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Veröffentlicht am 20.08.2023

Skurrile Story, ungewöhnliche Ermittler – endlich mal was anderes

Prophet
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„Prophet“ ist der Debütroman des Autorenduos Blaché / MacDonald und nimmt uns auf eine ganz und gar ungewöhnliche Ermittlung zweier Geheimagenten mit, die beide unterschiedlicher und doch ähnlicher kaum ...

„Prophet“ ist der Debütroman des Autorenduos Blaché / MacDonald und nimmt uns auf eine ganz und gar ungewöhnliche Ermittlung zweier Geheimagenten mit, die beide unterschiedlicher und doch ähnlicher kaum sein könnten.

Um was geht es?
Auf einem abgesperrten Militärgelände werden eine Vielzahl an seltsamen Gegenständen gefunden, die spurlos erschienen sind. Jede Menge Kinderspielzeug, aber das Ganze gipfelt in einem plötzlich aufgetauchten Diner, mit einer funktionierenden Pancake-Platte. Und einer Leiche. Das Militär ist ratlos und zieht nun den in Haft befindlich Geheimagenten Sunil Rao als Ermittler hinzu. Dieser bekommt seinen ehemaligen Partner Adam Rubenstein an die Seite gestellt. Ein sehr seltsames Ermittlerpärchen, mit sehr besonderen Talenten und Charaktereigenschaften. Doch werden diese Ihnen beim Lösen des Falles helfen? Und was verheimlicht das Militär?

Mit Sunil Rao und Adam Rubenstein hat das Autorenduo zwei tolle Ermittlertypen geschaffen. Beide passen in keine Schublade, sind durch Erfahrungen und Erlebnisse in ihrer Kindheit und ihrem Leben zu ganz und gar außergewöhnlichen Persönlichkeiten herangereift. Sunil Rao ist zudem noch mit speziellen Talenten gesegnet, die ihm im Verlauf der Story wichtige Dienste leisten. Mehr sei an dieser Stelle noch nicht verraten, um nicht zu spoilern. Doch es ist sehr spannend, wie sich die Beziehung der beiden untereinander im Verlauf des Einsatzes, aber auch zu den zahlreichen Nebencharakteren aus dem Militärumfeld entwickelt.

Die Story selbst ist ebenfalls sehr ungewöhnlich. Ich persönlich habe noch nichts Derartiges gelesen, bin aber sofort von der Idee hinter „Prophet“ und dem weiteren Verlauf dieser Geschichte begeistert gewesen und konnte das Buch kaum noch weglegen. Das Buch ist sehr bildhaft geschrieben, sodass vor meinem inneren Auge durchgehend ein Film ablief. Die Dialoge sind, trotz des Ernstes der Geschichte, mit viel Wortwitz gestaltet und haben mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Leider weist das Buch einige Längen auf, aber diese fallen für mich persönlich nicht zu sehr ins Gewicht. Mir hat es insgesamt großen Spaß gemacht, das Buch zu lesen und ich konnte immer kaum erwarten, wie es weitergeht.

Fazit:
Thrillerfans, die gerne mal eine völlig neue, ungewöhnliche Geschichte mit einem skurrilen Ermittlerpärchen lesen möchte und nicht vor bildhaften, etwas längeren Beschreibungen zurückweichen, werden mit „Prophet“ einen ganz und gar außergewöhnlichen Thriller zu lesen bekommen. Aber Achtung, es gibt auch einige relativ detailliert beschriebene Todesfälle, deswegen sollten Leser, mit schwächeren Nerven, besser die Finger davonlassen.

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Klimalastiger Medizinthriller mit Längen und zu vielen Nebenschauplätzen

Toxin
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Mit „Toxin“ legt das Autorenduo Kathrin Lange und Susanne Thiele ihren zweiten Medizinthriller vor. Ich habe den Vorgänger „Probe 12“ nicht gelesen, sodass ich mich hier auf meine Eindrücke als „neuer“ ...

Mit „Toxin“ legt das Autorenduo Kathrin Lange und Susanne Thiele ihren zweiten Medizinthriller vor. Ich habe den Vorgänger „Probe 12“ nicht gelesen, sodass ich mich hier auf meine Eindrücke als „neuer“ Leser beschränke.

