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Veröffentlicht am 21.12.2020

„Es ist nie zu spät, für seinen Traum loszugehen“

Auch die große Liebe fängt mal klein an
5

Marie ist Köchin aus Leidenschaft. Daher bricht es ihr fast das Herz, als sie ihr kleines aber feines Restaurant schließen muss. Marie setzt alles daran, ihr Restaurant so schnell wie möglich wieder zu ...

Marie ist Köchin aus Leidenschaft. Daher bricht es ihr fast das Herz, als sie ihr kleines aber feines Restaurant schließen muss. Marie setzt alles daran, ihr Restaurant so schnell wie möglich wieder zu eröffnen. Damit Geld in die Kasse kommt und sie ihre Schulden bezahlen kann, nimmt sie eine Stelle als Köchin in einem Brauhaus an. Hier trifft sie ihren Ex-Freund Anton wieder, dem sie am liebsten nie wieder über den Weg gelaufen wäre.
„Auch die große Liebe fängt mal klein an“ ist ein wirklich schöner Liebesroman für entspannte, lustige Lesestunden, der sich schnell und flüssig lesen lässt. Am Ende des Buches bekommt der Leser noch 3 Kochrezepte, die mit dem Roman in Verbindung stehen. Diese sind nicht spektakulär oder neu, aber eine nette Idee und runden das Buch nochmal ab.
Marie ist eine sehr sympathische Protagonistin. Sie kocht mit Leidenschaft und tut alles, um das Familienrestaurant zu retten. Leider ist sie aber auch total verplant, so dass ihr die organisatorische Seite des Geschäfts schon lange über den Kopf gewachsen ist. Nach und nach erkennt Marie, dass sie nicht nur Ordnung in ihre Finanzen, sondern auch in ihr Leben bringen muss. Maries Handlungen waren für mich nicht immer ganz nachvollziehbar, aber das liegt wohl an ihrem sprunghaften und chaotischen Charakter. Trotzdem hat sie mich oft zum Lachen gebracht, eben weil sie so chaotisch ist und dadurch immer wieder in ungewollt komische Situationen kommt.
Zum Glück hat Marie zwei wirklich wunderbare Freunde zur Seite gestellt bekommen. Swantje, ihre Mitbewohnerin, die das komplette Gegenteil von Marie ist und Klaus, der jedes Klischee des schwulen Freundes bedient, aber dabei auch absolut liebenswürdig und oft auch etwas schrullig daher kommt.
Ja und dann ist da noch Anton, Maries Ex-Freund, der sie vor zwei Jahren einfach verlassen hat. Anfangs war mir Anton nicht sympathisch. Ich wusste einfach nicht, wie ich ihn einordnen sollte. Nach und nach hat er sich aber in mein Herz geschlichen und ich konnte seine Handlungen immer besser verstehen. Mehr möchte ich hier gar nicht dazu sagen, um Euch nicht den Lesespaß zu nehmen.
Die Charaktere in diesem Buch werden wunderbar beschrieben, so dass ich sie mir sehr gut vorstellen konnte. Jeder hat seine eigene Persönlichkeit und selbst Personen, die nur einen kurzen Auftritt haben, sind rund und passend dargestellt. Auch wenn es zwischenzeitlich sehr viele Personen und Handlungen waren, die auf den Leser einstürmten, habe ich nicht den Überblick verloren und am Ende hat sich alles gut zusammengefügt.
Einziger Kritikpunkt ist für mich der Auftritt eines sehr prominenten Paares in der Mitte des Romans, der mir doch sehr unrealistisch vorkam. Hier hätte ich mir eine etwas weniger pompöse Variante – vielleicht eine Lokalberühmtheit – gewünscht. Das wäre für mich in dieser Geschichte glaubwürdiger gewesen.

FAZIT:
Ein schöner Liebesroman für gemütliche Sofastunden, der mich immer wieder schmunzeln und auch herzhaft lachen ließ. Eine humorvolle Leseempfehlung für hoffnungslose Romantiker.

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  • Cover
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 11.12.2020

Vorhersehbare aber trotzdem fesselnde Handlung

Das Geheimnis von Seynford Hall
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Samantha hat es nicht leicht im Leben. Sie wohnt in einem heruntergekommenen Viertel in Birmingham, hält sich mit Kellnern und einem Aushilfsjob über Wasser und muss sich immer wieder gegen aufdringliche ...

