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Veröffentlicht am 31.01.2024

Spannender Cold Case

Der Sturm: Vergraben
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Bei einem Küstenabrutsch auf dem Darß werden die Gebeine einer jungen Frau freigelegt. Doch schon während der Bergung fällt auf, dass es sich um gleich zwei Skelette handelt. Ein Mann, eine Frau. Als ein ...

Bei einem Küstenabrutsch auf dem Darß werden die Gebeine einer jungen Frau freigelegt. Doch schon während der Bergung fällt auf, dass es sich um gleich zwei Skelette handelt. Ein Mann, eine Frau. Als ein Kollege des Kommissars Tom Engelhardt sich an einen Fall aus dem Ende der 80er Jahre erinnert, ahnt Engelhardt, dass es Parallelen gibt. Damals tötete ein Mann zwei junge Paare am Strand und dem Anschein nach, war er auch hier der Täter. Beim Heraussuchen der damaligen Akten, die noch aus der DDR stammen, fällt auf, dass Seiten fehlen. Der damalige Ermittler ist ausgerechnet Mascha Kriegers Vater und die Kryptologin, die ebenfalls zu dem Fall hinzugezogen wurde, befürchtet, dass er mehr weiß, als er zugibt.

Mit Der Sturm – Vergraben erscheint der bereits vierte Teil einer Krimireihe und der erste Band einer neuen Trilogie rund um die Ermittler Tom Engelhardt und Mascha Krieger. Die drei Bände zuvor waren ebenfalls eine Trilogie mit dem Namen der Strand. Da man hier nun auf viele bekannte Gesichter trifft, habe ich mich sehr über einen neuen Band gefreut.

Wie schon in der ersten Trilogie schafft es Autorin Karen Sander direkt von der ersten Seite an den Leser in ihre Geschichte zu ziehen. Der Schreibstil weiß zu fesseln und bietet genügend bildliche Beschreibungen um ein Kopfkino entstehen zu lassen. Dadurch, dass wir hier unterschiedliche Perspektiven, unter anderem auch die des Täters, kennenlernen, bekommt man einen guten Überblick über die Personen.

Bereits der Prolog, der einen Rückblick auf die Ereignisse im Darß, hier speziell den Angriff auf ein Pärchen, beschreibt, ist so spannend, dass man einfach wissen möchte, wie es weitergeht. Das Weitergehen ist dann allerdings erst in unserer Gegenwart und die Ermittler werden mit einem Cold Case konfrontiert. Dabei sind die Zeiten, in denen der Darß-Ripper sein Unwesen trieb allein schon schwer nachzuvollziehen. Alles befand sich im Umbruch, die Wiedervereinigung stand kurz bevor und es herrschte ein regelrechtes Chaos. Insgesamt fand ich diesen ersten Band unheimlich spannend und ich habe das Buch in einem Rutsch verschlungen. Die kurzen Kapitel, die so gut wie alle mit kleinen Cliffhangern enden, sorgen dann auch nochmals für Tempo und den Wunsch, noch ein Kapitel mehr lesen zu wollen.

Wer die erste Trilogie kennt, ist natürlich mit dem Ermittler Tom Engelhardt, dessen Team und auch mit der Kryptologin Mascha Krieger vertraut. Innerhalb dieses Teams gilt es, Konflikte zu bewältigen, aber auch teilweise mit persönlichen Anliegen klar zu kommen. Insgesamt ist die Zeichnung der Charaktere gut gelungen und die Konflikte und die gesamte Dynamik zwischen den Charakteren machen diese lebendig und authentisch.

Mein Fazit: ein spannender neuer Fall für Tom Engelhardt und Mascha Krieger, der zu unterhalten weiß und den man nur ungern zur Seite legt. Authentische Charaktere, ein spannender Cold Case und viele Eindrücke rund um die schöne Ostsee brachten mir gelungene Lesestunden. Da es sich um eine Trilogie handelt, bleibt natürlich dann auch das Ende offen und ich freu mich auf die Fortsetzung. Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 30.01.2024

Tolle Geschichte, kommt aber nicht ganz an den Vorgänger für mich

Starling Nights 2
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Nachdem es Mabel und Cliff gelungen ist, das Artefakt des Bunds der Stare zu zerstören, weiß noch niemand, wie es weitergehen soll. Doch dann eröffnet Ashtons Vater Ashton eine Möglichkeit, den Bund fortzusetzen. ...

Nachdem es Mabel und Cliff gelungen ist, das Artefakt des Bunds der Stare zu zerstören, weiß noch niemand, wie es weitergehen soll. Doch dann eröffnet Ashtons Vater Ashton eine Möglichkeit, den Bund fortzusetzen. Dummerweise benötigt er dafür ausgerechnet Zoes Hilfe. Doch diese ist alles andere als gut auf Ashton zu sprechen, seitdem sie die Wahrheit über ich weiß. Nun muss Ashton all sein Charme aufbringen, damit sich Zoe in ihn verliebt. Nur dumm, dass auch Zoe ihn nicht kalt lässt und seit langem verloren geglaubte Gefühle in ihm weckt.

Mit dem ersten Band von Starling Nights hat sich Merit Niemeitz im letzten Jahr ganz tief in mein Herz geschrieben und dieses Buch war ein absolutes Highlight, da es einfach mit der düsteren Atmosphäre und dem Geheimnis rund um den Bund der Stare absolut atmosphärisch wirkte. Auch im zweiten Teil weiß die Autorin mit ihrem Schreibstil zu überzeugen und versetzt den Leser gleich wieder an die Cambridge Academy.

Allerdings wird in diesem zweiten Band das Augenmerk weg von den Geheimnissen, die ja auch zuvor zum großen Teil gelöst worden sind, hin zu der Liebesgeschichte zwischen Ashton und Zoe gelenkt. Ich muss sagen, dass ich Ashton im ersten Band nicht allzu gut leiden konnte und war hier gespannt, wie es die Autorin schaffen wollte, einen zunächst doch sehr unsympathischen Charaktere zum Love Interest der Protagonistin werden zu lassen. Das ist Merit Niemeitz absolut gelungen, denn auch wenn Ashton ein komplizierter Charakter ist, wird hier so einiges klar, warum.

Die Geschichte wird wieder in der Ich-Perspektive abwechselnd von Ashton und Zoe erzählt. Gerade Ashton bekommt zu Beginn des Buches etwas mehr Handlungsspielraum, auch auf seine Vergangenheit bezogen und gerade da wird noch einmal verständlich, mit welchen Verlusten er zu leben gelernt hat. Auch die Anerkennung durch seinen Vater ist ihm nie gelungen und die Kälte, die Ashton erfahren hat, haben auch ihn kalt werden lassen. Aber da kommt dann auch Zoe mit ins Spiel, mit der Ashton zunächst eigentlich wieder ganz egoistische Pläne hat, die ihm aber schneller ans Herz wächst, als Ashton je angenommen hat. Zoe ist eine tolle Protagonistin, sie ist sensibel, aber auch loyal und hinter ihrer Fassade steckt ein sehr verletzlicher Mensch, der mehr als unsicher ist. Ashton und Zoe ergänzen sich hier absolut, aber ob es wirklich gut gehen wird, wenn Ashton sich entscheiden muss?!

Während des Buches trifft man natürlich auch auf alte Bekannte aus Band 1, von denen mir gerade auch Mabel und Cliff ans Herz gewachsen sind. Insgesamt bleiben aber die Nebencharaktere recht im Hintergrund und dienen oftmals zur Weiterentwicklung der Protagonisten.

Durch das Problem, was bei der Zerstörung des Artefaktes entstanden ist, wird die Geschichte dann auch etwas spannender und man hofft einfach, dass es für alle Beteiligten noch gut ausgehen wird. Ansonsten ist dieser Band nicht so düster wie Band eins und auch diese Atmosphäre fehlt ein wenig. Ich persönlich mochte genau das besonders gerne, habe aber auch die Liebesgeschichte gerne verfolgt.

Mein Fazit: Auch der zweite Band der Starling Nights Reihe konnte mich durchaus überzeugen und gut unterhalten. Da die Liebesgeschichte hier in den Vordergrund rückt und die düstere Atmosphäre und das Geheimnisvolle dadurch zurückgesetzt werden, fehlte mir hier aber einfach etwas, das dem Buch das Besondere verleiht. Trotzdem eine schöne Geschichte, die Spaß macht.

