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Veröffentlicht am 12.02.2024

Angst zwingt uns alle in die Knie, wenn sie nur groß genug ist

Die Burg
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Mit Ursula Poznanskis neuem Werk „Die Burg“ erwartet den Leser ein top-aktueller Thriller. Eine mittelalterliche Burg, ein unterirdisches Tunnelsystem und eine KI, die nach ihren eigenen Regeln spielt ...

Mit Ursula Poznanskis neuem Werk „Die Burg“ erwartet den Leser ein top-aktueller Thriller. Eine mittelalterliche Burg, ein unterirdisches Tunnelsystem und eine KI, die nach ihren eigenen Regeln spielt – dieses Szenario sorgt für Gänsehaut und Gruselmomente. In den dunklen Eingeweiden der Burg entwickelt sich ein gefährliches Spiel. Doch wie soll ein Mensch gegen eine allwissende künstliche Intelligenz ankommen?

Ich freue mich über jedes neue Buch von Ursula Poznanskis. Nach „Cryptos“ und „Erebos“ war ich sehr gespannt auf ein weiteres Zukunftsszenario aus der Feder dieser bekannten Autorin. Da ich das Thema Künstliche Intelligenz hochspannend finde, musste ich diesen KI Thriller unbedingt lesen.

Im Fokus dieses Thrillers steht die mittelalterliche Burg Greiffenau, deren unterirdisches Tunnelsystem zu einem gigantischen Escape Room umgebaut wurde. Diese unglaubliche Erlebniswelt wird von einer Künstlichen Intelligenz geführt. Jede Besuchergruppe kann sich ein individuelles Thema aussuchen und persönliche Wünsche für das Spiel äußern. Wäre ein Zauberwald voller Magie, fantastischer Wesen und einem spannenden Rätsel nicht unglaublich? Nun, leider hat die Testgruppe der neuen Escape Welt etwas andere Wünsche. Was als Spiel beginnt, wird bald tödlicher Ernst. Denn die KI spielt nach ihren ganz eigenen Regeln.

Der angenehm lockere Schreibstil der Autorin und ihre ungewöhnliche Grundidee haben es mir leichtgemacht, schnell in dem Buch zu versinken. Der Leser erlebt die Geschichte aus der Sicht der Testperson Maxim. Dieser befindet sich schon recht bald auf seinem persönlichen Höllentrip. Außerhalb des unterirdischen Tunnelsystems wird der Leser von Alissa auf dem Laufenden gehalten, die zum engsten Personalkreis der Escape Welt Greiffenau gehört. Das Setting der Burg ist grandios. Ich hatte das unterirdische Tunnelsystem direkt vor den Augen und auch bei den Beschreibungen der verschiedenen Räume entstanden sofort Bilder im Kopf. Die Kombination aus mittelalterlicher Burg und Künstlicher Intelligenz hat mir wirklich gut gefallen. Ursula Poznanski punktet zudem mit einer düsteren Atmosphäre voller Gruselmomente. Neben den finsteren Ideen der KI wird zusätzlich Spannung durch das Enthüllen von Geheimnissen aufgebaut. Denn jede der Testpersonen verbirgt etwas. Das Ende der Geschichte war nicht abzusehen und wirkte rund. Man fragt sich die ganze Zeit, wer der Burg entrinnen kann und ob es überhaupt jemand aus der Escape Welt herausschafft.

Obwohl mich vieles an diesem Buch begeistern konnte, hat es leider nicht zum Highlight gereicht. Zu Beginn dauert es etwas, bis die Geschichte spannend wird. Im ersten Teil des Buches lernt der Leser vorwiegend die verschiedenen Charaktere und das Konzept der Burg kennen. Für mich war es ungewohnt, dass die Charaktere von der Autorin nicht richtig ausgearbeitet wurden. Selbst Maxim, der im Mittelpunkt der Geschichte steht, bleibt recht blass. Daher fiel es mir schwer, mit den einzelnen Testpersonen mitzufiebern. Keiner der Charaktere war für mich besonders interessant – mit Ausnahme der skurrilen Figuren, die durch die KI erschaffen wurden. Am Ende des Buches erwartet den Leser ein Showdown, der alle offenen Fragen klärt. An dieser Stelle hätte ich mir zusätzlich einen spannenden Plottwist gewünscht.

FAZIT: „Die Burg“ ist ein düsteres und atmosphärisches Werk, das ein top-aktuelles Thema aufgreift. Sowohl die Grundidee als auch das Setting konnten mich begeistern. Die einzelnen KI gesteuerten Erlebniswelten lassen sofort Bilder im Kopf entstehen und man fragt sich unweigerlich, wie viel der Geschichte tatsächlich möglich wäre. Einziges Manko ist die geringe Ausarbeitung der Charaktere, wodurch ich mit niemandem richtig mitfiebern konnte. Insgesamt hat mir dieses Buch aber sehr gut gefallen, da die Umsetzung der KI in Bezug auf die Escape Welt absolut faszinierend ist.

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Veröffentlicht am 07.02.2024

Ein gelungener Mix aus Mystery, Romance und Krimi

Belladonna – Die Berührung des Todes (Belladonna 1)
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Auf "Belladonna – Die Berührung des Todes" hatte ich mich besonders gefreut. Ich liebe düstere Fantasybücher und dieser Reihenauftakt klingt einfach unglaublich gut. Düstere Geheimnisse, rauschende Feste ...

Auf "Belladonna – Die Berührung des Todes" hatte ich mich besonders gefreut. Ich liebe düstere Fantasybücher und dieser Reihenauftakt klingt einfach unglaublich gut. Düstere Geheimnisse, rauschende Feste und verbotene Gefühle – da konnte ich einfach nicht widerstehen.

Der Leser begleitet in diesem Buch Signa, ein junges Mädchen, das vom Tod berührt wurde. Ihr Leben war bisher nicht einfach, da in ihrer Nähe irgendwann jeder vom Tod geholt wurde. Bis sie eines Tages von ihrem Cousin in das wunderschöne Herrenhaus Thorn Grove eingeladen wird. Doch auch dort lauert im Schatten von rauschenden Festen der Tod. Ein Giftmörder bedroht das Leben der Familie Hawthorne und Signa setzt alles daran, den Täter zu finden. Als der Tod höchstpersönlich seine Hilfe anbietet, verändert sich Signas gesamte Welt.

Ich liebe die überaus düstere Atmosphäre dieses Buches. Die Geschichte spielt vorwiegend in dem alten Herrenhaus Thorn Grove. Dort geht es eindeutig nicht mit rechten Dingen zu. Den Leser erwartet ein düsteres Haus voller Geister, in dem ein Giftmörder sein Unwesen treibt. Intrigen und dunkle Geheimnisse sorgen für zusätzliche Spannung. Dieser Teil des Buches hat mir unglaublich gut gefallen. Es passt einfach alles zusammen. Der Schreibstil, die düstere Atmosphäre und die Kombination aus Romance, Mystery und Krimi machen dieses Buch zu etwas ganz Besonderem.

Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen, zum Highlight hat es für mich persönlich aber leider nicht gereicht. Signa ist zu Beginn der Geschichte recht naiv und sprunghaft. Die Charakterentwicklung im Laufe der Geschichte hat mir wirklich gut gefallen. Nur am Anfang ist mir Signa leider ab und an auf die Nerven gegangen. Vor allem mit ihrem “Leitfaden für junge Damen”, den sie ständig erwähnt. Ein paar Szenen waren für mich zudem nicht nachvollziehbar. So geht sie mit Freunden Tee trinken, obwohl es für Blythe um Leben und Tod geht. Jede Sekunde zählt. Ich hätte Signa am liebsten kräftig durchgeschüttelt, weil sie die Einladung nicht abgelehnt hat. Gesellschaftlich wäre die Ablehnung wohl einem kleinen Skandal gleichgekommen, doch was ist wichtiger? Eine gesellschaftliche Verpflichtung oder das Leben einer Freundin? Ich persönlich hätte zudem das ganze Drumherum mit der Einführung in die feine Gesellschaft nicht gebraucht. Signas bevorstehendes gesellschaftliches Debüt hat für meinen Geschmack etwas zu viel Raum eingenommen und wäre nicht notwendig gewesen. Abgesehen davon habe ich diese düstere Geschichte geliebt.

FAZIT: Rachsüchtige Geister, Intrigen und dunkle Geheimnisse – Ich habe diese Geschichte wirklich geliebt. Auch die Auflösung des Mordfalls ist der Autorin gut gelungen. Mir persönlich hätte eine schaurige Geistergeschichte ausgereicht, in der der Tod die Rolle des Verführers einnimmt. Das ganze gesellschaftliche Drumherum bezüglich Signas Debüt hat leider für einige Längen gesorgt, die nicht notwendig gewesen wären. Dieser Teil des Buches war leider nicht so mein Fall. Abgesehen davon hat mir dieser Mix aus Mystery, Romance und Krimi wirklich gut gefallen.

