Profilbild von Saerely

Saerely

Lesejury Profi
offline

Saerely ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Saerely über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.06.2023

Neuartig, zeitgemäss und wichtig

We Will Give You Hell
0

Bei ihrem Schwedentrip wird die 19-Jährige Hell von einem merkwürdigen Fieber heimgesucht, dass durch ihre Wutanfälle verursacht wurde. Doch als sie auf die mysteriöse Astryd trifft, wird ihr Leben aus ...

Bei ihrem Schwedentrip wird die 19-Jährige Hell von einem merkwürdigen Fieber heimgesucht, dass durch ihre Wutanfälle verursacht wurde. Doch als sie auf die mysteriöse Astryd trifft, wird ihr Leben aus den Fugen gerissen. Ihre Wutanfälle und das Fieber sind Symptome einer uralten Macht der Natur, die es Frauen erlaubt, zu ihrer wahren Stärke zu finden. Um ihre Wut und die Kraft ihres ‘aukis’ zu meistern, dringt Hell in die tiefsten Wälder Schwedens ein und lernt dabei nicht nur vieles über sich selbst, sondern auch über die Welt und was es braucht, um sie zu verändern.
Der Anfang von We will give you Hell ist etwas verwirrend, da man sofort in die Geschichte hineingeworfen wird, ohne irgendwelche Vorinformationen zu erhalten. Die Zeitsprünge in den ersten Kapitel machen es auch nicht gerade einfacher, doch sobald diese durch sind, bin ich in Hells Welt angekommen und konnte vollends in die Geschichte eintauchen, die mich nicht nur mitgerissen hat, sondern mich auch mitfühlen liess wie schon lange keine andere Geschichte mehr. Ich las nicht bloss über Hells Wut und den Zorn der Natur, sondern spürte ihn ebenfalls, konnte ihn nachvollziehen und habe genauso gelitten wie Hell.
Das schwedische Setting hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen, angefangen in Stockholm, zum Wikingergrab von Birka und bis zu der schwedischen Wildnis, in der ein grosser Teil der Geschichte spielt. Schweden ist jetzt definitiv auf meine Reisewunschliste gewandert.
Das Setting war toll und bildreich beschrieben, aber das war nicht das beste an diesem Buch, sondern die wichtigen und zeitgemässen Themen, die unglaublich gut in die Geschichte verwoben wurden. Die Probleme der heutigen Gesellschaft, vor allem in Bezug auf die Stellung der Frauen und wie man diese behandelt, werden klar aufgezeigt, jedoch so in die Geschichte und die nordische Mythologie verwoben, dass es nicht zu theoretisch oder sachlich wurde, und das Buch trotzdem durchgehend spannend blieb. Auch wenn mir einiges bereits bekannt war, habe ich so viel neues über das Thema Feminismus und Female Empowerment gelernt. Auch wenn mir manche Aussagen oder Ideen dann doch etwas zu extrem waren und knapp am Männerhass vorbeischrammen.
Trotzdem finde ich, dass vor allem diese wichtigen Themen das Buch sehr lesenswert machen. Vor allem auch da sie gut in die Urban-Fantasy-Geschichte integriert wurden und mit dem Touch nordischer Mythologie auch Mythologie Fans ansprechen werden. Spannung, eine Slow-Burn-Romance und Magie kommen ebenfalls nicht zu kurz. Eine tolle Mischung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.05.2023

Würdige Fortsetzung

The Atlas Paradox
0

The Atlas Paradox schliesst dort an, wo The Atlas Six aufhört. Dadurch, dass ich beide Bände gleich hintereinander gelesen habe, hatte ich keine Schwierigkeiten mich wieder in der Welt und in der Geheimgesellschaft ...

The Atlas Paradox schliesst dort an, wo The Atlas Six aufhört. Dadurch, dass ich beide Bände gleich hintereinander gelesen habe, hatte ich keine Schwierigkeiten mich wieder in der Welt und in der Geheimgesellschaft zurechtzufinden, da ich immer noch mitten in der Geschichte drin war. Aber auch sonst wird einem der Einstieg durch eine kurze Zusammenfassung im Stil einer Datenbank, die gut zur Geschichte passt.
Obwohl ich dachte, die Charaktere langsam zu kennen und verstehen zu können, lernt man sie hier von einer ganz neuen Seite kennen. Neue Bündnisse werden geschlossen, alte Feindschaften begraben und gleichzeitig neue Feinde geschaffen. Man taucht tiefer in die komplexe Gefühls- und Gedankenwelt aller Charaktere ein und entdeckt neue Eigenschaften und Facetten, die im ersten Teil noch verborgen geblieben sind. Nicht nur lernt man mehr über die Sechs, sondern auch über Gideon, Atlas und Ezra, die alle drei diesmal eine grössere Rolle spielen als im ersten Teil.
Die wissenschaftlichen Thesen und Theorien betreffend Zeitreisen, Wurmlöchern und Quanten waren gleichermassen verwirrend für einen Laien wie mich wie auch faszinierend und interessant, auch wenn mich einiges heillos überfordert hat und ich nicht einmal versucht habe, zu verstehen, was damit gemeint ist. Aber auch die Psyche wird durchforstet und durchleuchtet und man taucht wortwörtlich in die Abgründe der Charaktere ein.
Wenn man die Geschichte an sich betrachtet, passiert eigentlich nicht besonders viel und die Handlung tritt etwas auf der Stelle, aber nichtsdestotrotz konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen und komme auch jetzt nicht von der Geschichte los. Der Schreibstil und die Komplexität begeistert mich noch immer völlig und ich kann nicht genug von den Charakteren bekommen, die sich alle irgendwie einen Platz in meinem Herzen erschlichen haben, auch wenn ich bei einigen wirklich nicht weiss, wie das passieren konnte.
The Altas Paradox ist wie sein Vorgänger alles andere als leicht zu lesen. Man muss sich dafür Zeit nehmen, sich auf die Welt und die Charaktere einlassen und nicht die Erwartung haben, alles zu verstehen, worüber die Sechs nachforschen. Eine würdige Fortsetzung, die mich nur noch neugieriger auf den finalen Teil der Reihe macht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.05.2023

Dark Academia vom Feinsten

The Atlas Six
0

Sechs Auserwählte erhalten die Möglichkeit in der geheimen Bibliothek von Alexandria zu studieren, ihre Magie zu stärken und nach der Initiation zu unglaublicher Macht und Reichtum zu gelangen, doch nur ...

Sechs Auserwählte erhalten die Möglichkeit in der geheimen Bibliothek von Alexandria zu studieren, ihre Magie zu stärken und nach der Initiation zu unglaublicher Macht und Reichtum zu gelangen, doch nur fünf von ihnen werden überleben.

Der Klappentext klang bereits sehr vielversprechend und ich hatte eine grobe Vorstellung, in welche Richtung die Geschichte gehen würde. Hat sich meine Vorstellung bewahrheitet? Nein! Ist das auch gut so? Definitiv! Nie hätte ich eine solche Geschichte erwartet, die mich gleichermassen mitgerissen und berührt, wie auch zum Teil verwirrt und ratlos zurückgelassen hat. Die richtigen Worte für The Atlas Six zu finden, ist schwer, da ich noch nie ein Buch gelesen habe, dass auch nur annähernd in diese Richtung ging.
Der Wettstreit zwischen den sechs Auserwählten ist weniger ein physischer Wettkampf wie in anderen Büchern mit einem ähnlichen Ansatz, sondern viel mehr ein intellektuelles Spiel, in dem eigentlich keiner gewinnen kann. Die Magie ist dicht mit der Wissenschaft verwoben und so gab es vieles, das ich nicht komplett verstanden habe. Nicht, weil es nicht gut durchdacht gewesen wäre, sondern weil vieles mein Verständnis von Physik, Psychologie oder anderen wissenschaftlichen Bereich bei weitem überstieg und alles so komplex war. Nicht nur die Studien, denen die Charaktere in der Bibliothek nachgingen, sondern auch die Charaktere selbst.

«Morally grey» trifft wohl auf niemanden besser zu als auf die ‘Atlas Six». Alle sechs sind grundverschieden, haben andere Ansichten, andere Charakterstärken und -Schwächen und sind bei weitem nicht besonders sympathisch, zumindest ein Teil von ihnen… oder alle… oder keiner. Wer weiss das schon so genau? Aber sie alle waren so individuell und tiefgehend gestaltet, dass ich sie am Ende des Buches zu kennen glaubte, sie mich jedoch immer wieder überraschen konnten. Ich hatte zwar so meine Lieblinge, aber nur zusammen haben die Charaktere das beste oder eher das Schlechteste in einander hervorgebracht.

Ein unerwartetes Highlight, das mich mit seiner Andersartigkeit geflasht hat. The Atlas Six ist kein easy-read, aber es ist es wert, sich darauf einzulassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.05.2023

Leider zu jugendlich für mich

School of Wizards
0

Der Einstieg in die Geschichte ist leicht und sehr persönlich, sodass man Elize sofort kennenlernt und ins Herz schliessen kann. Der eher einfach gehaltene Schreibstil ist flüssig und leicht, was ein Vor- ...

Der Einstieg in die Geschichte ist leicht und sehr persönlich, sodass man Elize sofort kennenlernt und ins Herz schliessen kann. Der eher einfach gehaltene Schreibstil ist flüssig und leicht, was ein Vor- und ein Nachteil sein kann. Man stolpert während des Lesens nicht über schwierige oder lange Sätze und muss sich nicht gross darauf konzentrieren, was vor allem für jüngere Leser/innen gut geeignet ist. Für mich persönlich hätte der Schreibstil, aber auch die Geschichte an sich etwas anspruchsvoller sein dürfen.

Elize und Hermogenes waren sympathisch und liebeswürdig. Ihre Geschichte hat mich gut unterhalten und ich konnte für ein paar Stunden in ihre magische Welt eintauchen. Es war amüsant, teilweise spannend, aber so richtig packend dann auch nicht wirklich. Es gibt viele interessante Ansätze, die mir gut gefallen haben, zusammen aber nicht vollständig stimmig wirkten. Vor allem Elizes verbotene Beziehung zu ihrem Lehrer wird sehr schnell akzeptiert, respektive hingenommen. Da hat mir der ganze Nervenkitzel des Verbotenen gefehlt, auch wenn mir die Beiden gut zusammen gefallen haben.

Es ist ein gutes Buch für Zwischendurch, aber meiner Meinung nach eher etwas für Jugendliche, auch wenn die Protagonisten zwischen 19 und 25 Jahre alt, was man ihnen jedoch nicht stark anmerkt. Für mich ist es eine abenteuerliche Romantasygeschichte für Jugendliche, in der der Romantikanteil jedoch nicht im Vordergrund steht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.04.2023

Leider nicht meins

Selbst ist die Fee
0

Selbst ist die Fee ist ein Märchen der etwas anderen Art. Es gibt Märchenprinzen, Prinzessinnen, gute Feen und böse Hexen, doch ist es wirklich so einfach, zu seinem Happy End zu kommen? Definitiv nicht, ...

Selbst ist die Fee ist ein Märchen der etwas anderen Art. Es gibt Märchenprinzen, Prinzessinnen, gute Feen und böse Hexen, doch ist es wirklich so einfach, zu seinem Happy End zu kommen? Definitiv nicht, jedenfalls nicht, wenn die Cinderella dieser Märchenfee weder Interesse am Prinzen hat noch eine Prinzessin werden möchte. Dass auch der Prinz sich quer stellt und die Märchenfee viel interessanter findet, damit hat weder sie noch die bösen Stiefschwestern von Cinderella, die eigentlich gar nicht böse sind, gerechnet. Und was nun? Wie soll die Märchenfee ihrer Cinderella ein Happy End wie im Märchen verschaffen, wenn alles so schiefläuft?

Nach dem Lesen von Selbst ist die Fee bleibe ich mit gemischten Gefühlen zurück. Einerseits hat mir die Geschichte rund um die leicht rebellische Märchenfee, die weinerliche Cinderella, die viel mehr auf dem Kasten hat als man anfangs vielleicht denkt, und ihre Stiefschwestern gut gefallen. Ich durfte ein paar amüsante und unterhaltsame Stunden im Märchenreich verbringen und habe den Aufenthalt durchaus genossen, doch leider konnte mich die Geschichte nicht vollständig von sich überzeugen.

Vor allem am Anfang ging mir alles etwas schnell und ich hätte gerne etwas mehr Zeit gehabt, um mich in der Welt zurecht zu finden und die Charaktere besser kennenzulernen. Zudem wirkten die Charaktere alle etwas überspitzt und nicht sehr real(, was vielleicht auch so bezweckt worden war?) Die weinerliche Cinderella war wirklich sehr, sehr, sehr weinerlich, aber es wurde auch sonst sehr viel geweint in der Geschichte. Etwas, was mich normalerweise nicht wirklich stört, aber hier war es dann doch etwas zu viel des Gutes. Auch wirkte vieles gestellt und recht vorhersehbar, auch wenn mir der Twist in der originalen Cinderella Geschichte gut gefallen hat und auch die Dates aussergewöhnlich und amüsant waren.

Ich bin davon überzeugt, dass vor allem jüngere Leser/innen dieses romantische, amüsante Märchen mögen werden und auch über meine Kritikpunkte hinwegsehen können. Mir war es leider etwas zu kindlich, doch die Grundidee hat mir gut gefallen und ich konnte ein paar lustige Stunden mit den Charakteren verbingen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere