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Veröffentlicht am 19.12.2023

Retour - à la nature mit Luc Verlain!

Retour
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Bei dem Aquitaine-Krimi "Retour" von Alexander Oetker handelt es sich um dessen Krimidébut, das als tb, broschiert bei Hoffmann und Campe (2017) erschien. 'Retour' ist also Luc Verlains erster Fall und ...

Bei dem Aquitaine-Krimi "Retour" von Alexander Oetker handelt es sich um dessen Krimidébut, das als tb, broschiert bei Hoffmann und Campe (2017) erschien. 'Retour' ist also Luc Verlains erster Fall und spielt im herrlichen SW Frankreichs, dem Aquitaine; unweit von Bordeaux und seinen Weinbergen des Médoc, aber auch dem rauen Wind des Atlantiks gelegen.


Im Gegensatz zu vielen seiner Ermittler-Kollegen ist Luc Verlain (siehe auch dessen HP unter http://www.lucverlain.de) ein Kommissar, der es versteht, zu leben (sich also der Mentalität des 'savoir vivre' verschrieben hat): Er liebt gutes Essen, seinen Jaguar, seine Freundin(nen) und es mangelt ihm auch nicht gänzlich an sozialer Kompetenz: Die schwere Erkrankung seines Vaters veranlasst ihn, von Paris zurück ins Aquitaine zu kehren, das er vor 15 Jahren verließ, um seine Polizeikarriere in der Metropole fortzusetzen, was ihm auch gelungen ist.

Dennoch wird aus seiner Ansicht, dass es dort vermutlich viel ruhiger zugeht als in Paris, vorläufig nichts: Kurz nach seiner Ankunft wird ein 17jähriges Mädchen aus einem nahegelegenen kleinen Ort tot am Strand aufgefunden - die Ermittlungsarbeiten laufen an und im neu zusammengestellten Team gibt es von Beginn an eine gute Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit Anouk Filipetti, der jungen und attraktiven Kollegin Luc's sowie Hugo; allerdings gibt es in der Kooperation auf Leitungsebene mit Etxberria, dem Basken, eher Misstöne und Luc muss mit Diplomatie vorgehen, da er dem Basken quasi vor die Nase gesetzt wurde...


Im Laufe der Ermittlung wird deutlich, dass der Baske dem langjährigen Freund des Mädchens, Hakim, durchaus zutraut, einen Mord an ihr begangen zu haben, Luc jedoch ermittelt in alle Richtungen und erhält einen Hinweis auf einen unbekannten zweiten Mann, der durchaus auch als Täter in Frage kommen könnte....


Alexander Oetker lässt Luc Verlain eine Haltung einnehmen, die mir sehr gefällt und die nicht unpolitisch ist (gerade in der jetzigen Zeit, in der Populisten und reaktionäre Kräfte und Parteien in ganz Europa auf Stimmenfang sind!) - Luc verabscheut Ignoranz, Rassismus und Vorverurteilungen und rettet einem seiner Kollegen dennoch 'Kopf und Kragen'....


Herrlich zu lesen sind auch die Landschaftsbeschreibungen der Aquitaine, wobei man als Leser große Lust bekommt (so man sie noch nicht kennt), die Koffer zu packen oder den Rucksack und sich sofort auf den Weg dorthin zu begeben. Humorvoll zeigt sich der Autor, als er die Gäste eines Chateaux in den Weinbergen des Médoc beschreibt, die aus reichen Briten, Amerikanern und Parisern bestehen: "Sie gaben sich hier den Korkenzieher in die Hand"....

(Zitat, S. 124) Das lässt den eingefleischten Krimileser, der auf humorvolle Einlagen und Parodien steht, doch sehr schmunzeln ;)


"Retour" ist ein Wohlfühlkrimi mit Anteilen eines kleinen "Reiseführers" durch die Aquitaine mit dem sympathischen jungen Kommissar Luc Verlain einerseits, andererseits nimmt der Autor auch Stellung zu den terroristischen Anschlägen in Nizza und in Paris, die ganz Frankreich und die Welt schockierten; die Franzosen aber nicht dauerhaft in Schockstarre zu versetzen vermögen.

So hat Luc, der einerseits Paris sehr liebt und sein Leben dort, doch Sehnsucht nach der Ruhe und dem Meer der Region, aus der er stammt: Aquitaine!


Die Direktive und das "Zurückpfeifen" des Präfekten wirkt glaubwürdig: In der Tat hatten Macht und Geld schon immer einen gehörigen (und selten gerechten) Einfluss auf Politik und die Justiz.


Der Stil Alexander Oetker's ist leicht und eingängig zu lesen; der Spannungsbogen blieb erhalten und der Plot war schlüssig, der Leser gefordert, mitzurätseln, wer die 17jährige Caroline ermordete.

Das Nachwort des Autors ist sehr berührend und spiegelt die aufrichtige Liebe zur "Grande Nation" (wo er einige Jahre als Korrespondent arbeitete und lebte) und der französischen Lebensart (die ich mit ihm teile) wieder und "Retour" ist sozusagen ein 'Amuse gueule", ein Appetitanreger, der Lust macht auf weitere Fälle von Luc Verlain und auf eine Reise ins Aquitaine.


Einzig der Auslöser der Rückreise Luc's, sein Vater, hätte sich über mehr Tiefgang, Infos und auch Kontakte mit seinem Sohn im Krimidébut sehr gefreut, leider blieb dies etwas zu sehr an der emotionalen Oberfläche für mich. Ein "Merci" sowie Hinweise zur HP runden den Krimi ab. Auf den Buchinnenseiten sind Karten vorhanden, an denen man sich sehr gut orientieren kann bei der Reise durch Aquitaine.


Fazit:


Ein unterhaltsames, spannendes und gut zu lesendes, dabei nicht unpolitisches Krimidébut mit viel Lokalkolorit sowohl der Pariser Metropole als auch besonders der Region Aquitaine; einem herrlichen Flecken im SW Frankreichs, dem man unbedingt einmal mit seinem Besuch aufwarten sollte! Eine Leseempfehlung von mir mit 4 Sternen, 91° auf der 'Krimi-Couch' und - noch etwas Luft für das Entwicklungspotential des Ermittlers - nach oben

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Veröffentlicht am 18.12.2023

Auftakt einer Krimireihe um Josephine Tey

Experte in Sachen Mord
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"Experte in Sachen Mord" von der britischen Autorin Nicola Upson, ihres Zeichens Fan der klassischen Kriminalautorin Josephine Tey (1896 - 1952), holt mit dieser ins Deutsche von Verena Kilching übersetzten ...

"Experte in Sachen Mord" von der britischen Autorin Nicola Upson, ihres Zeichens Fan der klassischen Kriminalautorin Josephine Tey (1896 - 1952), holt mit dieser ins Deutsche von Verena Kilching übersetzten Trilogie die etwas in Vergessenheit geratene Autorin wieder ans Licht: Erschienen ist das Buch im Verlag Kein & Aber, Zürich/Berlin (HC, geb., 474 S.).


Vorneweg muss ich sagen, dass mich die Verbindung zu Josephine Tey, die zeitlebens sehr zurückgezogen und eher introvertiert lebte; dabei Erfolg mit ihren Kriminalromanen und auch mit Drehbüchern, die sie für's Theater schrieb, hatte, hier sehr interessiert hat: Die Autorin versteht es in der Tat, die reale Person J. Tey als Freundin des ermittelnden DI namens Archie Penrose, mitermitteln - und ihre eigenen Schlüsse ziehen zu lassen. Allerdings fehlte es mir an Spannung und gegen Mitte des Kriminalromans war ich bereits auf der richtigen Fährte, die Hintergründe zu den Morden betreffend. Zudem sollte man Interesse für's Theater und die Schauspielerei mitbringen, das bei mir (leider) nur dürftig ausgeprägt bzw. kein sehr starker Bezug vorhanden ist. Denn große Teile des Inhalts spielt in der "Scheinwelt des Theaters" mit Konkurrenzkämpfen der SchauspielerInnen, mit klugen Produzenten, die ein Händchen für den Geschmack des Publikums haben und der Zukunft des Theaters, die stets etwas ungewiss ist - in Zeiten zwischen den beiden Weltkriegen, denn in den 30er Jahren ist dieser Kriminalroman, der meist in London spielt, angesiedelt.


Worum geht's?


