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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.09.2025

Spannender Start in die Trilogie

Der Trailer
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Camp Donkerbloem in den belgischen Ardennen, ein idyllisches Ferienparadies, bietet alles, was man zur Erholung braucht. Doch das Camp hat eine dunkle Vergangenheit, denn vor fünfzehn Jahren verschwand ...

Camp Donkerbloem in den belgischen Ardennen, ein idyllisches Ferienparadies, bietet alles, was man zur Erholung braucht. Doch das Camp hat eine dunkle Vergangenheit, denn vor fünfzehn Jahren verschwand hier eine junge Studentin spurlos. Als Kommissarin Frieda Stahnke, die aus dem gleichen Ort wie die damals verschwundene Lisa stammt, in einem Podcast zu dem Fall interviewt wird, beginnt sie selbst neugierig zu werden und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei stößt sie auf den Barbesitzer Wout, der damals nicht nur selbst Gast im Camp war, sondern auch ein verurteilter Stalker.
Ich kenne seit seiner ersten Veröffentlichung den Autor Linus Geschke und er war sogar einer der ersten Autoren, die ich interviewen durfte. Seitdem habe ich alle seine Bücher gelesen.
Ich mag den Schreibstil, er liest sich leicht, fesselnd und atmosphärisch, so dass man eigentlich immer mittendrin steckt. Was mir immer besonders gut gefällt, sind seine Ideen hinter den Thrillern, denn er bietet oftmals Themen, die nicht ständig in Thrillern vorkommen.
Mit der Trailer erschien der erste Band der Reihe rund um das belgische Camp Donkerbloem. Da ich selbst nicht allzu weit davon entfernt lebe, konnte ich dieses Camp mit der gesamten Umgebung direkt vor mir sehen, was das Ganze noch spannender machte. Ein Camp am Rande eines düsteren Waldes und eine junge Studentin verschwindet. Reicht absolut für Gänsehaut.
Der Fall ist spannend, denn immerhin ist es schon sehr lange her, dass Lisa verschwand und doch ist es etwas, mit dem sich nicht leicht abschließen lässt, weil es ein Cold Case ist. Was dabei herauskommt, lässt einen doch kurz innehalten und ich bin gespannt, inwieweit dieses Grundthema hier weiter ausgearbeitet wird. Auf jeden Fall ist das harter Tobak und leider auch vorstellbar, dass es irgendwo so ein Camp gibt.
Aus wechselnden Perspektiven zwischen Lisa in der Vergangenheit, Frieda und Wout und einem Unbekannten in der Gegenwart erleben wir das Geschehen.
Lisas Perspektive ist düster und man ahnt, dass das nicht gut ausgehen kann. Frieda ist zielstrebig und hartnäckig und Wout, scheinbar kaputt, triefend vor Sarkasmus und doch mit einem guten Herzen, auch wenn er es gut verbergen kann. Er war einfach sehr unsympathisch und doch mochte ich ihn, weil er einfach mal anders ist. Auch Wout und seine beiden Freunde zieht es nach Camp Donkerbloem, auch wenn er ein wenig andere Motive hat als Frieda.
Mein Fazit: Düster, Spannend und mit ganz viel Atmosphäre lässt uns Linus Geschke hier in ein finsteres Camp reisen, in dem vieles nicht mit rechten Dingen zuging. Da es sich hier um den Einstieg in eine Trilogie handelt, gibt es natürlich noch genügend offene Punkte, die es zu lösen gilt. Ich bin absolut gespannt auf den nächsten Teil und empfehle das Buch gerne weiter.

Veröffentlicht am 30.08.2025

Düstere Atmosphäre

Anima Daemonis
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Ausgerechnet Mephisto, dem Dämon aus der Hölle und ein Gefangener der Dämonenkönigin verdankt Änlin ihr Leben. Ironischerweise muss sie sterben, um ihn wiederzufinden und das ausgerechnet in der Hölle. ...

Ausgerechnet Mephisto, dem Dämon aus der Hölle und ein Gefangener der Dämonenkönigin verdankt Änlin ihr Leben. Ironischerweise muss sie sterben, um ihn wiederzufinden und das ausgerechnet in der Hölle. Doch um diesen zu finden, muss sie mit der Dämonen Nephtys durch die Hölle reisen und wird dort mit Grausamkeiten konfrontiert. Doch Nephtys spielt ihre Spiele mit Änlin und eines ist klar, in der Hölle kann man nichts verheimlichen.
Optisch ist Anima Daemonis ein absoluter Hingucker und erweckte gleich meine Aufmerksamkeit.
Mandy Rauch wirft ihre Leser gleich zu Beginn mitten in die Handlung. Dabei ist ihr Schreibstil wirklich sehr bildhaft und malerisch, was bei der eher düsteren Atmosphäre schon besonders wirkt.
Das Worldbuilding – die Hölle – beruht zwar im Grunde auf bekannte Züge, doch die Idee dahinter ist frisch und neu. Denn die Dämonen in der Hölle sind gar nicht alle so schrecklich, vielmehr sind es die menschlichen Seelen, die das Leben in der Hölle zur Hölle werden lassen. Diese kleine Kritik an die Menschlichkeit kann ich tatsächlich so unterschreiben.
Die Atmosphäre ist passend, einfach so, wie man sich die Hölle auch vorstellt. Doch die Vorstellungen und Ideen, die Mandy Rauch hier einbringt, machen das Buch halt zu etwas Neuem. Düster und mit Wesen, bei denen man nie so genau weiß, ob man ihnen trauen kann. Aber auch die Menschen sind hier nicht ohne.
Die Handlung ist interessant, abwechslungsreich und ebenfalls neu. Leider gibt es hin und wieder kleinere Längen, doch die kann man bei einem Debüt durchaus verzeihen.
Aus Änlins Sicht erleben wir die Handlung, aber auch Mephisto kommt hin und wieder zu Wort. Auch erhält der Leser den ein oder anderen Rückblick in Änlins Vergangenheit, so dass wir diese intensiver kennenlernen.
Änlin und Mephisto sind interessante Charaktere, die für mich gerne noch etwas mehr Tiefgang hätten bekommen können. Doch insgesamt konnte ich ihre Handlungen gut nachvollziehen.
Mein Fazit: Ein Debüt, das mit seiner ungewöhnlichen Idee und seiner Atmosphäre punkten kann. Allein der Gedanke rund um die Seelen der bösen Menschen fand ich wirklich gelungen und glaubhaft. Der Schreibstil ist wirklich schön und anders, ich brauchte ein bisschen, konnte aber schnell davon abgeholt werden. Mein Highlight des Buches war ein ganz bestimmter Plottwist. Welcher? Das müßt ihr natürlich selber lesen. Wer es gerne düster und atmosphärisch mag, sollte einmal hier reinschnuppern und ich bin gespannt, welche Ideen Mandy Rauch noch so in petto hat.

Veröffentlicht am 26.08.2025

Überraschendes Highlight

Silvercloak - Unter Feinden
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An der Magier Akademie der Silvercloaks steht Saffron kurz vor ihrem Abschluss. Viele Jahre der Ausbildung und der Patrouillen liegen hinter ihr und nur die besten Magier dürfen sich Silvercloak nennen ...

An der Magier Akademie der Silvercloaks steht Saffron kurz vor ihrem Abschluss. Viele Jahre der Ausbildung und der Patrouillen liegen hinter ihr und nur die besten Magier dürfen sich Silvercloak nennen und den berühmten silbernen Mantel tragen und die Bloodmoons, die mit unlauteren Mitteln arbeiten, bekämpfen. Doch auch Saffron war nicht ehrlich und hat sich ihren Platz an der Akademie erschlichen und als man ihr auf die Schliche kommt, wird sie als Spitzel bei den Bloodmoons eingeschleust und dabei gerät nicht nur ihr Leben in Gefahr.
Dieses Buch ist wieder einmal ein Traum in der Gestaltung und auch die beiliegende Karte ein absolutes Highlight.
Der Schreibstil ist bildlich und gut verständlich, was bei dem eher komplexen Worldbuilding durchaus auch wichtig ist. Ich habe hier ein wenig Zeit gebraucht, um die Zusammenhänge zu verstehen und wie sich die Welt zusammensetzt. Doch einmal im Buch angekommen, verfliegen die Seiten nur so.
Das Magiesystem ist einfach mal was anderes und ich würde auch behaupten, dass Silvercloak auch eher kein Jugendbuch ist, denn die Magie beruht auf Lust und Schmerz und wird dadurch so manches Mal brutal. Die Atmosphäre ist düster und schwer und passt hier perfekt zum Rest des Buches.
Die Handlung ist spannend und abwechslungsreich und auch stellenweise brutal. Protagonistin Saffron begibt sich hier mehr als einmal in Gefahr und man kann ordentlich mit ihr mitfiebern.
Aus Saffrons Sicht erleben wir durch einen neutralen Erzähler, was hier geschieht. Diese mochte ich gleich von Beginn an, auch wenn sie zunächst distanziert wirkt, erfährt man immer mehr von ihr. Sie ist nicht nur tough, mutig und zielstrebig, sondern hat ihr Herz auch am rechten Fleck. Durch ihre Zeit bei den Bloodmoons und mit dem Sohn des Anführers, Levan, beginnt sie sich zu ändern und entwickelt sich immer mehr zu einer spannenden Persönlichkeit.
Levan wirkt im ersten Moment einfach grausam und brutal und als wäre er nur daran bedacht, seinem Vater zu dienen. Doch auch hinter seiner Fassade steckt viel mehr, was man im Laufe des Buches erst erfährt.
Doch nicht nur die Hauptcharaktere, sondern auch die Nebencharaktere bekommen Authentizität und Glaubwürdigkeit.
Mein Fazit: Mit Silvercloak erschien ein spannendes High Fantasy Werk mit tollem Magiesystem, das durchaus düster und brutal ist. Inhaltlich würde ich behaupten, richtet sich das Buch eher an den erwachsenen Leser. Für mich war dieses Buch eine absolut positive Überraschung, die ich sehr gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 26.08.2025

Witzig und sarkastisch

Staying Alive
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Als frischgebackene Assistenzärztin beginnt Nicki ihre neue Stelle in der Notaufnahme. Hier trifft sie nicht nur auf übervolle Wartezimmer und kuriose Patienten und deren Fälle, sondern auch auf Micha, ...

Als frischgebackene Assistenzärztin beginnt Nicki ihre neue Stelle in der Notaufnahme. Hier trifft sie nicht nur auf übervolle Wartezimmer und kuriose Patienten und deren Fälle, sondern auch auf Micha, ihrem neuen Vorgesetzten. Während sie immer wieder im Chaos der Notaufnahme zu versinken droht, verliebt sie sich auch noch ausgerechnet in Micha. Schlimmer geht also immer.
Ich fand ja das Cover irgendwie besonders, es machte mich auf jeden Fall neugierig genug, um den Klappentext zu lesen und das klang wirklich witzig.
Mit ganz viel Humor erzählt Autorin Eva Mirasol vom Alltag einer Assistenzärztin in der Notaufnahme. Sarkasmus kommt hier auf keinen Fall zu kurz. Ich habe auf jeden Fall so manches Mal schmunzeln müssen und irgendwie glaube ich, geht es teilweise wirklich so zu in der Notaufnahme.
Die Handlung ist spritzig und flott und dank des leichten Schreibstils fliegen die Seiten nur so vorbei. Wir nehmen live teil an den Ereignissen in der Notaufnahme, Nicki wird gleich auf sich allein gestellt und in den Nachtdienst geworfen. Übermüdet, mit teils wirklich launischen Patienten und einer Oberschwester mit Haaren auf den Zähnen kämpft sich Nicki durch ihren neuen Alltag.
Doch trotz allem Humor entwickelt man auch ganz viel Mitgefühl mit den Schwestern und Ärzten, deren Alltag wir miterleben.
Nicki mochte ich sehr und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Gerade auch was ihre Selbstironie betrifft, konnte ich mich gut mit ihr identifizieren. Als Ich-Erzählerin führt sie den Leser durch die Geschichte und lässt das Erlebte lebendig werden.
Die Liebesgeschichte ist dann leider ein wenig klischeehaft, junge Assistenzärztin verliebt sich in den Oberarzt. Das war so der Part der Geschichte, der für mich persönlich eher Längen hatte.
Mein Fazit: Insgesamt ist Staying Alive ein Buch voller Humor, Situationskomik und ganz viel Sarkasmus. Autorin Eva Mirasol erzählt locker und lustig von einem Alltag in einer Notaufnahme, der einen teils mit Kopfschütteln, teils fassungslos macht. Für locker-leichte Lesestunden perfekt geeignet.

