Leider wird am Ende zu viel gewollt
NachtwaldLizzie kehrt nach sechs Monaten in der Entzugsklinik zu ihrer Familie zurück. Der Plan? Ein Wochenende im schicken Herrenhaus des neuen Ehemanns ihrer Mutter – mitten im Wald, ohne Handyempfang, ohne Straßen. ...
Lizzie kehrt nach sechs Monaten in der Entzugsklinik zu ihrer Familie zurück. Der Plan? Ein Wochenende im schicken Herrenhaus des neuen Ehemanns ihrer Mutter – mitten im Wald, ohne Handyempfang, ohne Straßen. Klingt nach einem Thriller-Setting deluxe, oder?
Die Erwartungen waren groß: Spannung, Twists und Drama – alles, was das Thriller-Herz begehrt. Aber irgendwie blieb das aus. Stattdessen gab es jede Menge Wiederholungen in den Gesprächen zwischen Lizzie und ihrer Mutter, was das Ganze leider ziemlich in die Länge gezogen hat.
Keine Frage, Walsh schreibt flüssig und angenehm, sodass man gut durch die Seiten kommt. Aber trotz einiger Wendungen hat es mich als Thriller nicht so richtig gepackt. Die Figuren? Gemischt: Einige echt gut gemacht, bei anderen wurde wohl ein bisschen der Sparmodus eingeschaltet. Der Fokus liegt klar auf den Beziehungen innerhalb der Familie und den ganzen Geheimnissen, die gefühlt jeder mit sich herumschleppt. Wer traut hier eigentlich wem? Und wer steckt hinter den Morden?
Die Geschichte spielt über drei Tage, die detailreich beschrieben werden – und dann, zack, kommt das Ende wie aus dem Nichts. Plötzlich ist alles vorbei, und dabei bleiben einige Fragen offen. (Kleiner Spoiler: Womit wurde die Familie eigentlich vergiftet?!) Besonders das letzte Drittel wurde mir dann zu überladen und wirkte nicht mehr ganz logisch. Weniger Drama wäre hier definitiv mehr gewesen.
Fazit:
Die Idee hat echt Potenzial, und der Anfang ist stark. Leider wird am Ende zu viel gewollt, wodurch der Spannungsbogen nicht hält.