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Veröffentlicht am 04.02.2019

Die Fantasie ist grenzenlos

Die unendliche Geschichte
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Als Bastian Balthasar Bux in einer geheimnisvollen Bücherei ein Buch entdeckt, geht dieses ihm nicht mehr aus dem Kopf. Die unendliche Geschichte zieht ihn magisch an und er versinkt ganz schnell in dem ...

Als Bastian Balthasar Bux in einer geheimnisvollen Bücherei ein Buch entdeckt, geht dieses ihm nicht mehr aus dem Kopf. Die unendliche Geschichte zieht ihn magisch an und er versinkt ganz schnell in dem Abenteuer, in dem der junge Krieger Atréju das Land in dem er lebt – Phantásien – zu retten. Der Auftrag wurde ihm von der Kindlichen Kaiserin gestellt und es scheint, als gäbe es für Phantásien keine Hoffnung. Schnell muss Bastian merken, dass mit dem Buch und seiner Geschichte etwas nicht stimmt, denn es scheint, als sei er nicht nur reiner “Zuschauer” sondern als wäre er mitten in der Geschichte.
Meine Meinung
Wer kennt sie nicht, die unendliche Geschichte von Michael Ende? Dieses Buch habe ich vor vielen Jahren zum allerersten Mal gelesen und Michael Ende hat damit in mir eine Leidenschaft für fantastische Bücher geweckt. Als ich diese wunderschöne Neuauflage sah, war ich absolut schockverliebt, denn sie ist in der gesamten Gestaltung alleine schon ein absolut Highlight, an dem man nicht vorüber gehen kann.
Lange ist es her, dass ich das Buch zum letzten Mal gelesen habe und ich war sehr gespannt, wie es mir als Erwachsene mit dieser Geschichte gehen wird. Aber auch jetzt schafft es Ende, mich in kürzester Zeit wieder mitten in die Geschichte zu ziehen.
Michael Ende konnte Geschichten erzählen wie kein zweiter und mit diese hier erzählt er etwas, mit dem er nicht nur Fantasyfans oder Kinder begeistern kann. Mit wundervoller, detaillierter Sprache erschafft er Bilder vor dem inneren Auge und macht alles lebendig.
Die Geschichte ist ein Märchen, ein Fantasybuch und doch hat sie absoluten Tiefgang, denn Ende lässt hier mit ganz viel Geschick nicht nur eine ganz andere, neue Welt entstehen, sondern baut immer wieder etwas ein, das auch mal nachdenken lässt. Wer von uns möchte schon ohne Fantasie leben? Wer hat keine Träume mehr? Wie wäre ein Leben ohne all das? Die Welt würde wohl in ein schwarze Nichts stürzen.
Mit seinen Figuren hat Michael Ende hier ebenfalls völlig aussergewöhnliche Gestalten gezaubert. Bastian Balthasar Bux hat mich damals ein wenig an mich selbst erinnert, dieser Junge, der ein Außenseiter ist und plötzlich vor einer Aufgabe steht, die ihm ganz viel Selbstvertrauen abverlangt. Der mutige, heldenhafte Atréju und sein Pferd Artax, die zerbrechlich wirkende Kindliche Kaiserin, mein Liebling der Glücksdrache Fuchur und so unendlich viele mehr haben mich verzaubert und begeistert.
Mein Fazit
Nach vielen Jahren habe ich noch einmal zu diesem wunderschönen Buch gegriffen und wieder einmal ist es Ende gelungen, mich in seine Welt von Phantásien zu bringen. Wer nur die Filme kennt, sollte die Geschichte einmal lesen, denn sie beinhaltet noch so viel mehr. Für mich gehört dieses Buch zu meinen Lieblingen und ist nicht nur ein Stück Kindheit, sondern beinhaltet ganz viel Tiefe. Michael Ende war für mich einer der größten Geschichtenerzähler unserer Zeit. Die unendliche Geschichte ist eines der Bücher, das ich immer wieder lesen werde und aus dem man immer wieder etwas für sich ziehen kann.

Veröffentlicht am 04.02.2019

Eines der besten Fantasybücher

Die Rabenringe - Fäulnis (2)
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ACHTUNG – SPOILER zum Inhalt Band 1
Über ein halbes Jahr ist vergangen, seitdem Hirka durch die Rabenringe ging und das Ymsland verlassen hat. Nun ist sie bei den Menschen, doch auch in dieser Welt gibt ...

ACHTUNG – SPOILER zum Inhalt Band 1
Über ein halbes Jahr ist vergangen, seitdem Hirka durch die Rabenringe ging und das Ymsland verlassen hat. Nun ist sie bei den Menschen, doch auch in dieser Welt gibt es Gefahren, mit denen Hirka nie gerechnet hätte und die Sehnsucht nach Rime ist grenzenlos. Denn auch in der Menschenwelt gibt es Totgeborene, aber auch Menschen die diese jagen, so wie Stefan, den sie kennenlernt. Doch all das ist gar nichts, als Hirka erfährt, woher sie wirklich stammt und plötzlich liegt nicht nur das Schicksal Ymslands in ihren Händen sondern noch viel mehr.
Auch Rime im Ymsland kann nicht aufhören, an Hirka zu denken und macht sich Vorwürfe, sie nicht gehalten zu haben. Seine neue Aufgabe als Rabenträger birgt auch jede Menge Risiken, denen er sich stellen muss.
Meine Meinung

Mit Fäulnis ist wohl das von mir sehnsüchtigsten erwartete Buch des Jahres 2019 erschienen, denn der erste Band Odinskind war mein Highlight im letzten Jahr. Schon allein dieses Cover, schlicht und doch so aussagekräftig, wenn man die Geschichte kennt, machte mich neugierig.
Oft finde ich, sind es gerade die mittleren Bände von Trilogien, die ein wenig vor sich hinplätschern, aber von wegen, vor sich hinplätschern gibt es bei Siri Pettersen einfach nicht. Schon auf der ersten Seite hat sie mich dermaßen überrascht, dass ich schon wieder völlig gefangen war von Hirkas Geschichte und so geht es durch das ganze Buch weiter. Mit einem Schreibstil, der mich mitten ins Geschehen katapultiert, war ich so gut wie live dabei, während Hirka durch die Welt der Menschen streift oder Rime seine Entscheidungen im Ymsland treffen muss. Dabei verliert sich die Autorin nicht in kleinsten Details, sondern lenkt den Leser immer wieder zu Momenten, die der eigenen Fantasie ganz viel Raum lassen.
Schon in Odinskind hat mich die Autorin mit ihrem Worldbuilding absolut überzeugen können, doch auch das kann sie wieder steigern. Sie knüpft Verbindungen und Zusammenhänge, die ich nicht einmal ansatzweise erahnt hätte und doch wirkt alles absolut logisch und passend.
Spannung gibt es hier auch jede Menge und eine Überraschung folgt der nächsten. Ich kann mich nicht erinnern, wann mich ein Autor zuletzt noch so oft mit Wendungen verblüffen konnte, wie es Siri Pettersen hier gelungen ist. Dabei fiebert man mit den sympathischen Protagonisten Rime und Hirka vom ersten Augenblick an mit und ja, ich habe auch ordentlich mit ihnen mitgelitten und die Sehnsucht nacheinander mitempfunden.
Aus wechselnden Perspektiven zwischen Rime und Hirka erlebt man die Geschichte mit. Die Zeichnung ihrer Charaktere wirkte ebenfalls komplett überzeugend auf mich.
Gerade Hirkas Wandlung vom ersten Teil bis zum Ende des zweiten Bandes ist richtig gut gelungen. Hirka erfährt nun von ihrer wahren Herkunft und auch von ihrer wahren Aufgabe. Damit wird dieses junge Mädchen vor Entscheidungen gestellt, die sie absolut resolut ausführt und sie zu einer regelrechten Anführerin werden lässt.
Rime war schon im ersten Band ein wahrer Held, was allein auch schon auf seine Herkunft zurückzuführen ist. Aber auch Rime hat sich verändert und er geht Risiken ein, die mir regelrecht weh taten. Oh Rime, ich hoffe so sehr, dass das alles gut ausgehen wird.
Neben den beiden bekannten Protagonisten traf ich hier auch den ein oder anderen bekannten Nebencharakter aus Odinskind, aber auch eine ganze Menge neuer, interessanter Figuren, über die ich allerdings nicht viel verraten werde.
Mein Fazit

Mit Fäulnis konnte mich Siri Pettersen einmal mehr von ihrer aussergewöhnlichen Erzählkunst überzeugen und begeistern. Ich habe dieses Buch innerhalb eines Tages komplett verschlungen und sitze immer noch fassungslos da, wenn ich an all die Wendungen, Neuigkeiten, Wahrheiten und Irrglauben zurückdenke. Hirka und Rime sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich bin begeistert von der Entwicklung, die diese genommen haben. Siri Pettersen hat für mich eins der großartigstens Fantasywerke geschrieben, die ich bisher lesen durfte. Ich bin mir sicher, noch nichts vergleichbares gelesen zu haben. Schon jetzt mein Highlight 2019 und jetzt heißt es warten auf Band 3.

Veröffentlicht am 02.02.2019

Wo ist Marina?

Die zweite Schwester
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Zehn Jahre sind vergangen, seitdem Ellas Schwester Marina spurlos verschwand. Dabei war die junge Frau gerade erst Mutter eines Sohnes geworden und niemand konnte sich erklären, was damals mit ihr geschah. ...

Zehn Jahre sind vergangen, seitdem Ellas Schwester Marina spurlos verschwand. Dabei war die junge Frau gerade erst Mutter eines Sohnes geworden und niemand konnte sich erklären, was damals mit ihr geschah. Während Marinas Eltern sich ganz der Erziehung des kleinen Lukes hingaben, konnte Ella niemals ganz abschließen. Bis heute ist ihre Schwester für sie allzeit präsent und in Gedanken spricht sie mit ihr. Zwar wurde ein Mann verhaftet, der Frauen getötet hat und der auch angeblich Marina tötete, doch Beweise dafür gab es nicht. Als sie von der Polizei den Karton mit Marinas persönlichen Sachen zurückerhalten, findet Ella etwas, das einen Hinweis auf Marinas Verbleib geben könnte. Ella begibt sich selbst auf Spurensuche.
Meine Meinung
Das düstere Cover und auch der Klappentext machen neugierig auf den Inhalt des Thrillers. Doch so ganz leicht wurde mir hier der Einstieg nicht gemacht. Ich brauchte doch eine Weile, bis ich mich an Claire Kendals Schreibstil gewöhnt hatte, denn sie schreibt mit einem sehr ausufernden und detaillierten Stil. So gab es vor allem zu Beginn Momente, die mir sehr langatmig vorkamen, doch hier lohnt es sich absolut durchzuhalten, denn die Geschichte wird spannender und nach einer Weile auch so packend, dass ich die letzten 300 Seiten in einem Rutsch gelesen habe.
Wie erwähnt, passiert zu Beginn nicht so viel, doch hier werden schon die ersten Spuren gelegt, man wird neugierig gemacht, auf das, was einst geschah. Während man den Handlungen, aber auch sehr vielen Gedanken der Protagonistin Ella folgt, wird man immer mehr dazu aufgefordert, eigene Theorien aufzustellen. Eine düstere und hin und wieder sogar bedrohlich unheimliche Atmosphäre begleitet den Leser durch den Thriller.
Der Fall an für sich ist nicht unbedingt etwas Neues, doch die Autorin hat eine ganz eigene Art zu erzählen. Man spürt geradezu, dass Marina immer und überall für Ella präsent ist. Die junge Frau spricht immer wieder mit ihr, auch nach zehn Jahren ist Ellas Trauma greifbar und nachvollziehbar für den Leser.
Vor allem das Claire Kendal Ella in der Ich-Form erzählen lässt, bringt den Leser nahe ans Geschehen. Dadurch, dass Ella sich in der Du-Form immer wieder an ihre Schwester wendet, wirkt es glaubhaft und authentisch.
Die Zeichnung der unterschiedlichen Charaktere ist hier ebenfalls gelungen. Die traumatisierte kleine Schwester Ella, die Protagonistin, wird hier bis ins kleinste Detail beschrieben und man sieht sie förmlich vor sich. Aber auch Ellas Eltern, der kleine Neffe und sonstige Nebencharaktere bekommen eine klare und facettenreiche Darstellung. So richtig vertraut man hier nur wenigen.
Mein Fazit
Ich habe hier durchaus Zeit benötigt, um mich an dem sehr ausschweifenden Schreibstil zu gewöhnen und doch gelang es Clarie Kendal nach einer Weile, mich an diese Geschichte zu binden. Düstere Atmosphäre und diverse Wendungen, teilweise undurchschaubare Charaktere und eine traumatisierte Protagonistin halten die Spannung. Leser von hartgesottenen und blutigen Thrillern werden hier eher nicht zum Zuge kommen, doch wer eine intensive, durchdachte Geschichte mag, in der man Theorien über Vergangenes aufstellen kann, sollte einmal hineinlesen.

Veröffentlicht am 01.02.2019

Verharmlosende Geschichte?

Stella
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Wir schreiben das Jahr 1942 als der junge Friedrich vom Genfer See nach Berlin reist. Er hat sich an der Kunsthochschule eingeschrieben, doch eigentlich ist es mehr die Neugier, die ihn nach Berlin treibt. ...

Wir schreiben das Jahr 1942 als der junge Friedrich vom Genfer See nach Berlin reist. Er hat sich an der Kunsthochschule eingeschrieben, doch eigentlich ist es mehr die Neugier, die ihn nach Berlin treibt. Doch an der Kunsthochschule trifft er auf die junge und völlig unkonventionelle Kristin, die ihn von Beginn an fasziniert. Sie nimmt ihn mit auf eine Reise durch die Nachtclubs Berlins, erzählt Friedrich aber nur wenig über sich. Bis sie plötzlich verschwindet und nach einiger Zeit wieder in seinem Hotelzimmer auftaucht. Sie gesteht ihm, dass ihr Name Stella Goldschlag ist und ihre Eltern sich noch im Sammellager in der Hamburger Straße befinden. Nur durch einen Pakt sei sie diesem entkommen, doch worum es dabei geht, will sie nicht verraten.
Meine Meinung
Das schwarze Cover mit dem Gesicht einer jungen Frau tauchte plötzlich überall auf und als ich all die Diskussionen rund um das Buch las, wollte auch ich mir ein Bild über die Geschichte machen.
Ich muss zugeben, dass ich mir selbst jetzt, beim Schreiben der Rezension, nicht richtig sicher bin, was ich nun letzten Endes von dieser Geschichte halten soll und selten fiel es mir schwerer, ein Urteil über etwas zu fällen, da es hier nicht nur um den persönlichen Geschmack geht, sondern auch darum, dass Takis Würger hier Bezug auf reale Geschehnisse nimmt.
Die Geschichte selbst ist in einer leichten, beinahe stakkatohaft wirkenden Sprache erzählt, was auf mich zum einen eindringlich wirkte, zum anderen Raum für Interpretationen lässt. Rein von diesem Stil her, hat mir die Geschichte gefallen.
Jedoch ist es der Inhalt, der mich sehr nachdenklich stimmt und mich zwiegespalten zurücklässt. Das Geschehen rund um Friedrich bleibt eher im Hintergrund, was die gesamte Geschichte harmloser darstellt als sie ist. Denn in seinem Buch geht es auch unter anderem um Stella Goldschlag, deren Geschichte man im Internet schnell recherchieren kann. Genau dieser Bezug auf die reale Stella macht mir diese Geschichte sehr madig, denn Würger rückt diese Person hier in ein viel zu harmloses Licht. Zwar wird betont, dass es sich bei der Stella im Buch um eine fiktive Person handelt, doch warum musste man dann den Namen einer real existierenden Person nehmen? Hätte es für dieses Buch nicht auch gereicht, wenn auch die Person, in die sich Friedrich verliebt, eine fiktive Person gewesen wäre? Hätte Würger hier nur den Zwiespalt einer so genannten Greiferin einbauen wollen, hätte es ebenfalls ausgereicht, eine fiktive Person zu wählen, so wie auch Friedrich rein fiktiv ist. So wird aber die reale Handlung der Stella Goldschlag nicht mit dem dafür nötigen Tiefgang dargestellt, sondern etwas in ihre Persönlichkeit hinein interpretiert, was man einfach nicht wissen kann.
Ich müsste lügen, dass Würger mich nicht mit dem ein oder anderen Mittel berührt hätte. So nimmt er zu Beginn der Kapitel reale Ereignisse auf, die zum jeweiligen Handlungs-zeitraum im Buch passten. Auch die Prozessakten am Ende der Kapitel schockieren und beühren. Doch auch wenn das das rein geschichtliche aufgreift, bleibt es für mich nur ein Stilmittel, um den Leser zu packen, was mit der Handlung zwischen Friedrich und Stella eher blass bleibt.
Auch die wenigen Charaktere der Geschichte hätten für mich mehr Tiefe erreichen müssen. Friedrich ist ein sehr naiver, junger Mann, der in Stella etwas hineininterpretiert und glaubt, sie zu lieben. Die fiktive Stella bleibt auch hinter meinen Erwartungen, aber das habe ich ja bereits erklärt. Bleiben noch Friedrichs Eltern durch die man ein wenig mehr Friedrichs Charakterentwicklung erklärt bekommt und den jungen Obersturmbann-führer Tristan von Appen. Dieser hätte eine durchaus interessante Persönlichkeit sein können, wird aber zum Ende hin zu schnell abgehandelt.
Mein Fazit
Es gibt viele Bücher aus und über den zweiten Weltkrieg und über all seine Schrecken. Auch Stella hätte eine sehr interessante Geschichte ergeben, wäre hier nicht zu viel, zu frei interpretiert worden. Wäre Würger bei rein fiktiven Personen geblieben, hätte mich die Geschichte mehr mitgenommen. Trotzdem lässt mich Würger nach wie vor über seinen Text grübeln und damit hat er zumindest etwas erreicht, nicht wahr?

Veröffentlicht am 31.01.2019

Bezauberndes Kinderbuch

Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe
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In einem bunten Wagen reist Knirps mit seinen Eltern, den Puppenspielern durch die Welt. Doch eigentlich ist ihm dieses Leben zu langweilig und so beschließt er, Reißaus zu nehmen. Denn auf der Reise hat ...

In einem bunten Wagen reist Knirps mit seinen Eltern, den Puppenspielern durch die Welt. Doch eigentlich ist ihm dieses Leben zu langweilig und so beschließt er, Reißaus zu nehmen. Denn auf der Reise hat er entdeckt, dass sie an der Burg Rodrigo Raubeins vorbeigekommen sind. Rodrigo Raubein ist ein gefährlicher Raubritter, der schon so manch einen überfallen hat. Damit er überhaupt Knirps als Knappen einstellen kann, soll Knirps eine Mutprobe bestehen. Knirps macht sich auf den Weg und findet dabei ein ganz besonderes Abenteuer.
Meine Meinung

Schon das Cover fand ich auf den ersten Blick bezaubernd und auch wenn mein Sohn noch nicht ganz fünf Jahre alt ist, klang diese Geschichte perfekt für ihn als Vorlesegeschichte, denn er liebt Ritter und ist selbst ein tapferer, kleiner Knirps.
Diese Geschichte wurde einst von Michael Ende begonnen und die ersten drei Kapitel stammen noch aus seiner Feder. Diesem Beginn hat sich dann Wieland Freund gewidmet und dieser hat aus dem Beginn eine spannende Geschichte für kleine Abenteuerer geschrieben. Die sechzehn Kapitel eignen sich vor allem wunderbar zum Vorlesen und mein Sohn lauschte ganz gespannt der Geschichte, während Mama und Papa lesen mussten, bis die Stimme fern blieb. Für Erstleser ist es vielleicht noch zu umfangreich, doch für die etwas älteren Leser der Zielgruppe dürfte es schon leichter werden.
Neben den spannenden Abenteuern gibt es in diesem Buch ganz viele, wirklich tolle Illustrationen von Regina Kehn, auf denen man zwischendrin gemeinsam ganz viel entdecken kann. Immer passend zu den gelesenen Abschnitten gibt es Bilder, die die Fantasie noch einmal zusätzlich anregen.
In einer kindgerechten Sprache wird von Knirps und all seinen Abenteuern erzählt. Aber auch davon, wie sich Knirps Eltern auf die Suche nach ihrem kleinen Ausreißer begeben. Man begleitet also nicht nur Knirps, sondern auch noch einige andere Personen, die der Geschichte das gewisse Etwas geben. Dabei spielt z. B. auch der äußerst kluge Papagei der Familie Dick (Knirps Familie), Sokrates, eine sehr wichtige Rolle. Es wird spannend, aber auch sehr lustig, denn selbst ich musste beim Vorlesen über so einiges schmunzeln.
Was hier aber der Geschichte noch einmal ganz viel Charme gibt, sind die unterschiedlichen Charaktere, die wirklich wunderbar gezeichnet wurden. Da ist natürlich allen voran Knirps, der so unglaublich mutig ist und vor nichts zurückschreckt, selbst die schrecklichen Skelette vor Rodrigos Burg lassen ihn nicht innehalten. Rodrigo hingegen ist so ganz anders, als ich ihn erwartet hätte, aber lasst euch überraschen. Aber nicht nur diese beiden wissen zu bezaubern, da gibt es noch eine kleine Prinzessin, einen vorlauten, aber sehr cleveren Papagei, einen schwermütigen König und einen gemeinen Zauberer. Also es gibt hier wirklich ganz viel zu entdecken.
Mein Fazit

Ich freue mich wirklich sehr, dass Wieland Freund diese bezaubernde Geschichte mit ganz viel Witz und Spannung weitererzählt hat. Diese Geschichte haben mein Mann und ich abwechselnd unserem Sohn vorgelesen und dieser konnte gar nicht genug bekommen. Nun habe ich hier einen kleinen Knirps, der seinem Vorbild aus dem Buch nacheifert. Selbst für uns Erwachsene gab es hier einiges zum Schmunzeln und die wundervollen Illustrationen geben dem Buch den letzten Schliff. Zum Vorlesen, zum Entdecken, zum Schmunzeln und mitfiebern, ein ganz bezauberndes Kinderbuch, das ich sehr gerne empfehle!