Veröffentlicht am 26.08.2025

Spannend, mit schwieriger Lovestory

Rose in Chains
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Um den Frieden zwischen den Reichen Evermore und Bomard zu wahren, besuchten die Kinder der Häuser ein gemeinsames Internat. Doch als die Bomards die Evermores überfielen, änderte sich alles. Ein Krieg ...

Um den Frieden zwischen den Reichen Evermore und Bomard zu wahren, besuchten die Kinder der Häuser ein gemeinsames Internat. Doch als die Bomards die Evermores überfielen, änderte sich alles. Ein Krieg bricht aus und dabei wird der König Evermores getötet und Rory, Sohn des Königs und dessen Zwillingsschwerster Briony stehen nun an der Spitze. Doch bei einer entscheidenden Schlacht fällt Rory und die Frauen der Evermores werden gefangen genommen und bei einer Auktion verkauft. Ausgerechnet Toven Hearst, mit dem Briony schon in der Schule aneinandergeraten ist, erhält den Zuschlage und Briony ist gezwungen, ihn auf das Anwesen seiner Familie zu begleiten.
Ich liebe das wunderschön gestaltete Cover und das es hier um eine Dramione Fanfiction geht, war mir im ersten Moment gar nicht so bewusst. Hätte ich nicht darüber gelesen, hätte diese Geschichte auch absolut für sich selbst stehen können.
Der Einstieg fällt leicht, der Schreibstil ist leicht gehalten und flüssig zu lesen und so bildhaft, dass man ein gelungenes Kopfkino beim Lesen erhält.
Das Worldbuilding bleibt einfach, aber gut vorstellbar. Warum die beiden Parteien miteinander verfeindet sind, kristallisiert sich erst nach und nach heraus, ist aber durchaus glaubwürdig umgesetzt.
Die Handlung ist spannend und überraschend, vor allem was die Brutalität angeht, war ich immer wieder aufs Neue erstaunt. Es geht hier um den Wunsch nach Freiheit, gleichzeitig gibt es eine Kritik ans Patriarchat, denn im Reiche Rosewood regieren die Männer und Frauen haben, egal ob sie talentierter sind, nichts zusagen. Das hat mir sehr gut gefallen, doch dieser Umschwung der Unterdrückung im Sinne der Sklaverei durch die Bomards, die genau das Patriarchat eigentlich verurteilen, geben der Geschichte einen bitteren Beigeschmack.
Erzählt wird das ganze auf mehreren Zeitebenen, wir erleben die Gegenwart und blicken hin und wieder zurück an die Schule, bevor es zum Aufstand durch die Bomards kam.
Briony, deren Sicht wir hier miterleben, ist eigentlich eine tolle Protagonistin, die clever ist und deren magische Fähigkeiten übermäßig stark sind. Trotzdem fand ich sie in manchen Momenten sehr naiv, dabei ist sie in anderen wiederum kämpferisch und stark. Doch sobald es um Toven Hearst geht, ist sie anders. Toven hingegen mochte ich über weite Teile des Buches hin überhaupt nicht. Er ist verschlossen, hackt unter anderem auf Briony rum und auch wenn er ein sehr guter Beobachter ist und bei so manchen Ereignissen ein sehr gutes Gefühl hat, fand ich ihn alles andere als sympathisch. Erst im Laufe der Geschichte wird er minimal nahbarer, spielt aber weiterhin die Rolle des Unnahbaren.
Brionys Leidenschaft oder eher noch woher diese kam, ist für mich ein Rätsel. So wie er Briony schon an der Schule behandelt hat, wäre dieser Typ für mich ein No go gewesen. Damit kommen wie auch zur Kritik an der Geschichte, auch wenn ich die Anziehungskraft zwischen den Charakteren nach und nach deutlicher spüren konnte, ist die Beziehung toxisch und für mich ist keine Liebe spürbar. Ich bin definitiv gespannt, wie sich das im nächsten Band ändern wird.
Mein Fazit: Das Buch hätte für mich ein absolutes Highlight werden können, denn von der Spannung und der Grundidee fand ich es große Klasse. Mein Manko war die Lovestory, die ich persönlich null fühlen konnte und die ich nicht nachvollziehen konnte. Nichtdestotrotz möchte ich wissen wie es weitergehen wird und bin gespannt auf die Fortsetzung.