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Veröffentlicht am 13.03.2019

Ein Gläschen in Ehren

Ein Tropfen vom Glück
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Antoine Laurain hat mit seinem Buch Ein Tropfen vom Glück einen wirklich gelungenen Zeitsprung unternommen. Voller Esprit, und vor allem in Paris. Schon als ich das Cover betrachtet habe mußte ich lächeln.
Drei ...

Antoine Laurain hat mit seinem Buch Ein Tropfen vom Glück einen wirklich gelungenen Zeitsprung unternommen. Voller Esprit, und vor allem in Paris. Schon als ich das Cover betrachtet habe mußte ich lächeln.
Drei Nachbarn und ein amerikanischer Tourist trinken nach dem Erlebnis eines Einbruchs eine Flasche Chateau Saint-Antoine, Jahrgang 1954. Als sie am nächsten Morgen aufwachen hat sich alles um sie herum verändert und sie leben plötzlich im Jahr 1954.
Die Charaktere der Protagonisten sind grundverschieden und sehr sympatisch dargestellt. Jeder trägt eine Vergangenheit mit sich herum und erlebt nun teils amüsante, teils erschreckende Rückblicke.
Magalie, von allen nur Abby genannt, weil sie immer im Gothic Style gekleidet ist.
Julien, ausgebildeter Barkeeper, arbeitet in einer bekannten Bar.
Hubert, ein älterer Nachbar von Magalie und Bob, der amerikanische Tourist.
Die vier bilden eine tolle Einheit und müssen sehen wie sie wieder in ihre Zeit zurück gelangen. Zwischenzeitlich machen sie Bekanntschaft mit früheren Schauspielern, ihrer Verwandschaft, der Umgebung, Geschäften und Einrichtungen. An manchen Dingen sind die 60 Jahre scheinbar spurlos vorbei gegangen
Für mich steht nun mal wieder fest, dass alles "Alte" nicht unbedingt schlecht gewesen ist.

Veröffentlicht am 08.03.2019

Spannendes, Kulinarisches und Wissenswertes toll verpackt

El Gustario de Mallorca und der tödliche Schatten
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El Gustario de Mallorca ist mir bereits mit seinem ersten Band aufgefallen. Krimi, Reiseführer und Gourmetempfehlung toll verpackt in einem. Das findet sich im Folgeband auch in der Art wieder, erschienen ...

El Gustario de Mallorca ist mir bereits mit seinem ersten Band aufgefallen. Krimi, Reiseführer und Gourmetempfehlung toll verpackt in einem. Das findet sich im Folgeband auch in der Art wieder, erschienen im Edition Oberkassel Verlag auf 315 Seiten pure Spannung und Reisesehnsucht.
El Gustario de Mallorca, Sven, der Gastro Kritiker aus Düsseldorf versucht nun tatsächlich auf Mallorca zu leben und sich dort einen beruflichen Neustart aufzubauen. Da kommt das Angebot seines Freundes Manuel, der ein Strandrestaurant besitzt ihm zu helfen gerade recht.
Als promovierte Kunsthistorikerin schafft Brigitte Lamberts eine gelungene Mischung aus Fiktivem mit geschichtlichen Fakten über den spanischen Bürgerkrieg auf Mallorca zu verknüpfen.
Ich habe als Leser einige wunderschön beschriebene Ortschaften Mallorcas kennengelernt, diverse Insider Restaurants empfohlen bekommen, habe einige verschiedene schmackhafte Verzehrarten für Austern erfahren und etwas über den spanischen Bürgerkrieg gelernt.
Der Spannungsbogen ist in der gesamten Geschichte gegeben, da sich die Erzählstränge zum Ende hin logisch miteinander verbinden.
Zum Schluss finden sich Hinweise zu der Historie, eine Landschaftskarte von Mallorca, Stammbäume der Familien und ganz wichtig, nicht zu vergessen, einige Menüvorschläge zum Nachkochen.
Eines ist klar, bei meinem nächsten Besuch auf der Insel werde ich mich auf Svens Gastro Spuren begeben.

Veröffentlicht am 04.03.2019

Wissenswertes, verpackt in einem Krimi

Kein Erbe ohne Tod
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Kein Erbe ohne Tod von Agatha von Wysn ist ein Krimi, der im Obdachlosenmilieu spielt. Spannendes, ziemlich nah mit der Realität verknüpft. Obwohl mir bereits ziemlich zu Anfang klar war, wer hier der ...

Kein Erbe ohne Tod von Agatha von Wysn ist ein Krimi, der im Obdachlosenmilieu spielt. Spannendes, ziemlich nah mit der Realität verknüpft. Obwohl mir bereits ziemlich zu Anfang klar war, wer hier der Täter war, habe ich voller Interesse weiter gelesen, da sich die Geschichte erst so nach und zu einem Ganzen gefügt hat.
Kommissar Oder, ein sehr sympatischer Ermittler mit Ecken und Kanten, ermittelt in einem Mordfall, bei dem ein Toter auf dem Friedhof in einer eigenartigen Haltung auf einem Grab gefunden wird. Der Tote wird eindeutig als ein Obdachloser identifiziert und das reicht seinem Chef um es als unspektakulären Aktenfall zu schließen. Kommissar Oder ist damit nicht einverstanden und begibt sich sogar in Obdachlosenkreise um den Todesfall zu klären.
Die Charaktere sind durchweg alle glaubhaft und nachvollziehbar geschildert. Einige davon könnte ich mir sogar in meinem Bekanntenkreis vorstellen.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und gut lesbar.
In angenehmer Art erfährt man hier viel interessantes über Obdachlose. Wie schnell man darin abrutschen kann, warum diese Menschen lieber auf der Straße leben, wie man sich ihnen gegenüber verhalten soll, über deren Zusammenhalt untereinander. Man kommt auf jeden Fall ganz schön ins Grübeln, merkt wie sehr sich die Autorin doch mit dem Thema beschäftigt hat. Da gerät der Mord schon fast in den Hintergrund und erscheint eher unwichtig - die Stränge sind jedoch raffiniert miteinander verknüpft.
Das Ende, nun ja, ich habe es mir zwar so gewünscht; die Realität würde allerdings mit Sicherheit anders aussehen.

Veröffentlicht am 19.02.2019

Realität oder doch eher Science Fiction

Ein wirklich erstaunliches Ding
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Ein wirklich erstaunliches Ding, ein Roman von Hank Green.Ein Buch, dass ich eigentlich nur aus Neugierde lesen wollte, denn den Namen Hank Green hatte ich schon diverse Male bei den Kindern gehört. Ich ...

Ein wirklich erstaunliches Ding, ein Roman von Hank Green.Ein Buch, dass ich eigentlich nur aus Neugierde lesen wollte, denn den Namen Hank Green hatte ich schon diverse Male bei den Kindern gehört. Ich sage nur YouTube Star und schon wird uns allen klar sein von was das Buch wohl handelt - Social Media und Globalisierung. Ich finde es als älteres Semester auch ganz gut gelöst.

Die 23jährige April lebt eigentlich ein ganz normales Leben als Grafikdesignerin und kann von ihrem Gehalt so gerade leben. Heim und Bett teilt sie mit einer Freundin. Eines Nachts trifft sie in Manhattan auf eine riesige Skulptur, macht mit ihrem Freund einen Clip daraus und stellt diesen ins Netz. Dieser wird zigfach angeklickt und aus April wird noch ein vielgefragter Star mit einem Haufen Geld.

April ist eine normale junge Frau der heutigen Zeit, die ihre Erfahrungen noch sammeln muß, oberflächlich, naiv und selbstverliebt, lernt sich schnell zur Schau zu stellen und den Leuten ihre eigene Meinung selbstbewusst zu verkaufen. Willkommen in der Zeit von YouTube, Facebook und wie sie alle heißen.

Der Schreibstil ist jugendlich leicht und lässt sich gut und zügig lesen.
An manchen Stellen ist es etwas langatmig, es wird Kritik geübt und es gibt Science Fiction Elemente. Einiges sollte man ernst nehmen, anderes nicht.
Das Ende überrascht auf jeden Fall noch einmal.

Veröffentlicht am 19.02.2019

Eine wahre Meisterleistung

Das Echo der Wahrheit
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Auch ein Roman, den man nicht einfach so zwischendurch nur mal liest. Eugene Chirovici hat mich als Leser hier ganz schön herausgefordert, mein persönliches Gedankenkino in Gang gesetzt und mich doch so ...

Auch ein Roman, den man nicht einfach so zwischendurch nur mal liest. Eugene Chirovici hat mich als Leser hier ganz schön herausgefordert, mein persönliches Gedankenkino in Gang gesetzt und mich doch so ziemlich bis zum Ende im Regen stehen lassen bezüglich einer Auflösung. Fabelhaft konstruiert und sagenhaft in Szene gesetzt. Man muß diesen Schreibstil aber mögen um hier praktisch wie gefesselt zu lesen. Bei mir war das durchaus der Fall.

Dr.James Cobb, ein berühmter Psychiater wird von einem Todkranken engagiert ihn zu hypnotisieren um ein Geheimnis aus seiner Jugendzeit, an das er sich so nicht mehr erinnern kann aufzulösen. Er hofft auf diese Weise noch kurz vor seinem Tod endlich die Auflösung der damaligen Geschehnisse zu erhalten.
Dieser verstirbt dann aber vorher und es lässt dem Psychiater keine Ruhe. Jetzt will er wissen was da damals dahinter steckte und er versucht mit aller Macht dieses Geheimnis zu lüften.

Die Charaktere sind durchweg detailliert und passend beschrieben. Jede noch so besondere Eigenart konnte ich genauestens nachempfinden und wurde ziemlich mitgerissen.
Die Geschichte ist mit viel Empfinden, Emotionen und Geheimnissen umgeben. Zum Ende löst sich alles schlüssig auf.