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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.03.2024

Spannung am Atlantik

Mörderisches La Rochelle
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Für mich ist es der erste Fall um den neuen Commissaire in La Rochelle. Clément Chevalier ist von Lyon aufs Land gezogen und genießt sein neues Leben zusammen mit seiner Frau Sandrine und seiner kleinen ...

Für mich ist es der erste Fall um den neuen Commissaire in La Rochelle. Clément Chevalier ist von Lyon aufs Land gezogen und genießt sein neues Leben zusammen mit seiner Frau Sandrine und seiner kleinen Tochter Manon an diesem wundervollen Ort. Eigentlich ein ruhiges Städtchen, im Gegensatz zu der Großstadt, aber heute wird sein Strandausflug jäh unterbrochen. Ein Dreifachmord zwingt den Commissaire dazu, sofort seinen Urlaub abzubrechen und die Ermittlungen aufzunehmen. Und schon ist man mitten in den Ermittlungen um diesen seltsamen Mord auf einem Parkplatz an einem Aussichtspunkt. Mir hat der schnelle Wechsel vom idyllischen Familienleben zu den schwierigen Ermittlungen sehr gut gefallen. Sogar die Gerichtsmedizinerin Anais wird vom gemeinsamen Surfen mit Chevalier sofort abgerufen und sie eilen zusammen zum Tatort. Amüsant fand ich es, wie die Freizeitkleidung der beiden Personen die anderen Polizisten irritiert hat. Aber dann hört der Spaß auch erstmal auf. Der Fall ist wirklich sonderbar und alles ist wohl anders, als es sich den Ermittlern sich auf den ersten Blick zeigt. Chevalier wird dann sogar noch von einem ehemaligen Kollegen kontaktiert und der hat interessante Informationen. Und so hat er schnell noch einen neuen Mitarbeiter, Sirac, gefunden. Die verschiedenen Protagonisten sind mir alle sehr symapthisch und ich bin froh, dass wir es mit so unterschiedlichen Charakteren zu tun haben. Langweilig wird es dadurch nie und man erlebt auch die unterschiedlichsten Sichtweiten der Leute und das mache es interessanter und abwechslungsreicher. Die personellen Besetzungen des Kommissariats sind auch nicht so einfach. Aber obwohl Chevalier ja noch neu hier ist, lässt er sich nichts vormachen und setzt sich gut gegen seinen Vorgesetzten durch. Diese Auseinandersetzungen fand ich immer sehr abwechslungsreich. Chevalier ist durchaus wortgewandt und lässt sich nicht vorschreiben, wie er zu ermitteln hat. Und im Endeffekt gibt ihm sein Erfolg ja auch recht. Er geht nunmal auch ungewohnte Wege und das führt ja zur Lösung des sehr verzwickten und undurchsichten Falls. Der Weg dahin war nicht einfach, aber mit seinem Team klappt es gut. Die Beschreibungen sind klar und deutlich und man kann die Entscheidungen immer gut nachvollziehen. Die Personen sind in meinen Augen alle sehr authentisch. Egal ob es sich um Arbeitskollegen oder die eigenen Familienangehörigen handelt. Wir erleben ja auch das Privatleben der Protagonisten mit und auch das ist eben ein sehr authentisches Leben mit seinen Höhen und Tiefen. Mir hat diese neue Krimiserie um den Commissaire Chevalier in La Rochelle jedenfalls sehr gut gefallen. Man erlebt einen spannenden Kriminalfall und nebenher hat man gute Eindrücke über die Gegend um La Rochelle bekommen. Dieser Teil der Atlantikküste wird in ausführlichen und genauen Schilderungen dargestellt. Ich konnte mir die kleinen Hütten über dem Wasser gut vorstellen und auch die detailreichen Beschreibungen beim Kitesurfen haben mich an diese schönen Strände versetzt. Es war wirklich ein spannendes und erfreuliches Lesevergnügen. Und für mich ist es der Anfang einer neuen Serie um Commissaire Chevalier und ich freue mich auf weitere Fälle mit ihm.
Wer interessante Regionalkrimis und Serien mag, der ist hier auf alle Fälle gut aufgehoben.

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Veröffentlicht am 06.03.2024

eine tolle und interessante Frau

Das verborgene Genie
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Das Cover ist sehr auffällig und erst wenn man das Buch ganz gelesen hat, fällt einem diese Doppeldeutigkeit so richtig auf. Denn Rosalind Franklin ist den meisten Menschen wahrscheinlich wirklich unbekannt ...

Das Cover ist sehr auffällig und erst wenn man das Buch ganz gelesen hat, fällt einem diese Doppeldeutigkeit so richtig auf. Denn Rosalind Franklin ist den meisten Menschen wahrscheinlich wirklich unbekannt und das ist schade. Aber wer sich auf das Buch einlässt, wird durch die anschauliche Erzählung der Autorin eine sehr intelligente und tolle Frau entdecken. Rosalind ist mir sehr sympathisch und manchmal ist sie zu gut für diese Welt. Denn sie muss sich gegen so viele Widerstände stemmen, um ihre Liebe zur Wissenschaft ausleben zu können. Diese ganzen schwierigen Situationen hat Marie Benedict aber gekonnt ins Rampenlicht gestellt. Und durch die Art und Weise der Schilderungen wird diese Ungerechtigkeit, die Rosalind als Frau und Wissenschaftlerin in den Labors erlebt, besonders gut sichtbar. Wir erfahren viel über diese brillante Frau und ihr Lebenswerk. Sie lebt für die Wissenschaft und möchte auch, dass die gewonnen Erkenntnisse für alle Menschen zugänglich sind. Aber die meisten anderen Wissenschaftler sind auch auf den Erfolg aus und wollen im Rampenlicht stehen und Auszeichnungen erhalten. Frauen gegenüber sind sie eh skeptisch und das zeigen sie auch immer deutlich. Die Einstellung von Rosalind ist da etwas anders und zum Glück findet sie ja auch andere Kollegen, die mehr in ihre Richtung tendieren. Das Buch ist wirklich sehr unterhaltsam geschrieben, man wird tief in das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen von Rosalind und der Wissenschaftsgemeinde reingezogen. Es ist spannend über diese Personen zu lesen. Es gibt hier wirklich viele unsympathische Personen, aber trotzdem hat Rosalind auch viele treue Freunde, die man auch als Leser gerne begleitet. Mir hat die Darstellung gut gefallen, denn die Menschen kommen eben sehr authentisch rüber. Man kann sie sich gut vorstellen und ihrem Handeln folgen. Man muss nicht alles gut finden, aber die menschlichen Handlungen sind eben sehr unterschiedlich. Ich habe durch das Buch jedenfalls einen guten und interessanten Einblick in diese Welt der Wissenschaft in den 1930er Jahren bekommen. Und gerade durch die Romanform ist es unterhaltsam und man wird nicht nur mit sachlichen Tatsachen konfrontiert. Es ist nicht langweilig und auch wissenschaftliche Aspekte werden dadurch unterhaltsamer. Mir hat dieses Buch jedenfalls sehr gut gefallen. Und ich bin froh, Rosalind Franklin und ihre Geschichte kennengelernt zu haben. Durch diese authentische Geschichte wird diese geniale Frau auch einem großen Publikum zugänglich gemacht und das hat Rosalind auch verdient.
Ich kann diese Buch über diese Wissenschaftlerin mit einem guten Gewissen weiterempfehlen. Es ist einfach schön, dass wieder das Leben einer brillanten Frau in den Fokus der Öffentlichkeit gebracht wird.

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Veröffentlicht am 25.02.2024

Wahrheit oder Fiktion

Das Philosophenschiff
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Dieses Buch hat mir gut gefallen, obwohl oder gerade weil es so anders war, als ich es erwartet hatte. Der Autor selber wird von einer fiktiven Person aufgefordert ihrer Erzählung über einen Teil ihres ...

Dieses Buch hat mir gut gefallen, obwohl oder gerade weil es so anders war, als ich es erwartet hatte. Der Autor selber wird von einer fiktiven Person aufgefordert ihrer Erzählung über einen Teil ihres Lebens zu lauschen und aufzuzeichnen. Soweit so gut - es war die 100jährige Architektin Anouk Perdeman-Jacob, die diese Bitte an Köhlmeier richtet. Ich muss sagen, ich hatte bisher noch nichts von diesen "Philosophenschiffen" gehört und fand die Erklärungen, die ich dazu in diesem Buch bekam, sehr interessant. Die Geschichte, die hier erzählt wird, hat teilweise wahre geschichtliche HIntergründe - Flucht und Ausweisung bestimmter Personen aus Russland beginnend in den 1920er Jahre, die Zeit der Bolschiwiki usw.- aber auch fiktive Elemente, die manchmal vom Leser erkannt werden können und manchmal wahrscheinlich einfach nur zu seltsam sind, um wahr zu sein. Aber auch da kann man nicht immer unterscheiden. Aber ich fand das Buch mit den Handlungen sehr interessant. Die Lebensgeschichte von Anouk ist eine sehr Spezielle und man erlebt diese aufregenden Zeiten anhand ihrer Beschreibung ganz gut. Man sieht Dinge aus den Augen der Betroffenen und dadurch wird diese Zeit ganz anders wahrgenommen. Man ist betroffener und erlebt auch die Not der Menschen hautnah mit. Es ist eine sehr traurige Geschichte und ich hätte gerne mehr und intensiver über das Leben dieser Frau erfahren. Aber sie möchte ja nur diesen Teil erzählen und sie hat das alles sehr genau geplant. Denn der Schriftsteller wird hier eigentlich herausgefordert und es ist eine seltsame Situation für ihn. Die Art und Weise, wie die beiden miteinander umgehen, ist schon außergewöhnlich. Aber mir haben ihre Treffen und ihre Gespräche sehr gut gefallen. Auch die Nebenschauplätze, die durch die Erlebnisse von Michale Köhlmeier bei der Recherche und den daraus resultierenden Handlungen entstehen, sind sehr interesssant. Das Buch ist sicher nicht immer einfach und man fragt sich manchmal, was das jetzt alles miteinander zu tun hat. Oder wie es immer so schön heißt: "Was will der Autor uns damit sagen?". Es ist aber ein sehr lesenswertes Buch und Langweile kommt auch nicht auf. Es lässt sich sehr flüssig und gut lesen. Die Erzählung der Vergangenheit wird immer wieder durch die eingeschobenen Erklärungen oder dem Aufkommen neuer Gedankengänge unterbrochen. Dadurch bekommt man immer mal wieder einen neuen Blick auf die Architektin wie auch auf den Autor selber. Ich fand das alles sehr spannend und dann war ich überrascht, als das Ende plötzlich da war. Meine Gedanken waren allerdings noch nicht damit fertig und das Buch lässt einen noch eine Zeitlang nicht los. Tja, hier kommt man wirklich ans "nach Denken".

Ich kann das Buch mit einem guten Gewissen weiterempfehlen und ich werde mich jetzt auch mal mit den anderen Büchern des Autors beschäftigen.

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Veröffentlicht am 20.01.2024

interessante Informationen

Sind wir allein im Universum?
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Ich fand das Thema schon immer interessant, aber ich bin vor Sachbüchern zu diesem Thema immer zurückgeschreckt. Denn ich hatte die Befürchtung, dass ich es nicht verstehen würde. Aber dieses Buch hat ...

Ich fand das Thema schon immer interessant, aber ich bin vor Sachbüchern zu diesem Thema immer zurückgeschreckt. Denn ich hatte die Befürchtung, dass ich es nicht verstehen würde. Aber dieses Buch hat mir gezeigt, das man auch schwierige Dinge einem Laien nahe bringen kann. Lisa Kaltenegger hat es jedenfalls geschafft, die Informationen zu der Suche nach Leben im Universum verständlich und auch interessant rüberzubringen. Wir erfahren nicht nur den neusten Stand der Forschungen, sondern bekommen auch Grundlagen der Arbeit der Astronomen erklärt. Die Aufteilung des Buches mit den kurzen Kapiteln ist sehr hilfreich und man kann beim Lesen immer mal inne halten und das Gelesene sacken lassen. Außerdem sind die Zeichnungen sehr hilfreich. Die Zeichnungen sehr gut gemacht und dadurch kann man sich alles viel besser vorstellen. Es ist ja eher wie aus einem Comic und wirkt freundlicher und manchmal musste ich über die Art und Weise schmunzeln. Aber sie bringen die Informationen passend zum Text, sehr verständlich und anschaulich rüber. Es ist kein trockenes Sachbuch, sondern die Informationen werden verständlich und nachvollziehbar erklärt. Auch wenn manche Angaben echt meine Vorstellungskraft übersteigen. Denn z.B die Geschwindigkeiten oder Abstände sind ja schon extrem. Aber wer sich für diese unendliche Weite dort draußen im Universum (wie bei Enterprise) interessiert, ist hier jedenfalls gut aufgehoben. Die Karte auf den Klappeninnenseite ist sehr gut gemacht und verständlich. Ich werde jedenfalls das Sternbild "grosser Wagen", den ich oft am Himmel gut erkennen kann, mit ganz anderen Augen sehen. Und sicher auch mal den Blick schweifen lassen und mir dann die Informationen aus dem Buch durch den Kopf gehen lassen. Es ist einfach eine fantastische Vorstellung - diese uns noch so unbekannte Welt. Die Informationen, wie Wissenschaftler nach Sternen oder Planten usw. suchen, finde ich faszinierend. Was uns Licht alles sagen kann, aber auch wieviel Zeit man eigentlich benötigt, um manche Informationen zu bekommen.

Ich kann dieses Buch auf alle Fälle weiterempfehlen. Es ist verständlich und macht Lust auf die Beschäftigung mit unserem Universum und allem was dazugehört.

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Veröffentlicht am 15.01.2024

undurchsichtige Machenschaften

Oxen. Pilgrim
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Dieser sechste Band um Niels Oxen war wie immer super spannend, aber ich fand ihn besonders interessant. Denn diesmal erleben wir unsere bekannten Protagonisten doch in einer etwas ungewöhnlichen Situation. ...

Dieser sechste Band um Niels Oxen war wie immer super spannend, aber ich fand ihn besonders interessant. Denn diesmal erleben wir unsere bekannten Protagonisten doch in einer etwas ungewöhnlichen Situation. Ok - sie versuchen ihr Privatleben auf die Reihe zu bekommen und wollen Mossman behilflich sein. Denn nicht nur Oxen hat Zeit genug, sondern auch Franck ist im Moment ja ohne Arbeit. Im Bereich der erzählten Alltagssituationen haben mir die Situationen von Niels und seinem Sohn besonders gut gefallen. Ihre Treffen sind ja jetzt doch sehr schön und ich freue mich für Niels. Aber auch die anderen Personen und ihre Lebenssituationen werden wieder gut dargestellt. Gerade Sally ist mir sehr sympathisch und ich kann ihre Motivation voll verstehen. Die Schilderungen sind sehr authentisch und ich kann alles gut nachvollziehen. Man merkt die Vertrautheit der Personen untereinander und daher ist die Situation mit Mossman auch so verzwickt und bringt die Protagonisten echt durcheinander. Die hier geschilderten Ereignisse sind sehr nervenaufreibend. Nicht nur wegen der Aktionen an sich, die schon spannend genug sind, sondern die zwischenmenschlichen Beziehungen werden hier nun wirklich auf eine harte Probe gestellt. Damit hat niemand gerechnet und das macht es noch unwirklicher. Man wird in diesem Teil wirklich in die Irre geführt und vieles wird auf den Prüfstand geschickt. Beim Lesen kann ich mir gut die Verwirrung und Enttäuschung der einzelnen Personen vorstellen. Auch wenn der Text an sich keine Probleme bereitet, ist die Situation an sich unklar. Ich war genau wie Franck und Oxen enttäuscht und habe an meiner Einschätzung der Personen gezweifelt. Daher ist das Buch wirklich besonders unterhaltsam und fesselnd. Die über 500 Seiten liest man echt fast in einem Rutsch durch, nur weil man unbedingt die ganze Geschichte erfahren will. Und man muss wirklich bis zum Schluß warten, bis es Erklärungen gibt. Aber das lohnt sich echt. Auch die ganzen Informationen, die wir durch die zu bearbeitenden Fälle bekommen, sind sehr interessant. Der Autor erklärt ja auch im Nachwort noch einiges dazu.
Ich war jedenfalls von dem spannenden Buch wieder total gefesselt und kann auch den 6ten Band mit einem guten Gewissen weiterempfehlen. Langweile kommt hier auf keinen Fall auf.

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