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SaintGermain

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.11.2019

Lockeres für zwischendurch

Der ist für die Tonne
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Hannah ist professionelle Entrümplerin und hilft Menschen Ordnung in ihr Leben zu bekommen. In ihrem Privatleben kümmert sie sich neben dem Beruf um ihre Rollstuhlbedürftige Hippiemutter. Als sie dann ...

Hannah ist professionelle Entrümplerin und hilft Menschen Ordnung in ihr Leben zu bekommen. In ihrem Privatleben kümmert sie sich neben dem Beruf um ihre Rollstuhlbedürftige Hippiemutter. Als sie dann von ihrer besten Freundin Tess den Auftrag bekommt im Haus ihres Schwarms Pascal für Ordnung zu sorgen wird auch Hannahs Leben auf den Kopf gestellt.



Zum Cover: Die Ellen Berg Cover sind immer sehr schön, wobei ich bei den meisten Covern kaum einen Bezug zum Buch herstellen kann. Es kommt kein See vor und die Protagonisten haben das falsche Alter. Aber es hat Charme.



Meine Meinung zum Buch: Ich habe ja schon einige Bücher von Ellen Berg gelesen und auch dieses hat mich sehr gut unterhalten können. Man kann das Buch nicht allzu ernst nehmen, denn es teilweise schon sehr sprunghaft und absolut unglaubwürdig. Aber es hat einfach Charme und einen frischen Stil. Ich konnte herzlich schmunzeln bei einigen Szenen wo ich mich selber wieder erkannt habe. z.B. bei den Weinkenntnissen. Übrigens über Wein kann man einiges lernen in dem Buch. Allerdings wer sich bei den Krimielementen richtige Ermittlungen vorstellt, der wird enttäuscht sein. Es ist einfache Unterhaltung auf dem Bereich Humor und Liebe.

Veröffentlicht am 19.11.2019

Sehr viel Lübeck, noch mehr Musik und ein wenig Zeitreise

Der Flügel der Zeit
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Ein namenloser Ich-Erzähler erbt in Lübeck ein altes Haus. Darin findet er einen Konzertflügel. Der mysteriöse Silbermann erzählt ihm, dass er damit in die Vergangenheit reisen kann. Allerdings muss er ...

Ein namenloser Ich-Erzähler erbt in Lübeck ein altes Haus. Darin findet er einen Konzertflügel. Der mysteriöse Silbermann erzählt ihm, dass er damit in die Vergangenheit reisen kann. Allerdings muss er einiges beachten, damit er auch wieder zurückkehren kann. Da er ein Musikliebhaber ist, begibt er sich in die Zeit von Johann Sebastian Bach, als dieser sein Capriccio für seinen Bruder schrieb und Lübeck besuchte. Dort gibt er sich als englischer Gärtner Alexander Pope aus.

Das Cover des Buches ist absolut passend und auch hervorragend gemacht,

Der Schreibstil des Autors ist sehr lyrisch und auch von der Musik sehr geprägt. Die Orte werden fantastisch vorgestellt, ebenso die Charaktere. So stört es auch nicht, dass Mr. Pope eigentlich namenlos bleibt.

Der Plot an sich ist gut durchdacht, allerdings fiel mir natürlich sofort auf, dass sich niemand wundert, dass ein Engländer scheinbar perfekt deutsch kann. Später wird auch noch ein Gedicht von Alexander Pope vorgetragen - ebenfalls auf deutsch.

Zudem fehlte mir in dem Buch die Spannung. Die Gefahr, dass Pope nicht mehr zurückreisen konnte, war sehr gering und wurde immer nur nebenbei erwähnt, wenn er sich (was sehr eingebaut wirkte) wieder mal verplapperte.

Dafür erfährt man sehr viel über Musik, wenn man allerdings nicht wirklich ein absoluter Klassik-Fan ist, klassischer Musiker ist oder dies studiert hat, wird es teilweise schwer dem ganzen zu folgen, denn über die Musik wird fast das ganze Buch über geredet und mit vielen Ausdrücken konnte ich einfach nichts anfangen.

