Profilbild von SimplyAnotherBookaholic

SimplyAnotherBookaholic

Lesejury Star
offline

SimplyAnotherBookaholic ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit SimplyAnotherBookaholic über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.07.2025

Spannung im Sumpf

Beauty must die
0

Was sich liest wie der Auftakt zu einem düsteren Highschool-Crime, ist genau das und noch mehr. In "Beauty Must Die" zieht die 18-jährige Mae zu ihrer Großmutter nach Tallahawney, Louisiana, um ihr letztes ...

Was sich liest wie der Auftakt zu einem düsteren Highschool-Crime, ist genau das und noch mehr. In "Beauty Must Die" zieht die 18-jährige Mae zu ihrer Großmutter nach Tallahawney, Louisiana, um ihr letztes Schuljahr zu beenden. Doch kurz nach ihrer Ankunft wird eine Mitschülerin brutal ermordet. Mae, klug, mutig und ein bisschen unbequem, stellt eigene Nachforschungen an und stößt dabei auf mehr Abgründe, als ihr lieb ist.

Die dichte Atmosphäre hat mich sofort gepackt: Südstaaten-Feeling, alte Häuser, Nebel über dem Sumpf und dazwischen eine Gesellschaft, in der jede*r etwas zu verbergen scheint. Die Hauptfiguren Mae und Nathan waren für mich sofort greifbar. Mae strahlt einen toughen, neugierigen Charakter aus und hat mich mit einer herrlich direkten Art überzeugt. Nathan ist eher reiche, stille Typ mit Vergangenheit und bringt demnach genau die richtige Portion Dunkelheit und Wärme mit ins Spiel. Die Dynamik zwischen den beiden ist glaubwürdig, für mich nie kitschig und gibt der Story emotionale Tiefe.

Ob Polizei, Schulkameraden oder Maes eigene Familie, jede Figur ist mit Bedacht gezeichnet. Und gerade wenn man glaubt, zu wissen, wer hinter allem steckt...zack, neue Wendung! Man bleibt dran, Seite für Seite.

Kira Licht erzählt packend, detailreich und mit Tempo. Besonders gelungen finde ich die wechselnden Perspektiven zwischen Mae und Nathan, was zu einem Spannungsaufbau geführt hat. "Beauty Must Die" ist ein atmosphärischer Pageturner mit klugen Dialogen, echtem Gänsehautfaktor und viel Herz. Wer Crime liebt, aber auch Wert auf Charakterentwicklung legt, wird dieses Buch verschlingen.
Für mich ein echtes Highlight im Jugendthriller-Bereich!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.07.2025

Magielos, aber machtvoll

Dragons last Dance
0

Ein düsteres Reich, ein sterbenskranker König und mittendrin eine junge Frau, die nichts besitzt außer ihrer Kräuterkunde: 

Elara wird als „Magielose“ geopfert, landet jedoch am königlichen Hof und wird ...

Ein düsteres Reich, ein sterbenskranker König und mittendrin eine junge Frau, die nichts besitzt außer ihrer Kräuterkunde: 

Elara wird als „Magielose“ geopfert, landet jedoch am königlichen Hof und wird dort Teil eines gefährlichen Machtspiels. Zwischen alten Flüchen, politischen Intrigen und einer leisen, aber wachsenden Verbindung zum König entfaltet sich eine Geschichte voller dunkler Magie, innerer Stärke und aufgestauter Hoffnung.

Ich war sofort gefesselt vom düsteren Setting in Ryvie Fux' neuer Reihe, dem magischen Worldbuilding und dem feinen Spannungsbogen. Die Story von "Dragons Last Dance" baut sich stetig auf und bildet eine solide Grundlage für die Folgebände. Der Schreibstil ist atmosphärisch und mitreißend, wobei man die Dramatik spürt, die langsam unter der Oberfläche brodelt. Elara lernt auf ihrem Weg außerdem neue Verbündete und Feinde kennen, von denen ich gerne noch etwas mehr lesen würde.

Was mich nicht ganz überzeugt hat: Die Hauptfigur Elara hat für mich in manchen Momenten nicht immer nachvollziehbar auf die Situation reagiert. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau und vielleicht ist das ja auch einfach ein Teil ihres Charakters, der sich noch in den folgenden Büchern entwickeln wird.

Insgesamt war "Dragons Last Dance" mit 350 Seiten ein starker Auftakt, der Lust auf mehr macht. Dazu hat für mich auch der dramatische Cliffhanger, der neugierig auf den nächsten Teil macht, beigetragen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.07.2025

Roman trifft Selbstcoaching

Nur du weißt, wer du bist
0

Nach einer tiefen Enttäuschung steht Lena vor dem Nichts. Innerlich fühlt sie sich leer und ihr Selbstwertgefühl ist am Boden. Doch als ihre beste Freundin ihr von der „Agentur für Selbstwert“ erzählt, ...

Nach einer tiefen Enttäuschung steht Lena vor dem Nichts. Innerlich fühlt sie sich leer und ihr Selbstwertgefühl ist am Boden. Doch als ihre beste Freundin ihr von der „Agentur für Selbstwert“ erzählt, beginnt für sie eine unerwartete Reise: sieben Tage, die alles verändern.

