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Veröffentlicht am 05.03.2023

Bezaubernd

Das Haus an der Herengracht
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" Die Magie der kleinen Dinge“ der erste Band um die Familie Brandt hat mich vor einigen Jahren verzaubert. Ich hatte damals nicht erwartet so ein kleines Juwel erhalten zu haben. Groß war daher meine ...



" Die Magie der kleinen Dinge“ der erste Band um die Familie Brandt hat mich vor einigen Jahren verzaubert. Ich hatte damals nicht erwartet so ein kleines Juwel erhalten zu haben. Groß war daher meine Freude, als ich dann den zweiten Teil erhalten habe.

" Das Haus an der Herengracht" setzt ungefähr 18 Jahre später an, doch hier ist nun die 18 jährige Thea die Hauptperson der Handlung. Die grundlegende Handlung ähnelt auch ein wenig dem Vorgänger, aber das hat mich nicht gestört, denn das Konzept des ersten Romans sagte mir sehr zu.
Thea lebt mit ihrem Vater und der Tante Nella in der Herengracht, in einer Villa, doch die glanzvollen Zeiten sind längst vorbei, die Familie ist gezwungen Gegenstände zu verkaufen um überleben zu können.
Thea schwärmt für Walter, einen Kulissenmaler, doch ihrer Tante schwebt da etwas ganz anderes für die Zukunft der jungen Frau vor. Außerdem hätte sie mit dem Advokaten Jacob van Loos ausgesorgt, eine Option die sicher auch nicht zu verachten ist.

Doch wer Jessie Burton kennt, der weiß, dass sie ihren Protagonistinnen einen Durchsetzungsfähigen Charakter mitgibt.
Der Roman hat sehr viel Spaß gemacht, ich habe ihn sehr gern gelesen. Auch die Zeit und der Schauplatz konnten mich erneut verzaubern. Dieses Buch ist definitiv eine Lesereise wert!

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Veröffentlicht am 20.02.2023

Glasgow im Brennpunkt

Young Mungo
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Glasgow im Brennpunkt


Lange habe ich auf den neuen Roman von Douglas Stewart gewartet. "Shuggie Baine", den Vorgänger, fand ich damals so überragend, dass ich sehnsüchtig auf den neuen Roman gewartet ...

Glasgow im Brennpunkt


Lange habe ich auf den neuen Roman von Douglas Stewart gewartet. "Shuggie Baine", den Vorgänger, fand ich damals so überragend, dass ich sehnsüchtig auf den neuen Roman gewartet habe. Natürlich schürte dies auch meine Erwartungshaltung, aber so viel schon mal vorweg, ich wurde nicht enttäuscht, auch "Young Mungo" ist ein toller Roman!

Mungo lebt in Glasgow, zu einer Zeit wo die Protestanten und die Katholiken sich regelmäßig auseinandernehmen. In den 90ern gab es dort auch viele Arbeitslose, daher auch viel Armut, der beste Freund war bei vielen der Alkohol. Mangos Bruder mischt ganz oben mit, auch von Mungo wird erwartet das er für seine Seite kämpft. Doch Mungo ist anders, er will niemandem weh tun, außerdem merkt er, dass er sich zu Männern hingezogen fühlt. Als James in sein Leben tritt, entwickelt sich etwas zwischen den beiden, doch sie müssen vorsichtig sein, Homosexuelle werden nicht geduldet.


Der Roman ist geprägt von Gewalt und schierer Auswegslosigkeit, doch er hält auch äußerst sanfte Töne bereit. Diesen Spagat bekam der Autor bereits in seinem anderen Roman hervorragend, auch hier brilliert er damit wieder. Die Thematik ist erschreckend gut bebildert, man kann sich sehr anschaulich vorstellen, wie es für einen jungen Menschen sein muss, in so,einem Viertel aufzuwachsen, noch dazu wenn er homosexuell ist.
Ich hoffe auf weitere Bücher des Autors! Definitiv

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Veröffentlicht am 12.02.2023

Ein wichtiges Stück Zeitgeschichte

Sibir
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Ein wichtiges Stück Zeitgeschichte

Ich habe im Vorfeld schon oft sehr viel positives von Sabrina Janeschs Buch " Die goldene Stadt" gehört. Das, und der interessante Klappentext gaben dann den Ausschlag ...

Ein wichtiges Stück Zeitgeschichte

Ich habe im Vorfeld schon oft sehr viel positives von Sabrina Janeschs Buch " Die goldene Stadt" gehört. Das, und der interessante Klappentext gaben dann den Ausschlag "Sibir" lesen zu wollen.