Das Buch wirkt aber perfekt recherchiert und man merkt in jeder einzelnen Zeile die Liebe des Autors zur klassischen Musik.

Schade also um die Umsetzung. Wenn man der Zeitreise mehr Raum gegeben hätte und die Musik nicht so in den Vordergrund wäre es wahrscheinlich ein tolles Buch geworden.

Fazit: Sehr viel Lübeck, noch mehr Musik und ein wenig Zeitreise. 3,5 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 19.11.2019

Tomás Noronha 4 - Kolumbus

Codex 632. Wer war Christoph Kolumbus wirklich?
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Der portugiesische Historiker und Kryptanalist Tomás Noronha soll für eine amerikanische Gesellschaft die Recherchen des verstorbenen Professor Toscano um die Entdeckung Brasiliens abschließen. Dabei reist ...

Der portugiesische Historiker und Kryptanalist Tomás Noronha soll für eine amerikanische Gesellschaft die Recherchen des verstorbenen Professor Toscano um die Entdeckung Brasiliens abschließen. Dabei reist der Wissenschaftler rund um die Welt, um Puzzlestücke um Christoph Kolumbus zu sammeln und zusammenzufügen. Doch auch in seinem Privatleben muss er mit Problemen rechnen, denn sein Kind ist krank und er selbst beginnt eine Affäre.

Das Buch ist der 4. Teil das von Dos Santos auf deutsch erschienen ist, im Original war dies allerdings sein 1. Teil. Das merkt man auch sofort, wenn man über Tomás liest - er ist 35, verheiratet und hat eine Tochter.

Ich kann zwar die Entscheidung, warum die Bände auf Deutsch in anderer Reihenfolge erscheinen, nachvollziehen, würde aber empfehlen, dass man sie in der richtigen Originalreihenfolge liest, wenn man die Möglichkeit hat. Ich selbst habe die bisherigen Teile gelesen, werde aber nachdem alle Bände erschienen sind, sicher ein Re-Read in der richtigen Reihenfolge machen.

Das Cover des Buches entspricht dem Stil der bisherigen Reihe und es ist absolut passend gemacht.

Vom Schreibstil von Dos Santos bin ich sowieso sehr angetan: Ein spannender Plot, interessante, gut beschriebene Charaktere und Orte und eine gründliche Recherche zeichnen seine Werke aus und dieses Buch ist ein Meisterwerk von ihm.

Klar: "Das Einstein-Enigma" ist sein bekanntestes Buch, das auch verfilmt werden soll, aber dieses Erstlingswerk ist für mich das bisher beste der Reihe , der auf deutsch erschienenen Bücher des Autors.

Zwar denke ich scheinbar anders als Tomás, denn bei "Foucault" war ich schneller bei der richtigen Lösung als er, trotzdem ist es interessant ihn bei seinen Recherchen zu begleiten. Dazu lädt das Buch natürlich ein weiterzurecherchieren bzw. in den Weiten des Internets zu suchen.

Oftmals wird Dos Santos ja mit Dan Brown verglichen - klar Langdon und Noronha haben schon einige Gemeinsamkeiten, ebenso wie die Handlungen der Bücher- allerdings kommt Dos Santos ohne Action aus und ist deshalb ein spannender Roman und eben kein Thriller, außerdem wirken die Bücher von Dos Santos noch besser recherchiert und wahrheitsgetreuer ohne irgendwie abgekupfert zu wirken.

Fazit: Da ich Bücher mit realem Hintergrund, die perfekt recherchiert sind und trotzdem Spannung erzeugen können mag: 5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung

Veröffentlicht am 15.11.2019

Entkommen 1 - Die Bibliothek

Entkommen! - Die geheime Bibliothek
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Escape- oder Exit-Spiele gibt es mittlerweile ja schon einige am Markt. Egal ob real, als Spiel oder eben in Buchform. Wer einmal in einem echten Exit-/Escape-Room war wird es immer und immer wieder spielen ...

