Profilbild von Sigrid1

Sigrid1

Lesejury Star
offline

Sigrid1 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Sigrid1 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2025

Schwesternliebe

The Trap. Wie weit würdest du gehen, um deine Schwester zu retten?
4

Dieses Buch war ein sehr interessanter Thriller, der das Thema "Schwesternliebe" mal auf eine ganz andere Art verarbeitet hat. Denn nach der Entführung ihrer Schwester, greift die andere Schwester nach ...

Dieses Buch war ein sehr interessanter Thriller, der das Thema "Schwesternliebe" mal auf eine ganz andere Art verarbeitet hat. Denn nach der Entführung ihrer Schwester, greift die andere Schwester nach jedem Strohhalm und versucht sie mit allen Mitteln zu finden. Und dabei geht sie wirklich eigentlich zu weit. Man muss hier die Schreibweise der Autorin mögen. Es geht hier nicht um die lückenlose Aufklärung der Geschehnisse, sondern zeigt die Realität auf, die nicht immer so verständlich für andere Leute nachvollzogen werden kann. Ich habe es jedenfalls so empfunden. Es fängt ja schon sehr spannend an und obwohl es zwischendrin mal was ruhiger wird, wird dem Leser aber auch der Schluss spannend dargeboten. Es ist manchmal etwas unbefriedigend keine Antworten auf offene Fragen zu finden. Aber dafür sind die vorkommenden Personen sehr interessant und abwechslungsreich. Es gibt da natürlich die beiden Schwestern und den Freund der verschwundenen Schwester, der irgendwie seltsam rüberkommt. Er steht in meinen Augen immer etwas neben den Ereignissen und man weiß nicht so recht, was man über ihn denken soll. Die Ermittlerin Denise ist eine sehr interessant Frau und sie lässt sich auch nicht so aufs Glatteis führen. Mit ihr anlegen sollte man sich wohl auch nicht. Allerdings eckt sie bei ihren Vorgesetzten auch ziemlich an. Aber sie ist in meinen Augen eine gute Ermittlerin, die auch mal um die Ecke denkt. Sie holt sich Hilfe bei Angela, die ja noch keine Ermittlerin ist, aber unheimlich gerne in den Polizeidienst treten möchte. Dabei stehen allerding ein paar Hürden im Weg. Aber auch sie kann sich hier gut beweisen, auch wenn sie etwas unüberlegt handelt. Angela ist mir aber auch sehr sympathisch. Die Handlung selbst ist gut zu verfolgen und man kann den Text gut und flüssig lesen. Das Ende des Thrillers hat mich allerdings sehr überrascht. Zwar nicht bei allen Dingen, aber bei den wichtigsten. Diese Wendungen waren echt unvorhersehbar und gaben der Geschichte eigentlich einen ganz anderen Blickwinkel. Das war sehr interesssant und hat mir großen Spaß gemacht. Es ist ein etwas anderer Thriller und nicht jedem wird er gefallen, aber gerade das macht auch den Reiz aus. Es ist nicht immer alles so klar, wie man denkt und das muss es ja auch nicht.

Ich kann den Thriller weiterempfehlen, wenn man bereit ist, auch mit offenen Fragen am Ende anzukommen. Dafür erlebt man interessante Protagonisten und gefährliche Entscheidungen. Mir hat dieser Thriller jedenfalls unterhaltsame Lesestunden bereitet.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Spannung
  • Cover
Veröffentlicht am 29.01.2025

traumatisches Kindheitserlebnis

Kummersee
0

Das Cover hat mir super gut gefallen. Da der Titel in dicken roten Buchstaben vor einem unheimlichen Korridor aus roten Bäumen steht, sieht das Cover richtig unheimlich aus und man denkt wirklich sofort ...

