchen, dem Ivy zur Flucht verhilft, damit sie ihre Zwillingsschwester suchen kann.
Die einzelnen Personen sind so detailreich beschrieben, dass es ein Vergnügen ist, sie durch ihre Geschichte zu begleiten. Auf der anderen Seite macht dieses Buch durch seine Glaubhaftigkeit aber auch betroffen, und lässt den Leser an einigen Stellen schwer schlucken, wenn er mit den Grausamkeiten an den jungen Mädchen während ihrer Heimaufenthalte konfrontiert wird.
Insgesamt ist hier ein Roman gelungen, der gekonnt Liebesgeschichte, historische Hintergründe, Krimi, Thriller und auch ein wenig Horror mit einander verknüpft. Ein überaus gelungenes Debut der Autorin, das ich bedingungslos empfehlen kann.

Veröffentlicht am 17.05.2019

Über Liebe, Verantwortung und Vertrauen

Glück ist meine Lieblingsfarbe
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Juli hat ihren langweiligen Bürojob in Hamburg hin geschmissen und lebt seit einiger Zeit auf La Palma. Auf der Party eines Freundes trifft sie eines Tages den smarten, gut organisierten Quinn. Beide haben ...

Juli hat ihren langweiligen Bürojob in Hamburg hin geschmissen und lebt seit einiger Zeit auf La Palma. Auf der Party eines Freundes trifft sie eines Tages den smarten, gut organisierten Quinn. Beide haben ihre Vergangenheit, mit der sie sich auseinander setzen müssen. Eigentlich wollen sich die beiden gar nicht in einander verlieben. Doch dann stirbt ein Freund von Juli, und sie muss sich um dessen verstörten Hund kümmern. Sie erhält dabei Unterstützung von Quinn, und die beiden kommen sich doch näher, als sie das wollten. Um sich jedoch eine gemeinsame Zukunft aufbauen zu können, müssen beide lernen sich mit den Schatten ihrer Vergangenheit zu beschäftigen und darüber zu reden.

Mit viel Humor und Situationskomik erzählt die Autorin die Geschichte von Juli und ihren Freunden. Dabei wird der Schwerpunkt nicht nur auf die Hauptcharaktere gelegt. Auch die Nebenfiguren sind fein ausgearbeitet. Zusammen mit der detailreichen Beschreibung der Insel und den einzelnen Gegebenheiten macht dies das Buch zu einem Genuss. Aber auch die Spannung kommt nicht zu kurz durch die immer wiederkehrenden Andeutungen zu den Problemen in der Vergangenheit von Juli und Quinn. So ist eine leichte und schöne Liebesgeschichte entstanden, die nie schnulzig wird, und die ich mit großem Vergnügen gelesen habe. Von meiner Seite eine absolute Empfehlung als Sommerlektüre.