Samantha hat es nicht leicht im Leben. Sie wohnt in einem heruntergekommenen Viertel in Birmingham, hält sich mit Kellnern und einem Aushilfsjob über Wasser und muss sich immer wieder gegen aufdringliche Männer behaupten. Und dann ist auch noch ihre geliebte Mutter – die einzige Familie die sie hatte – von kurzem gestorben.

Daher muss sie nicht lange überlegen, als sie durch einen mysteriösen Brief aufgefordert wird, nach Cornwall zu reisen und sich mit einer Familie Seynford zu treffen. Zusammen mit ihrer besten Freundin macht sie sich auf den Weg in ein Abenteuer, welches ihr Leben komplett auf den Kopf stellen wird.

Der Roman ist in 4 Abschnitte gegliedert, die jeweils mit dem Namen einer beteiligten Person überschrieben sind. Ich bin daher davon ausgegangen, dass jeder Teil auch die Geschichte dieser Person erzählt. Was bei den ersten beiden Teilen auch gut geklappt hat, hat mich dann insbesondere im dritten Teil enttäuscht, da es nur am Rande um die genannte Person ging. Hier wären andere Überschriften meiner Meinung nach passender gewesen.

Die Geschichte spielt in der Gegenwart, aber teilweise auch in der Vergangenheit (1974/75). Hier musste ich mir immer wieder klar machen, dass der Roman 1974 spielt, da die Handlungen der Personen für mich eher ins 19. Jh gepasst hätten. Ein herrischer Vater, eine unterwürfige Mutter und eine Tochter, die anfangs sehr freiheitsliebend und stark wirkt, am Ende aber doch naiv und fügsam ihr Schicksal akzeptiert. Dazu steht über Allem noch die unbedingte Regel, dass der Ruf und das Ansehen der Familie wichtiger sind als alles andere.

Die Handlung war für mich sehr vorhersehbar, ähnlich wie bei einem Rosamunde Pilcher Film, was aber den Lesespaß nicht minderte. So wurde auch das „Geheimnis“ schon relativ früh im Roman gelüftet, wobei ich mir unter dem Geheimnis irgendwie noch mehr vorgestellt hatte. Danach geht es mehr um die Umstände und Folgen des Geheimnisses, was aber nicht minder spannend ist.

Die Charaktere werden gut beschrieben, vor allem die zwei Hauptfiguren (Samantha und Adalind). Leider waren insbesondere Adalinds Handlungen für mich nicht immer ganz nachvollziehbar. Das gilt auch für die Nebendarsteller, bei denen ich mich oft fragte, warum sie nicht gehandelt oder geholfen haben.

FAZIT:
Das Geheimnis von Seynford Hall ist ein schöner Roman für zwischendurch. Auch wenn für mich die Handlung sehr vorhersehbar war, blieb die Geschichte trotzdem spannend und ließ sich flüssig und schnell lesen. Daher von mir 4,5 Sterne

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 02.11.2020

Eine starke Frau geht ihren Weg

Der Glanz der neuen Zeit
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„Der Glanz der neuen Zeit“ ist der zweite Teil der Speicherstadt Trilogie von Fenja Lüders. Teil eins ist unter dem Titel „Der Duft der weiten Welt“ bereits erschienen und auf Teil drei „Der Traum von ...

„Der Glanz der neuen Zeit“ ist der zweite Teil der Speicherstadt Trilogie von Fenja Lüders. Teil eins ist unter dem Titel „Der Duft der weiten Welt“ bereits erschienen und auf Teil drei „Der Traum von Freiheit“ müssen wir noch bis Juni 2021 warten.

Während der erste Roman Anfang des 20. Jahrhunderts spielt, befinden wir uns im zweiten Teil im Nachkriegsdeutschland der 20er Jahre. Mina hat nach dem Tod ihres Vaters die Verantwortung für die Familie und das Kaffeekontor übernommen. Auch wenn sie bisher ganz gut durch die Kriegsjahre gekommen ist, gestaltet sich die Neuaufnahme des Kaffeehandels nach Kriegsende mehr als schwierig. Und auch Frederick, Minas verschwenderischer Ehemann macht ihr das Leben schwer.

Dieser zweite Band der Speicherstadt-Saga hat mich auch wieder begeistert. Seit dem Ende des ersten Bandes sind 6 Jahre vergangen, in denen Krieg in Deutschland herrschte. Den Zeitsprung hat Fenja Lüders gut hinbekommen, so dass er beim Lesen nicht stört. Die Charaktere haben sich in dieser Zeit weiterentwickelt, sind reifer und erwachsen geworden, wie zum Beispiel Minas kleine Schwester Agnes.

Auch Mina selbst ist reifer und noch stärker geworden. Sie trägt die Verantwortung für die Famile und die Firma und meint leider immer, dass sie alles allein schaffen muss. Umso mehr freut es mich, wenn ihre Familie – allen voran Großmutter Hiltrud – oder auch gute Freunde wie Irma und Heiko ihr unter die Arme greifen und helfen wo sie nur können. Auch so manch unerwartete Hilfe von dritter Seite hat mich überrascht und gefreut. Alles hätte nun so schön laufen können, wenn nur Frederick, Minas schrecklicher Ehemann, nicht wäre. Unter ihm hat Mina sehr zu leiden und ich habe bis zum Schluss gebangt, ob sie es wohl schaffen wird, sich jemals von ihm zu befreien.

Fenja Lüders beschreibt ihre Charaktere sehr gut und rund. Auch Nebenfiguren bekommen ihren Anteil an der Geschichte und man kann sich diese, genauso wie die Hauptdarsteller, gut vorstellen und ihre Handlungen nachvollziehen.

Die Schreibweise von Fenja Lüders gefällt mir sehr gut, der Roman ist flüssig und spannend geschrieben und bietet auch so manch überraschende Wendung. Einige Fragen bleiben dabei noch offen, die aber hoffentlich dann im 3. Teil beantwortet werden.

Für mich gut dargestellt wurde auch die schwierige Rolle der Frauen in der Nachkriegszeit . Ich fand es immer wieder unglaublich, was man sich als Frau damals alles gefallen lassen musste. Umso mehr habe ich Mina bewundert, wie sie doch immer einen Weg gefunden hat, sich durchzusetzen und auch viele Männer hat dumm dastehen lassen.

Fazit:
Der zweite Teil der Speicherstadt-Saga knüpft gut an den ersten an, auch wenn 6 Jahre dazwischen liegen. Mich hat Minas Geschichte wieder sehr gefangen genommen und es hat Spaß gemacht, ihr weiteres Schicksal mitzuerleben.

Leider ging es mir am Ende des Romans viel zu schnell. Plötzlich lösen sich alle Probleme wie von selbst. Insbesondere das letzte Kapitel, welches wohl eher ein Epilog ist, macht einen Zeitsprung von gut 1 ½ Jahren, der für mich nicht so recht nachvollziehbar ist. Ein paar weitere Kapitel , in denen diese Wendungen vorbereitet und erklärt werden, hätten dem Buch meiner Meinung nach sehr gut getan. Daher muss ich leider einen halben Punkt in meiner Bewertung abziehen.

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  • Thema
Veröffentlicht am 29.06.2020

Mutig sein ist das Allerwichtigste

Die Liebe kommt auf Zehenspitzen
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Kurz vor Weihnachten lernt die junge Übersetzerin Lucy den attraktiven Arzt Ben durch die Mitfahrzentrale kennen. Nach einer abenteuerlichen Fahrt durch einen Schneesturm landen die Beiden auf dem Hof ...


Kurz vor Weihnachten lernt die junge Übersetzerin Lucy den attraktiven Arzt Ben durch die Mitfahrzentrale kennen. Nach einer abenteuerlichen Fahrt durch einen Schneesturm landen die Beiden auf dem Hof von Dorle, einer alten, lebenserfahrenen Frau und verbringen mit ihr das Weihnachtsfest. Als Dorle einige Wochen später stirbt, vererbt sie ihren Hof an Lucy und Ben. Diese beschließen ihrem alten Leben in Hamburg den Rücken zu kehren und auf dem Hof neu zu beginnen. Dabei treffen sie auf viele Unikate einer wunderbaren Dorfgemeinschaft und lernen ganz neue Fähigkeiten an sich kennen.

Der Prolog der Geschichte zieht sich über 5 Kapitel relativ lang hin und spielt kurz vor Weihnachten im dichten Schneetreiben. Das hat mich beim Lesen im Juni etwas überrascht. Allerdingt passt diese lange Vorgeschichte sehr gut ins Buch und macht die nachfolgende Handlung realistischer.
Der Roman lässt sich gut und flüssig lesen, die Kapitel fliegen nur so dahin. Alle Figuren sind liebevoll und mit ihren jeweiligen Eigenarten sehr gut beschrieben, so dass ich mir auch die nur kurz vorkommenden Charaktere gut vorstellen konnte.

Lucy ist für mich eine liebenswerte, chaotische Person, die ihren Platz im Leben noch nicht gefunden hat. Sie ist in Hamburg sehr einsam und unzufrieden mit ihrem Leben. Auf dem Hof erkennt sie nach und nach was ihr wirklich wichtig ist und wofür es sich zu kämpfen lohnt. Allerdings steht sie sich anfangs immer noch selbst im Weg, so dass ich sie am liebsten geschüttelt hätte, damit sie das Offensichtliche erkennt. Ihre Beziehung zu Ben verläuft sehr langsam und ob aus den Beiden noch ein Paar werden kann bleibt bis zum dramatischen Ende offen.
Ben bleibt anfangs sehr geheimnisvoll und gab mir beim Lesen Rätsel auf. Nach und nach erfährt man dann mehr von seiner traurigen Vergangenheit. Manchmal hätte ich mir von ihm etwas mehr „Mann“-sein gewünscht, aber sein Verhalten war für mich insgesamt stimmig und gut nachvollziehbar.
Dann gibt es noch einige Dorfbewohner, die auch ganz spezielle Typen sind und mit beim Lesen extrem gut gefallen haben. Der Nörgler hat hier ebenso seinen Platz wie die gute Seele. Sie nehmen Ben und Lucy toll in ihr Dorf auf und halten zusammen wenn es wirklich drauf ankommt.

„Die Liebe kommt auf Zehenspitzen“ ist ein eher ruhiger, langsamer Roman, der aber mit jeder Menge schöner Zitate und Lebensweisheiten gespickt ist. Auch wenn er leicht und locker mit viel Humor daher kommt, ist er nicht oberflächlich sondern befasst sich mit den Themen Einsamkeit, Vertrauen, mutig sein und miteinander reden. Ich kann diese Geschichte auf jeden Fall weiterempfehlen. Es hat Spaß gemacht, sie zu lesen und mit Lucy zu leiden und zu lachen.

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  • Figuren
Veröffentlicht am 08.04.2020

Leichte Urlaubslektüre

Kein Sommer ohne Liebe
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Locationscout Greer findet in Florida das ideale Städtchen für eine große Filmproduktion. Alle sind von dieser Kulisse begeistert, nur bei Bürgermeister Eb stößt dieser Plan nicht auf Begeisterung. Während ...

Locationscout Greer findet in Florida das ideale Städtchen für eine große Filmproduktion. Alle sind von dieser Kulisse begeistert, nur bei Bürgermeister Eb stößt dieser Plan nicht auf Begeisterung. Während der Dreharbeiten geraten die Beiden mehr als einmal aneinander.

"Kein Sommer ohne Liebe" ist ein leichter Sommerroman, der sich gut und flüssig lesen lässt. Mary Kay Andrews nimmt den Leser mit in einen verschlafenen Küstenort in Florida und schafft es gut die Atmosphäre in diesem Ort mit all seinen Problemen darzustellen.
Greer ist eine sympathische Hauptfigur, die während der nervenaufreibenden Dreharbeiten immer den Überblick behält. Sie ist die gute Seele und das Gesicht der Filmcrew für die Stadtbewohner und damit auch Ansprechpartner für alle Probleme. Ich fand es toll, wie sie für jedes Problem eine Lösung findet und nebenbei auch ihr Privatleben in Ordnung bringt.

Dieses Buch ist sicher keine anspruchsvolle Lektüre aber als Urlaubsschmöker oder Zwischendurchroman gut zu lesen.

Einzig das Cover passt für mich nicht so ganz zur Geschichte. Hier hätte ich mir etwas mehr Küstenort-Feeling gewünscht.

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