Das Cover hat mir super gut gefallen. Da der Titel in dicken roten Buchstaben vor einem unheimlichen Korridor aus roten Bäumen steht, sieht das Cover richtig unheimlich aus und man denkt wirklich sofort an einen spannenden und fesselnden Inhalt. Und ich muss sagen, die Geschichte war ja auch irgendwie unheimlich und seltsam. Wir lernen die Protagonistin Lena kennen, die nach langen Jahren der Abwesenheit, wieder in ihr Heimatdort zurückkommt. Wenn auch nur für eine berufliche Stippvisite. Aber wie es oft so ist, alles kommt anders als geplant. Mir hat Lena gut gefallen. Ihre Idee, wie sie mit der Vergangenheit vielleicht abschließen kann, fand ich schon gut. Nur leider war dann alles doch schlimmer als gedacht. Die Handlungen sind sehr interessant und man wird ja auch tief in die Vergangenheit von Lena geführt. Man kann sie sich auch als Kind gut vorstellen, denn der Autor versteht es sehr gut die seelischen Zustände von Lena dem Leser zu vermitteln. Man gerät genau wie Lena beim Lesen in die zwiespältigen Gefühle zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Da ihr Kollege und die anderen Begleiter nicht mit ihrer Vergangenheit vertraut sind, können sie auch nicht auf ihre Verhaltensweisen eingehen. Es ist schon gut dargestellt, aus wie vielen seltsamen und undurchsichtigen Bewohnern das Dorf besteht. Mir waren diese Charaktere irgendwie immer unheimlich und auch ich wusste nicht, wem man nun vertrauen kann oder nicht. Lena hat jedenfalls einiges zu verarbeiten. Die Spannung durch die sich überstürzenden Ereignisse ist schon enorm und zieht sich auch bis zum Schluß durch. Es wird nie langweilig und immer wieder kommen neue Erkenntnisse zum Vorschein. Auch wenn diese Zeit der Trennung Deutschlands schon lange her ist, so kann man doch noch die Atmoshäre der damaligen Zeit etwas nachvollziehen. Und gerade die Zonenrandgebiete hatten schon was Besonderes an sich. Ich konnte das damals auch mal erleben und auch mir kam beim Lesen diese seltsame Stimmung von meinem Empfinden an diesem Grenzzaun mitten in der Natur mit den Hundeführern usw. wieder ins Gedächtnis. Der Autor versteht es gut, die ganzen Erlebnisse authentisch und sehr lebendig rüberzubringen. Die Menschen haben es nicht vergessen. Die Geschehnisse rund um das Dorf sind schon speziell und man stellt sich schnell alle möglichen Ursachen dafür vor. Ich war jedenfalls am Ende doch etwas überrascht über die ganzen Zusammenhänge. Aber es hat mir gut gefallen und meine offenen Fragen wurden beantwortet.
Es war eine Rückkehr in die Vergangenheit, die ja auch dort noch nicht vergangen war. Ein interessanter und spannender Thriller und ich kann ihn mit einem guten Gewissen weiterempfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.01.2025

ein interessantes Ermittlungsteam

Die Brandung – Leichenfischer
0

Das Cover hat mich sofort gefesselt. Dieser tolle Blick auf die Ostsee ist einfach ein super Hingucker. Und mich hat es neugierig auf die Geschichte gemacht. Und ich wurde nicht enttäuscht. Aber auch der ...

Das Cover hat mich sofort gefesselt. Dieser tolle Blick auf die Ostsee ist einfach ein super Hingucker. Und mich hat es neugierig auf die Geschichte gemacht. Und ich wurde nicht enttäuscht. Aber auch der Titel hat mich interessiert: "Leichenfischer" . Denn jetzt ging das Kopfkino sofort los. Mit diesem Wort kann man soviel meinen und ich wollte nun unbedingt wissen, was sich die Autorin dabei gedacht hatte. Die Gegend in der der Krimi spielt, ist für mich eh eine sehr schöne und interessante Gegend. Und das wird auch hier sehr deutlich. Das Grenzgebiet zwischen Deutschland und Dänemark hat viel zu bieten und das bringt auch das Buch rüber. Die Landschaft ist abwechslungsreich und auch geschichtlich sehr interessant. Daher finde ich die Zusammenarbeit der Archäologin Fria Svensson und Kommissar Ohlsen Ohlsen sehr spannend. Die beiden Protagonisten sind wirklich sehr unterschiedlich, aber gerade ihre so unterschiedliche Herangehensweise an die Mordfälle, ist sehr ergiebig. Auch wenn die Beiden sich nicht immer einig sind, bringt diese Zusammenarbeit doch nur Vorteile. Fria als Archäologin bringt einen ganz anderen Blickwinkel mit und sie ist mir auch menschlich sehr sympathisch. Sie kommt sehr authentisch rüber und die Beschreibungen ihrer normalen Arbeit im Museum finde ich interessant und abwechslungsreich. Ohlsen ist dagegen der typische Polizist, der erstmal nur die harten Fakten sieht und mit Mystik und ähnlichem nicht viel anfangen kann. Dadurch ergänzen sie sich gut und das wird für die Ermittlungen immer sehr wichtig sein. Es macht Spaß ihnen zu folgen und ihre Gespräche und ihre Gedankenspielchen zu verfolgen. Die Fälle sind wirklich sehr interessant und die Ermittlungen sicher nicht einfach. Aber die Autorin versteht es sehr gut, das Ganze aufregend und abwechslungsreich darzustellen. Man kann dem Geschehen gut folgen und der Text an sich lässt sich gut und flüssig lesen. Die Landschaft, die Menschen und die vielen geschichtlichen Besonderheiten der Gegend werden klar und lebendig dargestellt. Man erlebt die unterschiedlichsten Charaktere und dadurch ist die Geschichte sehr lebendig und es wird nie langweilig. Man wird vielleicht auch mal auf eine falsche Fährte geschickt und das bringt dann später einen tollen Aha-Effekt. Aber wir erleben nicht nur die Arbeit, sondern auch die persönlichen Lebensumstände der Protagonisten werden gut dargestellt. Ich hatte mir den ersten Band vorher noch besorgt und gelesen und das war auch eine gute Entscheidung. Man kann zwar jeden Band einzeln lesen, aber ich finde die persönliche Entwicklung der Personen immer sehr interessant und spannend. Man lernt sie von Anfang an kennen und kann sie dann auch besser einschätzen. Obwohl man diesen Band "Leichenfischer" auch ohne Vorkenntnisse genießen kann.
Mir hat dieser Krimi jedenfalls gut gefallen. Er hat alles was man für einen spannenden Krimi benötigt: interessante Persönlichkeiten, spektakuläre Fälle, eine schöne Landschaft und clevere Täter. Die Ermittlungen sind spannend und man kann alles gut nachvollziehen. Ich kann diese Buch - sowie die ganzen Serie - jedenfalls mit einem guten Gewissen weiterempfehlen. Ich freue mich jedenfalls auf den nächsten Band und bin gespannt, welche Verbindungen die Archäologin und den Ermittler wieder zu gemeinsamen Zusammenarbeit führen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.12.2024