Josephine Tey pendelt oft zwischen Inverness und London, um Kontakt zu ihrem Theaterproduzenten Bernhard Aubrey zu halten. Eines Tages begegnet ihr auf ihrer Zugreise nach London Elspeth Simmons, eine junge Hutmacherin, die vom Theater und besonders von Josephine's Stück "Richard von Bordeaux" sehr begeistert ist. Die beiden kommen ins Plaudern und essen gemeinsam im Zug. Abgeholt wird J. Tey von Lydia, der Hauptdarstellerin des Stückes und wohnen wird sie bei den beiden Kostümbildnerinnen Ronnie und Lettice Motley; allesamt Freundinnen der Autorin, die im Roman eine Rolle spielen: Eigentlich sollte Onkel Frank Elspeth abholen, doch dieser verspätet sich und Elspeth geht ins Abteil zurück, da sie die Sendung mit den Hüten für Frank darin vergaß.

Es sollte ihre letzte Handlung sein, denn kurze Zeit später wird sie im Abteil erstochen.


DI Archie Penrose, Freund von Josephine Tey und Cousin der Motley-Schwestern, beginnt mit den Ermittlungen und findet heraus, dass Josephine der letzte Mensch gewesen sein muss, mit dem Elspeth Simmons gesprochen hat... Und es sollte nicht bei diesem Mord bleiben - wobei eine Blume, eine Schwertlilie dafür sorgte, dass beide Morde wie eine Theaterszene inszeniert schienen....


Meine Meinung:


Der Stil von Nicola Upson ist sehr atmosphärisch; für Theaterinteressierte dürfte dieser klassisch gehaltene Kriminalroman ein Vergnügen sein; denn es treten einige junge Schauspieler auf die Bühne, die allesamt ein Motiv haben könnten; auch der Zeitgeist der 30er Jahre und die Lust der Menschen, sich im Theater von den Grauen des 1. Weltkrieges zu erholen, sind gut 'auf die Leinwand projiziert' - ebenso wie die Traumatisierungen, die die Soldaten (wie Aubrey oder DI Archie Penrose) im 'Großen Krieg' erlitten haben. Was hat es mit Elspeth's Herkunft auf sich? Liegt der Schlüssel zu den Verbrechen etwa in der Vergangenheit?


Meine Lieblingsfigur war DS Fallowfield mit seinen humorvollen Kommentaren; auch Hedley White mochte ich sehr, der sich eine Zukunft mit Elspeth vorstellte und dessen Welt nach ihrem frühen Tod zusammenbrach. DI Archie Penrose blieb ein bisschen verschwommen; sein Pendant Alan Grant dagegen (Ermittler in den Josephine Tey Krimis) ist mir hingegen in guter Erinnerung. Aber dies könnte sich ja in den beiden Folgebänden noch ändern, die ebenfalls bereits erschienen sind. Die Idee der Autorin (die auf der "Krimi-Couch" ein interessantes Interview zu ihren nun ins Deutsche veröffentlichten Kriminalromanen gab) finde ich sehr gut; vielleicht wird Josephine Tey (deren Kriminalromane ebenfalls neu aufgelegt wurden) dadurch auch deutschen KrimileserInnen bekannter, als sie es in Großbritannien ohnehin ist. Allerdings ist es auch ein stilistischer Spagat, den Upson hier gewagt hat, wenn man das Début mit z.B. "Der letzte Zug nach Schottland" vergleicht, den ich jüngst gelesen habe.


Fazit:


Ein klassischer britischer Kriminalroman um die Autorin Josephine Tey; fiktional, jedoch von realen Personen und Ereignissen inspiriert, das ich LeserInnen klassischer 'brit crime' und LiebhaberInnen des Theaters und hier, britischer Theatergeschichte gerne empfehle. Es werden nicht nur Mordfälle gelöst, sondern auch Momente des britischen Theaters beleuchtet, in der die Bevölkerung zwischen den beiden Weltkriegen des vorigen Jahrhunderts nach Ablenkung - und auch Aufmunterung gierten. Ich vergebe 3,5 * und 87° auf der "Krimi-Couch".


