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Veröffentlicht am 05.12.2025

Ein Funke im Käfig der Pflicht: "The Unwanted Marriage"

The Unwanted Marriage
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Als langjähriger Fan der Windsor-Reihe bin ich mit einer ehrlichen Portion Vorfreude in diesen Band gestartet. Catharina Maura hat mich auch dieses Mal mit ihrem Schreibstil nicht enttäuscht. Sie besitzt ...

Als langjähriger Fan der Windsor-Reihe bin ich mit einer ehrlichen Portion Vorfreude in diesen Band gestartet. Catharina Maura hat mich auch dieses Mal mit ihrem Schreibstil nicht enttäuscht. Sie besitzt eine beeindruckende Fähigkeit, die Leserschaft beinahe mühelos in ihre Welt zu ziehen. Die Sätze fließen so geschmeidig, dass man fast vergisst, dass man liest – ein echter Genuss, der die Eleganz der Geschichte perfekt widerspiegelt.

Inhaltlich hat mich "The Unwanted Marriage" emotional gefesselt, wenn auch auf eine leisere, nachdenklichere Art als die Vorgänger.

Die Geschichte und die Charaktere
Im Zentrum stehen Faye Matthews und Dion Windsor, deren Schicksal durch eine arrangierte Verlobung besiegelt ist, die seit ihrer Kindheit feststeht.

Faye war für mich das emotionale Herzstück. Sie repräsentiert die stille Stärke, die sich langsam aus dem Korsett der familiären und gesellschaftlichen Erwartungen befreit. Ihr innerer Kampf und ihr zarter Weg zur Selbstbestimmung haben mich tief berührt. Es war kein spektakulärer Aufstand, sondern eine glaubwürdige, schrittweise Entwicklung, die sie unheimlich nahbar gemacht hat. Ich habe jede ihrer kleinen Befreiungen gefeiert und ihren Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben vollkommen nachvollziehen können.

Dion hingegen blieb für mich lange Zeit eine schwer zu entziffernde Fassade. Er wirkte oft berechnend und kontrolliert, was ich als Leser als Distanz und nicht als geheimnisvolle Spannung empfand. Ich habe sehnsüchtig auf den Moment gewartet, in dem seine sorgfältig aufgebaute Mauer bricht und man sein wahres Inneres erkennt. Leider kam dieser Durchbruch für mein Empfinden zu spät und vielleicht auch etwas zu verhalten. Sein innerer Zwiespalt zwischen der Pflicht und dem wachsenden Schutzinstinkt ihr gegenüber war spürbar, aber ich hätte mir gewünscht, dass er früher und deutlicher seine Deckung fallen lässt.

Die Dynamik zwischen den beiden Protagonisten ist von einer latenten Spannung geprägt. Der Funke sprang hier nicht sofort in ein loderndes Feuer über, wie man es vielleicht aus anderen Büchern der Autorin kennt, sondern blieb eher ein behutsames Knistern. Dennoch entfaltet die Geschichte einen Sog. Man möchte unbedingt wissen, was Dion antreibt und ob Faye es schafft, ihr Glück zu finden. Das Buch schafft es, den Leser zu beschäftigen und sogar an manchen Stellen zu verärgern – ein Zeichen für Mauras Talent, Figuren zu kreieren, die starke Reaktionen auslösen.

Fazit
Obwohl "The Unwanted Marriage" für mich persönlich der ruhigste Band der Reihe ist, ist es alles andere als ein schwaches Buch. Es wird von Fayes emotionaler Tiefe und dem stets eleganten Schreibstil getragen. Die Geschichte ist eine sanfte, aber eindringliche Erzählung über das Finden der eigenen Stimme und die leisen Momente, in denen wahre Gefühle entstehen. Wer eine eher nachdenkliche Romance mit hohem stilistischem Anspruch sucht, wird hier fündig.

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Veröffentlicht am 05.12.2025

Herzflüstern zwischen Göttern und Kriegern

Wild Reverence
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Rebecca Ross öffnet mit "Wild Reverence" ein früheres Kapitel ihres faszinierenden Divine Rivals-Universums. Was als Vorgeschichte beginnt, steht schnell als eigenständige, emotional tiefe Romanze da. ...

Rebecca Ross öffnet mit "Wild Reverence" ein früheres Kapitel ihres faszinierenden Divine Rivals-Universums. Was als Vorgeschichte beginnt, steht schnell als eigenständige, emotional tiefe Romanze da. Im Kern geht es um Matilda, die jüngste Göttin der Unterwelt, die in einer von Intrigen durchzogenen Götterwelt ums Überleben kämpft. Ihre Liebe zu Vincent, einem menschlichen Lord, ist das gefährliche Geheimnis, das sie zwischen ihre Pflichten und ihre tiefste Sehnsucht zerreißt.

Die Geschichte wird von einer fesselnden Dynamik getragen: Matilda ist verletzlich unter ihrer göttlichen Maske, während Vincent, der als Gegenpol dient, eine bewundernswerte Entschlossenheit zeigt. Er ist der emotionale Anker. Die Romanze entwickelt sich langsam, fast wie ein stilles, aber intensives Flüstern, das die ständige Anspannung zwischen Nähe und Distanz meisterhaft einfängt. Besonders die Momente des schriftlichen Austauschs zwischen den beiden sind voller Hoffnung und einer unausgesprochenen Zuneigung, die den Leser unmittelbar berührt. Es ist eine Liebe, die durch Schweigen und kleine Gesten wächst und die Frage aufwirft, ob ein Gefühl mächtiger sein kann als das Schicksal.

Was diesen Roman aber wirklich heraushebt, ist Ross' Schreibstil. Er ist unverkennbar poetisch, klar und unglaublich atmosphärisch. Sie erschafft mit ihren Worten Bilder, die eine dichte, fast mystische Welt vor dem inneren Auge entstehen lassen. Dieses lyrische Erzählen vermittelt das Gefühl, dass jede Szene bewusst gesetzt ist, um die Tiefe des mythologischen Settings zu enthüllen. Die Handlung ist eher ruhig gehalten, wodurch innere Konflikte und die Emotionen der Figuren den nötigen Raum erhalten, um sich voll zu entfalten.

Das Buch vertieft gekonnt die Mythologie der Götter und gibt dem späteren Krieg mehr Kontext, ohne dabei die private Geschichte von Matilda und Vincent zu vernachlässigen. "Wild Reverence" ist ein durch und durch gefühlvolles Leseerlebnis, das mit seiner intensiven Stimmung und dem wunderschönen Stil überzeugt. Eine klare Empfehlung für alle, die Romantasy mit Tiefe, Ruhe und einer großen, verletzlichen Liebe suchen.

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Veröffentlicht am 05.12.2025

Ein packender Jugendroman mit nervenzerreißenden Elementen

Wer sich umdreht oder lacht ...
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Mel Wallis de Vries beweist mit "Wer sich umdreht oder lacht..." erneut ihr Gespür für jugendliche Spannung. Im Zentrum steht Mandy, deren Alltag nicht nur durch die Krankheit ihrer Mutter erschwert wird, ...

Mel Wallis de Vries beweist mit "Wer sich umdreht oder lacht..." erneut ihr Gespür für jugendliche Spannung. Im Zentrum steht Mandy, deren Alltag nicht nur durch die Krankheit ihrer Mutter erschwert wird, sondern auch durch eine Serie grausamer Morde an Mädchen in ihrem Alter. Das Schockierende: Der Täter teilt die letzten Momente seiner Opfer über Social Media, was eine beklemmende Atmosphäre von Unsicherheit in die Gemeinde trägt.

Die Geschichte ist geschickt aufgebaut, indem sie nicht nur Mandys Perspektive in der Ich-Form beleuchtet, sondern auch wichtige Jugendthemen wie Freundschaft, erste Liebe und familiäre Probleme aufgreift, ohne dabei in Kitsch abzudriften. Diese emotionale Tiefe macht das Buch mehr zu einem intensiven Jugendroman mit Thriller-Akzenten als zu einem reinen Psychothriller, was man beachten sollte.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm locker und direkt, durchsetzt mit glaubwürdigem, nicht übertriebenem Jugendslang. Die Erzählweise hält das Tempo hoch und fesselt von der ersten Seite an. Besonders hervorzuheben ist das Ende: Es wartet mit einer unerwarteten Wendung auf, die man so nicht erwartet hat und die das Buch auch nach der Lektüre im Gedächtnis bleiben lässt. Ein Muss für alle, die eine spannende, aber auch emotionale Lektüre im Young-Adult-Bereich suchen.