Escape- oder Exit-Spiele gibt es mittlerweile ja schon einige am Markt. Egal ob real, als Spiel oder eben in Buchform. Wer einmal in einem echten Exit-/Escape-Room war wird es immer und immer wieder spielen wollen - natürlich ein immer neues Spiel. Jetzt kommt auch der Mantikore-Verlag mit so einem Buch daher.

Das Cover des Buches sit ausgezeichnet gemacht. Die Anleitung ist hervorragend geschrieben und die Rätsel für erfahrene Escape-Spieler nicht zu schwer. Zusätzlich gibt es aber natürlich wie gewohnt Hilfestellungen oder sogar Lösungen, wenn man gar nciht weiter weiß.

Das Spiel ist auf ca. 60 Minuten ausgelegt. Ich konnte es zusammen mit meiner Frau in 59 Minuten lösen und brauchten dazu 2x eine Hilfe.. Die Rätsel sind absolut logisch und eine Story begleitet einen durch das Buch.

Positiv auch, dass man nichts zerschneiden oder falten muss, so kann man das Buch auch wieder verwenden. Manchmal muss man zwar malen, dazu kann man aber die Seite kopieren oder man radiert es später wieder aus.

Wir haben schon mehrere Spiele dieser Art - in verschiedenen Formen - gespielt. Dieses Buch war aber echt gut gemacht und ein Highlight.

Ich hoffe natürlich, dass das Autoren-Duo noch viele Ideen hat und weitere Spielbücher dieser Art herausbringen.

Fazit: Ein Top-Escape-Spielbuch, das sich vor anderen Büchern dieser Art auf keinen Fall verstecken muss. 5 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 15.11.2019

Bayrischer Krimi mit ausgelassenem Sprachgebrauch

Bülent Rambichler und der störrische Karpfen
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Bülent Rambichler - Mitarbeiter der Polizei möchte eigentlich nur ein gemütlich, faules Dasein führen als ihn ein Mord in sein Heimatdorf zurückführt, wo er nicht allseits beliebt ist. Sein Vater, der ...

Bülent Rambichler - Mitarbeiter der Polizei möchte eigentlich nur ein gemütlich, faules Dasein führen als ihn ein Mord in sein Heimatdorf zurückführt, wo er nicht allseits beliebt ist. Sein Vater, der maulfaul erscheint steht unter Verdacht, so dass Bülent und seine Kollegin Astrid gezwungen sind zu ermitteln in der Heimatidylle die so manch böses Wort für die beiden parat hat....

Zum Cover: Schönes Cover - passend zum Titel.

Meine Meinung zum Buch: Als Österreicherin habe ich mich nach einigen kleinen anfänglichen Hindernissen bald im Sprachgebrauch des Buches zurecht gefunden da unsere Dialekte sich soch sehr ähneln. Aber auch ich habe einige neue Begriffe gelernt. Also für den rein Hochdeutsch sprechenden Menschen ist das Buch sicher eine Herausforderung. Der Sprachgebrauch nimmt kein Blatt vor den Mund und erfüllt einige Klischees von Beschimpfungen bis Drogengebrauch und Alkolismus bis zum Maulfaulen Männerbild. An manchen Stellen war mir das schon ein wenig zu ausfallend, daher auch der eine Punkt Abzug. Aber ansonsten hat mich das Buch gut unterhalten können. Ich habe Band 1 nicht gelesen, aber das macht hier gar nichts, denn das Buch ist in sich abgeschlossen und auch unabhängig zu lesen.

Fazit: Sprachlich herausfordernder, kein Blatt vor den Mund nehmender Krimi, der unterhalten kann und nicht zu ernst genommen werden kann.