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Veröffentlicht am 11.11.2021

Lustige Gruselgeschichte

Freddy und Flo: Freddy und Flo gruseln sich vor gar nix!
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Eine sehr witzige Gruselgeschichte für Erstleser und Anfänger, die auch Erwachsenen Spaß macht. Toll als Buch, aber auch super eingelesen von Marc Uwe Kling, der hier sein Stimmrepertoire, ähnlich wie ...

Eine sehr witzige Gruselgeschichte für Erstleser und Anfänger, die auch Erwachsenen Spaß macht. Toll als Buch, aber auch super eingelesen von Marc Uwe Kling, der hier sein Stimmrepertoire, ähnlich wie bei den Kängurugeschichten, hier toll einbringt.
Freddy Feyerabend und seine Schwester Floh ziehen mit dem Vater und dessen neuer Freundin in eine neue Wohnung. Der Neustart als Patchworkfamilie wird von den Geschwistern unterschiedlich aufgenommen, besonders die große Schwester Floh hat Probleme die Situation zu akzeptieren.
Freddy freut sich eher über seine neuen Entdeckungen, die ihn alsbald völlig begeistern und in Anspruch nehmen. Er vermutet Vampire, Hexen und andere Wesen hinter den Fassaden der Nachbarn. Tatsächlich hat er Recht mit seinen Annahmen und nach anfänglichen Schwierigkeiten stolpert die ungewöhnliche Hausgemeinschaft gemeinsam mit den Kinder in ein Abenteuer und löst ein wichtiges Problem. Es einsteht ein harmonisches Miteinander. Schön, dass dabei auch die neue Frau des Vater mit von der Partie ist.

Eine tolle Geschichte, die uns als Buch und anschließend noch als Hörbuch super unterhalten hat. Die einzelnen Charaktere sind liebevoll ausgestaltet und wurden von der Illustratorin gut in Szene gesetzt. Mit hat besonders gefallen, wie die Charaktere sich letztendlich ergänzten und halfen. Vorurteile konnten überwunden werden und auch die familiären Probleme verminderten sich. Eine unterhaltsame Geschichte mit schöner Botschaft.

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Veröffentlicht am 11.11.2021

Besuch von einem Fremden

Kasi Kauz und die komische Krähe (Kasi Kauz 1)
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In dem idyllischen Wald kennen die Tiere sich gut untereinander. Jeder hat seine Rolle und seinen Platz in der Gemeinschaft. Eines Tages taucht ein komischer bunter Vogel auf, der merkwürdige Schreie von ...

In dem idyllischen Wald kennen die Tiere sich gut untereinander. Jeder hat seine Rolle und seinen Platz in der Gemeinschaft. Eines Tages taucht ein komischer bunter Vogel auf, der merkwürdige Schreie von sich gibt. Die Waldbewohner kennen keine Papageien und wissen nicht, ob das neue Tier gefährlich ist. Frisst es womöglich die Kinder, nimmt es einem den Lebensraum oder Nahrung weg? Die Sorgen der Einzelnen sind unterschiedlich, aber sie führen allesamt zu Misstrauen und Ablehnung. Nur der kleine Weise Kasi Kauz lässt sich vorurteilsfrei auf den Gast ein. Er argumentiert ruhig und geschickt, so kann er die verschiedenen Bedenken der Tiere entkräften.
Die einzelnen Waldbewohner haben lustige Namen, die den Kindern Spaß machen. Sie alle sind liebevoll in Szene gesetzt worden, es macht Spaß die bunten Bilder zu betrachten.
Kasi ist ein schönes Vorbild für Offenheit und Gelassenheit dem Neuen gegenüber. Die dargestellte Problematik lässt sich gut auf unsere Gesellschaft übertragen. Das Buch beinhaltet eine wichtige Botschaft, die auch bei den kleinen Lesern schon verständlich ankommt.
Mein Kritikpunkt bezieht sich auf den Fremden, der hier leider auch keinen Schritt zur Eingliederung unternimmt und als einziges Wort ausgerechnet nur „Blödmann“ beherrscht. Was mir missfiel, fanden die Kinder beim Vorlesen jedoch ganz witzig.
Fazit: Eine schöne Parabel zu einem wichtigen Thema mit tollen Illustrationen.

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Veröffentlicht am 08.11.2021

Der lange Weg zurück

Der Flug des Raben
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Richard Wagamese hat in diesem Werk seine eigene Biografie zu großen Teilen einfließen lassen.

Es gab viele indigenen Kinder, die in Kanada Opfer der Aktionen von Staat und Kirche wurden. Ziel war es ...

Richard Wagamese hat in diesem Werk seine eigene Biografie zu großen Teilen einfließen lassen.

Es gab viele indigenen Kinder, die in Kanada Opfer der Aktionen von Staat und Kirche wurden. Ziel war es die indigenen Spuren zu vernichten, dazu wurden Kinder den Familien entrissen, in Pflegeheime oder -Familien gegeben, um sie wunschgemäß angepasst zu erziehen.
Garnet Raven, dem Protagonisten ergeht es so, mit 3 Jahren wird er entführt und seine Lebensreise durch verschiedene Pflegefamilien beginnt, die schließlich (mit Anfang 20) in einer Haftstrafe mündet. Dort macht ihn sein Bruder ausfindig, der ihn nach Hause einlädt. Garnet ist unschlüssig, welchen Weg er einschlagen soll, er liebt Blues, trägt Afro, kennt dort niemanden und spricht eine andere Sprache.

Mit der Hilfe Keepers einem „Paten“, gelingt es ihm nach einiger Zeit wirklich bei seinem Stamm, den Ojibwe, anzukommen. Es ist eine schön zu erlebende win-win Situation, die Freundschaft hilft beiden Männern, denn auch Keeper hat ein Problem.

Wagamese erzählt direkt und einfach, ein eingängiger Stil, der mir gut gefällt und die Empfindungen gut transportiert.

Ein emotionaler Roman mit wichtigen Themen: Gemeinschaft, Liebe und Respekt gegenüber den Menschen und der Natur sind in die Handlung eingebunden und als Grundanschauung spürbar. Die Lebensweisheit, der Humor und die Herzlichkeit des Stammes sind berührend geschildert.

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Veröffentlicht am 07.11.2021

Leben in einer Parallelgesellschaft

Vertraute Welt
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Der Autor beschreibt das Leben des 14 jährigen Glubschaug in den 80er Jahren in Korea. Er zieht mit seiner Mutter zu deren neuen Freund und dessen Sohn auf die Blumeninsel in der Peripherie Seouls. Hinter ...

Der Autor beschreibt das Leben des 14 jährigen Glubschaug in den 80er Jahren in Korea. Er zieht mit seiner Mutter zu deren neuen Freund und dessen Sohn auf die Blumeninsel in der Peripherie Seouls. Hinter diesem schönen Namen verbirgt sich kein blühender Vorort, sondern die Mülldeponie der Stadt. Auf dieser lebt eine Vielzahl von Müllsammler, die die Wertstoffe aus dem permanent eintreffenden Müll zur Wiederverwertung händisch heraussuchen. Diese Gemeinschaft hat eine klare Hierarchie, die Jedem seinen Platz zuweist.


Das Leben in dieser Parallelgesellschaft wird durch die Augen der Kinder beschrieben. Es wird schnell zur Normalität für Glubschaug, dass Alles, was sie zum Leben benötigen, aus dem Müllberg kommt. Besonders bei der Nahrungsmittelbeschaffung schüttelte es mich. Die Lebensbedingungen dort werden anschaulich geschildert.
Das vorhandene Bildungsangebot wird kaum wahrgenommen, aber die gelegentlichen Essenspenden für Kinder werden gerne angenommen. Die reichen Damen, die hier helfen, dokumentieren ihr Engagement mit reichlich Fotos, bei denen die Kinder wie Marionetten benutzt werden, nachdem sie mit Deosprays „aushaltbar“ gemacht wurden.
Die Kinder führen ihr Leben teils neben den Erwachsenen und haben gemeinsam Spaß. Durch seinen neuen Bruder lernt Glubschaug neue Menschen kennen und es gibt auch einige mysteriöse Erscheinungen und Ereignisse, die wohl der koreanischen Kultur entspringen.

Das Leben auf dem Müllberg hält auch große Gefahren bereit, die hier drastisch beschrieben werden. Wie so oft muss es erst zur Katastrophe kommen, bevor Missstände verändert werden. Heute gibt es die Blumeninsel in dieser Form nicht mehr und Korea ist im Umgang mit Müll ein Vorzeigeland geworden.

Der Autor erzählt direkt und ungeschönt, so wird die Lektüre aufrüttelnd und berührend. Man hinterfragt unwillkürlich sein eigenes Konsumverhalten, den Umgang mit Müll, insbesondere Lebensmitteln. Auch der Umgang mit an den Rand gedrängten Menschen kommt hier auf den Prüfstand.
Glubschaug zeigt uns seine vertraute Welt, die in Korea der Vergangenheit angehört, anderorts aber noch in ähnlicher Form existieren mag. Ein Buch, dass an unser Verantwortungsgefühl appelliert und das ich gerne weiter empfehle.

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Veröffentlicht am 02.11.2021

Neues vom Drachenreiter

Drachenreiter 3. Der Fluch der Aurelia
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Endlich gibt es ein neues Abenteuer für Ben und Lung aus der Feder von Cornelia Funke. Wie gewohnt wird der Text von schönen Illustrationen der Autorin begleitet.
Ben ist am Saum des Himmels, um die Zeit ...

Endlich gibt es ein neues Abenteuer für Ben und Lung aus der Feder von Cornelia Funke. Wie gewohnt wird der Text von schönen Illustrationen der Autorin begleitet.
Ben ist am Saum des Himmels, um die Zeit mit Lungs Kindern zu genießen, als er zu einem neuen Abenteuer gerufen wird. Es mehren sich Zeichen, die darauf hinweisen, dass eine alte Legende wahr wird. Ein Wesen aus der Tiefe des Ozeans wird der Fabelwelt vier geheimnisvolle Samenkapseln überbringen. Dabei kann leider viel schiefgehen, u.a könnte es zu einem Verschwinden aller Fabelwesen kommen. Als ein alter Feind von Barnabas Wiesengrund auftaucht, ist mit dem Schlimmsten zu rechnen.
Cornelia Funke hat es wieder geschafft uns von der ersten bis zur letzten Seite an ihr Buch zu fesseln. Phantasievoll, spannend und voller schöner Botschaften, kann man hier eine erstaunliche Geschichte miterleben, die bis zum Schluss mit besonderen Details aufwartet. Obwohl die Geschichte auf den Vorgängern aufbaut, kann man das Buch auch separat lesen. Der Band ist in sich abgeschlossen und lässt aber ein paar Punkte offen, aus denen sich bestimmt ein toller vierter Teil gestalten liesse. Wir wären auf jeden Fall wieder dabei.
Eine spannende Fantasygeschichte voller liebenswerter Fabelwesen, mit schönen Botschaften über Freundschaft, Zusammenhalt und den bewegenden Mut der Kleinsten.

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