Um was geht es?
In Alaska gibt es aufgrund des auftauenden Permafrostbodens einen Erdrutsch, bei dem uralte Milzbrandbakterien freigesetzt werden. Zahlreiche Einwohner des Dorfes sterben. Zehn Jahre später sterben zwei Obdachlose in Berlin an Milzbranderregern. Doch woher stammen diese? Etwa aus dem Labor von Gereon Kirchner, der versucht, mit den Alaska-Milzbranderregern eine innovative Krebstherapie zu entwickeln? Doch Gereon ist nicht in Berlin. Er ist in Alaska in einer Forschungsstation im Permafrost und verschwindet auf einmal spurlos. Seine Lebensgefährtin, die Wissenschaftsjournalistin Nina Falkenberg bittet ihren Freund Tom Morell, sich auf die Suche nach Gereon zu begeben. Und plötzlich taucht eine Leiche im Eistunnel in Alaska auf.

Wir lernen im Verlauf des Buches sehr viele unterschiedliche Haupt- und Nebenpersonen kennen. Da ich den Vorgänger „Probe 12“ nicht kenne, war es für mich sehr hilfreich, mir selbst ein kleines Personenverzeichnis anzulegen. Die Charaktere sind allesamt gut konstruiert, Nina Falkenberg eine sehr sympathische Protagonistin. Lediglich mit Tom Morell und seiner Tochter Sylvie hatte ich meine Probleme. Sylvie ist aktive Klimaaktivistin, Tom sympathisiert ebenfalls sehr mit Klimathemen. Doch er flieht vor seiner Fast-Exfrau nach Kanada, fliegt als Food-Hunter und Reiseblogger um die ganze Welt, fährt SUVs und findet das anscheinend völlig in Ordnung – ebenso wie seine Tochter. Nicht sehr stimmig für mich. Aber das nur am Rande erwähnt.

Ich habe mir beim Lesen des Buches insgesamt extrem schwergetan. Auf Basis der Leseprobe habe ich einen spannenden Medizinthriller erwartet. Doch im ersten Drittel des Buches ist die Haupthandlung komplett in den Hintergrund gerückt worden. Für mich hat es so gewirkt, als hätten die Autorinnen in dieses Buch alle sozial- und umweltpolitischen Themen unserer Zeit gepackt. Frei nach dem Motto: Wir haben eine Bühne, jetzt sprechen wir mal alles an, ob es zur Handlung des Buches passt oder nicht. Das Ganze dazu in meinen Augen relativ einseitig und mit erhobenem Zeigefinger. Hier ein Auszug der Themen: Klimawandel (sehr ausgiebig und in allen möglichen Facetten), bedingungsloses Grundeinkommen, Hartz IV / Bürgergeld, Rassismus / Zwangsadoptionen in Kanada, Pandemie, Social Media / Meinungsmache, Sensationsjournalismus, Lobbyarbeit und noch vieles mehr. Viele der Themen und auch die dort eingeführten Nebencharaktere haben für die Haupthandlung keinerlei Rolle gespielt. Mich hat das im Verlauf des Buches mit jedem neu angesprochenen Thema immer mehr genervt. Deswegen 1 Stern Abzug.

Einen weiteren Stern Abzug, weil ich aus diesen Gründen das Buch am liebsten auf Seite 60 zu lesen abgebrochen hätte. Ich kann mich in meinem Leben erst an eine Handvoll Bücher erinnern, die ich nicht zu Ende gelesen habe und zwei davon waren Schullektüren 😉 Da ich das Buch im Rahmen einer Leserunde lesen durfte, musste ich mich weiter durchkämpfen. Das zweite Drittel des Buches war dann auch wesentlicher spannender, weil die Haupthandlung wieder in den Fokus gerückt wurde, im letzten Drittel des Buches hatte aber auch die Haupthandlung wieder Längen. Und es kamen neue Themen, die ich jetzt nicht erwähnen will, sonst Spoilergefahr.

