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Veröffentlicht am 16.06.2024

Ich habe einfach alles an diesem Buch geliebt

Raybearer – Die Masken der Aiyetoro
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Als ich die umwerfende Sonderausgabe von „Raybearer“ bei der Bücherbüchse entdeckt habe, musste ich sie einfach haben. Und wow, was für ein Buch! Ich habe einfach alles an dieser wundervollen Geschichte ...

Als ich die umwerfende Sonderausgabe von „Raybearer“ bei der Bücherbüchse entdeckt habe, musste ich sie einfach haben. Und wow, was für ein Buch! Ich habe einfach alles an dieser wundervollen Geschichte geliebt. Die Autorin Jordan Ifueko punktet mit einem umwerfenden Setting, starken Charakteren und einem fantastischen Weltenentwurf. Ich habe etwas in dieser Richtung noch nie gelesen und bin absolut begeistert.

„Es hätte mich nicht überraschen sollen, dass es Feen wirklich gibt. Nicht, wenn Elefanten als schwerfällige Flut unter meinem Fenster vorbeitrampelten und Lichtfunken mir im Staub zuzwinkerten, der über dem Meer aus Stoßzähnen und ledriger Haut tanzte.“ Zitat aus „Raybearer, Seite 11.

Seit sie denken kann, wird Tarisai von ihrer Mutter regelrecht dazu gedrillt, die perfekte Wahl für den Kronprinzen Dayo zu werden. Sie soll in seinen Rat gewählt werden und dann den Prinzen töten. Zum Missfallen ihrer gefühlskalten Mutter findet Tarisai am Hof viel mehr, als ihre gefühlskalte Mutter je erwartet hätte: Freunde, Vertraute und eine neue Familie. Doch der mit Magie eingepflanzte Drang, den Kronprinzen zu töten, wird immer stärker.

Die Autorin Jordan Ifueko hat hier ein wundervolles Werk geschaffen, das den Leser in eine Welt voller Magie, Mythen und kultureller Vielfalt entführt. Der Weltenaufbau ist einfach fantastisch. Angelehnt an afrikanische Mythen hat die Autorin eine exotische, komplexe Welt erschaffen. Ich kann gar nicht glauben, was die Autorin in einem einzigen Band untergebracht hat. Mit wie viel Liebe und Tiefe sie verschiedene Reiche, Völker, Bräuche und Traditionen erschaffen hat. Auch das Magiesystem konnte mich vollkommen überzeugen. Die Ratsmitglieder haben verschiedene magische Gaben, die sowohl zum Schutz des Kronprinzen beitragen, als auch zur Unterstützung des Volkes. Das Besondere an diesem Magiesystem ist, dass es in Bezug auf den Rat vollkommen auf Vertrauen und Liebe basiert. Ich finde diesen Gedanken wunderschön.

Auch die Charaktere wurden mit viel Liebe gezeichnet, haben Ecken und Kanten, Schwächen und Stärken. Tarisai ist eine beeindruckende Protagonistin. Ich habe es geliebt, sie beim Aufwachsen zu beobachten. Denn dieses Buch erstreckt sich über viele Jahre, in denen der Leser Tarisai begleitet. Ihre Entwicklung ist zugleich authentisch und berührend. Die Autorin setzt in diesem Band stark auf den Weltenaufbau und die Charakterentwicklung. Wer Schlachten, nervenzerreißende Spannung oder actionreiche Szenen erwartet, wird mit diesem Buch nicht glücklich werden. Das Tempo ist langsam und steigert sich erst zum Ende hin. Im Mittelteil gibt es kleine Längen. Diese haben mich aber überhaupt nicht gestört. Ich habe es geliebt, dass es so viele magische Elemente zu entdecken gab. Obwohl es in diesem Buch einen Hauch von Romantik gibt, steht keine Liebesgeschichte im Fokus. In diesem Buch dreht sich alles um Freundschaft, Vertrauen, Selbstfindung und Familie.

„Ich suchte begierig die Lichtung ab – doch statt einem flammenden Mann fand ich nur eine schmale, dunkle Gestalt. Die am Ufer eines Teiches lag. Sie bewegte sich nicht, als wir uns näherten. Blaue Flügel schlummerten im Staub, ihre Flammen beinahe erstickt.“ Zitat aus „Raybearer, Seite 281

Fazit: Ich habe wirklich alles an "Raybearer" geliebt. Die Autorin Jordan Ifueko hat hier einen fantastischen Reihenauftakt geschaffen, der mit einem wundervollen Weltenaufbau, vielschichtigen Charakteren und vielen tiefgründigen Themen punktet. „Raybearer“ ist eine berührende Geschichte über Freundschaft, Vertrauen, Selbstfindung und Familie. Für mich ist dieses Buch ein absolutes Highlight und ich freue mich riesig auf den zweiten Band. Du brauchst nicht zwingend eine Liebesgeschichte, spicy Momente oder actionreiche Szenen? Du liebst komplexe Welten voller magischer Elemente, vielschichtige Charaktere, tiefgründige Geschichten und afrikanische Mythen – dann schau dir dieses Buch unbedingt an.

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Veröffentlicht am 21.05.2024

Düster, spannend und schockierend – mein bisheriges Thriller-Highlight in diesem Jahr

Krähentage
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Mit „Krähentage“ von Benjamin Cors erwartet den Leser ein düsterer Thriller mit einigen Gruselmomenten. Menschen, die nach ihrem Tod noch gesehen werden und Krähen mit unheilvollen Botschaften - dieses ...

Mit „Krähentage“ von Benjamin Cors erwartet den Leser ein düsterer Thriller mit einigen Gruselmomenten. Menschen, die nach ihrem Tod noch gesehen werden und Krähen mit unheilvollen Botschaften - dieses Szenario sorgt für Gänsehaut und atemberaubende Spannung. Ich habe dieses Buch innerhalb von zwei Tagen gelesen und bin begeistert.

Jakob Krogh und Mila Weiss stehen vor einem Rätsel. Innerhalb von kurzer Zeit werden zwei Leichen gefunden. Zeugen wollen die beiden Opfer jedoch nach ihrem Tod noch gesehen haben. Und was hat es mit den Krähen auf sich, die an beiden Tatorten gefunden wurden? Es gibt viele Ungereimtheiten und nicht eine einzige Spur. Doch die Zeit drängt, denn wer auch immer dahintersteckt, ist noch lange nicht fertig.

„Es war Jakob, der es aussprach, obwohl er es genauso wenig verstand wie die anderen. Aber vielleicht war dies die erste Wahrheit, die sie als Gruppe 4 akzeptieren mussten. Dass das echte Grauen manchmal erst nach dem Tod begann.“ Auszug aus „Krähentage“ von Benjamin Cors, Seite 113.

„Krähentage“ ist mein erstes Buch von Benjamin Cors und ich muss sagen, dieses Werk hat es echt in sich. Einmal angefangen, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Mit Jakob und Mila hat der Autor ein tolles Ermittlerduo geschaffen. Jakob ist ein erfahrener Ermittler, der nach einer Auszeit in den Dienst zurückkehrt. Gemeinsam mit Mila, die sich dank ihrer schroffen Art wenig Freunde unter den Kollegen macht, leitet er die Ermittlergruppe 4 für Serienstraftaten. Die Charaktere sind facettenreich und vielschichtig gezeichnet. Beide hüten ein Geheimnis und kämpfen gegen ihre ganz eigenen inneren Dämonen. Ich mochte die Dynamik zwischen Jakob und Mila sehr. Der Leser begleitet die meiste Zeit das Ermittlerduo, erhält aber auch Einblicke in die Psyche des Mörders. Diese Kapitel haben mir besonders gut gefallen, da ich die Handlung aus der Perspektive des Mörders bisher nur aus sehr wenigen Thrillern kenne.

„Ein Kratzen ist zu hören, hinter ihm, in der Dunkelheit. Er ist nicht allein. Er war es nie.“ Auszug aus „Krähentage“ von Benjamin Cors, Seite 32.

Der Autor punktet mit einem mitreißenden und bildgewaltigen Schreibstil. Ich hatte direkt Bilder im Kopf und bin völlig in der Geschichte versunken. Die Atmosphäre ist düster und beklemmend. Den Leser erwarten einige Gruselmomente und schockierende Bilder. Einige Szenen sind echt heftig, da der Autor ein Talent dafür hat, gruselige und grausame Bilder im Kopf des Lesers entstehen zu lassen. Zugleich baut Benjamin Cors immer mehr Spannung auf. Der Autor konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite mitreißen und fesseln. Ich hoffe sehr, dass dieses Buch der Auftakt einer Thriller-Reihe wird. Denn ein Geheimnis liegt nach wie vor im Dunklen und möchte noch gelöst werden. Ich würde mich sehr über einen neuen Fall für Jakob und Mila freuen.

FAZIT: Benjamin Cors konnte mich mit „Krähentage“ völlig in den Bann ziehen. Dieses Buch ist ein richtiger Pageturner, der den Leser auf eine düstere Reise in den Abgrund der menschlichen Psyche mitnimmt. Der Autor hat ein unglaubliches Talent für düstere Szenen und vielschichtige Charaktere. In diesem Buch passt einfach alles. Wer einen Pageturner mit Gänsehautfaktor sucht, liegt mit „Krähentage“ genau richtig. Von mir gibt es volle fünf Sterne. Dieses Buch ist mein bisheriges Thriller-Highlight des Jahres.

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Veröffentlicht am 16.04.2024

Spannend mit einigen Überraschungen

Sie kann dich hören
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Auf den zweiten Band von „The Housemaid“ hatte ich mich schon lange gefreut. Jetzt ist Millie endlich zurück. Ein großes Penthouse, blutbefleckte Kleidung und eine hinter Türen versteckte Ehefrau. Das ...

Auf den zweiten Band von „The Housemaid“ hatte ich mich schon lange gefreut. Jetzt ist Millie endlich zurück. Ein großes Penthouse, blutbefleckte Kleidung und eine hinter Türen versteckte Ehefrau. Das klingt nach spannenden Lesestunden. Meine Erwartungen waren hoch und ich wurde nicht enttäuscht. Tatsächlich gefällt mir dieser Band noch besser als der Triller „Wenn Sie wüsste“.

Millies Arbeit für Nina liegt einige Jahre in der Vergangenheit. Mittlerweile führt Millie ein geregeltes Leben mit festen Strukturen und Zukunftsplänen. Doch dank ihres neuen Jobs holt die Vergangenheit sie letztendlich wieder ein. Denn Millie ist keine Frau, die wegschaut. Sie muss helfen. Egal, wie hoch der Preis sein wird, den sie dafür bezahlen muss. Blutflecken und eine verschlossene Tür im Penthouse ihres neuen Arbeitgebers sprechen Ihre ganz eigene Sprache. Millie ist sich ganz sicher. Irgendetwas stimmt nicht. Warum darf sie die Ehefrau Wendy weder sehen noch mit ihr sprechen? Woher kommt das Blut und warum hört sie Wendy weinen?

„Alles begann mit einem normalen Putzjob. Und jetzt könnte es damit enden, dass mein Blut vom Boden der Hütte aufgewischt wird.“ Auszug aus „Sie kann dich hören“ von Freida McFadden, Seite 5.

In diesem Buch erhält der Leser zum ersten Mal tiefere Einblicke in Millies Leben. Man erfährt einiges über Ihre Beziehung zu ihrem aktuellen Partner, der wie der perfekte Traummann daherkommt. Zudem bekommt man kleine Einblicke in die zurückliegenden Jahre, die sich wie ein großes Abenteuer anfühlen. Stellenweise wird dadurch das Tempo der Geschichte verlangsamt, doch es kommen zu keiner Zeit Längen auf. Mir persönlich hat es gut gefallen, mehr über Millie zu erfahren. Vor allem, weil dadurch ihr Verhalten in der Gegenwart erklärt wird. Millie opfert sich selbstlos für andere auf, doch um ihr eigenes Geheimnis zu schützen, verhält sie sich rücksichtslos und egoistisch. Durch die Rückblicke konnte ich Millies Verhalten deutlich besser verstehen.

Spannungsmäßig ist dieser Band sehr clever aufgebaut. Bereits der Prolog ist extrem gut gewählt und sorgt für einen starken Einstieg in die Geschichte. Nach dem ersten Band hatte ich große Erwartungen an dieses Buch. Gleichzeitig aber auch Angst, dass den Leser nur eine andere Variante des ersten Bandes erwartet. Ich liebe es, wie die Autorin mit genau diesen Erwartungen spielt. Spannungsmäßig ist dieses Buch perfekt aufgebaut. Das Tempo der Geschichte steigert sich immer weiter, bis man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Gerade wenn man denkt, alles durchschaut zu haben, kommt der Plottwist. Ich habe mit keiner der überraschenden Wendungen gerechnet. Und genau das macht diesen Thriller aus. Ich habe den Überraschungseffekt am Schluss geliebt.

„Aber als ich jetzt ins Badezimmer komme, ist da etwas, das ich noch nie gesehen habe. Es löst bei mir das Gefühl aus, als hätte ich gerade einen Schlag in die Magengrube bekommen. Ein blutiger Handabdruck im Waschbecken.“ Auszug aus „Sie kann dich hören“ von Freida McFadden, Seite 104.

FAZIT: „Sie kann dich hören“ ist ein clever konstruierter Thriller, der mit durchgängig vorhandener Spannung und überraschenden Wendungen punktet. Die Autorin führt den Leser geschickt in die Irre. Ich habe das Ende nicht kommen sehen, obwohl die Fährte meisterhaft angelegt wurde. Durch den intelligenten Aufbau der Geschichte gefällt mir dieses Buch noch besser als der erste Band. Daher freue ich mich jetzt schon sehr auf den dritten Band „Sie wird dich finden“, der im Herbst 24 erscheint.

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Veröffentlicht am 28.03.2024

Magisch, bildgewaltig & komplex – ein richtiges Highlight

Curious Tides
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Da ich Dark Akademia liebe, war dieses Werk ein absolutes Must-Read für mich. Bereits die Leseprobe konnte mich überzeugen. Und wow, dieses Buch ist so viel mehr als ich erwartet hatte. Poetisch, magisch, ...

Da ich Dark Akademia liebe, war dieses Werk ein absolutes Must-Read für mich. Bereits die Leseprobe konnte mich überzeugen. Und wow, dieses Buch ist so viel mehr als ich erwartet hatte. Poetisch, magisch, düstere, schön und schrecklich zugleich. Mit „Curious Tides“ legt Pascale Lacelle einen Reihenauftakt vor, der vor allem jene Leser begeistern dürfte, die komplexe Fantasybücher im Jugendbereich mögen. Man darf sich auf ein Werk freuen, das in eine Welt voller Magie entführt. Bereits das Setting voller Dark Academia Vibes konnte mich begeistern. Die Geschichte spielt hauptsächlich am Aldryn College, wo Mondmagier ausgebildet werden. Der Leser begleitet Emory und Baz, die beide um Romie trauern. Ein mysteriöser Geheimbund, magische Rituale und eine Höhle voller dunkler Geheimnisse und Albträume sorgen für unterschwellige Spannung. Und dann sind da noch Romie und die anderen acht ertrunkenen Studenten.

„Finsternis. Ein Meer aus umherwirbelnden Sternen. Emorys Name als Flüstern in der Nacht und die schwarz gewordenen Spiralen an den Leichen im Sand.“ Auszug aus „Curious Tides“, Seite 73.

Dank des bildhaften Schreibstils ist mir der Einstieg in das Buch sehr leicht gefallen. Pascale Lacelle versteht es perfekt, ihrer Welt Leben einzuhauchen und fantastische Bilder im Kopf des Lesers entstehen zu lassen. Der Schreibstil ist bildgewaltig und voller Details, märchenhaft und teilweise schon poetisch. Die Übersetzerin Bea Reiter hat hier einen fantastischen Job gemacht. Ich denke, für einige Leser wird der Schreibstil nicht leicht zu lesen sein, denn man muss sich darauf einlassen können. Ist man einmal in der Geschichte versunken, erwartet den Leser ein grandioses Magiesystem und eine stimmungsvolle Atmosphäre mit Dark Academia Vibes. Die Autorin nimmt sich viel Raum für Details und Beschreibungen. Das Tempo des Buches ist daher sehr langsam. Gerade am Anfang habe ich etwas Zeit gebraucht, um alle Informationen zu verarbeiten und das komplexe Magiesystem zu verinnerlichen. Der Fokus liegt weniger auf einer straff gespannten Spannungskurve, sondern auf den magischen Komponenten und der Dynamik zwischen den verschiedenen Charakteren. "Curious Tides“ ist ein Buch, auf das man sich einlassen muss und für das man viel Zeit und Ruhe beim Lesen mitbringen sollte. Obwohl in der ersten Hälfte des Buches nicht viel passiert, gibt es viel zu entdecken. Auch die Charaktere verfügen über viel Tiefe. Gerade ihre Fehler, Ängste und der Wunsch, als Mensch gesehen zu werden, lassen sie besonders authentisch erscheinen. Im letzten Viertel des Buches wird das Tempo deutlich angezogen und die Autorin konnte mich mit einigen Wendungen überraschen. Das Ende des Buches lässt auf eine magische Fortsetzung hoffen, in der der Leser unglaublich viel Neues entdecken wird.

„Das Glas zerbricht, schwarzer Sand und verwelkte Blumen, die sich in Asche und furchterregende Bestien verwandeln, brechen hervor und werden zu einer Flutwelle aus Albträumen.“ Auszug aus „Curious Tides“, Seite 117.

Dieses Buch wird vor allem Leser begeistern, die Geschichten in Geschichten mögen. In „Curious Tides“ dreht sich alles um das Manuskript „Das Lied der ertrunkenen Götter“. Der Leser bekommt häppchenweise Auszüge aus dem Manuskript. Diese sind im Buch in schwarze Seiten eingefasst und heben sich dadurch perfekt vom Rest der Geschichte ab. Ich habe alles an „Das Lied der ertrunkenen Götter“ geliebt. Hier punktet die Autorin mit einem durch und durch poetischen Schreibstil. Ihre Worte sind zugleich schrecklich und wunderschön. Es ist kaum zu glauben, dass es sich bei dieser fantasievollen und atmosphärischen Geschichte um ein Debüt handelt.

FAZIT: Mit ihrem Werk „Curious Tides“ entführt Pascale Lacelle den Leser in eine magische Welt, die einem Nachthimmel gleicht – dunkel und doch voller Magie und funkelnder Schönheit. Die Autorin webt Worte zu Magie und lässt eine fantastische Welt vor den Augen des Lesers entstehen, die man nicht mehr verlassen möchte. Ich empfehle dieses Buch besonders Fans von Erin Morgensterns „Das Sternenlose Meer“ und begeisterten Lesern von Naomi Novik. Du liebst komplexe Magiesysteme, Geschichten in Geschichten und magst auch ein sehr langsames Tempo ohne viel Action? Bildhafte, ausschweifende Schreibstile lassen sofort Bilder in deinem Kopf entstehen? Dann schau dir diesen Reihenauftakt an. Für mich ist dieses Buch ein richtiges Highlight und ich bin unglaublich gespannt auf den zweiten Band.

Ein großes Lob gibt es auch für den Verlag. Das Buch punktet in der Erstauflage mit einer wundervollen Aufmachung. Die Metallicveredelung des Covers und der Farbschnitt machen das Buch zu einem richtigen Hingucker im Bücherregal.

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Veröffentlicht am 15.02.2024

Dramatisch, blutig und spannend - ein richtiges Highlight

The Serpent and the Wings of Night (Crowns of Nyaxia 1)
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Mit Carissa Broadbents Werk „The Serpent and the Wings of Night“ erwartet den Leser eine düsterer Reihenauftakt voller Action und unerwarteten Wendungen. Blutrünstige Vampire, tödliche Spiele, Verrat und ...

Mit Carissa Broadbents Werk „The Serpent and the Wings of Night“ erwartet den Leser eine düsterer Reihenauftakt voller Action und unerwarteten Wendungen. Blutrünstige Vampire, tödliche Spiele, Verrat und Intrigen sorgen für Spannung und Gänsehautmomente. In einer Welt aus Raubtieren muss ein Menschenmädchen um ihr Überleben kämpfen. Jede falsche Entscheidung, jede Unaufmerksamkeit kann ihr Leben kosten.

„»Keines unserer Leben ist viel wert, Oraya. Ob Mensch oder Vampir. Nicht einmal das der Götter.« Das klang irgendwie bedauernd, so als wundere es ihn, dass er so Offenkundiges überhaupt erklären musste. Und es stimmte. Der Tod lauerte überall im Haus der Nacht.“ Zitat aus „The Serpent and the Wings of Night“, Seite 201.

„The Serpent and the Wings of Night“ war für mich ein absolutes Must-Read. Vampire gehen einfach immer und ich liebe Bücher, in denen sie als gefährliche Raubtiere dargestellt werden. Ich hatte wirklich hohe Erwartungen an dieses Buch und wurde nicht enttäuscht. Carissa Broadbent konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite mitreißen und fesseln.