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Veröffentlicht am 06.12.2023

Bezaubernder floraler Advents- und Winterbegleiter

Weihnachtliche Blumenpoesie
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"Weihnachtliche Blumenpoesie" von der Floristin und Buchautorin, auch aus dem SWR bekannten Anna C. Rupp ist ein bezaubernder Begleiter durch den Advent mit Inspirationen, tollen Deko-Anleitungen und Geschichten. ...

"Weihnachtliche Blumenpoesie" von der Floristin und Buchautorin, auch aus dem SWR bekannten Anna C. Rupp ist ein bezaubernder Begleiter durch den Advent mit Inspirationen, tollen Deko-Anleitungen und Geschichten. Erschienen ist das stilvoll präsentierte, in zarten Farben gehaltene Sachbuch im Stiebner Verlag (geb. HC, 160 S, 2023).


Bereits das sehr ansprechende und wunderschöne Cover gibt Aufschluss über die Vorlieben der Autorin, deren Schwerpunkte die Kreativität mit einer Vielfalt an (gerne Natur-)materialien, Achtsamkeit für Natur und Tiere - und das Zarte, Verspielte darstellen. Das Adventskalenderbuch stellt eine sehr gelungene Verbindung ihrer Liebe zu Blumen und Worten dar, das besonders durch Nachhaltigkeit, den vielen Naturmaterialien, Achtsamkeit und Kreativität punktet (wozu noch wunderschöne Fotos zu den Projekten hinzukommen, die die Texte zusätzlich aufwerten). Daneben gibt Anna Rupp, gelernte Floristin, wertvolle Tipps zur Pflege der Blumen, erzählt Geschichten über schöne Weihnachtsbräuche und hält sowohl Rezepte als auch Deko-Ideen als DIY-Projekte bereit, die gut nachzuarbeiten sind und das Nötige teils in der Natur gesammelt werden kann.


Anna Rupp nimmt den Leser mit auf eine zauberhafte winterliche Reise, die bereits Ende November beginnt, im Dezember ein sehr kreativer Adventsbegleiter darstellt, in dem jeden Tag ein anderes Thema vorbereitet und in Szene gesetzt wird - mit Wort und Bild, die gleichermaßen zauberhaft sind. Es ist auch eine Anleitung, floristisch und gestalterisch aktiv zu sein, was mir persönlich sehr zusagte, da ein "Gärtner-Gen" durch meinen Vater schon immer in mir vorhanden war; so waren meine Favoriten z.B. das "Winterkränzchen" und das Wintergesteck, die beide natürlich auch variiert werden können; je nachdem, was man zu Hause - oder gesammelt hat. Die Inspiration der "Festtagstafel" fand ich auch sensationell schön und die Ideen zu den Raunächten (25.12. - 05. 01.) sehr interessant und inspirierend.


Der Tag der Heiligen Drei Könige (6.1.) beendet mit einem floralen Ring, der den Lebenszyklus symbolisiert, die zauberhafte Reise durch die Advents- und Winterzeit. Eine Reise voller Magie, DIY-Projekten, Geschichten und Inspirationen. Eine wunderschöne Alternative in Pastell- und zartgehaltenen Tönen, die auf poetische Weise durch die Weihnachtszeit tragen und diese verschönern zu den sonstigen, eher kräftigen Weihnachtsfarben tannengrün und rubinrot. - Ein florales Fest für die Sinne, dafür von mir ein chapeau an die Autorin, eine Empfehlung an alle, die ihre eigene Kreativität bereits kennen oder noch entdecken möchten und die volle Punktezahl. 5*

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Veröffentlicht am 06.12.2023

Einfach genial mediterran kochen!

5 Zutaten mediterran
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"5 Zutaten mediterran" des bekannten TV- und Autorenkochs Jamie Oliver ist auf Zuspruch vieler FreundInnen und Bekannte sowie auf Drängen seiner Frau entstanden - er hatte eigentlich anderes vor... Das ...


"5 Zutaten mediterran" des bekannten TV- und Autorenkochs Jamie Oliver ist auf Zuspruch vieler FreundInnen und Bekannte sowie auf Drängen seiner Frau entstanden - er hatte eigentlich anderes vor... Das neue geniale Kochbuch erschien (HC, geb., 320 Seiten) im Dorling-Kindersley-Verlag (DK) und kommt schon optisch durch die orangene Farbgebung sehr erfrischend zur Geltung.