Joseph Ambacher musste bereits mit 9 Jahren schreckliches erleben. Er musste 1945 vor der Roten Armee fliehen, um dann gefangen genommen zu werden und nach Kasachstan deportiert zu werden. Bruder und Mutter sinnlose Opfer dieser schrecklichen Ereignisse.
Vorort versuchen die verbliebenen sich mit der Situation zu arrangieren, irgendwie zu leben, zu überleben. Als nach 10 Jahren die Befreiung stattfindet, geht es nicht in die ursprüngliche Heimat sondern in die niedersächsische Stadt Mühlheide.
Im weiteren Verlauf erlebt der Leser des Weiteren was 1991 in Mühlheide geschieht, als die Aussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion kommen.
All dies wird am Beispiel Josephs und dem seiner Tochter Leila in die Handlung eingebracht. Leila möchte alles von ihrem. Aber wissen, alles was damals geschah, denn bald wird der Vater sich nicht mehr erinnern können, denn die Demenz lässt ihn vergessen. Für Leila ein wichtiges Stück Geschichte, wie recht sie hat.

Dieser Roman ist ein wichtiges Dokument aus dieser Zeit. Er berichtet was damals geschah, verpackt aber alles in einer sehr gefühlvollen Familiengeschichte. So hatte ich nie das Gefühl, dass die Autorin anklagt, es war eher die sehr bedrückende Lebensgeschichte des Jospeh Ambacher. Der, und das muss gesagt werden, damit es nicht vergessen wird, für alle anderen steht, die ein ähnliches Schicksal erlitten haben

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Veröffentlicht am 22.01.2023

Spannender Reihenauftakt

Der Strand: Vermisst
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Spannender Reihenauftakt


Karen Sander legt mit "Der Strand - Vermisst" den ersten Teil einer Trilogie vor. Die beiden Ermittler Tom Engelhardt und Mascha Krieger bilden dabei den Kern.
Die Handlung ...


Spannender Reihenauftakt


Karen Sander legt mit "Der Strand - Vermisst" den ersten Teil einer Trilogie vor. Die beiden Ermittler Tom Engelhardt und Mascha Krieger bilden dabei den Kern.
Die Handlung beginnt recht zügig mit dem Verschwinden der Gehörlosen 19 Jährigen Lilli Sternberg. Niemand weiß wo die junge Frau sein könnte, eine mysteriöse Bitschaft ans Handy der Freundin bringt auch keine Klarheit. Als dann ihr Fahrrad gefunden wird, wird den Ermittlern klar, dass sie schnell handeln müssen. Doch wo anfangen? Es gibt keine Ansatzpunkte und komisch sind irgendwie fast alle in Lillis Umfeld. Des Weiteren kommt erschwerend hinzu, dass Lilli bei ihren Großeltern aufwuchs, weil ihre Mutter damals unter ähnlichen Umständen verschwand.

Der Thriller ist spannend konzipiert, da er viele mögliche Verdächtigen präsentiert, die man als Leser erstmal so nicht ausschließen kann. Jeder in Sellnitz mochte Lilli, es gibt kein Motiv warum sie jemand ermordet oder entführt haben sollte. Eine vermeintliche Lösegeldforderung entpuppt sich als Trittbrettfahrer.
Die Ermittler Tom und Engelhardt steuern ebenfalls viel privates in die Handlung ein. Tom ist verwitwet und hat es nicht leicht als Alleinerziehender Vater. Mascha ist froh abkommandiert worden zu sein, sie hat Ärger, weil sie private Ermittlungen betrieben hat. Man merkt schnell, dass die zwei ein gutes Team bilden und es macht Spaß ihren Ermittlungen zu folgen.

Der Thriller hat mir sehr gut gefallen, lediglich die Tatsache, dass der Fall auf drei Teile angelegt ist, hat mich enttäuscht. Nun heißt es warten bis die beiden nächsten Teile erscheinen, dass bedeutet, dass ich frühestens im Sommer Antworten bekomme. Naja, im Nachhinein vergeht die Zeit ja bekanntlich wie im Flug!

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Veröffentlicht am 21.01.2023

Ungewöhnlich

Das glückliche Geheimnis
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Ungewöhnlich

Das Cover macht direkt gute Laune, dass strahlende Gelb ist außerdem sehr prägnant. Arno Geiger erzählt hinter diesem farbenfrohen Machwerk aus seinem Leben. Er berichtet über den Weg, den ...

Ungewöhnlich

Das Cover macht direkt gute Laune, dass strahlende Gelb ist außerdem sehr prägnant. Arno Geiger erzählt hinter diesem farbenfrohen Machwerk aus seinem Leben. Er berichtet über den Weg, den er eingeschlagen hat, wie er dann irgendwann zum erfolgreichen Schriftsteller wurde. Er geht allerdings weiter, beschränkt sich nicht nur auf die Karriere, sondern lässt den Leser auch an seiner Partnersuche teilhaben. Das gesamte Buch erstaunt, denn wer hätte gedacht, dass Geiger in Papiercontainern nach dem Sinn des Lebens gesucht hat? Ganz so war es zwar nicht, dennoch hält seine Lebensgeschichte auch Episoden bereit, die ihn als Vagabunden einstufen könnten. Er bekennt sich zu allem, beschönigt nichts, sondern zieht aus allem eine positive Billanz.

Dieses Buch ist anders, es macht Spaß, gerade weil es so anders und erfrischend ehrlich ist. Komischerweise ist das ungewöhnliche hier nicht negativ behaftet, im Gegenteil. Geiger schafft es, dass Dinge aus dem Müll salonfähig werden, aber lesen sie selbst!

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