Fazit:
Ihr seht schon, das Buch hat mich leider überhaupt nicht gefesselt. Zu viele irrelevante Nebenschauplätze, zu viel erhobener Zeigefinger, Längen in der Haupthandlung. Wer einen spannenden Medizinthriller erwartet, wird enttäuscht werden. Klimathemen sind stark im Fokus, aber es ist auch kein richtiger Klimathriller. Vielleicht ist das auch das Hauptproblem – nicht Fisch, nicht Fleisch. Da ich dem Buch aufgrund all der obengenannte Punkte insgesamt nur zwei Sterne gebe, kann ich es keinem Leser wirklich empfehlen. Wer liest, um vom Alltag abzuschalten, sollte auf jeden Fall die Finger weglassen.

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Veröffentlicht am 08.07.2023

Nervenzerreißende Spannung aus Schweden mit internationalen Verflechtungen

Refugium
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Eine grausame Hinrichtung während einer Mittsommerfeier auf einer Schäreninsel, internationale Verflechtungen und ein ganz und gar ungewöhnliches Ermittlerteam bilden die Bausteine von „Refugium“ – dem ...

Eine grausame Hinrichtung während einer Mittsommerfeier auf einer Schäreninsel, internationale Verflechtungen und ein ganz und gar ungewöhnliches Ermittlerteam bilden die Bausteine von „Refugium“ – dem actionreichen Auftakt von Lindqvists „Stormland“-Trilogie.

Um was geht es?
Alles beginnt auf einer malerischen Schäreninsel, während eines Mittsommerfest. Brutal und eiskalt werden die dort geladenen Gäste hingerichtet. Nur Astrid Helander, die Tochter des Gastgebers, überlebt wie durch ein Wunder. Doch was steckt dahinter? Das ganz und gar ungewöhnliche Ermittler-Duo – die Ex-Polizistin Julia Malmros und der viele Jahre jüngere Cracker Kim Ribbing – machen sich auf die Suche nach der Wahrheit. Eine Wahrheit voller dunkler Geheimnisse in der Vergangenheit, internationaler Verflechtungen und viel Geld. Werden sie trotz aller Gefahren und Widrigkeiten die Wahrheit finden?

Hauptpersonen der Geschichte sind die Ex-Polizistin und Bestseller-Autorin Julia Malmros und der junge Privatier und Cracker Kim Ribbing, die sich durch die Arbeit an Julias Buch kennengelernt haben. Ihre Beziehung ist durch allerhand Schwierigkeiten, bedingt durch den großen Altersunterscheid und Kims traumatischer Vergangenheit geprägt. Letztere hilft ihm aber insbesondere in seinem Umgang mit der einzigen Überlebenden, Astrid, die für ihre 14 Jahre viel erwachsener wirkt, als man zunächst denkt. Im Verlauf des Buches lernen wir zahllose weitere Charaktere kennen: schwedische Polizisten, Informanten und Verbrecher. Die Charaktere könnten unterschiedlicher nicht sein, sind teilweise sehr speziell und geben dem Buch die richtige Würze.

Das Buch selbst ist ein echter Pageturner. Es ist in mehrere Abschnitte unterteilt, immer orientiert an den Schauplätzen, auf denen die Handlung vorangetrieben wird. Wir bewegen uns durch sehr unterschiedliche Länder, Schweden, China und Kuba. Trotzdem wirken die Schilderungen von Land und Leute immer sehr authentisch, die Handlungen komplett nachvollziehbar. Ein durch und durch intelligent konstruierter Thriller, der auch in der Umsetzung keine Wünsche offenlässt und mit dem einen oder andere Wortwitz und lustigen und skurrilen Situationen besticht. „Refugium“ ist leicht zu lesen und lässt im Kopf des Lesers einen actionreichen Film ablaufen. Trotz allem hetzt man nicht von Handlung zu Handlung, sondern erlebt während der Ermittlungen auch immer Ruhephasen. Einfach fantastisch gemacht!

Ihr seht schon, mich hat das Buch komplett gefangen genommen und ich freue mich schon sehr auf Band zwei der „Stormland“-Trilogie. Da ich Lindqvist bis jetzt nicht kannte, werde ich wohl, um mir die Wartezeit zu verkürzen, das eine oder andere frühere Werk von ihm lesen.

Fazit:
Wer einen spannungsgeladenen und actionreichen Thriller mit interessanten Charakteren und internationalen Schauplätzen sucht, sollte unbedingt „Refugium“ lesen. Das Buch ist in sich abgeschlossen, kann also auch als Standalone gelesen werden. Trotzdem glaube ich, dass jeder von Euch nach Lesen dieses Buches, schon ungeduldig auf Band 2 von „Stormland“ warten wird. Ein echter Page-Turner für jeden Thrillerfan!

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Veröffentlicht am 07.07.2023

Ein Vermisstenfall in der „Stadt der Liebe“ verlangt Aufklärung

Missing in Paris - Wo ist Nina?
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Cis Meijer entführt uns in ihrem Jugendbuch „Missing in Paris – Wo ist Nina?“ in das wunderschöne Paris von heute und lässt uns gemeinsam auf Spurensuche nach einer Vermissten gehen.

Um was geht es?
Lotte ...

Cis Meijer entführt uns in ihrem Jugendbuch „Missing in Paris – Wo ist Nina?“ in das wunderschöne Paris von heute und lässt uns gemeinsam auf Spurensuche nach einer Vermissten gehen.

Um was geht es?
Lotte erhält eine Postkarte von ihrer großen Schwester Nina, die in Paris als internationales Model durchstarten möchte. An sich ist das nichts Schlimmes, wäre da nicht dieser eine Satz: Grüß Mama von mir. Die Mama, die die Familie bereits vor Jahren verlassen und keinen Kontakt mehr hat. Als Lotte auf der Karte noch ein eingeritztes HLP entdeckt, ist sie vollständig alarmiert und überzeugt, dass Nina in Schwierigkeiten steckt. Sie überredet ihren Vater gemeinsam mit ihr nach Paris zu reisen. Dort vor Ort begibt sie sich auf eine gefährliche Spurensuche. Wird sie ihre Schwester finden? Und ist diese wirklich in Gefahr?

Lotte ist die Protagonistin des Buches. Zielstrebig, wie sie es aus dem Sport kennt, macht sie sich auf die Suche nach ihrer Schwester. Dabei geht sie nicht immer diplomatisch vor und schlägt somit den einen oder anderen mit ihrer direkten Art vor den Kopf. Sie lernt eine Vielzahl interessanter Personen kennen, über die man als Leser gerne mehr erfahren würde. Leider sind die Begegnungen immer nur von sehr kurzer Dauer. Und da sind wir auch schon bei einem der größten Probleme der Geschichte. Interessante Charaktere tauchen nur sehr kurz auf oder werden sehr oberflächlich beschrieben. Ebenso die Beziehungen dieser Personen zu Lotte oder Nina, sofern letztere diese gekannt hat. Das ist extrem schade, nimmt es doch der Story in meinen Augen einiges an Tiefe und Spannung. Eigentlich hat man, außer bei Lotte, nicht das Gefühl, jemanden der anderen Haupt- und Nebenpersonen überhaupt kennengelernt zu haben, abgesehen vom Hund Vatan von dem wir fast noch am meisten erfahren.

Das andere Problem ist die Ausarbeitung der Story. Die Idee und das Konzept des Buches sind wirklich toll. Aber die Geschichte an sich wirkt nicht wirklich auserzählt, Szenen, Personen, Gespräche hätten viel mehr beschrieben werden können. So fehlt dem ganzen Buch die Dynamik und Spannung, eines reiht sich ans andere ohne Highlights zu setzen.

Wie Ihr es sicher schon raus lest: Leider konnte das Buch meine Erwartungshaltung nicht erfüllen. Ich habe schon viele Jugendbücher gelesen, mochte die Leseprobe und die Beschreibung als „nervenaufreibender Thriller mit Sogwirkung“. Leider habe ich das nicht erlebt. Die Charaktere sind farblos geblieben. Die Idee der Story war toll, aber hätte detaillierter ausgearbeitet werden müssen und insgesamt hat mir Spannung und Dynamik gefehlt. Das Buch hat vor sich hingeplätschert, obwohl es wirklich Potenzial zu viel mehr gehabt hätte.

Fazit:
Das Buch war ganz nett zum Zwischendurchlesen. Wer atemberaubende Spannung sucht, ist hier aber auch als Jugendlicher nicht gut aufgehoben. Da würde ich lieber die Finger weglassen und mir etwas anderes suchen. Als leicht zu lesendes Buch im Urlaub am Strand eignet es sich aber durchaus und ist unterhaltend. Insgesamt ein solides Buch, das leider viel Potenzial verschenkt hat.

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Veröffentlicht am 08.06.2023

Ein magischer Orden, paranormale Verbrechen – mitten in London

Im Namen des Ordens 1
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„Im Namen des Ordens 1 – Die Asche des Lazarus“ ist der Auftakt einer Buchserie zur gleichnamigen, erfolgreichen Audible-Hörspielproduktion. Unter dem Pseudonym Robin G. Hunter arbeitet eine Autoren-Community ...

„Im Namen des Ordens 1 – Die Asche des Lazarus“ ist der Auftakt einer Buchserie zur gleichnamigen, erfolgreichen Audible-Hörspielproduktion. Unter dem Pseudonym Robin G. Hunter arbeitet eine Autoren-Community an den bereits angekündigten drei Bänden.

Um was geht es?
Der brutale Mord an einer Mutter und ihrem Sohn ruft den Hermetischen Orden auf den Plan. Der Mörder war wohl ein Paranormaler. Caleb, ein junger Vigilant, der zum ersten Mal ein Ermittlerteam leitet, eilt zum Tatort, um die Spuren zu sichern und dem Täter auf die Spur zu kommen. Doch innerhalb kürzester Zeit geschehen weitere bizarre Verbrechen unterschiedlichster Paranormaler. Was steckt dahinter? Und warum ist die Tatortreinigerin Sally ihm gegenüber so feindlich?

Die Handlung wird durch drei Erzähler vorangetrieben. Da ist zum einen der junge Vigilant Caleb, der sich als ehrgeiziger junger Leiter eines Ermittlerteams seine Sporen verdienen möchte. Der zweite Handlungsstrang wird aus der Perspektive von Sally erzählt, eine Waise, die im hermetischen Orden aufgewachsen ist und dort mittlerweile als Dienstmädchen und Tatortreinigerin arbeitet. Sie ist clever, hat ein großes Herz und bricht gerne die eine oder andere Regel. Der dritte Erzähler ist Lady Kaitlin, die Bibliothekarin des Ordens. Sie hat ein schier unermessliches Wissen, auch über schwarze Magie, und verfolgt ihre ganz eigenen Pläne, über die an dieser Stelle noch nichts verraten sei.

Das Buch liest sich flüssig und ist sehr bildhaft geschrieben. Zumindest lief vor meinem inneren Auge sofort ein Film ab und ich konnte mir die Schauplätze des Buches sehr gut vorstellen. Ganz zu Beginn des Buches war es für mich etwas verwirrend, da der hermetische Orden gefühlt in der edwardianischen Zeit stehen geblieben ist und wir uns außerhalb des Ordens im modernen London bewegen. Aber schnell habe ich diesen Mix aus Tradition und Moderne lieben gelernt. Die drei Erzählperspektiven sind gut voneinander abgegrenzt und die Wechsel der Erzähler für mich stimmig. Die Wege der Erzähler haben sich geschickt gekreuzt und miteinander verwoben, sodass es für mich als Leser ein Vergnügen war.

Als Leser hat mir der Mix aus Tradition und Moderne, realer Welt und die Welt des Magischen und Paranormalen besonders gut gefallen. Schwarze Magie, weiße Magie, Gut und Böse – wenn ich eines aus dem Buch mitnehme, dann dass es ziemlich viele Grauschattierungen gibt. Mir hat dieses Buch großen Lesespaß und viele spannende Lesestunden in einer toll konstruierten Welt beschert. An der einen oder anderen Stelle haben mir die Hintergrundinformationen gefehlt. Aber ich gehe davon aus, dass wir diese in den nächsten Bänden nach und nach erfahren werden.

Fazit:
Das Buch ist für alle Fans von Fantasyliteratur, egal ob Jung oder Alt bestens geeignet. Robin G. Hunter hat eine faszinierende Parallelwelt im modernen London entworfen, die einen als Leser sofort gefangen nimmt. Ich durfte viele spannende Lesestunden mit dem Buch verbringen und freue mich schon auf die Fortsetzung, die bereits am 30. Juni erscheint.

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