In unserer schnelllebigen (und oft auch zeitfressenden) Zeit sind Gerichte, die schnell zubereitet sind, Gold wert. Hier sind es tolle Rezepte der Mittelmeerküche, die der Autor von seinen vielen Reisen in den Mittelmeerraum mitnahm, um daraus zu schöpfen. Zudem zählt die mediterrane Küche zu den beliebtesten und gesündesten auf unserem Planeten. Mit diesem Wow-Kochbuch des beliebten Kochs und Autors Jamie Oliver lassen sich im Alltag mit minimalem Aufwand originelle Gerichte kochen.


Die Rezepte sind bewusst kurz gehalten, knapp und übersichtlich und mit tollen Fotos versehen, die Lust drauf machen, die jeweilige Speise nachzukochen. Jedes Rezept hat eine individuelle Zutatenliste und am Ende des Buchs gibt es ein Register sowie persönliche Tipps als Extra, was mir besonders gefiel.


Die zahlreichen 5-Zutaten-Rezepte mediterran gliedern sich in


Salate, Suppen und Sandwiches, Pasta, Gemüse, Gebackenes und Gefülltes, Seafood, Fisch, Hähnchen & Ente, Fleisch und süsse Sachen.


So ist also je nach persönlichem Geschmack und Vorliebe für jeden etwas dabei! Wir waren besonders von "Griechische Hähnchenpasta", "Tunesische Spaghetti mit Garnelen", "Köstliche Kichererbsensuppe", "Hausgemachtes Kafteji" und gefüllten Fladenbroten (Pide) sehr begeistert. Ebenso wie von der Klarheit der Zubereitungsschritte, der Mengen- und Rezeptangaben, einem Markenzeichen von Jamie Oliver, die in jedem seiner genialen Kochbücher zu finden sind! Die leckere Apfeltarte wird wohl bei uns das Weihnachtsdessert ergeben, mit einem Hauch von Zimt.


Fazit:


Das neue Kochbuch des (nicht ohne Grund) sehr beliebten und international bekannten Kochs und Autors Jamie Oliver bietet mediterrane Rezepte mit nur 5 Zutaten, die genial nachzukochen sind und sicher auch Anfängern gelingt! Es stellt ein Fest mediterraner Zutaten, Aromen und Genüsse dar und geniale zahlreiche "quick & easy" Rezepte für jeden Tag - dafür von mir ein chapeau und 5 - die volle Punktezahl! Für alle, die die mediterrane, gesunde Küche lieben - ein ganz besonderes Kochbuchgeschenk!

5
**** + Kochbuch- und Geschenketipp!

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Veröffentlicht am 26.11.2023

Der geheimnisvolle Adventskalender

24 Wege nach Hause
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"24 Wege nach Hause" von Jenny Fagerlund (HC, gebunden, 348 Seiten) erschien (2023)im Dumont-Verlag und ist der zweite Roman, den ich sehr begeistert von dieser schwedischen Autorin gelesen habe: Auch ...

"24 Wege nach Hause" von Jenny Fagerlund (HC, gebunden, 348 Seiten) erschien (2023)im Dumont-Verlag und ist der zweite Roman, den ich sehr begeistert von dieser schwedischen Autorin gelesen habe: Auch dieser hat meinen Geschmack sehr getroffen und ist gerade in der Vorweihnachtszeit herzerwärmend, wobei er ganz ohne Klischees auskommt, dafür aber in die (menschliche) Tiefe geht: Ein Markenzeichen der Autorin in der Unterhaltungsliteratur!


Worum geht's?


Petra, Mitte 30, fährt gemeinsam mit ihrer Nichte Charlie (12) bei starkem Schneefall von Stockholm nach Nyponviken, einem kleinen schwedischen Dorf. Dort möchte sie einen Neuanfang nach dem Verlust ihrer Schwester Alice, die ihrem Krebsleiden erlag und die Mutter von Charlie war, mit ihrer Nichte starten: Auch ihren Friseursalon konnte sie durch die Erkrankung ihrer Schwester, deren Pflege fortan oberste Priorität hatte, nicht halten: Er ging in Konkurs. Mit wenigen Möbeln, die sie an Alice und auch an ihre Mutter erinnern, machen sich die beiden auf den Weg.


Vor ihrem Tod hatte die Schwester ihr noch gesagt, dass die Familie in Nyponviken eine Wohnung habe. Diese befände sich auf einem Hof mit einer Gärtnerei und einem Café. Im Dorf angekommen, haben beide Glück und treffen auf Viveka, der die Gärtnerei und das Café gehört. In Letzterem arbeiten Maja, eine junge Frau, die aus Göteborg zurückkam und die über 80 Jahre alte Berit, die trotz des hohen Alters das Regiment innehat, Vivekas Mutter ist - und meist ziemlich unwirsch und griesgrämig: Darunter verbirgt sich jedoch ein weiches Herz, das besonders für die Familie schlägt... Genauso könnte man Holger beschreiben, den alten Gärtner, der eher wortkarg und allen Neuerungen abgeneigt ist, sich jedoch später als liebenswerter und sehr guter Zuhörer entpuppt! Jemand legt Petra einen Adventskalender vor die Tür, der von der mit nur 22 Jahren verstorbenen Lilly stammt: Jeder Tag beginnt mit einem Zitat und ist eine Einladung, die kleinen Geschäfte aufzusuchen, die das Dorf bietet: So betritt man als Leser ein Marmeladengeschäft, einen Teeladen, eine Konditorei und nimmt am schwedischen Lichterfest teil; bei jedem Besuch erfährt man etwas mehr über Lilly, die eine eigenwillige Künstlerin gewesen zu sein schien und viel zu früh starb.

Wer mag diesen Kalender wohl vor Petras Tür gelegt haben? Und werden Nick, der Petra in Stockholm bei der Insolvenz ihres Friseursalons sehr half, sie auch in der Zeit sehr unterstützte, als Alice sehr krank war, und Petra wieder zusammenfinden? Nach aller Enttäuschung, die Petra nach Nordviken mitnahm?


Meine Meinung:


Dies alles muss der geneigte Leser selbst herausfinden: Ich garantiere dabei, dass der Roman zu keiner Zeit langweilig ist und manche Themen sehr unter die Haut gehen. Es gibt auch einige Parallelen zwischen Petra und mir, die mir diesen Roman noch kostbarer erscheinen ließen: Auch ich habe eine ältere Schwester verloren, die meine beste Freundin war und die ich sehr vermisse. Holger, der brummelige alte Gärtner, erinnerte mich sehr an meinen Vater, der Holgers Beruf mit Passion teilte.

Petra's Weg ist der nach vorn: In Stockholm lässt sie alles hinter sich, kappt alle Beziehungen und startet mit Hilfe der sehr sympathischen und hilfsbereiten Viveka und Maja in Nordviken neu durch: Selbst Charlie, anfangs sehr mürrisch und entsetzt über den Umzug, beginnt das Dorf und die Menschen sehr zu mögen. Während Petra früher selbstbewusst, voller Energie und ohne Angst war, ihre Ziele geradlinig verfolgte, muss sie nun lernen, von Neuem zu beginnen: Die Entwicklung dieser positiven, starken und sympathischen Romanfigur gefiel mir sehr!

Die Themen des Romans, der in der Vorweihnachtszeit spielt, sind vielfältig: Sie reichen über Tod und Trauer, Verlustängste und Missverständnisse bis hin zu Neuanfang, Freundschaft, Liebe, Familiengeheimnisse und die Aufforderung, im Hier und Jetzt zu leben! Hierbei bringt die Autorin eine Intensität in den Roman, der mir durch den sehr atmosphärischen Schreibstil, das Winterfeeling, hohe Emotionalität und auch Authentizität der Romanfiguren sehr gefallen hat. Er transportiert Hoffnung und Mut, der Zukunft optimistisch ins Auge zu blicken, auch wenn man große Verluste erlitten hat. Er erzählt vom "wieder bei sich ankommen".


Fazit:


Ein warmherziger, emotionaler und in die Tiefe gehender wunderschöner Winter- und Adventszeitkalender, deren allesamt sympathischen Romanfiguren, die sehr menschlich und authentisch sind, man allesamt ins Herz schließt und sich nur ungern von ihnen trennt. Ein Winterroman, der berührt und vom Loslassen und Neubeginn handelt, der Mut macht und den ich sehr gerne weiterempfehle! Von mir erhält er 5* und damit die volle Punktzahl!

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