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Sabiene

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Lebendige Reise in die Vergangenheit

Bühlerhöhe
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Mit Bühlerhöhe entführt die Autorin die Leser in die Zeit der jungen Bundesrepublik Deutschland, die Handlung ist reduziert auf wenige Tage rund um das Hotel Bühlerhöhe.
Zu Beginn des Romans erfolgt ein ...

Mit Bühlerhöhe entführt die Autorin die Leser in die Zeit der jungen Bundesrepublik Deutschland, die Handlung ist reduziert auf wenige Tage rund um das Hotel Bühlerhöhe.
Zu Beginn des Romans erfolgt ein kurzer Exkurs nach Israel, zum einen um eine der Protagonistinnen, Rosa Silbermann, vorzustellen und zum anderen einen Blick auf die damals herrschende Stimmung zwischen Israel und Deutschland zu werfen, damit der Leser den der Handlung zugrundeliegenden Konflikt verstehen kann.
Die Hausdame Sophie, die weitere Protagonistin, ist ebenfalls wichtig zum Begreifen der damaligen Verhältnisse.
Alle Darsteller werden von der Autorin gut charakterisiert und die Handlung ist gut strukturiert und schlüssig aufgebaut.
Der Sprachstil ist angenehm zu Lesen und das Cover greift die dargestellte Zeit sehr gut auf.
Auch das Ende ist schlüssig und erst spät errät der Leser den Schluss.
Insgesamt ein sehr gut gelungener fiktiver Roman mit Zeitbezug, welcher winlädt, sich genauer mit den damaligen politischen Verhältnissen auseinanderzusetzen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Buntes Lesevergnügen

Paula und Pelle - Eiscremebunter Sommerspaß
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Paula Pumpernickel mit ihrem Hund Pelle schafft es , Erstleser oder auch Vorleser mit in ihre bunte Welt zu entführen. Die Geschichte ist kurz genug, um in einem durchgelesen zu werden, und mit den bunten ...

Paula Pumpernickel mit ihrem Hund Pelle schafft es , Erstleser oder auch Vorleser mit in ihre bunte Welt zu entführen. Die Geschichte ist kurz genug, um in einem durchgelesen zu werden, und mit den bunten Illustrationen können sich sowohl Leser wie auch Zuhörer in Paulas Erlebnisse hineinversetzen.
Die Geschichte ist nahe genug an der Realität angesiedelt, das sich Kinder in ihr wiederfinden können und doch spannend genug, damit sie Interesse entwickeln für den Weitergang der Erlebnisse.
Die Schriftart ist angenehm groß, und die Sprache sehr kindgerecht, jedoch sprachlich korrekt.
Insgesamt ein Buch, welches sich auch als Geschenk gut eignet, z.B. als Anreiz zum Lesen lernen für die Schultüte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Über die Kraft der Freundschaft

Bevor die Welt erwacht
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Nachdem der Sohn von Quinn und Belle gestorben ist, übernimmt Quinn auf Wunsch von Bell dessen Pfadfinderdienst bei der 104 jährigen Ona. Da Quinn nie einen Zugang zu seinem Sohn gefunden hat, ist er überrascht, ...

Nachdem der Sohn von Quinn und Belle gestorben ist, übernimmt Quinn auf Wunsch von Bell dessen Pfadfinderdienst bei der 104 jährigen Ona. Da Quinn nie einen Zugang zu seinem Sohn gefunden hat, ist er überrascht, das ihm dies ausgerechnet durch Ona gelingt.
Im Verlauf des Buches erfährt der Leser sehr viel über den Jungen und wie dieser nach seinem Tod Einfluss auf das weitere Leben seiner Eltern, aber auch von Ona hat. Anhand der Aufzeichnungen des Jungen wird das Buch gegliedert, und am Ende steht neben der Lebensgeschichte von Ona auch eine überraschende Erkenntnis für Quinn.
Durch die Aufteilung des Buches in die Protokollmitschriften der Aufzeichnungen sowie die eingeschobenen Listen ist das Buch sehr angenehm zu lesen, sprachlich ist nichts auszusetzen.
Die Autorin hat die Charaktere liebevoll beschrieben und die Geschichte wird schlüssig erzählt.
Das Cover erschließt sich dem Leser erst nach Lektüre des Buches, passt dann jedoch hervorragend zum Inhalt.
Trotz des ernsten Einstiegs schleichen sich lediglich hier und da melancholische Abschnitte ein, insgesamt ist das Buch eher darauf ausgerichtet, wie schön das Leben ist.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gefühlvolle Sommerlektüre

Glück ist, wenn man trotzdem liebt
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Petra Hülsmann hat es mit ihrem Roman "Glück ist wenn man trotzdem liebt" geschafft, über 400 Seiten einen Roman zu schreiben, dessen Ende man bereits zu Beginn erahnt, ohne das der Roman langweilig wurde ...