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Veröffentlicht am 31.01.2024

Ganz anders als der erste Band – konnte mich leider nicht überzeugen

Starling Nights 2
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Mit „Starling Nights“ hat Merit Niemeitz einen atmosphärischen und spannenden Reihenauftakt geschaffen, der mich begeistern konnte. Ich habe einfach alles an diesem Buch geliebt. Daher hatte ich den Finalband ...

Mit „Starling Nights“ hat Merit Niemeitz einen atmosphärischen und spannenden Reihenauftakt geschaffen, der mich begeistern konnte. Ich habe einfach alles an diesem Buch geliebt. Daher hatte ich den Finalband sehnlichst erwartet. Doch leider konnte dieser mich nicht so begeistern, wie ich es mir gewünscht hätte.

„Im Glanz der Ewigkeit“ ist der zweite und zugleich finale Band der Reihe „Starling Nights“ von Merit Niemeitz. Die Autorin konnte mich mit dem Reihenauftakt rundum begeistern. Es passte einfach alles. Daher hatte ich hohe Erwartungen an das große Finale.

In diesem Band begleitet der Leser Zoe und Ashton. Von Ashton war ich positiv überrascht. Seine Entwicklung hat mir wirklich gut gefallen. Die Autorin gibt dem Leser tiefe Einblicke in Ashtons Vergangenheit und nimmt sich dabei ausreichend Raum für viele Details. Insgesamt hat es mich sehr überrascht, wie Merit Niemeitz dem Leser nach und nach mehr Sympathie für den jungen Mann entlockt. Ich wollte Aston nach dem ersten Band nicht mögen, doch irgendwann konnte ich mich viel mehr in ihn einfühlen. Dadurch hat sich mein Blick auf ihn mit der Zeit geändert. Zoe ist mir leider auch in diesem Band zu blass geblieben. Mabel mochte ich unglaublich gerne. Sie ist eine wirklich faszinierende und vielschichtige Protagonistin. Zoe, Mabels beste Freundin, hat leider nicht so eine ausgeprägte Persönlichkeit. Ich hätte mir an dieser Stelle tiefere Einblicke gewünscht. Für mich war Zoe als Figur leider recht austauschbar und ich konnte nicht richtig mit ihr mitfühlen. Sie hatte mir einfach zu wenig Ecken und Kanten. Die Tatsache, dass sie sich ständig für „nicht gut genug“ hält, hat mich schon etwas genervt, nachdem man die intelligente und starke Mabel so lange begleitet hat.

Den ersten Band mochte ich aufgrund der tiefgründigen Liebesgeschichte und den Mystery-Elementen unglaublich gerne. Merit Niemeitz konnte im Reihenauftakt durchgängig die Spannung halten und es ist auch immer irgendetwas passiert, das für neue Überraschungen gesorgt hat. In dieser Hinsicht hat der Finalband mich leider sehr enttäuscht. Der Fokus liegt ganz deutlich auf der Liebesgeschichte. Zwischendurch hatte ich immer wieder das Gefühl, ein reines New Adult Romance Buch zu lesen. Das war so gar nicht das, was ich nach dem ersten Band erwartet hatte. Da ich New Adult Bücher ohne Fantasy-Elemente oder Suspense-Aspekte einfach nicht mag, konnte mich das Finale leider nicht begeistern. Dafür gab es einfach zu wenig Spannung. Eine fesselnde Handlung abseits der Liebesgeschichte war lange Zeit nicht vorhanden. In diesem Band setzt die Autorin vorwiegend auf Gedankengänge und Dialoge. Die Geschichte plätschert lange vor sich hin. Zum Ende hin wird das Tempo angezogen, doch mitreißende Szenen oder überraschende Momente gab es für mich nicht wirklich. Auch das Ende hatte ich leider schon vorhergesehen.

Positiv kann ich den wirklich schönen Schreibstil der Autorin hervorheben. Es macht einfach Spaß, ihre Bücher zu lesen. Merit Niemeitz hat ein Talent dafür, Bilder im Kopf des Lesers entstehen zu lassen. Auch findet man viele schöne Sätze in ihren Büchern. Wer Buchzitate liebt, sollte sich vor dem Lesen Klebezettel bereitlegen. Gerade am Ende fand ich einige Aussagen wirklich wunderschön.

FAZIT: Leider konnte mich der Finalband der Reihe „Starling Nights“ insgesamt nicht so sehr begeistern, wie ich gehofft hatte. Die Geschichte liest sich lange Zeit wie ein reines New Adult Romance Buch. Da der Fokus stark auf der Liebesgeschichte liegt, habe ich einfach die Suspense-Elemente vermisst, die den ersten Band so spannend gemacht haben. Leider habe ich dieses Buch daher als sehr langatmig empfunden. Trotzdem wird dieser Band bestimmt vielen Lesern gefallen. Der Schreibstil der Autorin ist wirklich klasse und wer ruhige New Adult Liebesgeschichten mag, wird mit diesem Buch viel Freude haben.

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Veröffentlicht am 15.01.2024

Schockierend, erschreckend und atemberaubend spannend

Der Heimweg
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Fitzek ist einer meiner Lieblingsautoren, da jedes seiner Werke Spannung und Nervenkitzel garantiert. Der Psychothriller „Der Heimweg“ konnte mich völlig in seinen Bann ziehen. Die Geschichte bietet atemberaubende ...

Fitzek ist einer meiner Lieblingsautoren, da jedes seiner Werke Spannung und Nervenkitzel garantiert. Der Psychothriller „Der Heimweg“ konnte mich völlig in seinen Bann ziehen. Die Geschichte bietet atemberaubende Spannung. Fitzek hat mich gepackt und an die Seiten gefesselt. Ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen und habe es in einem Zug gelesen. Und es hat sich gelohnt. Fitzek ist nicht umsonst ein Meister der Spannungsliteratur.

Mit „Der Heimweg“ erwartet den Leser ein düsterer und äußerst beklemmender Psychothriller, der mit vielen überraschenden Wendungen daherkommt. Ein mit Blut geschriebenes Todesdatum, eine Frau mit Todesangst und ein perfider Mörder, der vor nichts zurückschreckt – dieses Szenario sorgt für Gänsehaut und jede Menge Nervenkitzel. Alles beginnt mit einem Anruf beim Begleittelefon. Doch zum ersten Mal wird Jules mit einer lebensgefährlichen Situation konfrontiert. Seine Anruferin Klara hat Todesangst. Und das nicht zu Unrecht. Ihr Todestag wurde mit Blut an eine Wand geschrieben und dieser Tag bricht in zwei Stunden an…

Dank der düsteren Atmosphäre und dem spannenden Einstieg konnte Fitzek mich von der ersten Seite an packen. Der Autor bietet hier einen erstklassigen Psychothriller mit Spannung vom Feinsten. Fitzek jagt den Leser von einer unheimlichen Szene zur nächsten. Die Stimmung wird immer beklemmender und das Kopfkino schaltet sich direkt ein. Wie so oft in Fitzeks Werken, ist auch in diesem Buch nichts so, wie es zu sein scheint. Ich liebe es, wenn ich bei einem Thriller das Ende nicht vorhersehen kann. Was hier definitiv der Fall war. Den Plottwist habe ich nicht kommen sehen. Als Meister der Spannungsliteratur hat es Fitzek mal wieder geschafft, mich stetig in die Irre zu führen und bis zum Schluss im Unklaren zu lassen.

Dieses Buch ist schockierend, erschreckend und teilweise extrem. Typisch Fitzek halt. Obwohl der Psychothriller spannungsmäßig hervorragend aufgebaut ist, gibt es leider einen Punkt, für den ich einen Stern abziehen muss. Bei Fitzek sollte man immer mit heftigen Szenen rechnen. Doch hier hat der Autor in meinen Augen den Bogen überspannt. Die Ausführlichkeit und Brutalität einiger Szenen von häuslicher und sexueller Gewalt wäre nicht notwendig gewesen. Eine Stelle war mir auch zu hart. Im Vergleich zu diesem Buch kommt Fitzeks neues Werk „Die Einladung“ super soft daher. Abgesehen davon legt Fitzek auch mit „Der Heimweg“ wieder einen gnadenlos spannenden Psychothriller hin.

Fazit: Dieses Buch ist nichts für schwache Nerven. Intensive Spannung, Psychospiele, ein Blick in menschliche Abgründe und eine Atmosphäre sich ständig steigernder Bedrohung: Fitzeks Werk „Der Heimweg“ bietet atemberaubende Spannung und Nervenkitzel. Dieser Psychothriller hat mich vollkommen in seinen Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Ich habe das Buch in einem Rutsch bis zwei Uhr morgens durchgelesen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle, die nervenzerreißende Thriller lieben und auch vor heftigen Szenen nicht zurückschrecken.

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Veröffentlicht am 08.01.2024

Emotionale und mitreißend, voller Summer-Vibes

No Escape
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Nachdem Lucy Clarke mich zuletzt mit „The Castaways“ richtig begeistern konnte, musste ich „No Escape“ unbedingt lesen. Die Autorin hat wieder genau meinen Geschmack getroffen. Ich liebe das Setting, die ...

Nachdem Lucy Clarke mich zuletzt mit „The Castaways“ richtig begeistern konnte, musste ich „No Escape“ unbedingt lesen. Die Autorin hat wieder genau meinen Geschmack getroffen. Ich liebe das Setting, die Summer-Vibes und die unterschwellige Spannung, die bis zum Schluss aufrechterhalten wird.

„No Escape“ stammt aus der Feder von Lucy Clarke und ist bereits 2017 unter dem Titel „Das Haus, das in den Wellen verschwand“ erschienen. Lana und ihre beste Freundin Kitty möchten die Welt sehen und Abenteuer erleben. Ein Leben auf der Yacht Blue erscheint den Mädchen wie ein wahrgewordener Traum. Die Crew ist jung, abenteuerlustig und steuert traumhafte Ziele an. Die Reise beginnt in den Philippinen, doch Lana und Kitty müssen schnell feststellen, dass auch das schönste Paradies Schattenseiten hat.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des einnehmenden Schreibstils der Autorin sehr leicht gefallen. Das Leben auf der Yacht wirkt wie ein Traum und oft habe ich mir gewünscht, mit an Bord der Blue zu sein. Die Landschaftsbeschreibungen sind umwerfend und ich liebe die Summer-Vibes des Buches. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Lana erzählt, die vor acht Monaten die Yacht verlassen hat. Als sie von einem schrecklichen Ereignis im Zusammenhang mit der Blue erfährt, kommen nach und nach mehr Geheimnisse ans Licht. Lucy Clarke erzählt die Geschichte auf zwei verschiedenen Zeitebenen. Im Vordergrund steht jedoch die Vergangenheit, in der Lana mit der Crew auf der Blue gesegelt ist.

Lange Zeit ist das Tempo der Geschichte sehr ruhig. Der Fokus liegt auf dem Zusammenspiel der Crew und den zwischenmenschlichen Beziehungen. Ein großer Teil des Buches liest sich wie ein Roman. Die Thriller-Elemente sind sehr gering. Erst als einer der jungen Leute über Bord geht, entwickelt die Geschichte einen Spannungsbogen. Nichts lässt auf etwas anderes als einen Unfall schließen, doch Lana lässt der Vorfall keine Ruhe. Mir hat es sehr gefallen, Lana bei ihren Nachforschungen zu begleiten. Nichts ist so, wie es zu sein scheint und jeder der Crewmitglieder scheint ein dunkles Geheimnis zu hüten. Trotz allem liegt der Fokus mehr auf der zwischenmenschlichen Ebene. Der Titel „No Escape“ ist unglaublich passend. Denn auf der Blue, mitten auf dem weiten Meer, gibt es kein Entrinnen. Kein Entkommen vor Streitereien, Krisen und emotionalen Problemen. Stellt euch vor, ihr seid richtig verzweifelt und wollt einfach nur weg von den Menschen, die euch umgeben. Stellt euch vor, ihr seid auf einer Yacht gefangen, die nur für sieben Passagiere Platz bietet. Es gibt kein Entrinnen und keine Möglichkeit, vor seinen Problemen zu flüchten. Der emotionale Aspekt wurde von der Autorin hervorragend ausgearbeitet. Ebenso die Art, wie sie den Leser immer wieder an den Motiven der einzelnen Crew Mitgliedern zweifeln lässt.

Fazit:
„No Escape“ ist ein mitreißender Roman mit sehr leichten Thriller-Elementen. Lucy Clarke hat eine wundervolle Geschichte über Freundschaft, Vertrauen, den Wunsch nach Freiheit, Abenteuer und Unabhängigkeit geschaffen. Ich liebe die Summer-Vibes und das Beach-Feeling. Lucy Clarke hat die Gabe, exotische Orte lebendig werden zu lassen. Ich konnte die Hitze spüren, habe auf das in der Sonne glitzernde Wasser geschaut und den Wind in meinen Haaren gespürt.

Natürlich musste ich nach dem Lesen dieses Buches direkt die gleichnamige Serie anschauen. Hier lohnt es sich, das Buch vorher zu lesen. Die Serie hat mit ihrer Vorlage kaum noch etwas zu tun. Die Yacht, die Protagonisten und das Setting sind gleich geblieben. Die Handlung wurde jedoch komplett verändert. Hier wird tatsächlich auf einen temporeichen und actiongeladen Thriller gesetzt. Fans des Films „The Beach“ werden mit dieser Serie auf ihre Kosten kommen. Ich habe die Serie gerne angeschaut und fand sie auch sehr unterhaltsam, doch mit dem Buch hat die Verfilmung so gut wie nichts mehr zu tun.

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