Oraya ist die menschliche Adoptivtochter des Vampirkönigs Vincent. Trotz seiner Macht ist das junge Mädchen nichts anderes als Beute in einer Welt aus Raubtieren. Es gibt nur einen Ausweg. Oraya muss die Prüfungen der Göttin des Todes bestehen. Die Göttin Nyaxia gewährt dem überlebenden Gewinner einen einzigen Wunsch. Mit diesem könnte Oraya den Vampiren in ihrer Welt ebenbürtig werden. Der Vampir Raihn ist der perfekte Verbündete für die tödlichen Spiele. Er ist mächtig, stark und skrupellos. Doch kann Oraya ihrem Feind wirklich vertrauen?

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des lockeren und flüssigen Schreibstils der Autorin sehr leicht gefallen. Die beiden Übersetzerinnen haben hier tolle Arbeit geleistet. Ich hatte sofort Bilder vor den Augen und bin völlig in der Geschichte versunken. Meine Erwartungen wurden sogar noch übertroffen. Carissa Broadbent entführt den Leser in eine düstere Welt voller Gefahren, Intrigen und Verrat. Den Leser erwarten spannende tödliche Spiele, politische Machtkämpfe und einige überraschende Wendungen. Es wird brutal, grausam und blutig. Die Kombination aus actionreichen Szenen und romantischen Momenten war für mich absolut perfekt. Die Liebesgeschichte ist sehr Slow-Burn, was mir wirklich gut gefallen hat. Daher ist der Romantik- Anteil in diesem Buch recht gering, doch trotzdem schön zu lesen. Ich liebe die langsame Annäherung zwischen Oraya und Raihn sehr.

„Ich zog scharf die Luft ein. Er war der Mann, den ich bei Vincents Feier gesehen hatte, als er vor dem Bild des gefallenen Rishan stand. Ich erkannte ihn sofort. Hier fiel er genauso auf, wie bei dem Empfang im Palast der Nachtgeborenen, weil er so ganz anders war als jeder andere Vampir. Alles an ihm wirkte roh und unvollendet, einschließlich seines Auftretens mit einer ungezähmten, bedrohlichen Ungezwungenheit, die im krassen Gegensatz zur üblichen Anmut der Vampire stand.“ Zitat aus „The Serpent and the Wings of Night“, Seite 77.

Die Autorin schafft es meisterhaft, die düstere Atmosphäre des Buches durch spannende Szenen und eine packende Erzählweise zu vermitteln. Alle Charaktere sind komplex und gut ausgearbeitet, ihre Handlungen und Motivationen sind glaubwürdig und nachvollziehbar. Ich hatte den Charakteren gegenüber so gemischte Gefühle. Die Vampirin Mische habe ich geliebt. Sie ist ein richtiger Sonnenschein. Ein Lichtblick in einer Welt voller Finsternis. Raihn wollte ich so sehr vertrauen. Es hat mich berührt, wie sehr er sich um Oraya bemüht hat. Vincent… ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Als Vater ist er unglaublich fürsorglich, liebevoll und zeigt einen starken Beschützerinstinkt. Als König hingegen ist er brutal, blutrünstig und skrupellos. Ich habe ihn gehasst und doch war da etwas in mir, das ihn nur ein kleines bisschen mögen wollte. Oraya ist in meinen Augen die perfekte Protagonistin: Stark, selbstsicher, clever, beharrlich und mutig. Zudem mochte ich ihre bissige und misstrauische Art sehr. Durch die einzelnen Prüfungen des magischen Turniers bleibt die Spannungskurve konstant hoch. Carissa Broadbent beweist ein feines Gespür für das Gleichgewicht zwischen actionreichen Szenen, überraschenden Enthüllungen und zärtlichen Momenten. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

FAZIT: Ich habe einfach alles an diesem Buch geliebt. Carissa Broadbent weiß definitiv, wie man den Leser an die Seiten fesselt. Für mich ist dieser Reihenauftakt perfekt, denn es stimmt einfach alles. Plot, Spannungsbogen und Charaktere wirken stimmig, authentisch und mitreißend. Den Leser erwarten eine grausame Welt, tödliche Spiele und blutrünstige Vampire. Die Spannungskurve ist bis zur letzten Seite straff gespannt. Am Ende wartet die Autorin mit einem fiesen Cliffhanger auf, der den Leser voller Erwartung auf den nächsten Teil zurücklässt. Ich bin absolut begeistert. Für mich ist dieses Buch ein richtiges Highlight. Ihr liebt düstere Fantasybücher, tödliche Prüfungen, blutrünstige Vampire und Slow-Burn Liebesgeschichten mit Enemies-to-Lovers Trope? Dann lest dieses Buch unbedingt.



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