Petra Hülsmann hat es mit ihrem Roman "Glück ist wenn man trotzdem liebt" geschafft, über 400 Seiten einen Roman zu schreiben, dessen Ende man bereits zu Beginn erahnt, ohne das der Roman langweilig wurde oder aufgrund des Themas ins kitschige abdriftet.
Die Figuren sind liebenswert und könnten so in der Realität vorkommen, und die Beschreibung der Dates, welche Isabelle hat, bevor sie die Wahrheit über ihren Vater erfährt und endlich in der Lage ist, die Liebe in ihrem Leben zuzulassen, sind wunderbar komisch beschrieben. Das die Erzählungen von Isas Mutter über deren Vater diese Auswirkungen aus Isas Leben haben, ist vorstellbar und auch die Figur der Merle fügt sich harmonisch in den Roman ein.

Die Sprache ist leicht und locker und angenehm zu lesen, und die Unterteilung der einzelnen Kapitel von der Länge her genau richtig, um auch mal Lesepausen einlegen zu können.

Das Cover gefällt mir ebenfalls sehr gut, und daher bekommt der Roman von mir 5 Sterne und die Empfehlung als gelungene Sommerlektüre.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Handlung
  • Gefühl
  • Schreibstil
Veröffentlicht am 15.09.2016

Eismachertradition

Die Eismacher
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Ernest van der Kwast zeichnet in seinem Roman die Familiengeschichte der Famile Talamini nach, welche nur eine von vielen italienischen Familien ist, welche ihre Berufung als Eismacher sehen und die Sommer ...

Ernest van der Kwast zeichnet in seinem Roman die Familiengeschichte der Famile Talamini nach, welche nur eine von vielen italienischen Familien ist, welche ihre Berufung als Eismacher sehen und die Sommer in den Niederlanden und die Winter in ihrem Heimatdorf in Italien verbringen.
Da ich noch die Zeiten kenne, in welchen die Eiscafes im Winter geschlossen waren und die Betreiber in ihre Heimat gingen, fand ich diesen Roman höchst aufschlussreich, da die Niederlande handlungsmässig problemlos ausgetauscht werden könnten.
Der Roman beginnt mit einer kuriosen Szene, in welcher sich der Großvater des Protagonisten, aus wessen Sicht die Handlung beschrieben wird, in eine Kugelstosserin im Fernsehen verliebt und für seine Frau, welche ihr ganzes Leben ihrem Mann und dem Eisvafe gewidmet hat, eine Welt einstürzt. Durch diese ungewöhnliche Eheszene wird der Leser sofort in den Bann des Romans gezogen und bekommt eine Ahnung, das es sich nicht um eine langweilige Familie handelt.
Im Läufe der Erzählung wird deutlich, das nicht alle Familienmitglieder für sich das Eismachen als Lebensziel sehen, jedoch im Familie betrieb nicht anders können als diesen Beruf zu ergreifen. Der Erzähler selber hat mit der Tradition gebrochen und Studiert, hat mit seiner Entscheidung gegen das Eiscafe jedoch seinen jüngeren Bruder um die Freiheit der freien Berufswahl gebracht und diesen somit gezwungen, den Familienbetrieb weiterzuführen. Das verhältnis der Brüder ist dadurch jahrelang sehr schwierig, bevor eine ungewöhnliche Bitte von Luca an seinen Bruder Giovanni für eine engere Bindung sorgen wird.
Der Autor hat einen sehr angenehmen Schreibstil und charakterisiert seine Figuren sehr gründlich und sympathisch, ohne allzu ausschweifend zu werden. Auch die Handlungssträngen sind logisch aufgebaut und mit seinem ungewöhnlichen Schlusskapitel schafft er es, die Erzählung rund zu machen ohne ein Ende der Familiengeschichte zu erzählen.
Beim Lesen der Geschichte meint man, dem Eismacher Luca bei der Arbeit über die Schulter zu schauen, so schön schildert der Autor das Handwerk, und auch das Cover verführt zum reinschlüpfen in das Buch.
Ein rundum gelungener fiktiver Roman, der ein Denkmal für viele traditionelle Eismacherfamilin sein kann.