Veröffentlicht am 29.01.2024

Spannende Ermittlungen

Grenzfall – In den Tiefen der Schuld
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Kommissar Bernhard Krammers Kollegin Roza Szabo wird von heute auf morgen vermisst. Ohne Jacke stürmte sie regelrecht aus dem Präsidium und wurde von dem Moment an vermisst. Als Krammers Tochter Alex und ...

Kommissar Bernhard Krammers Kollegin Roza Szabo wird von heute auf morgen vermisst. Ohne Jacke stürmte sie regelrecht aus dem Präsidium und wurde von dem Moment an vermisst. Als Krammers Tochter Alex und ihr Kollege Huber ihm bei den Ermittlungen zur Hilfe eilt, finden sie in Rozas Wohnung einen Toten. Dieser liegt förmlich in Rozas Wohnzimmer aufgebahrt und trägt noch eine Tauchermaske. Doch dieser Fall wird immer skurriler, je mehr die Ermittler herausfinden und es scheint, als würden alle Wege in Rozas Vergangenheit führen.

Mit Grenzfall, In den Tiefen der Schuld, erschien bereits der vierte Krimi aus der Feder von Autorin Anna Schneider. Jeder einzelne Fall war bisher unheimlich spannend und da dieser neue Fall dann auch noch persönlich wird, wird es dieses Mal noch fesselnder. Wer die vorherigen Bände nicht kennt, dürfte aber trotz allem keine Verständnisprobleme haben, denn die wichtigsten Begebenheiten werden hier zur Sprache

Mit ihrem lockeren und leichten Schreibstil versetzt Anna Schneider ihre Leser schnell in die südlichen Regionen ein und man hat immer wieder ein Bild vor Augen, ob man nun die Ermittler bei der Suche nach Roza auf dem See begleitet oder in der Wohnung der Vermissten steht, der Schreibstil ist so bildlich ohne auszuufern, dass man sich mitten in der Handlung befindet.

Dadurch, dass dieser vierte Fall sehr persönlich wird, wird es auch gleich spannend. Roza ist ja eh schon ein recht geheimnisvoller Charakter, doch nun führen die Spuren die drei Ermittler in Rozas Vergangenheit. In der Gegenwart erleben wir die Ermittlungen aus wechselnden Perspektiven und begleiten mal Bernhard Krammer, mal Alexa Jahn. So entsteht Stück für Stück ein Bild, was passiert sein könnte. Doch es braucht eine ganze Weile, bis man als Leser wirklich durchblickt. Allerdings erhält man hier auch noch eine weitere Perspektive, dargestellt in Rückblicken und bei dieser ahnt man, um wen es sich handelt, bis es Gewissheit gibt, benötigt man aber einiges an Zeit. Das alles macht diesen Krimi auch zu einem reinen Pageturner, der richtig spannend war und zu unterhalten weiß.

Die Ermittler sind absolute Unikate, allen voran Bernhard Krammer, der alte Grantelbock, wie er hier genannt wird. Aber Alexa muss feststellen, dass sie doch um einiges mehr mit ihrem Vater gemein hat, als ihr lieb ist. Die Vater-Tochter-Beziehung zwischen den Beiden ist ja noch ziemlich frisch und es müssen sich beide immer wieder an den anderen antasten. Diese Beziehungen untereinander sind wahnsinnig gut dargestellt und machen die Charaktere nicht nur authentisch sondern auch sehr lebendig und menschlich. Definitiv ein weitere Punkt, warum diese Krimireihe so unheimlich gut punkten kann.

Mein Fazit: auch der vierte Grenzfall hat mir unheimlich viel Spaß gemacht und brachte mir spannende und fesselnde Lesestunden. Gerade auch die Rückblicke in die Vergangenheit brachten so einige schockierende Enthüllungen. Ein toller Krimi, der zu unterhalten weiß. Ganz klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 29.01.2024

Vermisst in den Wäldern North Carolinas

Der Pfad
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In Cutters Pass, einem kleinen Ort in North Carolina, verschwinden regelmäßig Menschen spurlos bei Wanderungen. Deshalb wird der Ort auch der gefährlichste Ort North Carolinas genannt und zieht Touristen ...

In Cutters Pass, einem kleinen Ort in North Carolina, verschwinden regelmäßig Menschen spurlos bei Wanderungen. Deshalb wird der Ort auch der gefährlichste Ort North Carolinas genannt und zieht Touristen magisch an. In einem Hotel gleich an den Wanderrouten arbeitet Abby Lovett, die seit zehn Jahren dort lebt und bis heute als „Hinzugezogene“ gilt. Als eines Tages ein junger Mann ein Zimmer mietet, kommt dieser ihr gleich bekannt vor. Er ist der Bruder des zuletzt in den Bergen verschwundenen Wanderers. Durch Trey, dem Bruder, erfährt Abby, dass der Vermisste ein Reporter war und den vorherigen Vermisstenfällen nachspürte. Doch auf was ist er gestoßen? Neugierig beginnt auch Abby nachzuforschen, dabei hat sie selber Geheimnisse, die sie gern im Verborgenen wüsste.
Dieser Klappentext und auch das düstere Cover lockten mich regelrecht und ich erhoffte mir einen recht düsteren, mystischen Thriller. Doch ganz so ist Der Pfad dann nicht, denn über weite Teile ist es eher ein stiller, unaufgeregter Thriller, bei dem man zwar die Geheimnisse der Vergangenheit ständig spürt, der aber zunächst eher aus Beschreibungen der Tätigkeiten der Protagonistin Abby und deren Empfinden im Bezug auf Cutters Pass besteht. Dabei liest sich der Schreibstil der Autorin Megan Miranda aber sehr leicht und flüssig, so dass es, trotz teilweiser etwas zu zähen Handlung, nicht langweilig wird.

Miranda bezieht sich zunächst auf die Atmosphäre des Ortes, die Bewohner und die Landschaft drumherum, so dass man als Leser einen sehr guten Eindruck von der Einsamkeit und der Abgeschiedenheit des Ortes Cutters Pass und deren Bewohner bekommt. Dadurch entsteht eine ganz besondere Atmosphäre und ich muss zugeben, dass ich hier so ziemlich jedem Charakter gegenüber misstrauisch wurde. Zusätzlich kommt immer wieder die Frage auf, was eine junge Frau wie Abby überhaupt in Cutters Pass zu suchen hat, denn hier gibt es außer Bergen und Wandern nichts.

Erst nachdem wirklich klar ist, dass in diesem Ort sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, beginnt die Geschichte spannender zu werden. Nach und nach tauchen kleine Puzzlestücke auf, die teilweise fünfundzwanzig Jahre in die Vergangenheit reichen. Das Gesamtbild hingegen weiß dann absolut zu überraschen und konnte mich überzeugen. Dachte ich bis ca. Mitte des Buches, dass es mir zu ruhig ist, wurde ich ab da doch richtig neugierig und wollte unbedingt wissen, was nun wirklich in Cutters Pass geschehen ist. Die Plottwists zum Schluss habe ich definitiv nicht kommen sehen.

Protagonistin Abby lernt man zwar gut kennen, aber über ihre gesamten Hintergründe erfährt man nur sehr wenig, auch wenn man die Handlung aus Abbys Sicht verfolgt. Natürlich gibt es da einen sehr guten Grund zu, zu dem ich aber erstmal nichts verraten möchte. Die weiteren Charaktere werden zwar vorgestellt, bleiben aber alle soweit mysteriös, dass man nicht genau weiß, wie man sie einzuordnen hat. Auch das sorgt in diesem Thriller dazu, mitzurätseln, was die Bewohner des kleinen Ortes zu verbergen wissen.
Letzten Endes hat mir der Thriller, trotz des sehr langatmigen Einstiegs sehr gut gefallen, gerade was die Beschreibungen der Umgebung und was dort passiert ist, angeht. Auch Abby als Protagonistin hat mir gut gefallen, auch wenn man sie vielleicht etwas geheimnisvoller hätte zeichnen können. Was mir gefehlt hat, waren die düstere und gruselige Atmosphäre, die dieses Thema zu bieten hat. Trotzdem fühlte ich mich gut unterhalten von diesem Thriller.

Veröffentlicht am 26.01.2024

Einfach hyggelig

Seesterntage
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Gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Linn führt Lara das Hygge Up, einen Laden für Second Hand Möbel. Das Geschäft liegt wunderbar idyllisch in einem Hinterhof, mit weiteren Läden. Während Lara alles ...

Gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Linn führt Lara das Hygge Up, einen Laden für Second Hand Möbel. Das Geschäft liegt wunderbar idyllisch in einem Hinterhof, mit weiteren Läden. Während Lara alles für ihr Geschäft gibt, ist Linn völlig unbedarft und lässt Lara plötzlich allein und das ausgerechnet in der Adventszeit. Wäre das allein schon nicht schlimm genug, überlässt Linn es auch Lara, sich um ihren süßen kleinen Hundewelpen Snorre zur kümmern und neben Laras Geschäft öffnet ein Tattooladen. Dieser wird von Hendrik geführt, Linns Exfreund, der Lara als nerviges Anhängsel bezeichnet hat. Doch irgendwie ist er trotz seines Motorrads und seiner Tattoos ganz nett und warum schlägt Laras Herz bei seinem Anblick schneller.

Dieses wunderschöne Cover und der Klappentext versprachen ein absolutes Wohlfühlbuch mit hyggeliger Stimmung und genau diese Geschichte hat Autorin Svenja Lassen hier auch gezaubert. Sie hat einen so schönen Schreibstil, dass ich nicht nur die tollen Charaktere vor mir sah, sondern auch den Innenhof mit den Lädchen, speziell das Hygge Up. Die Atmosphäre war einfach hyggelig, anders kann ich es gar nicht beschreiben, denn ich fühlte mich wieder in die kuschelige Zeit vor und nach Weihnachten versetzt.

Inhaltlich ist die Geschichte ein absolutes Wohlfühlbuch und ich habe die Seiten absolut genossen. Die Geschichte lebt mit und von ihren Charakteren und deren Beziehungen untereinander. Es geht um Zusammenhalt, Freundschaft und natürlich auch um Liebe. Autorin Svenja Lassen hat hier wirklich sehr viel Emotionen mit einfließen lassen und ich habe die Geschichte an zwei Abenden verschlungen.

Im Vordergrund steht Protagonistin Lara, die mir gleich von Anfang an unheimlich sympathisch war und bei der man gleich dachte: so eine Freundin ist Gold wert. Sie ist von den beiden Zwillingsschwestern die Vernünftige, während Linn in den Tag hineinlebt und Lara von heute auf morgen mit einem Welpen und einem Geschäft allein lässt und sich für ein paar Monate nach Gran Canaria verabschiedet. Ich glaube, ich hatte an dieser Stelle eine so große Wut im Bauch auf Linn und habe Lara für ihre Ruhe bewundert. Doch in dieser Geschichte geht es auch um die persönliche Entwicklung der Protagonistin, die lernen muss, Hilfe anzunehmen und auch mal Nein zu sagen. Das konnte ich perfekt verstehen, denn da bin ich wohl ganz genau wie Lara und frage nicht gerne um Hilfe und Nein sagen ist schwer. Die Entwicklung der Protagonistin fand ich klasse und sie wächst hier einfach an und mit ihren Aufgaben.

Die Nebencharaktere sind alle liebevoll gezeichnet und bekommen ganz viel Leben eingehaucht. In Hendrik kann man sich einfach nur verlieben. Er ist auf jeden Fall ein toller Mann, hilfsbereit, nett und ach, einfach ein Traum. Aber auch Laras Freunde und Familie sind alle miteinander toll und sie stehen fest an Laras Seite und in ihrem Leben. Lediglich Linn hat mich fassungslos und wütend gemacht, aber warum, verrate ich an dieser Stelle nicht.

Jetzt hätte ich beinahe noch einen Charakter vergessen zu erwähnen, dabei ist dieser mir ganz besonders ans Herz gewachsen: Zwergpudelwelpe Snorre. Gott, war der vielleicht süß, da bekommt man glatt Lust auf so ein kleines Wesen.

Mein Fazit: wer einen absoluten Wohlfühlroman mit ganz viel Emotionen, einen hyggeligen Atmosphäre und liebenswerten Charakteren sucht, ist mit Seesterntage genau richtig. Ich habe die Atmosphäre gespürt, die Charaktere geliebt und mich einfach wohlgefühlt. Abschalten, Buch aufschlagen und genießen!