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Veröffentlicht am 30.11.2024

Ganz starke Geschichte

HAEXED - Von magischen Hacktivisten und teuflischen Influencerinnen
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Die junge Celeste macht alles für ihre Selbstständigkeit, auch wenn sie durch ihre starke Sehschwäche eingeschränkt ist. Vor kurzem ist sie nach London zu ihrer besten Freundin Krisha gezogen, in deren ...

Die junge Celeste macht alles für ihre Selbstständigkeit, auch wenn sie durch ihre starke Sehschwäche eingeschränkt ist. Vor kurzem ist sie nach London zu ihrer besten Freundin Krisha gezogen, in deren Cyber Café V R Awesome nun arbeitet. Doch Krisha hat sich stark verändert, seitdem sie verrückt ist nach der neuen Influencerin Magnolia und deren Beautyprodukten. Doch in Celeste schlummern verborgene Talente, denn sie ist eigentlich eine magische Person, die in der Lage ist, sich in Onlinespiele zu haexen, auch wenn sie nichts davon ahnt und man ihr starke Medikamente verabreichte, um solche angeblich nicht vorhandenen Ausflüge zu unterdrücken. Doch mitten bei der Arbeit geschieht es wieder und Celeste landet in einem Game, dort trifft sie auf Blaze. Dieser verfügt über die gleichen Talente und ist zunächst Celeste gegenüber misstrauisch, denn er befindet sich in einem Kampf gegen Magnolia und ihren Produkten, mit denen sie Menschen regelrecht verhext. Mehr oder weniger gezwungenermaßen müssen Blaze und Celeste nun zusammenhalten.

Ich liebe dieses bunte Cover, das sofort Aufmerksamkeit weckt und da auch die Geschichte etwas anderes als die üblichen Storys versprach, wollte ich Haexed unbedingt lesen.

Schon der Einstieg in Haexed fiel sehr leicht, denn Murphy Malones Schreibstil ist flüssig, jung und vor allem frech und frei Schnauze. Sie nutzt die gendergerechte Sprache und bringt dadurch auch ihre Charaktere näher.
Was mir aber ganz besonders gefallen hat, ist dieses neue und spannende Magiesystem, das in das Geschehen so locker eingebunden wird, dass es fast schon real wirkt. Zumal die Autorin es sehr gut schafft, ihre aktuellen und auch gesellschaftskritischen Themen einzubauen. Aktivismus (Hacktivismus), Queerness, Social Media, Schönheitsideale, Fatshaming und Cyberspace, all diese Themen finden in Malones Büchern ihren Raum, ohne dass man den Eindruck hat, dass mit erhobenem Zeigefinger geschrieben wurde. Auch wie ihre queeren Figuren eingebunden werden, ist perfekt, nämlich so natürlich, wie es hätte sein sollen, zumindest untereinander. Das sie natürlich in ihrer Umgebung immer wieder auf Probleme stoßen, brauche ich wohl kaum zu erwähnen.
Auch die Handlung liest sich sehr spannend, es gibt immer wieder Wendungen und so manches Mal müssen sich die Charaktere in Gefahr begeben, was die Handlung immer mehr vorantreibt.
Die Geschichte lebt von all ihren vielfältigen und bunten Charakteren und sie wird aus der Sicht von Celeste und Blaze erzählt.
Celeste ist curvy und hat eine Sehbehinderung und doch steht sie mit beiden Beinen fest im Leben und ist extrem selbständig. Ich mochte sie und ihre Art vom ersten Moment an und fand sie absolut bezaubernd. Genauso wie Blaze sie vom ersten Augenblick an bezaubernd fand, auch wenn er sich das gar nicht so eingestehen wollte. Auch wenn er im ersten Moment arrogant wirkt, stellt man schnell fest, dass er ein ganz großes Herz hat.
Doch nicht nur unsere beiden Protagonisten stechen hervor, sondern auch all die Nebencharaktere bilden hier eine starke Grundlage und unglaublich viele Facetten.
Mein Fazit: Ein in allen Punkten überzeugendes Buch für jede Altersklasse, starke Charaktere, viele Plottwists, fesselnde Handlung und eine Gesellschaftskritik, die man nicht überlesen kann, machen dieses Buch in wirklich jeder Hinsicht rund. Wer gerne einfach mal was anderes liest, sollte hier unbedingt zugreifen. Ganz klare Empfehlung!

Veröffentlicht am 27.11.2024

Unheimlich intensive Geschichte

Das Verhalten ziemlich normaler Menschen
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Etwas mehr als ein Jahr ist es her, dass der siebzehnjährige Asher Hunter seine Mutter bei einem Verkehrsunfall verloren hat. Der Fahrer des Trucks, der sogar betrunken war, wurde für sein Vergehen nicht ...

Etwas mehr als ein Jahr ist es her, dass der siebzehnjährige Asher Hunter seine Mutter bei einem Verkehrsunfall verloren hat. Der Fahrer des Trucks, der sogar betrunken war, wurde für sein Vergehen nicht belangt, was nochmal mehr an Asher nagt. Auch das ihm jeder sagt, er solle sich endlich normal verhalten stört ihn, denn wie genau ist man denn normal, wenn um einen herum alles falsch ist? Um ihm zu helfen, hat sein Vater ihn zu einer therapeutischen Sitzung angemeldet. Hier lernt er nicht nur den achtzigjährigen Henry, sondern auch die Teenager Sloane und Will und alle haben eins gemeinsam, sie alle haben einen geliebten Menschen verloren. Doch in Asher wächst der Wunsch nach Rache und irgendwie beschließen diese vier, einen Roadtrip zu wagen, bei dem Asher besondere Pläne hat, doch dass dieser Trip ihr Leben verändern könnte, hat keiner erwartet.
Das Cover, aber auch der Titel, haben mich absolut neugierig gemacht, denn irgendwie konnte ich mir so gar nicht vorstellen, worum es hier ging. Der Klappentext versprach dann eine hoch emotionale Geschichte und genau die ist hier auch verborgen.
Autorin K. J. Reilly nimmt den Leser hier mit auf eine hoch emotionale Reise. Sie schafft es unheimlich gut Ashers Gedanken zu transportieren und den Leser dadurch ganz besonders zu berühren.
Es war gar nicht so leicht, nicht gemeinsam mit Asher in das Loch der Trauer zu fallen. Seine Gedanken konnte ich so unglaublich gut nachempfinden, ebenso wie die Gedanken, wem und was er alles die Schuld geben kann am Tod der Mutter, unter anderem sich selber, denn ihre Mutter war für ihn zum Einkaufszentrum unterwegs, um neue Sportschuhe zu kaufen, die ihm in der Schule gestohlen worden sind.
Das Thema ist sehr intensiv und mit Sicherheit auch keine leichte Kost. Trauerbewältigung, die Phasen dahin, bis es sich etwas besser anfühlt, alles ist ein harter Weg und das wird unglaublich gut gezeichnet. Aus einer Mischung aus schonungsloser Darstellung, da wir ja permanent Ashers Gedanken lesen, bis hin zur Selbstironie und ganz feinem Humor finden wir in diesem Buch alles.
Asher ist ein sehr intensiver Protagonist, dessen Gedanken ich wirklich gut nachempfinden konnte. Allein ein ganz bestimmter Moment im Buch, als er aufzählt, wem er alles die Schuld am Tod der Mutter geben könnte, hat mich auf eine ganz tiefe Art berührt. Es ist so unheimlich menschlich erzählt, die Suche nach einem Schuldigen, an den man den ganzen Schmerz loswerden könnte, aber auch die Gespräche während der Trauertherapie fand ich unglaublich.
Dadurch lernen wir nämlich nicht nur Asher kennen, sondern auch seine drei Reisebegleiter, Henry, Sloane und Will. Jeder von ihnen hat einen lieben Menschen auf eine andere Art verloren und jeder geht mit dem Verlust anders um. Diese feinen Unterschiede wurden ebenfalls unheimlich gut dargestellt und man spürt einfach, dass die Autorin selber Psychologie studiert hat.
Mein Fazit: Das Buch ist ein sehr emotionaler und auch schwerer Roman, der den Leser absolut intensiv mitfühlen und mitdenken lässt. Dabei gibt es hier noch eine unheimlich wichtige Botschaft, denn jeder Mensch ist anders, jeder geht anders mit Trauer und Verlust um und niemand kann beurteilen, wie sich ein anderer zu fühlen hat. Wer mit diesem harten Thema umgehen kann, sollte dieses Buch unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 25.11.2024

Zuckersüße Geschichte

The Christmas Fix
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Catalina King, genannt Cat, ist Star einer Reality Show und als die Kleinstadt Merry nach einem Sturm mit anschließendem Hochwasser nahezu zerstört wurde, gibt es für sie nur eine Mission: den Wiederaufbau. ...

Catalina King, genannt Cat, ist Star einer Reality Show und als die Kleinstadt Merry nach einem Sturm mit anschließendem Hochwasser nahezu zerstört wurde, gibt es für sie nur eine Mission: den Wiederaufbau. Denn Merry hat eine Tradition: einen großen Weihnachtsmarkt und dieser, hat Cat sich in den Kopf gesetzt, soll wie gewohnt stattfinden. Doch Bürgermeister und alleinerziehender Vater Noah Yates ist gar nicht begeistert davon, dass dieser TV Star seine Stadt zu kommerziellen Zwecken ausnutzen möchte. Dementsprechend verhält er sich auch Cat gegenüber und immer, wenn sie aufeinandertreffen, fliegen die Fetzen.
Ich liebe Weihnachtsbücher und Autorin Lucy Scores Schreibstil finde ich eh immer toll und so habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut.
Wie gewohnt und erhofft, schreibt Lucy Score auch hier wieder einfach locker und leicht und mit ganz viel Gefühl, aber auch Humor. Allein die Dialoge zwischen Cat und Noah ließen mich immer wieder auflachen und auch sonst ist diese Geschichte so erzählt, dass man permanent lächelt beim Lesen.
Man fliegt hier auch nur so durch die Seiten, denn permanent passiert irgendwas in Merry und man hat einfach ganz viel zu entdecken. Außerdem ist dieses Kleinstadtsetting einfach perfekt beschrieben. Man fühlte sich hier einfach wohl und würde am liebsten selber beim Aufbau der Stadt mithelfen. Auch die Namen der Straßen in Merry oder auch die Cafés klingen einfach bezaubernd, denn sie alle haben einen direkten Bezug zur Weihnachtszeit.
Aber natürlich punktet die Autorin mit ihren vielseitigen und einfach unheimlich liebevollen Charakteren. Die beiden Protagonisten Cat und Noah könnten den Trope Grumpy meets Sunshine nicht besser verkörpern als sie es hier machen.
Cat ist unglaublich sympathisch, ehrgeizig, voller Power und strotzt nur so vor Energie. Was mir am besten gefallen hat, ist ihre Bodenständigkeit. Ganz im Gegensatz zu anderen Stars ist sie einfach das nette Mädel von nebenan.
Noah hingegen ist ein richtiger Grummel, dem ich gerne so manches Mal in den Allerwertesten getreten hätte. Es hat ein wenig gedauert, bis er ein wenig auftaute, was mich hin und wieder etwas genervt hat. Trotzdem fand ich die Dialoge zwischen Cat und ihm witzig. Auch als Daddy für Sara ist er einfach toll und liebevoll, genauso wie gegenüber den Einwohnern seiner Stadt.
Diese Einwohner haben mir auch allesamt gut gefallen und es spiegelt sich auch in ihnen die wohlige Kleinstadtatmosphäre wider.
Mein Fazit: Wer RomComs mag, wird hier mit The Christmas Fix hervorragend bedient. Weihnachtliche Atmosphäre im Kleinstadtsetting und dazu ganz klassisch Grumpy meets Sunshine sorgen für locker leichte Unterhaltung zum Wohlfühlen und Abschalten. Perfekte für die Vorweihnachtszeit.

Veröffentlicht am 22.11.2024

Tolles Jugendbuch mit wichtigem Thema

Das Funkeln von Sternenstaub
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Die sechzehnjährige Melanie, Mel, ist eine starke und selbstbewusste junge Frau, doch im Augenblick eher gelangweilt. Bei ihrem Freund Max hat sie schon lange den Eindruck, nicht an erster Stelle zu stehen ...

Die sechzehnjährige Melanie, Mel, ist eine starke und selbstbewusste junge Frau, doch im Augenblick eher gelangweilt. Bei ihrem Freund Max hat sie schon lange den Eindruck, nicht an erster Stelle zu stehen und in ihrem eher konservativen Elternhaus ist es auch nicht so spannend. Als ihre Freundin eine Ausschreibung entdeckt, in dem eine Kölner Agentur Models sucht und das per Show, ist sie Feuer und Flamme. Heimlich reist sie nach Köln und wird Teilnehmerin des Formats Misfits Models, Frauen, die anders sind als gewöhnlich Models, sei es aufgrund von kurviger Figur oder sonstigem. Kurzerhand überredet sie ihre Eltern und nimmt am Wettbewerb teil. Doch schnell lernt Mel, dass die Modelwelt knallhart ist.
Nachdem ich erst vor kurzem ein anderes Buch der Autorin Larissa Schira gelesen hatte, war ich sehr neugierig auf Das Funkeln von Sternenstaub. Das Cover ist wunderschön und der Klappentext ansprechend. Der Einstieg in den Roman fällt auch sehr leicht, denn die Autorin hat einfach einen sehr jungen, flotten Schreibstil, der leicht zu lesen ist und den Leser schnell in ihre Geschichte abtauchen lässt.
Die Geschichte ist sehr gut umgesetzt, die Autorin transportiert hier sehr gut, wie es an einem Set einer Casting Show vonstattengeht und das es halt doch nicht alles so Friede, Freude, Eierkuchen ist, wie es in einem TV wirkt. Der Konkurrenzkampf untereinander, das Versuchen, sich aus der Masse hervorzuheben und doch man selbst zu bleiben – all dieses hat die Autorin wirklich gut gezeichnet. Was es für mich persönlich etwas zäher werden ließ, sind die doch teilweise sehr ausführlichen Beschreibungen, die zwar das Gefühl geben, live bei Mel und der Show dabei zu sein, mir aber wirklich zu ausschweifend waren.
Protagonistin und Ich-Erzählerin Mel ist wirklich eine sehr sympathische junge Frau, die ihr Herz am rechten Fleck trägt. Ich mochte ihre selbstbewusste Art und dass sie sich hier einfach nicht unterkriegen lässt. Auch wenn sie derzeit ein paar private Probleme hat, lässt sie sich auch darin nicht verunsichern und bleibt stark. Ihre Entwicklung in der Geschichte fand ich sowohl glaubwürdig als auch gut gezeichnet. Man spürt hier einfach, dass die Autorin doch hier in own voice erzählt.
Luke, der männliche Protagonist, fand ich ebenfalls unheimlich sympathisch und liebenswert. Er ist durchweg charmant und absolut schlagfertig, so dass er hier auch ein wenig Humor mit in die Geschichte einbringt.
Die Nebencharaktere sind recht zahlreich, von Produktionsleiterin über weitere Mädels, die am Casting teilnehmen und natürlich der Jury bis hin zu Eltern und Freunden. Sie werden je nach Wichtigkeit für die Handlung integriert und sind soweit authentisch.
Mein Fazit: Mit Das Funkeln von Sternenstaub hat Larissa Schira einen ansprechenden Roman für jüngere Leser geschrieben, der wirklich gut erzählt wird und eine Protagonistin aufweisen kann, mit der sich viele Teenies schnell identifizieren können. Die gesamte Mischung aus tollen Charakteren, interessanter Handlung und leichtem Schreibstil ließen die Seiten beim Lesen schnell vorbeifliegen. Durchaus lesenswert.

Veröffentlicht am 22.11.2024

Spannend und fesselnd

Everything We Never Said – Liebe lässt uns böse Dinge tun
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Ella und Hailey, Hailey und Ella, die beiden waren die besten Freundinnen und die eine gab es kaum ohne die andere, doch dann geschah etwas entsetzliches. Bei einem Autounfall kommt Hailey ums Leben und ...

Ella und Hailey, Hailey und Ella, die beiden waren die besten Freundinnen und die eine gab es kaum ohne die andere, doch dann geschah etwas entsetzliches. Bei einem Autounfall kommt Hailey ums Leben und für Ella bricht die Welt zusammen, denn ausgerechnet sie hat auch noch den Wagen gefahren. Nun sind die Sommerferien vorbei und Ella muss zurück zur Schule und dort begegnet ihr gleich Sawyer, Haileys Freund. Ella wird nur so von Schuldgefühlen und Sehnsucht nach Hailey zerfressen, doch ausgerechnet Sawyer scheint ihr zu vergeben, zumal Ella jegliche Erinnerungen an den Unfall und die Zeit davor fehlen. Doch irgendwas scheint auch komisch an dem Unfall, denn Ella glaubt sich zu erinnern, dass Hailey vor etwas oder jemanden Angst hatte.
Wieder einmal ist ein Buch absolut umwerfend gestaltet und erweckt dadurch natürlich sofort Aufmerksamkeit und dann verspricht der Klappentext noch ein bisschen Suspense dabei und ich musste es unbedingt lesen.
Wir beginnen mitten in der Geschichte und begleiten Protagonistin Ella, erfahren gleich ein wenig über sie und was passiert ist. Hier ist sofort spürbar, wie zerbrochen die Siebzehnjährige ist und man würde sie am liebsten in den Arm nehmen.
Dabei schreibt Sloan Harlow auch wirklich sehr mitreißend, fesselnd und auch gefühlvoll. Sie hat es von Beginn an geschafft, mich mitten in ihre Geschichte zu ziehen.
Romantic Suspense meet Dead best Friend verheißt ja schon Spannung und der Autorin gelingt es durchaus, ganz geschickt falsche Fährten zu lesen. Allerdings bin ich da nicht ganz drauf reingefallen und hatte durchaus eine Ahnung, in welche Richtung es wirklich geht. Nichtsdestotrotz überlegt man hier immer wieder, was wirklich passiert sein könnte, trägt jemand Schuld? Wenn ja, wer? Ich habe das Buch auf jeden Fall sehr schnell verschlungen und mich bestens unterhalten gefühlt.
Was mir hier besonders gut gefallen hat, ist die ganz besondere Atmosphäre. Es war eigentlich permanent spürbar, dass hier was nicht stimmt. Dieses Gefühl begleitet den Leser permanent und dadurch steigt die Spannung immer weiter. Zumal wir auch Haileys Perspektive dank ihres Tagebuchs, dass Ella an sich genommen hat, kennenlernen dürfen.
Allerdings haben mir auch die Charaktere hier sehr gut gefallen, denn sie wirken absolut authentisch und glaubhaft. Aus wechselnden Perspektiven zwischen Ella und Sawyer in der Ich-Perspektive geschrieben, kommt man den beiden Nahe.
Ella fand ich wirklich sympathisch, auch wenn sie Ecken und Kanten hat, denn genau das macht sie authentisch. Ihre Trauer, die Wut und die Selbstvorwürfe sind glaubhaft und ich konnte sehr gut mitfühlen. Während Sawyer hingegen zwar unheimlich charmant und nett rüberkommt, bleibt er geheimnisvoll und man spürt, dass er ständig versucht, etwas zu verbergen. Da wir ja auch Hailey durch ihr Tagebuch kennenlernen, ist spürbar, dass sie die zunächst stärkere der beiden Freundinnen war. Ihre beschützende Art Ella gegenüber wurde gut erklärt und auch sonst fand ich sie wirklich eine ganz interessante Persönlichkeit.
Neben diesen Charakteren lernen wir noch einige Nebenfiguren, wie z. B. Ellas ehemals beste Freundin aus Kindheitstagen, Seema, die ihr neuen Halt gibt und für sie da ist. Ansonsten aber bleiben die meisten eher Randfiguren, die trotzdem immer wieder für neue Aspekte sorgten und dem Leser etwas zu grübeln gaben.
Mein Fazit: Innerlich wie äußerlich ein durchweg gelungenes Buch, dessen großen Plottwist ich zwar vorausgeahnt habe, aber da es hier ein Jugendbuch ist, fand ich das gar nicht so schlimm. Viel mehr hat mir die Entwicklung sowohl der Charaktere als auch der Handlung unheimlich gut gefallen und für spannende Lesestunden gesorgt. Tolles Buch, das ich gerne empfehle!