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Veröffentlicht am 21.11.2025

🕵️‍♀️ "Very Dangerous Things": Vom Spiel zum tödlichen Ernst

Very Dangerous Things - Mord nach Plan
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Der Schreibstil
Lauren Muñoz beweist mit ihrem Roman einen sehr einnehmenden Schreibstil, der das Eintauchen in die Geschichte mühelos macht. Die Sätze fließen gut, was bei einem spannungsgeladenen Krimi ...

Der Schreibstil
Lauren Muñoz beweist mit ihrem Roman einen sehr einnehmenden Schreibstil, der das Eintauchen in die Geschichte mühelos macht. Die Sätze fließen gut, was bei einem spannungsgeladenen Krimi essentiell ist, um den Lesefluss nicht zu unterbrechen. Man merkt, dass das Buch auf eine jüngere Zielgruppe zugeschnitten ist, da es durchweg leicht zugänglich und flott erzählt wird. Es ist keine hochgestochene oder komplizierte Prosa, sondern geradlinig und fesselnd. Besonders die Dialoge wirken oft herrlich direkt und unverblümt, was die Authentizität der jugendlichen Charaktere unterstreicht. Ich habe mich schnell abgeholt gefühlt und das Buch hat sich als echter Pageturner erwiesen, den man am liebsten in einem Rutsch beenden möchte.

Die Geschichte
Die Prämisse ist genial: Eine Highschool, die ihre Schüler zu Kriminologen ausbildet, inklusive eines Wettbewerbs zur Aufklärung eines fiktiven Mordes. Als dann aber eine echte Leiche auftaucht, wird aus dem schulischen Wettstreit plötzlich blutiger Ernst. Diese originelle Ausgangslage hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Es hat unheimlich Spaß gemacht, gemeinsam mit Dulce und ihren Freunden Hinweisen nachzugehen und Verdächtige zu wechseln. Die Autorin schafft es, die Spannung konstant hochzuhalten und wirft immer wieder neue Aspekte in den Raum. Das Rätsel ist wirklich knifflig, und ich hätte bis zum Schluss nicht auf die tatsächliche Auflösung getippt, was für einen guten Krimi spricht. Man muss zwar ein paar typische Young-Adult-Elemente wie erste Romanzen und Freundschaftsdramen hinnehmen, aber der Kriminalfall selbst ist meisterhaft konstruiert. Lediglich das Ende wirkte an manchen Stellen etwas überstürzt oder chaotisch, doch insgesamt ist die Storyline fesselnd und voller gelungener Überraschungen.

Fazit: Eine klare Leseempfehlung für alle, die einen spannenden und originellen Jugend-Krimi suchen.

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Veröffentlicht am 21.11.2025

Ein würdiger Abschluss in eisigen Mythen

Die Skaland-Saga, Band 2 - A Curse Carved in Bone
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"A Curse Carved in Bone" liefert das mit Spannung erwartete Finale der Skaland-Saga um die Schildmaid Freya und Bjorn, den Jarlssohn. Die Handlung setzt nahtlos am Ende des ersten Bandes ein, weshalb ein ...

"A Curse Carved in Bone" liefert das mit Spannung erwartete Finale der Skaland-Saga um die Schildmaid Freya und Bjorn, den Jarlssohn. Die Handlung setzt nahtlos am Ende des ersten Bandes ein, weshalb ein Vorwissen unbedingt notwendig ist, um die komplexen Zusammenhänge sofort wieder zu erfassen.

Die Geschichte dreht sich primär um Freyas tief sitzenden Schmerz des Verrats und ihren inneren Konflikt, während ein großer Krieg droht. Freya und Bjorn müssen sich durch ein Dickicht aus Lügen kämpfen und erkennen, dass ihr Schicksal untrennbar miteinander verbunden ist. Besonders gelungen fand ich, wie Freya in diesem Band über sich hinauswächst und ihren eigenen Weg findet – auch wenn ihr Zorn stellenweise sehr präsent ist. Alle losen Fäden laufen zu einem stimmigen, epischen Ende zusammen.

Der Schreibstil von Danielle L. Jensen ist fesselnd und zieht einen sofort in diese nordisch inspirierte Welt. Die Autorin hält das Tempo konstant hoch, bietet zahlreiche unerwartete Wendungen und schafft es, die mythische Atmosphäre lebendig zu transportieren. Die emotionale Tiefe, besonders in Freyas Entwicklung, ist spürbar. Dies ist ein grandioser Abschluss, der alle Fäden zusammenführt und ein sehr zufriedenes Gefühl hinterlässt. Man schlägt das Buch zu und ist wunschlos glücklich.

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