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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2023

Abwechslungsreich und unterhaltsam, mit einigen Längen

Ostfriesengier
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Der neueste Fall für Ann Kathrin Klaasen und ihr Kollegen beginnt zunächst vor der eigenen Präsidiumstür: Während die neue Polizeidirektorin Elisabeth Schwarz sich allen vorstellt, detoniert auf dem Parkplatz ...

Der neueste Fall für Ann Kathrin Klaasen und ihr Kollegen beginnt zunächst vor der eigenen Präsidiumstür: Während die neue Polizeidirektorin Elisabeth Schwarz sich allen vorstellt, detoniert auf dem Parkplatz das Auto des BKA-lers Dirk Klatt. Schnell prallen die unterschiedlichen Vorstellungen von Frau Schwarz und Ermittlerin Klaasen aufeinander, wie der Fall am besten zu untersuchen sei. Und ob noch weitere Beamte im Fadenkreuz stehen könnten. Und natürlich bleibt dies nicht der einzige Fall, als plötzlich eine Bedienung aus Café Ten Cate spurlos verschwindet.
Auch diesmal gönnt der Autor dem Team um Ann Kathrin Klaasen keine Verschnaufpause und lässt sie an mehreren Ecken und Enden parallel ermitteln. Dass die neue Polizeidirektorin mit ihren Vorstellungen unangenehm in die Ermittlungen reingrätscht sorgt nicht nur für Unmut, sondern lässt auch schnell das Misstrauen in den Wänden der Ermittlungsbehörde ansteigen. Die verschiedenen Fälle sorgen für ausreichend Abwechslung und auch diesmal hat der Autor es sich nicht nehmen lassen, die verschiedenen Charaktere etwas eingehender zu beschreiben - besonders in einem Fall empfand ich es diesmal als etwas zu langatmig, aber das mag jeder für sich werten. Ebenso wie die Tatsache, dass einige Leute diesmal doch sehr vom Dienst nach Vorschrift abwichen und sich unnötig in Gefahr brachten. Ich hoffe, das bleibt im Bereich der Fiktion und wird im realen Ermittlerleben nicht so angewandt. Für meinen Geschmack wieder ein abwechslungsreicher Krimi des Autors, wenn auch diesmal mit einigen Längen.
Die Autorenlesung ist, wie der Name schon sagt, vom Autor selbst gelesen. Hier gefällt mir die gemächliche Art, wie er seinen Krimi liest, ohne unnötig übertriebene, pseudospannende Betonungen und frei jedweder Hektik.

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Veröffentlicht am 26.03.2023

Komplexer historischer Thriller auf hohem Niveau

Die marmornen Träume
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Berlin, 1939: Eine Frau aus der Nazi-Elite wird brutal ermordet und zerstückelt aufgefunden. Mit den Ermittlungen wird SS-Offizier Franz Beewen beauftragt, der vor dem Problem steht, einen Mordfall unter ...

Berlin, 1939: Eine Frau aus der Nazi-Elite wird brutal ermordet und zerstückelt aufgefunden. Mit den Ermittlungen wird SS-Offizier Franz Beewen beauftragt, der vor dem Problem steht, einen Mordfall unter einem Regime aufzuklären, in welchem es offiziell keine Kriminellen mehr gibt. Hinweise erhofft er sich von Psychoanalytiker und Gigolo Simon Kraus, bei welchem die reichen Damen sich die Klinke in die Hand geben und der sein Gehalt mit pikanten Erpressungen aufbügelt. Ungeplant hinzu kommt Minna von Hassel, eine Psychiaterin mit Alkoholproblem und Beewens heimlicher Schwarm. Und das nächste Opfer aus der Riege der reichen Frauen lässt nicht lange auf sich warten.
Mit diesem historischen Thriller hat J.-C. Grangé mich wieder von seinem Können überzeugt. Eingebettet in eine regelrecht greifbare Atmosphäre des damaligen Berlins und gespickt mit einer Vielzahl beeindruckender, historischer Details gestaltet sich der Fall als überaus komplex und undurchschaubar. Unterstützt wird das Leseerlebnis vom Vermögen des Autors, geschickt mit Worten zu jonglieren sowie seinen Charakteren regelrecht Leben einzuhauchen, um mit ihnen beim Lesen fühlen und leiden zu können. Die Abgründe der Menschlichkeit sind überaus ausdrucksstark geschildert. Und auch die gesellschaftspolitischen Gegebenheiten dieser Zeit sind so eindrucksvoll dargestellt, dass es wohl niemanden kalt lässt beim Lesen.
Mitreißend, bedrückend, komplex: ein grandioser historischer Thriller in einer emotional aufwühlenden Zeit.

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Veröffentlicht am 08.03.2023

Grimms Märchen mal erfrischend anders

Finsterwelt 1. Das verbotene Buch
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Seit kurzem geht Leonie auf die Dornröschenschule, ein Internat für Nachkommen früherer Märchenfiguren. An sich total spannend, weil es da neben so langweiligen Fächern wie Mathe auch Magieunterricht und ...

Seit kurzem geht Leonie auf die Dornröschenschule, ein Internat für Nachkommen früherer Märchenfiguren. An sich total spannend, weil es da neben so langweiligen Fächern wie Mathe auch Magieunterricht und Völkerball auf Flugteppichen gibt. Sich vor Aufregung unkontrolliert in einen Frosch zu verwandeln ist für eine Zwölfjährige trotzdem oberpeinlich. Ein Nachteil als Nachfahrin des Froschkönigs. Und dann auch noch vor Tristan, dem neuen Mitschüler! Mit dem bekommt sie kurz darauf eine Strafarbeit aufgebrummt, wobei sie ein eigenwilliges, magisches Buch entdeckt. Kurz darauf geschehen merkwürdige Dinge, unter anderem ist ihre beste Freundin plötzlich verschwunden und niemand ausser Tristan und Leonie scheint sie zu vermissen.

Enemeneschneckweg! (schnipp)

Das Buch hat einfach alles, was ein gelungenes Fantasy-Abenteuer braucht: Spannung, Magie, Wortwitz, Geheimnisse, verbotenes Wissen, ein kniffliges Rätsel und einen mysteriösen Gegner. Nicht zu vergessen gute Freunde und Lehrer, die es auszutricksen gilt. Neben einer wunderbar bildhaften Sprache erwartet die Leser des Buches ein Sammelsurium an Anspielungen auf diverse Märchenelemente, eine aufgeweckte Leonie, missglückte Zaubersprüche, Fakten zur Familie Grimm und vieles mehr. Selbst der gestiefelte Kater hat hier einen Nachfahren, der sich aber eher schützend hinter einen stellt.
Ich kann das Buch einfach nur allen Fantasy- und Märchenfans ans Herz legen, das Buch macht wahnsinnig viel Spaß und ich freue mich schon wahnsinnig auf den zweiten Band rund um die Dornröschenschule.

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Veröffentlicht am 08.03.2023

Der Werdegang des Rächers

Rachejagd - Zerstört
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Der Rachefeldzug des geheimnisvollen Fremden nähert sich dem großen Finale. Doch zunächst gerät eine weitere Jugendfreundin von Anna und Nick in dessen Visier.
Der dritte Band der Rachejagd-Trilogie hat ...

Der Rachefeldzug des geheimnisvollen Fremden nähert sich dem großen Finale. Doch zunächst gerät eine weitere Jugendfreundin von Anna und Nick in dessen Visier.
Der dritte Band der Rachejagd-Trilogie hat es nochmal gewaltig in sich. Neben den perfiden Spielchen, denen Anna und Nick sich erneut ausgesetzt sehen, gibt es diesmal einen Zeitstrang, welcher fünfzehn Jahre zuvor mit einem Mitschüler der einstigen Clique um Anna und Nick beginnt. Während dieser Handlungsstrang sich durch den Roman schlängelt erhält man weitere vereinzelte Puzzleteile zum heutigen Gegner, ohne diese Teile zunächst an ausreichend passende Teile anlegen zu können. Das Geheimnis bleibt entsprechend lange ungelüftet.
Ein sehr gelungener Abschlussband, insbesondere die Kapitel mit den Rückblicken haben sehr viel schockierenden Stoff zum Spekulieren geboten. Auch der Showdown, auf den letztlich alles hinausläuft, ist aussergewöhnlich und unerwartet konstruiert. Vielleicht etwas zu superlativ, da dieser das aufwendige und actionreiche Ende von Band 2 noch toppt. Entsprechend bleibt der Spannungsbogen bis zum Schluss angenehm hoch, ebenso das Opferlevel.
Eine top Thriller-Trilogie, die ersten beiden Bände sollte man vorweg gelesen haben.

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Veröffentlicht am 08.03.2023

Leicht wie Puderzucker, süß wie Schokolade

Das Geheimnis der Schokomagie (Schokomagie 1)
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Milas Gabe des Duftsehens manifestiert sich ausgerechnet kurz vor dem Schüleraustausch nach Paris: Sobald sie Schokoladenduft riecht, erscheinen ihr kurze Zukunftsvisionen. Also bleibt ihr und ihrer besten ...

Milas Gabe des Duftsehens manifestiert sich ausgerechnet kurz vor dem Schüleraustausch nach Paris: Sobald sie Schokoladenduft riecht, erscheinen ihr kurze Zukunftsvisionen. Also bleibt ihr und ihrer besten Freundin Liz nichts anders übrig, als das Geheimnis in Paris näher zu ergründen. Kaum dort angekommen erwartet Mila die nächste Überraschung, denn ihr Austauschschüler Lou wohnt im Palast des Präsidenten.
Die Idee ist wirklich Zucker: Magische Schokolade, Paris, dazu eine kleine Verschwörung, welche die Kinder aufklären müssen. Auch die Aufmachung des Buches ist wunderschön und lässt sofort Appetit auf heiße Schokolde und Macarons aufkommen. Allerdings ist die Story auch leicht wie Puderzucker, vieles ist vor allem für VielleserInnen vorhersehbar, die Handlung bleibt eher oberflächlich und lässt sich auch stilistisch sehr leicht lesen. Wer anspruchsvollere Abenteuer oder einen bildhaften Stil gewohnt ist könnte sich hier etwas langweilen. Was an sich nicht schlecht sein muss, manchen reichen leichte Lektüren. Schade ist nur, dass hier unnötige Klischees vorkommen wie durchweg zickige Konkurrentinnen, ein sich durch fieses Verhalten verratender Fiesling oder ein süßer Präsidentensohn, der so übermäßig charmant ist, dass dieser einfach zu perfekt ist, um wahr zu sein. Da fehlten ein paar Ecken und Kanten oder undurchschaubarere Charaktere.
Als leichte magische Erzählung mit Liebesgeschichte und Schoko-content macht das Buch Spaß, für anspruchsvolle FantasyleserInnen könnte die Story zu durchschaubar sein.

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