ein sehr emotionales Buch

Suche liebevollen Menschen
0

Dieses Buch hat mich wirklich sehr bewegt. Die Geschichte der Familie von Julian Borger und den anderen Personen, die wie sein Vater als Kinder /Jugendliche in den Inseraten für eine Aufnahme in Großbritannien ...

Dieses Buch hat mich wirklich sehr bewegt. Die Geschichte der Familie von Julian Borger und den anderen Personen, die wie sein Vater als Kinder /Jugendliche in den Inseraten für eine Aufnahme in Großbritannien vorkamen, ist schon sehr ergreifend und emotional. Wir wurden Zeugen, wie die Eltern dieser jüdischen Kindern alles erdenklich zu tun, um sie vor dem Leid der Naziherrschaft zu retten. Dabei gehen sie in ihrer Liebe so weit, dass sie sich von ihnen trennen und nicht wissen, ob sie sie je wiedersehen. Es war bestimmt für den Autor nicht einfach dieses Buch zu schreiben. Die Recherchen haben ja Dinge zutage gebracht, die viele der Familienangehörigen der Betroffenen garnicht wussten. Aber es ist doch auch gut gewesen, manche Dinge ans Tageslicht zu bringen. Denn die Verletzungen und Traumen haben auch die Nachkommen der Protagonisten noch beeinflusst, auch wenn sie es garnicht wussten bzw. benennen konnten. Es sind wirklich schreckliche Geschichten, die aber die Liebe zeigen und den Willen, die Liebsten zu retten und vor dem Bösen zu bewahren. Was sicher nicht immer wie gewünscht gelungen ist, aber doch ihren Sinn erfüllt hat. Diese geschilderten Lebensgeschichten sind wirklich sehr authentisch beschrieben und man wird tief in die Gefühlswelt der Menschen hineingezogen. So graumsam und schrecklich sie auch sind, sie zeigen auch einen Weg der Hoffnung in schlimmen Situationen. Mich hat auch überrascht, welche Informationen man mit den wenigen Hinweisen aus den Anzeigen herausbekommen kann. Hier hat der Autor keine Mühen gescheut und tief gegraben und alle möglichen Wege ausgeschöpft. Ergreifend natürlich noch das Gespräch mit Lisbeth Weiss, der letzten Überlebenden aus einer der Anzeigen. Man kann diesen emotionalen Moment richtig beim Lesen spüren. Es ist ein ergreifendes Buch mit so vielen unterschiedlichen Lebensgeschichten von Menschen, deren Weg durch eine Anzeige vorbestimmt war. Man kann sich sowas garnicht mehr vorstellen, obwohl es sicher auch jetzt noch viele Eltern auf der Welt gibt, die ihren Kindern gerne eine sichere Zukunft geben möchten. Denn Krieg, Elend und Vertreibung gibt es ja leider immer noch. Man bekommt durch das Lesen dieses Buches wieder einen anderen Blick auf die heutige Flüchtlingssituation. Denn auch hier werden Kinder und Jugendliche alleine auf die Reise in eine bessere Welt geschickt, zwar nicht durch eine Anzeige, aber ohne Begleitung der Eltern auf einen gefahrvollen Weg gebracht. Vielleicht sollte man daran denken, wenn man über die vielen unbegleitenden Flüchtlingskinder hört. Auch sie sollten die Hilfe bekommen, die notwendig für einen guten Start in ein sicheres Leben ist.

Es ist ein sehr wichtiges Buch und es könnte auch in der Schule eingesetzt werden. Damit solche Dinge nie in Vergessenheit geraten. Und der Dialog über die Geschehnisse ist wichtig und kann bei Angehörigen von Betroffenen zur Heilung oder einem besseren Verständnis ihrer eigenen Vergangenheit und Gefühlsebene beitragen.

Ich habe durch dieses Buch wieder viel Neues aus einer grausamen Zeit erfahren und es zeigt wieder, wie wichtig die Erinnerung ist. Damit es sich nicht wiederholt. Gerade jetzt in dieser bewegten Zeit war es eine sehr aussagekräftige Lektüre.

Ich kann das Buch mit einem guten Gewissen weiterempfehlen und bin dankbar diese Lebensgeschichten und ihre Folgen kennengelernt zu haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.12.2024

eine Geschichtsreise mit Anschauungsmaterial

Vom Urknall bis zum E-Auto
0

Dieser Museumsführer ist eine gute Idee. So kann man die Entwicklung der (fast) 14 Milliarden Geschichte unseres Planeten nicht nur anhand von Schrift verfolgen, sondern sie hautnah in den vorgestellten ...

Dieser Museumsführer ist eine gute Idee. So kann man die Entwicklung der (fast) 14 Milliarden Geschichte unseres Planeten nicht nur anhand von Schrift verfolgen, sondern sie hautnah in den vorgestellten Museen erleben. Anhand der ausgestellten Exponate oder Installationen - hier gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Darstellungen und ihren Handhabungen - kann man sich diese Entwicklung viel besser vorstellen. Langweilig wird es dabei auf keinen Fall. Zudem macht man eine kleine Reise durch Deutschland. Ein Museum ist immer ein sehr interessanter Ort und gerade wenn man die Reihenfolge, wie sie hier im Buch vorgeschlagenn wird, einhält, bekommt man wirklich einen tollen und aufregenden Überblick über die Entwicklung der Erde. Es ist eben erlebte Geschichte und kein langweiliger Stoff in einem Lehrbuch. Mir hat dieser etwas andere Museumsführer sehr gut gefallen. Ich habe interessante Museen kennengelernt oder wieder neu entdeckt. Wie z.B. das Neanderthalmuseum in Mettmann, dass ich schon mehrfach besucht habe. Andere Museen waren mir neu, aber so habe ich mal einen neue Anlaufstelle für einen interessanten Museumsbesuch bekommen. Die Reihenfolge ist sicher wichtig, aber ich denke, man kann sich auch einfach vor Ort umschauen, welches dieser genannten Museen gerade in der Nähe ist. Oder man plant - auch über einen längeren Zeitraum - einfach mal eine kleine "Bildungsreise" durch das eigene Land. Hier mal ein Wochenden nach Berlin fahren und dann im nächsten Kurzurlaub mal einen Abstecher nach Bonn machen. Das Auswanderermuseum steht übrigens auch schon länger auf meiner Liste.

Aber durch diese interessante Buch kann man sich einen tollen Überblick verschaffen. Die Museen werden hier sehr schön vorgestellt und man lernt hier schon einiges über die Geschichte. Und es macht natürlich sehr neugierig auf die entsprechenden Themen in den genannten Museen.

Ich freue mich jedenfalls schon auf den nächsten Museumsbesuch und habe ja jetzt mal einen guten Wegweiser für meine wissensdurstige Reise durch Deutschland.

Ich kann das Buch jedenfalls mit einem guten Gewissen empfehlen und es kann eine besondere Anregung für Ausflüge sein, egal ob als Erwachsener oder zusammen mit den Kindern. Es wird jedenfalls eine interessante und lebhafte Reise der Erkenntnis werden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere