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Veröffentlicht am 24.10.2019

Einzigartige Fantasy

Strange the Dreamer - Der Junge, der träumte
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Lazlo Strange ist ein Waisenjunge, der schon immer gerne träumte. Als er eines Tages Bücher zur Bibliothek bringen soll, bleibt er gleich da. Denn in dieser Bibliothek findet er mehr von der geheimen Stadt ...

Lazlo Strange ist ein Waisenjunge, der schon immer gerne träumte. Als er eines Tages Bücher zur Bibliothek bringen soll, bleibt er gleich da. Denn in dieser Bibliothek findet er mehr von der geheimen Stadt Weep, von der er schon so lange träumt. Als er eines Tages alte Rechnungen genau dieser Stadt findet, ahnt er, dass seine Träume doch Wirklichkeit sein könnten. Doch welch unglaublich Reisen auf ihn warten, hätte er selbst in seinen kühnsten Träume nicht geahnt. Für Lazlo beginnt eine Reise voller Abenteuer.
Meine Meinung
Schlicht, aber wunderschön, weckte das Cover gleich meine Aufmerksamkeit und auch die Geschichte klang einfach wunderschön.
Der Einstieg allein zeigte schon, dass ich hier auf eine ganz besondere Geschichte gestoßen bin, denn Laini Taylor hat eine wunderschöne Art, zu erzählen. Mit einem fast schon poetischen Schreibstil erzählt sie von Lazlo Strange und seinen Träumereien von einer Stadt, die es angeblich nicht gibt. Zugegeben, ganz einfach ist der Beginn nicht, denn es ist schon sehr speziell, aber wie gesagt, auch wunderschön.
Die Geschichte beginnt langsam und ruhig, wir lernen Lazlo und seine verträumte Art kennen und je mehr ich von ihm las, desto näher kam mir dieser Charakter. Nach und nach öffnet Laini Taylor dann den Blick auf ihre unglaubliche Welt und ihre Art, diese zu gestalten und darzustellen, hat mich wirklich begeistern können. Dabei stehen vor allem ihr unglaublicher Ideenreichtum im Mittelpunkt, denn Laini Taylor schafft es, dass ich mir all die unterschiedlichen Figuren vorstellen konnte und auch die Welt, vor allem auch die Stadt Bleep, vorstellen konnte.
Die Geschichte rund um die Stadt ist absolut komplex und interessant. Hier ist nicht alles schwarz oder weiß, nicht gut und nicht nur böse und durch die unterschiedlichen Perspektiven erlebt der Leser alle Seiten und das, was diese durchgemacht haben. Lasst euch hier einfach mit auf die Reise nehmen, denn ich möchte gar nicht zu viel verraten.
In erster Linie stehen zwei Figuren im Mittelpunkt der Geschichte. Auf der einen Seite befindet sich der ehemalige Waisenjunge Lazlo, der schon immer fasziniert war von der Stadt, von der niemand ihm glauben wollte, dass sie existiert. Auf der anderen Seite steht die zunächst sehr geheimnisvoll wirkenden, blauhäutige Sarai und auch sie hat eine schon sehr grausame Geschichte. Beide Protagonisten sind sehr lebendig gezeichnet und wuchsen mir schnell ans Herz. Bis zum Ende des ersten Bandes hatte ich schon eine klare Vorstellung, in welche Richtung sich das bewegen wird.
Doch nicht nur die Protagonisten wissen zu überzeugen, auch die Nebencharaktere erhalten vorstellbare Gesichter und teilweise auch nötige Tiefe, in dem die Autorin ihnen ihre eigene Geschichte gibt.
All das wirkt zusammen sehr komplex und lädt förmlich auf eine Reise in die Welt der Autorin ein. Das Ende bleibt natürlich offen und ich bin froh, dass es nicht allzu lange dauern wird, bis der zweite Band erscheint.
Mein Fazit
Mit Strange the Dreamer hat Laini Taylor mit einer beinahe malerischen Sprache Bilder vors innere Auge gezaubert. Sie entführte mich in eine ganz eigene Welt und konnte mich mit ihren Charakteren, aber auch mit ihren umfangreichen, fantasievollen Ideen verzaubern. Es benötigte ein wenig Zeit, bis ich richtig in der Geschichte drin war, doch einmal abgetaucht, konnte ich das Buch nicht mehr zur Seite lesen. Wunderschön und absolut lesenswert.

Veröffentlicht am 20.10.2019

Endlich wieder zurück in die Welt der Grisha

King of Scars
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Nikolai, Zar von Ravka, kehrte mit so einigen Narben zurück aus dem Bürgerkrieg und auch jetzt hat er noch keine Ruhe, denn die Länder untereinander sind immer noch nicht friedlich gesinnt. Gemeinsam mit ...

Nikolai, Zar von Ravka, kehrte mit so einigen Narben zurück aus dem Bürgerkrieg und auch jetzt hat er noch keine Ruhe, denn die Länder untereinander sind immer noch nicht friedlich gesinnt. Gemeinsam mit seiner Beraterin, der Grisha Zoya, reist er durchs Land, um unter anderem Geld für Ravka zu erhalten. Doch wenn es nach Zoya ginge, müsste er auch auf Brautschau gehen, aber in Nikolai ruht ein weiteres, düsteres Geheimnis.
Währenddessen reist die Grisha Magierin Nina mit einigen Verbündeten durch Fjerdan. Ihr Ziel: die Grisha von der Versklavung zu befreien. Aber auch Nina steht vor einigen Schwierigkeiten und das wird nicht gerade leichter, denn ihr Herz ist gebrochen.
Meine Meinung
Zur Optik dieses wunderschönen Buches brauche ich wohl nicht mehr allzu viel zu sagen, denn ich war auf den ersten Blick schockverliebt in diese Gestaltung.
Mit King of Scars entführt meine Lieblingsautorin Leigh Bardugo wieder in die unglaubliche Welt der Grisha und ich bin, wie immer, restlos begeistert, von der Art, wie sie es schafft, diese Welt lebendig werden zu lassen. Leigh Bardugo erzählt mit wenigen Details und doch mit so vorstellbar, dass ich tief in die ferne Welt abtauchen konnte. Dabei liest sich die Geschichte leicht und flüssig und war viel schneller wieder vorbei, als erwünscht.
Das Worldbuilding ist einzigartig und durchdacht. Die Länder der Welt klar gezeichnet und die Zwistigkeiten untereinander gut ausgearbeitet. Wer allerdings noch keine Geschichte der Grisha Verse kennt, sollte erst einmal die anderen Bücher lesen, denn dieses hier baut deutlich auf seine Vorgänger auf. Nicht nur was die politische Situation betrifft, sondern auch was die Charaktere angeht, kommen hier wieder die Bezüge zu den vorherigen Büchern zur Sprache.
Der Beginn des Buches ist hier klar auf die Politik Ravkas und somit Nikolais ausgelegt. Dadurch ist das Tempo zunächst eher ruhiger, aber keine Sorge, es wird auch hier wieder abenteuerlich und die Charaktere geraten in so manche Gefahren. Ich fand es absolut spannend, Nikolai und Nina zu begleiten und konnte das Buch nicht aus der Hand legen.
Wie auch in den vorherigen Büchern erzählt Leigh Bardugo aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei treffen wir hier auf Personen wieder, die bereits bekannt sind, wie Nina und Nikolai. Neben diesen beiden spielt vor allem auch Nikolais Befehlshaberin Zoya, eine Grisha Magierin, eine deutliche Rolle.
Durch diese wechselnden Perspektiven lernt man die Charaktere intensiv kennen. Man fiebert mit ihnen mit und fühlt sich auf eine ganz besondere Art mit ihnen verbunden.
Nikolai ist ein wunderbarer Charakter, der mit einem düsteren Geheimnis zu kämpfen hat, das er mit allen Mitteln versucht, zu verbergen. Dabei verliert er aber seinen Humor nicht und so manches Mal brachte er mich mit seiner Art zum Lächeln. Seine Befehlshaberin Zoya scheint das Gegenteil, doch auch in ihr ruhen Geheimnisse, die ihre Art deutlich erklären. Nina, einer von Kaz Brekkers Krähen, spielt hier eine entscheidende Rolle. Schon im zweiten Band der Krähen habe ich mit ihr absolut mitgelitten und Leser der Krähen Dilogie werden wissen, was ich meine. Auch hier hat sie mich tief berührt und ich mag sie sehr gerne.
Neben diesen Charakteren trifft man auf weitere, bereits bekannte Gesichter, aber auch neue, spannende Figuren, die alle auf ihre Art und Weise ein Gesicht erhalten und eine Rolle für das Geschehen spielen.
Mein Fazit
Selten hat mich eine Autorin zu solch einem Fangirling gebracht, wie Leigh Bardugo. Ich bewundere ihre Art zu erzählen und ihre Welt lebendig werden zu lassen und könnte ständig in der Welt der Grisha abtauchen. Schreibstil, Charaktere, Worlbuilding – alles wirkt absolut stimmig und durchdacht und ich liebe es, in die Geschichten abzutauchen. Das diese Reihe nun auch verfilmt werden soll, spricht wohl für sich und ich bin mehr als gespannt auf die Umsetzung des Ganzen. Wer die Grisha mag, wird auch King of Scars lieben. Für mich ist Leigh Bardugo absolut einzigartig und ich freue mich jetzt schon auf mehr Geschichten aus ihrer Feder.

Veröffentlicht am 20.10.2019

Konnte mich überraschen

Die Liebe des Schwarzmagiers
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Schon länger sind Diana und der Magier John ein Paar. Mit seinen Zaubershows fasziniert John sein Publikum und niemand ahnt, wie seine Tricks wirklich funktionieren, denn John ist in Wahrheit ein echter ...

Schon länger sind Diana und der Magier John ein Paar. Mit seinen Zaubershows fasziniert John sein Publikum und niemand ahnt, wie seine Tricks wirklich funktionieren, denn John ist in Wahrheit ein echter Magier, genauer sogar ein Schwarzmagier. Er stammt aus einer längst vergangenen Zeit, in der er mehr als gefürchtet ist und unsere Welt kann er nur durch ein Portal betreten. Alles scheint in bester Ordnung, bis John eines Tages Daniel bei Diana trifft. Dieser ist ein alter Freund Dianas, doch John sieht rot und tötet ihn. Diana ist schockiert und will nichts mehr von John wissen, so dass er zurück in seine Welt kehrt. Doch dann geschieht etwas, mit dem auch Diana nicht gerechnet hat und auch sie reist zurück ins Mittelalter und plötzlich sind die Bedrohungen, die sie erwarten, von ganz anderer Art.
Meine Meinung
Ich muss ja sagen, dass mich hier zunächst der Titel etwas abschreckte, doch wer eine Liebesgeschichte dahinter erwartet, der liegt definitiv falsch, auch wenn Johns Liebe zu Diana eine zentrale Rolle spielt, erzählt Beatrice Regen hier noch so viel mehr. Das düstere Cover passt da schon richtig gut zum Inhalt der Geschichte und machte mich dann doch neugierig.
Der Einstieg zog sich für mich ein wenig in die Länge, da mir die ein oder andere Situation zu ausführlich erzählt wurde. Doch je weiter die Geschichte fortging, desto mehr Schwung nahm sie auf. Beatrice Regen erzählt flüssig und mit klaren Worten und entführt den Leser in düstere, brutalere Zeiten. Was mir hier richtig gut gefallen hat, ist, dass die Autorin hier nichts beschönigt, nichts romantisiert. Die Zeiten waren grausam und hart und gewisse Foltermethoden werden hier sehr deutlich geschildert. Wer da zarter besaitet ist, sollte sich darauf auf jeden Fall einstellen.
Die Handlungsschauplätze wechseln ab zwischen unserer Welt und die Welt des Schwarzmagiers. Diese Welt, die der des Mittelalters gleicht, wurde sehr lebendig und intensiv geschildert. Ich fühlte mich hier direkt gemeinsam mit Diana in Johns Welt versetzt, denn die Bilder, die man erhält, bewirken ein detailreiches Kopfkino.
Die Geschichte beginnt noch recht ruhig, wir erleben John und Diana in unserer Welt und erfahren mehr darüber, wie es sein muss, mit einem Magier zusammenzuleben. Doch die Spannung steigert sich immer mehr und wir dürfen hier mit manch einer überraschenden Wengung rechnen.
Erzählt wird hier aus verschiedenen Perspektiven, bei denen zunächst Diana im Mittelpunkt steht. Später wechseln die Ansichten zwischen John und Diana und der Leser bleibt dadurch sehr dicht am Geschehen.
Diana machte es mir nicht immer leicht, sie wirklich zu mögen. Sie war mal anstrengend, mal zickig und doch hatte sie auch ihre hilfsbereiten Seiten. Gut fand ich, dass sie nicht das zarte und naive Pflänzchen ist, trotzdem ist sie eine Figur, zu der ich Abstand wahren konnte. Auch John war kein leichter Charakter und doch mochte ich ihn auf seine Weise. Seine Liebe zu Diana ist schon etwas besonderes und auch wenn er alles andere als harmlos ist, fand ich ihn einfach besonders. Diese Gegensätzlichkeit der Charaktere fand ich richtig gut ausgearbeitet und zeigen deutlich, dass niemand nur schwarz oder weiß ist, sondern voller Facetten steckt. Neben den beiden Protagonisten spielen noch einige weitere Charaktere wichtige Rollen. Auch hier fand ich die Ausarbeitung der Personen gelungen, denn niemand ist wirklich vorhersehbar und so manch einer sorgte für Überraschungen.
Mein Fazit
Ein spannendes Debüt, bei dem ich in eine düstere und brutale Vergangenheit entführt wurde und die dadurch nur umso lebendiger und realistischer wirkte. Beschönigt wird hier nichts und auch wenn ich keine Probleme mit blutigen Szenen habe, musste ich doch so manches Mal schlucken. Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig, nur hin und wieder gab es Szenen, die mir ein wenig zu ausschweifend wurden. Liebe Beatrice, dein Debüt ist wirklich gelungen und ich bin gespannt, in welche Welten du uns Leser noch entführen wirst.

Veröffentlicht am 17.10.2019

Nicht ganz das, was ich erhofft hatte

Miss you
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Also ich muss zugeben, dass ich mir etwas ganz anderes unter
diesem Buch vorgestellt hatte und nun sitze ich hier und überlege,
was ich schreiben soll. Der Schreibstil der Autorin ist durchaus
sehr flüssig, ...

Also ich muss zugeben, dass ich mir etwas ganz anderes unter
diesem Buch vorgestellt hatte und nun sitze ich hier und überlege,
was ich schreiben soll. Der Schreibstil der Autorin ist durchaus
sehr flüssig, gut verständlich und auch leicht zu lesen. Doch
eigentlich geht es ja hier um eine sehr tief gehende
Geschichte, bei der für mich jedoch beim
Lesen kaum Emotionen aufkamen. Schicksalsschläge und diverse
Ereignisse wurden recht nüchtern erzählt und auch wenn es hier sehr
viele Geschehnisse zu verarbeiten galt, war es mir zwischendurch zu
langatmig. Viele Nebensächlichkeiten werden zu detailreich
beschrieben, was mir die Spannung beim Lesen nahm. Die Geschichte
umfasst einen sehr langen Zeitraum und gibt die Leben der
Protagonisten in den Jahren von 1997 – 2013 wieder. Aus
kapitelweise wechselnden Perspektiven wird hier in der
Ich-Form mal von Gus und mal von Tess erzählt. Eigentlich gelingt
es mir gerade bei diesem Erzählstil, mich in die Charaktere
einzufühlen, doch hier fiel es mir recht schwer. Bei Tess gelang es
mir noch recht gut, ihre Gefühle nachzuvollziehen und mich in sie
hineinzudenken, doch Gus bleibt mir ein wenig fremd. Vielleicht
gelang es mir auch einfach mich besser in Tess zu versetzen, weil
mir ihre Sorgen und Probleme einfach realistischer, nein nicht
realistischer, eher denkwürdiger/nachvollziehbarer vorkamen. Wobei
es auch vielleicht einfach an den gesellschaftlichen Unterschieden
zwischen den beiden Protagonisten lag. So wuchs Tess eher in
einfachen/bürgerlichen Verhältnissen auf und Gus ist da schon
privilegierter. Diese Unterschiede sind schon sehr gut
herausgearbeitet und wirkten authentisch. Trotzdem gelang es mir nicht richtig hier Beziehungen zu den Personen herzustellen. Diese alltäglichen Probleme häufen sich sehr und manchmal war es auch einfach zu viel des Guten. Interessant fand ich den Charakter Hope, Tessas kleine Schwester, die eine Form des Asperberger Syndroms hat und einfach anders, aber in dieser Geschichte erfrischend ist. Die ganze Krankheit wurde schon sehr gut wiedergegeben und hier konnte ich auch mit Tessa mitfühlen, da ich selber jemanden kenne, dessen Sohn dieses Syndrom hat. 

Veröffentlicht am 17.10.2019

Wie immer genial

Die Bucht, die im Mondlicht versank
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Seit Die Landkarte der Liebe bin ich ein großer Fan der Autorin Lucy Clarke und bisher hat sie mich noch mit keinem ihrer Romane enttäuscht. Jedes einzelne Buch hatte etwas ganz besonderes und so ist es ...

Seit Die Landkarte der Liebe bin ich ein großer Fan der Autorin Lucy Clarke und bisher hat sie mich noch mit keinem ihrer Romane enttäuscht. Jedes einzelne Buch hatte etwas ganz besonderes und so ist es auch wieder mit Die Bucht, die im Mondlicht versank. Gleich von Beginn an schafft es die Autorin mich an ihr Buch zu fesseln und ihr Schreibstil ist auch dieses Mal wieder etwas ganz besonderes, sehr bildlich, sehr intensiv und dabei sehr klar und flüssig, so dass man direkt von der Geschichte gefangen genommen wird. 

Dieses Mal beginnt die Geschichte noch recht ruhig, doch schon vom ersten Moment an spürt der Leser, dass es hier wieder Geheimnisse gibt, die ihren Ursprung bereits in vergangenen Tagen nehmen. Dabei baut die Autorin die Spannung langsam doch sehr konstant auf. Irgendwann möchte man nur noch wissen, was passiert ist und kann das Buch einfach nicht mehr zur Seite legen. 

Auch hier erzählt Lucy Clarke ihre Geschichte in zwei Zeitebenen, dabei wechselt sie die Perspektiven zwischen den Protagonistinnen Sarah und Isla, die seit zwanzig Jahren beste Freundinnen sind und einige Höhen und Tiefen miteinander erlebt haben. Auf der einen Seite erzählt Sarah aus ihrer Perspektive in der Gegenwart, beschreibt, was sie bewegt und was um sie herum geschieht. Isla hingegen erzählt von Beginn an auf zwei Zeitebenen, auf der einen Seite beginnt sie immer mit kurzen Momente in der Gegenwart, um kurz darauf Vergangenes zu beschreiben. Das lässt sich dank des kursiven Drucks, der den Text der Gegenwart kennzeichnet, übrigens sehr leicht auseinanderhalten. 

Wieder einmal mehr zeigt die Autorin auf, dass Ereignisse, auch wenn sie weit zurück liegen, nie ganz vergessen werden. Zumal es hier dieses Mal, oder eher wie auch sonst, eher ein sehr dramatisches Ereignis ist. Es geht um den Tod von Islas Sohn Marley, auch wenn es noch so offensichtlich war, dass er damals ertrank, so scheint es hier doch Dinge zu geben, die nie geklärt wurden, die immer verschwingen blieben. Das alles kommt so richtig hoch, als plötzlich Jacob verschwindet. Sarah beginnt zu forschen und je mehr sie ins Grübeln und Suchen gerät, desto mehr beginnt sie an sich und ihren Handlungen, aber auch an ihren Freunden zu zweifeln.

Kapitelweise wechseln sich hier Sarah und Isla mit dem Erzählen ab, jeweils in der Ich-Form beschreiben sie das Geschehen, aber auch ihre Gefühle und Gedanken. So lernt man diese Beide sehr intensiv kennen und je mehr man über sie erfährt, desto mehr spürt man, dass es Geheimnisse zwischen den Freundinnen gibt. Viele kleine Momente lassen den Leser innehalten und nachdenken und immer wieder glaubt man, zu wissen, was geschah, nur um wieder in eine ganz andere Richtung gelenkt zu werden.

Die Protagonistinnen Sarah und Isla waren mir von Beginn an eigentlich ganz sympathisch, doch wie so oft zeigt Sarah Clarke, wieviel sich doch hinter einer Fassade verbirgt und es manchmal nur der schöne Schein ist. Ich möchte über die Figuren gar nicht zu viel verraten, ausser dass sie wieder einmal perfekt durchdacht waren und absolut glaubwürdig erscheinen.