Spannender Auftakt zur Serie
Aliya und die Unendliche StadtAliya ist dem Anschein nach ein ganz normales ägyptisches Mädchen, bis an ihrem elften Geburtstag plötzlich ihre Welt Kopf steht. Wie sich herausstellt, entstammt sie einer Familie Zeitreisender. Nicht ...
Aliya ist dem Anschein nach ein ganz normales ägyptisches Mädchen, bis an ihrem elften Geburtstag plötzlich ihre Welt Kopf steht. Wie sich herausstellt, entstammt sie einer Familie Zeitreisender. Nicht nur verlässt sie das ihr bekannte Ägypten, um fortan in der titelgebenden Unendlichen Stadt zu leben und die unliebsame Schulbank zu drücken, sie muss auch noch diversen Herausforderungen und Gefahren trotzen - und schwere Entscheidungen treffen.
"Aliya und die Unendliche Stadt 1" ist der Auftakt zu einer neuen Fantasy-Buchreihe. Mich haben viele Komponenten des Romans an die "Harry Potter"-Reihe erinnert. Trotz einiger Parallelen ist "Aliya und die Unendliche Stadt" aber keine billige Kopie, sondern entwickelt schnell eine eigenständige (Roman-) Welt.
Besonders gut gefallen hat mir, dass der Roman in Ägypten spielt und die "Unendliche Stadt" entsprechend ägyptisch geprägt ist. Das ist selten genug. Zudem hat die Autorin Laila Rifaat sehr gekonnt ägyptische Mythologie in die Handlung eingewoben. Sie vermengt Selbstfindung, Verlusterfahrungen, Zeitreise, Magie und eben ägyptische Mythologie zu einer spannenden und sehr lesbaren Mixtur. Gelungen fand ich auch, dass die Autorin es geschafft hat, sehr subtil auch noch Themen wie (britischen) Kolonialismus und Vorurteile einzuweben. Das mag sich nach einem wilden Mix anhören, ist aber alles so geschickt ineinander verwoben, dass es einen Riesenspaß macht.
Der Roman wird LeserInnen ab 10 Jahren empfohlen. Meiner Meinung nach trifft diese Einschätzung zu. Zwar tauchen im Roman Gestalten auf, die normalerweise eher furchteinflößend sind - zum Beispiel Ghule. Diese werden aber so dargestellt, dass sie eher witzig als gruselig sind.
Die Autorin hat das Rad gewiss nicht neu erfunden und vieles ist aus Sicht Erwachsener vorhersehbar, aber das Wichtigste schafft der Roman: Er liefert spannende Unterhaltung. Dass die Schauplätze zudem nicht das übliche Einerlei bieten, trägt ebenso zum Charme der Geschichte bei wie die vielen passenden Wortschöpfungen, die sich durch das gesamte Buch ziehen. Mehr davon, bitte!
Fazit: Gelungener Auftakt zu einer ägyptisch geprägten Fantasy-Reihe. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung!