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Veröffentlicht am 22.11.2017

Spannender Thriller über Freundschaft, Liebe und Verrat

Strikers Fall
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Da mir der Jugend-Thriller „Angels Fall“ von Susanne Leuders gut gefallen hatte, war ich gespannt auf ein neues Buch mit Angel und Striker in der Hauptrolle. „Strikers Fall“ punktet mit einer mitreißenden ...

Da mir der Jugend-Thriller „Angels Fall“ von Susanne Leuders gut gefallen hatte, war ich gespannt auf ein neues Buch mit Angel und Striker in der Hauptrolle. „Strikers Fall“ punktet mit einer mitreißenden Geschichte über Freundschaft, Liebe und Verrat. Ich würde diesen zweiten Band durch das Alter der Protagonisten und die Geschehnisse nicht mehr im Jugendbereich ansiedeln, was mir persönlich sehr zugesagt hat.

Einige Jahre sind vergangen, seitdem Amelie und Striker sich zuletzt gesehen haben. Während Amelie nie den Kontakt zu Striker gesucht hat, konnte Striker die Vergangenheit nicht loslassen. Viele Jahre lang schreibt er Amelie über einen neuen Angel Account, doch obwohl sie immer noch an ihn denken muss, antwortet sie ihm nie. Amelie hat ihre Vergangenheit hinter sich gelassen und versucht sie zu verdrängen. Mittlerweile arbeitet sie bei der Mordkommission und übernimmt mit ihrem Kollegen Tom ihren ersten großen Fall. Am Tatort angekommen, bricht die Vergangenheit über sie herein, denn sie erkennt nicht nur den Tatort wieder, sondern auch den Toten.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des angenehmen und flüssigen Schreibstils von Susanne Leuders sehr leicht gefallen. Ich bin direkt in der Geschichte versunken und habe das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen. Striker und Amelie sind erwachsen geworden und gerade Amelie wirkt sehr vernünftig. Sie ist quasi das komplette Gegenteil der Amelie aus dem ersten Band. Mir hat diese Entwicklung ihres Charakters sehr gut gefallen, denn ich hätte nicht gedacht, dass sie ihr Leben wieder in den Griff bekommt. Durch Rückblenden in Form von Amelies Gedankengängen wird man immer wieder an Ereignisse aus „Angels Fall“ erinnert. Den ersten Band sollte man gelesen haben, da man sonst vieles nicht komplett nachvollziehen kann. Wer nicht so viel Wert auf Hintergrundinformationen legt, kann „Strikers Fall“ aber auch als Einzelband lesen. Wie in „Angels Fall“ steht auch in diesem Buch das Setting im Hintergrund. Die Geschichte dreht sich mehr um die Emotionen und Ängste von Amelie und Striker. Die Gefühlsebene wird kombiniert mit spannenden Thriller-Elementen. Das Spiel, das einst schon Amelies Bruder tötete, scheint ein neues Level erreicht zu haben und in Amelies Bezirk häufen sich die Toten. Die Verknüpfung von alt und neu ist Susanne Leuders sehr gut gelungen und auch spannungsmäßig kann das Buch punkten. Die Geschichte ist absolut mitreißend und man kann das Buch kaum noch aus der Hand legen. Von mir gibt es 4,5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Fazit: Spannender Thriller über Freundschaft, Liebe und Verrat: „Strikers Fall“ von Susanne Leuders ist eine spannende Fortsetzung des Jugend-Thrillers „Angels Fall“, kann aber durchaus auch als Einzelband gelesen werden. Das Buch punktet mit einer mitreißenden Geschichte und jeder Menge Spannung.

Veröffentlicht am 21.11.2017

Informativer Zwischenband, in dem die Beziehung der Charaktere im Vordergrund steht

Die Gabe der Auserwählten
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Da mir der zweite Band der Reihe „Die Chroniken der Verbliebenen“ sehr gut gefallen hatte, war ich sehr gespannt auf den dritten Band „Die Gabe der Auserwählten“. Vor dem Lesen sollte man jedoch wissen, ...

Da mir der zweite Band der Reihe „Die Chroniken der Verbliebenen“ sehr gut gefallen hatte, war ich sehr gespannt auf den dritten Band „Die Gabe der Auserwählten“. Vor dem Lesen sollte man jedoch wissen, dass der englische finale Band für Deutschland geteilt wurde. Daher ist dieser dritte Band mehr ein informativer Zwischenband, in dem es primär um die Beziehung zwischen Lia und Rafe geht. Obwohl die Handlung kaum vorangetrieben wird, hat mir dieser Zwischenband gut gefallen, da die Charaktere vertieft wurden und man Rafe endlich besser kennenlernt. Wenn man ehrlich ist, konnte man ihn bisher charakterlich nicht einordnen, da man kaum etwas über ihn wusste. Das ändert sich in diesem Band.

Lia und Rafe konnten aus Venda flüchten, sind aber verletzt und fix und fertig mit den Nerven. Zudem gelingt ihre Flucht nur halb, denn Kaden heftet sich an ihre Fersen. Während ihrer Reise Richtung Dalbreck haben Lia und Rafe viel Zeit, um sich richtig kennenzulernen. Doch je näher sie Rafes Heimat kommen, umso mehr spürt Lia, dass ihre Bestimmung sie zurück nach Morrighan führt. Als erste Tochter ist es ihre Pflicht, ihrem Volk im drohenden Krieg gegen Venda zur Seite zu stehen. Niemand in Morrighan ahnt, was für eine unglaublich große Armee der Kommizar erschaffen hat. Doch um ihrer Bestimmung zu folgen, müsste Lia Rafe verlassen.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des flüssigen und angenehmen Schreibstils sehr leicht gefallen. Da ich den zweiten Band vor nicht ganz so langer Zeit gelesen hatte, konnte ich mich sofort gut orientieren. Die Geschehnisse aus dem zweiten Band werden zwischendurch immer mal wieder aufgegriffen, sodass man eine kleine Gedankenstütze bekommt, falls man den vorherigen Band vor längerer Zeit gelesen hat. Dieser dritte Band ist eher ein informativer Zwischenband, der sich um Lia und Rafe dreht. Die Handlung wird kaum vorangetrieben und der Leser erfährt wenig Neues. Obwohl ich diese Art von Zwischenbänden eigentlich nicht mag, hat mir dieses Buch gut gefallen. Von Rafe wusste man bisher wirklich wenig und es war schwer, ihn richtig einzuordnen. Mir war der Prinz von Anfang an zu glatt und unberechenbar. Einfach weil man nichts von ihm wusste und sein Charakter nicht greifbar war. Ich war bisher im Team Kaden und bleibe wohl auch dort. Leider hat mir Rafes Entwicklung nicht gefallen und ich würde nicht im Traum daran denken, so einen Mann zu heiraten. Ich bin wirklich sehr gespannt darauf, wie Lia sich letztendlich entscheiden wird. Eigentlich hatte sie sich ja bereits entschieden, aber die Hoffnung stirbt zuletzt und ich hoffe, dass sie doch noch zu Kaden findet. Auf der anderen Seite bin ich sehr gespannt, wie andere Leser Rafe wahrnehmen. Mir hat die Vertiefung der Charaktere sehr gut gefallen und für mich ist keine Langeweile aufgekommen. Mein einziger Kritikpunkt ist der Titel des Buches „Die Gabe der Auserwählten“. Seit dem ersten Band wartet man darauf, mehr über die Gabe zu erfahren oder warum Lias Mutter diese unterdrückt hat. Der Titel weckt die Erwartung, dass man endlich alles erfährt. Doch leider wird die Gabe nur hin und wieder erwähnt, aber wirklich mehr weiß der Leser am Ende des Buches nicht. Das Ende war für mich vorhersehbar, hat mich aber zufrieden zurückgelassen. Und natürlich bin ich sehr neugierig auf das große Finale der Reihe!

Fazit: „Die Chroniken der Verbliebenen – Die Gabe der Auserwählten“ von Mary E. Pearson ist ein informativer Zwischenband der Reihe. Die Handlung wird wenig vorangetrieben, da die Beziehung zwischen Lia und Rafe im Vordergrund steht. Das Buch kommt ohne spannende Szenen aus und dient eher der Vertiefung der Charaktere. Mir hat dieser Band gut gefallen, da gerade Rafes Charakter bisher viel zu kurz kam und man endlich mehr über ihn erfährt.

Veröffentlicht am 20.11.2017

Gelungener Reihen-Auftakt – spannend, überraschend und düster

Die Legende der vier Königreiche - Ungekrönt
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Der Reihen-Auftakt „Die Legende der vier Königreiche – Ungekrönt“ von Amy Tintera war mir bereits in der Verlagsvorschau aufgefallen. Natürlich landete das Buch daraufhin direkt auf meiner Wunschliste. ...

Der Reihen-Auftakt „Die Legende der vier Königreiche – Ungekrönt“ von Amy Tintera war mir bereits in der Verlagsvorschau aufgefallen. Natürlich landete das Buch daraufhin direkt auf meiner Wunschliste. Der Klappentext ließ auf eine spannende Geschichte hoffen und die Umsetzung hat mir wirklich gut gefallen.

Emelina ist die Prinzessin des Königreiches Ruina, doch ihr Leben ist weit entfernt von Luxus und Glamour. Nachdem ihre Eltern ermordet wurden, führt sie ein Leben auf der Flucht. Der König des Nachbarreiches Lera ist der Auslöser für all ihr Leid. Dank ihm hat Emelina keine Eltern mehr und zudem hält er ihre Schwester gefangen, die zur Königin gekrönt werden sollte. Alles in Emelina schreit nach Rache. Als der Kronprinz heiraten soll, tötet Emelina dessen Verlobte auf ihrer Reise nach Lera und nimmt ihren Platz ein. Am Hof des Königs angekommen, arbeitet sie an einem Plan zur Auslöschung der Königsfamilie. Doch nicht alle am Hofe entsprechen Emelinas Feindbild. Prinz Casimir ist völlig anders als sein Vater und Emelina muss sich entscheiden, was ihr wichtiger ist: das Leben ihrer Schwester oder ein fremder Mann, für den sie langsam Gefühle entwickelt.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des anschaulichen Schreibstils von Amy Tintera sehr leicht gefallen. Direkt zu Beginn begleitet man Emelina bei dem Überfall auf die Verlobte von Prinz Casimir. Man landet dadurch zwar direkt mitten im Geschehen, kann sich aber gut orientieren. Der Leser wird sehr früh mit Emelinas Emotionen konfrontiert, die aus Wut und dem unbändigen Wunsch nach Rache bestehen. Nichts erscheint ihr wichtiger, als das Auslöschen der gesamten Königsfamilie von Lera. Selbst an die Befreiung ihrer Schwester denkt sie nicht so oft, wie an ihre Rache an der Königsfamilie. Im Palast von Lera angekommen, verwandelt sich Emelina in eine eiskalte Killerin, die ständig ans Töten denkt. Ehrlich gesagt war mir das schon ein wenig zu viel und ich war irgendwann genervt von ihren ständigen Tötungsfantasien. Diese lassen aber zum Glück stark nach, je länger sie sich im Palast aufhält. Ihre Gedanken und ihr Wunsch nach Rache lassen Emelina recht kalt erscheinen, doch auf der anderen Seite steht sie für die ein, die sie liebt und würde für ihre Familie und Freunde ihr eigenes Leben geben. Emelina ist eine unglaublich starke Protagonistin, die ich gerne auf ihrem Weg begleitet habe. Da sie den Platz von Casimirs Verlobten eingenommen hat, kommt sie dem Prinz im Laufe der Zeit immer näher. Doch Casimir ist ganz anders als sein grausamer Vater und Emelina beginnt langsam Gefühle für ihn zu entwickeln. Casimir war leider nicht so ganz mein Fall. Im Vergleich zu Emelina wirkt er weich und schwach. Auch seine gesamte Einstellung ist etwas naiv, denn als Prinz sollte er gute Einblicke in die politischen Ereignisse haben und in der Lage sein, sich auch ohne Emelinas Hilfe eine eigene Meinung zu bilden. Die Handlung ist spannend und punktet mit überraschenden Wendungen. Besonders gut hat mir die düstere Atmosphäre gefallen, da ich kein Fan von reinen romantischen Liebesgeschichten bin. Ein Teil der Handlung dreht sich um Krieg, Tod und politische Hintergründe. Die Liebesgeschichte verfügt über einige romantische Ansätze, drängt sich aber nicht zu sehr in den Vordergrund. Die Umsetzung ist insgesamt wirklich gut gelungen. Lediglich in Bezug auf die politischen Hintergründe und die verschiedenen Königreiche hat es mir ein wenig an Tiefe gefehlt. Man sollte an dieser Stelle aber nicht vergessen, dass es sich um ein Jugendbuch handelt und sich Teenies wahrscheinlich eher weniger für Hintergrundinformationen interessieren.

Fazit: Der Reihen-Auftakt „Die Legende der vier Königreiche – Ungekrönt“ von Amy Tintera überzeugt trotz kleiner Schwächen. Die Autorin verbindet eine grausame Welt voller Brutalität mit einer Liebesgeschichte, die sich nachvollziehbar entwickelt und nicht zu sehr im Vordergrund steht. Der Geschichte fehlt es zwar mitunter an Tiefe, aber die düstere Atmosphäre und eine spannende Handlung konnten mich mitreißen. Am Ende konnte mich eine Protagonistin besonders überraschen und ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht.

Veröffentlicht am 04.11.2017

Ein zauberhaftes Abenteuer voller Magie für Jung und Alt

Luna
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An „Luna – Im Zeichen des Mondes“ von Anne Buchberger konnte ich dank des außergewöhnlichen Covers in Goldtönen nicht vorbeigehen. Ich lese selten Kinderbücher, aber die Mondvogel-Saga hatte mich magisch ...

An „Luna – Im Zeichen des Mondes“ von Anne Buchberger konnte ich dank des außergewöhnlichen Covers in Goldtönen nicht vorbeigehen. Ich lese selten Kinderbücher, aber die Mondvogel-Saga hatte mich magisch angezogen. Die Geschichte ist zuckersüß, voller Magie und Abenteuer. Die Welt und die Charaktere wurden für ein Kinderbuch mit erstaunlich viel Tiefgang erschaffen und bieten ein zauberhaftes Lesevergnügen für Jung und Alt.

Analina ist die Kronprinzessin von Arden und trägt die Seele des Mondvogels in sich. Bisher spürt Analina nichts, doch wenn ihre Gabe erwacht, wird sie sehr mächtig sein. An ihrem dreizehnten Geburtstag wartet jedoch eine böse Überraschung auf die Prinzessin. Das Reich bereitet sich auf einen Angriff der Schwarzmagierin Gwenda vor und Analina soll an die Akademie des Meeres reisen, um sich dort weiter ausbilden zu lassen. Zusammen mit ihren Freunden und einigen Begleitern macht Analina sich auf die Reise quer durch Arden. Doch das verzauberte Königreich birgt ungeahnte Gefahren und Geheimnisse.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des einfachen Schreibstils von Anne Buchberger sehr leicht gefallen. Das Buch liest sich locker und angenehm, wodurch es für Kinder perfekt geeignet ist. Gleichzeitig wurden die Welt und die Charaktere mit viel Liebe zum Detail erschaffen, sodass auch Erwachsene Spaß am Lesen haben. Gerade die Charaktere verfügen über mehr Tiefgang, als ich es bei einem Kinderbuch erwartet hätte. Man kann einfach nicht anders, als sie alle ins Herz zu schließen. Gerade Analina hat mein Herz im Sturm erobert. Sie wirkt immer etwas verloren, da sie unter der fehlenden Liebe ihrer Mutter sehr leidet. An ihrem Geburtstag bekommt sie anstatt Geschenken und einer Geburtstagsfeier nur die Nachricht von ihrer Mutter, dass sie an die Akademie des Meeres reisen muss. Für Analina bricht ihre Welt zusammen, aber sie akzeptiert ihr Schicksal und versucht das Beste daraus zu machen. Sie entwickelt sich im Laufe der Geschichte langsam weiter, was durchaus authentisch dargestellt wird. Die Reise durch das Königreich ist voller magischer Momente, Überraschungen und Gefahren. Für Kinder bietet dieses zauberhafte Abenteuer ein wundervolles Lesevergnügen. Ich denke gerade junge Mädchen werden sehr schnell mit Analina mitfiebern und in der Geschichte versinken. Ich für meinen Teil bin trotz meiner knapp über dreißig Jahre begeistert und freue mich schon riesig darauf, im nächsten Band die Akademie des Meeres zu entdecken.

Fazit: „Luna – Im Zeichen des Mondes“ von Anne Buchberger ist ein zauberhaftes Kinderbuch voller Magie und Abenteuer. Liebevolle Details, ein verzaubertes Königreich und süße Charaktere bringen Kinderaugen zum Glänzen. Auch für Erwachsene bietet dieses zuckersüße Buch ein wundervolles Lesevergnügen, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Der Auftakt der „Mondvogel-Saga“ ist ein perfektes Buch zum Vorlesen, denn Jung und Alt werden gleichermaßen verzaubert sein.

Veröffentlicht am 03.11.2017

Grandioser Weltenaufbau, aber der Rest konnte mich nicht überzeugen

Almost a Fairy Tale - Verwunschen
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Ein Blick auf das Cover von „Almost a Fairy Tale – Verwunschen“ und ich war verliebt. Alexander Kopainski hat sich wieder mal selbst übertroffen. Da ich Märchen liebe, musste ich dieses Buch unbedingt ...

Ein Blick auf das Cover von „Almost a Fairy Tale – Verwunschen“ und ich war verliebt. Alexander Kopainski hat sich wieder mal selbst übertroffen. Da ich Märchen liebe, musste ich dieses Buch unbedingt lesen. Die von Mara Lang entworfene Welt ist grandios. Für Märchenfans gibt es viele liebevolle Details und Anspielungen zu entdecken, die hervorragend mit der Geschichte verwoben sind. Nur leider reicht eine wundervolle Welt alleine nicht aus, denn sie möchte bevölkert werden. Mit den Charakteren bin ich aber leider überhaupt nicht warm geworden. Ich mochte einfach keinen einzigen der Protagonisten.

Natalie lebt in einer wunderschönen Märchenwelt, die von Menschen, Fabelwesen und Magischen bevölkert wird. Höchste technische Erfindungen machen das Leben so komfortabel wie möglich. Sprechende Tore, fliegende Autos und Fastfoodketten mit sich selbst deckenden Tischen – nichts ist unmöglich. Natalie ist zwar eine Magische, doch sie lebt wie ein normaler Mensch. Denn die Gesellschaft ist in Klassem unterteilt und es gibt strenge Gesetze. Eigentlich darf Natalie keine Magie einsetzen, aber während eines Dates mit Prinz Kilian geschieht das Unmögliche. Die Zäune des magischen Zoos für Fabelwesen werden instabil und das Einhorn droht auszubrechen. Instinktiv versucht Natalie mit Magie zu helfen und setzt dadurch eine Kette von Ereignissen in Gang, die ihr Leben grundlegend verändern.

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen, da ich sofort in Mara Langs Märchenwelt versunken bin. Der Weltenaufbau ist wirklich grandios. Mir hat das Verknüpfen von Märchen und moderner Technologie sehr gut gefallen. Es hat großen Spaß gemacht, diese Welt zu entdecken. Im Laufe der Geschichte finden sich viele liebevoll ausgearbeitete Details, die auf verschiedene Märchen anspielen. Von der Art her hat mich die Welt ein wenig an den Film Shrek erinnert, da einige Anspielungen recht überspitzt sind, sodass man einfach lachen muss. Für den Weltenaufbau gibt es von mir fünf Sterne. Die Autorin konnte mich richtig begeistern und ich hätte ihre Welt am liebsten noch länger erkundet. Doch neben dem Weltenaufbau spielen auch die Charaktere und die eigentliche Handlung eine wichtige Rolle. In Bezug auf diese beiden Bereiche konnte Mara Lang mich leider nicht überzeugen. Den Protagonisten fehlt es an Charaktertiefe und Charaktermerkmalen, die sie einzigartig machen oder wodurch man sie ins Herz schließt. Zudem waren die Handlungen der Protagonisten für mich fast nie nachvollziehbar. Natalie und Kilian treffen eine dumme Entscheidung nach der anderen und es wird leider im Laufe des Buches nicht besser, denn sie lernen anscheinend nicht aus ihren Fehlern. Selbst Kilian als ausgebildeter Agent denkt nicht nach, bevor er etwas tut. Zu Beginn hat das noch für Spannung gesorgt, da auf diese Weise immer brenzlige Situationen entstehen. Auf Dauer hat es aber einfach nur genervt. Immer wieder habe ich gedacht „so dumm sind sie nicht…, ok sie sind so dumm“. Einzig die böse Hexe hat Intelligenz in die Wiege gelegt bekommen und triumphiert daher wieder und wieder. Kilian und Natalie kamen mir vor wie zwei Kleinkinder, die immer wieder vor die gleiche Glasscheibe rennen. Eltern kleben in diesem Fall bunte Tierchen an die Scheibe und ich hätte den Protagonisten am liebsten immer wieder ein Schild vor die Nase gehalten mit dem Hinweis „falscher Weg, bitte drehen“, damit sie nicht zum gefühlt hundertsten Mal in ihr Verderben rennen. Es war wirklich zum Verzweifeln. Lange Rede, kurzer Sinn: Weltenaufbau fünf Sterne, Protagonisten ein Stern. Dieses Buch hat mich wirklich zerrissen, denn der Weltenaufbau ist wirklich klasse. Daher war es sehr schwer, das Gesamtpaket fair zu bewerten. Ich habe lange darüber nachgedacht und mich letztendlich für drei Sterne entschieden.

Fazit: Der Reihen-Auftakt „Almost a Fairy Tale – Verwunschen“ von Mara Lang punktet mit einem grandiosen Weltenaufbau, für den ich fünf Sterne vergeben würde. Doch leider konnten mich die sprunghaften Charaktere sowie die Handlung nicht überzeugen.

3 / 5 Sterne. Herzlichen Dank an den Ueberreuter Verlag und die Netzwerk Agentur Bookmark für das kostenlose Rezensionsexemplar.