In einem intensiven Programm taucht Lena nicht nur in die verborgenen Ecken ihres Herzens ab. Sie lernt, sich selbst neu zu sehen. Mit viel Wärme, kleinen Übungen und ehrlichen Momenten begleitet man sie durch Zweifel, Erkenntnisse und zarte Aufbrüche.

Was das Buch besonders macht: Es liest sich wie ein Roman, bringt aber ganz viel Tiefe mit während man Lena auf ihrem Weg zu mehr Selbstbewusstsein begleitet, denn es motiviert nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit Verständnis und Menschlichkeit.

Für alle, die sich gerade selbst ein bisschen verloren haben oder Lust auf eine Geschichte haben, die Mut macht, von innen heraus wieder aufzublühen, ist "Nur du weißt, wer du bist" eventuall ein Stimmungsaufheller.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.07.2025

Auf den Feldern der Kindheit

Beeren pflücken
0

"Beeren pflücken" von Amanda Peters ist ein stilles, berührendes Debüt, das bei mir vermutlich noch lange nachhallen wird. Auf 320 Seiten entfaltet sich eine tief emotionale Geschichte über Verlust, Identität ...

"Beeren pflücken" von Amanda Peters ist ein stilles, berührendes Debüt, das bei mir vermutlich noch lange nachhallen wird. Auf 320 Seiten entfaltet sich eine tief emotionale Geschichte über Verlust, Identität und die Spuren, die ein einziges Ereignis über Jahrzehnte hinweg in einer Familie hinterlassen kann.

Im Sommer 1962 reist eine Mi’kmaq-Familie aus Nova Scotia nach Maine, um Blaubeeren zu pflücken und so ihr Geld zu verdienen. Doch dann verschwindet die vierjährige Ruthie spurlos – gesehen zuletzt von ihrem älteren Bruder Joe. Das Verschwinden des kleinen Mädchens wird nie aufgeklärt und prägt Joes Leben nachhaltig: Er wächst auf mit einer Mischung aus Schuldgefühlen, Zorn und der nie versiegenden Hoffnung auf ein Wunder.

Gleichzeitig wächst in Boston ein Mädchen namens Norma in einem gut situierten, aber emotional zurückhaltenden Elternhaus auf. Immer wieder plagen sie Träume und ein unerklärliches Gefühl der Entfremdung.

Im Buch werden abwechselnd Normas und Joes Perpektiven geschildert. Als Leserin habe ich hier immer wieder mit den beiden Charakteren mitgefiebert, weil sehr offensichtlich ist wie sie verknüpft sind, aber das Leben will es manchmal einfach nicht leicht gestallten.

Amanda Peters erzählt in ruhiger und schöner Sprache. Die Stimmung ist gespicht mit diversene Gefühlen des Lebens und auch oft melancholisch.

Besonders beeindruckend ist die leise Kraft, mit der Peters kulturelle Identität, familiäre Wunden und den Schmerz des Verschweigens thematisiert. "Beeren pflücken" ist keine Geschichte, die man einfach so wegliest. Ich finde sie nimmt einen mit und bleibt. Ein kraftvoller, eindringlicher Roman über das, was uns formt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.07.2025

Zweite Chancen

Wenn du mich nicht vergisst
0

Amber steht plötzlich vor den Scherben ihrer langjährigen Beziehung – nach acht Jahren trennt sich ihr Freund, weil er sich ein Leben mit ihrer gelähmten und pflegebedürftigen Mutter nicht mehr vorstellen ...

Amber steht plötzlich vor den Scherben ihrer langjährigen Beziehung – nach acht Jahren trennt sich ihr Freund, weil er sich ein Leben mit ihrer gelähmten und pflegebedürftigen Mutter nicht mehr vorstellen kann. Halt findet sie in dieser schweren Zeit bei Caleb, ihrem Kindheitsfreund, der ihr stets zur Seite steht. Doch das Schicksal führt sie auseinander, als Caleb für einen neuen Job weit wegzieht. Erst Jahre später kreuzen sich ihre Wege erneut – und es wird spürbar, dass da schon immer mehr zwischen ihnen war, als nur Freundschaft.

Ich fand die Geschichte rund um Amber und Caleb sehr süß. Es war für mich ein Buch, dass man gut mal zwischendrinnen kann und sich voll und ganz in die Geschichte hineinziehen lassen kann.
Kassemyars Schreibstil ist sehr flüssig, es gibt keine unllogischen Sprünge oder ähnliches.

Am Anfang hätte ich mir noch ein paar weitere Einblicke in die Gefühlswelt der Charaktere gewünscht, das wurde dann aber zum Ende hin auf jeden Fall nochmal untensiviert.

Im Großen und ganzen ist "Wenn du mich nicht vergisst" ein super Buch für ein Wochende am Badesee. Es mal kurz aus der Hand zu legen, macht nichts, denn man findet sich sofort wieder zurecht und kann diese Liebesgeschichte sofort weiter genießen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere