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Veröffentlicht am 09.02.2018

Schade um das verschenkte Potenzial der Story

Magonia
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Klappentext
„Seit sie klein ist, leidet die 16-jährige Aza an einer seltsamen Lungenkrankheit, die ihr ein normales Leben unmöglich macht. Als sie eines Tages ein Schiff hoch in den Wolken erspäht, schiebt ...

Klappentext
„Seit sie klein ist, leidet die 16-jährige Aza an einer seltsamen Lungenkrankheit, die ihr ein normales Leben unmöglich macht. Als sie eines Tages ein Schiff hoch in den Wolken erspäht, schiebt sie das Phänomen auf ihre akute Atemnot. Bis jemand auf dem Schiff ihren Namen ruft ...

Nur ein Mensch glaubt ihr diese Geschichte: ihr bester Freund Jason, der immer für sie da war, den sie vielleicht sogar liebt. Aber gerade als sie versucht, sich über die neuen tiefen Gefühle zu Jason klarzuwerden, überstürzen sich die Ereignisse. Aza meint zu ersticken – und findet sich plötzlich in Magonia wieder, dem Reich über den Wolken. Dort ist sie das erste Mal in ihrem Leben nicht mehr krank, sondern stark und magisch begabt. In dem heraufziehenden Kampf zwischen Magonia und Azas alter Heimat, der Erde, liegt das Schicksal aller mit einem Mal in Azas Händen …“

Gestaltung
Das Cover finde ich sehr verträumt, romantisch und schön. Die Feder, die sich in viele kleine Vögel auflöst, kommt vor dem dunkelblauen Hintergrund hervorragend zur Geltung. Der bergige Horizont am unteren Buchrand verleiht dem Covermotiv dabei Tiefe. Ich finde die Idee der Feder sehr gelungen, da sie die Geschichte gut wiederspiegelt und mein Blick in der Buchhandlung sofort von diesem Cover angezogen wurde. Es ist mal etwas Neues und hebt sich von den anderen Büchern ab.

Meine Meinung
Besonders reizvoll war an diesem Buch für mich der im Klappentext angedeutete Kampf zwischen der Erde und dem Fantasy-Reich Magonia. Leider hat es für mich hier ein wenig an der Umsetzung gehapert, wodurch mir das Buch nicht ganz so gut gefallen hat, wie es möglich gewesen wäre, denn die Geschichte hat durchaus Potenzial. „Magonia“ beginnt mit dem alltäglichen Leben von Protagonistin Aza, die an einer geheimnisvolle Lungenkrankheit leidet und daher ihr Leben lang ein Außenseiter war. Sie wird als Kämpferin dargestellt, die dem Leben mit Sarkasmus begegnet.

Bald schon findet sie sich jedoch im phantastischen Reich Magonia wieder. Hier war mir persönlich der Cut, den die Autorin durch den plötzlichen Ortswechsel in der Handlung hatte, zu plötzlich. Magonia blieb mir zu wirr und konfus, denn vieles war schwer nachvollziehbar und hätte für mich von der Autorin genauer beschrieben werden müssen, damit man dieses neue Reich gänzlich begreifen kann. Ich bewegte mich schließlich zuvor seitenlang in unserer normalen Welt und auf einmal fand ich mich zusammen mit Aza an einem völlig fremden Ort wieder. Hier hatte ich gedacht, dass ich zusammen mit Aza Magonia erkunden und kennen lernen würde, aber vieles blieb mir einfach zu unverständlich und oberflächlich.

Was ich auch etwas schade fand war, dass zwischen Aza und Jason unbedingt eine Liebesgeschichte entfacht werden musste. Mir gefiel Jason als bester Freund, der immer an Azas Seite war und stets für sie da war, sehr gut. Dass sich dann jedoch tiefere Gefühle zwischen den beiden entwickelten, fand ich persönlich nicht so gut. Es war mir irgendwie zu viel, denn mit Magonia, Azas neuen Fähigkeiten, die sie in dieser zauberhaften Welt bekommt, und ihrer Rolle als Heldin, die das Schicksal aller in den Händen hält, gab es schon genügend offene Fäden mit denen ich beschäftigt war.

Jedoch war mir Jason, wie gerade schon angedeutet, sehr sympathisch. Er ist ein bester Freund wie er im Buche steht und wie man ihn sich wünscht. Eigentlich war er sogar mein Highlight im Buch, da er loyal sowie treu und ein starker Charakter ist. Ganz im Gegensatz zu Aza, die auf mich einen eher wehleidigen Eindruck machte und die sich sehr wenig zutraute. Selbst in Magonia mit ihren neuen Fähigkeiten blieb sie ein scheues Reh. Durch ihre Perspektive, und manchmal auch durch die von Jason, wird „Magonia“ erzählt, wodurch stets eine gute Einsicht in die Figuren ermöglicht wird. Gleichzeitig kam ich gut mit dem Schreibstil der Autorin klar, welcher sich gerade zu Beginn des Buches durch eher kürzere Sätze auszeichnete.

Fazit
Die Geschichte von „Magonia“ hat durchaus Potenzial, doch leider schöpft die Autorin dieses nicht völlig aus. Die Fantasywelt blieb für mich leider zu blass, da sie zu wenig erklärt wurde und sie so kaum greifbar war. Auch fehlte mir bei der Protagonistin etwas die Charakterentwicklung. Jedoch fand ich Azas besten Freund Jason sehr sympathisch und stark (auch wenn die aufkeimenden Gefühle zwischen den beiden für meinen Geschmack nicht auch noch hätten sein müssen).
3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Magonia
2. Aerie (bereits auf Englisch erschienen)

Veröffentlicht am 09.02.2018

Tolle Kombination aus Contemporary und Krimi mit kleiner Kritik

Mädchen mit Geheimnissen
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Klappentext
„Musik ist einfach alles, davon ist Sky überzeugt. Darum liebt sie den Plattenladen ihres Vaters, eine Fundgrube für alte Songs auf Vinyl. Allerdings klingelt die Kasse dort nur selten. Was ...

Klappentext
„Musik ist einfach alles, davon ist Sky überzeugt. Darum liebt sie den Plattenladen ihres Vaters, eine Fundgrube für alte Songs auf Vinyl. Allerdings klingelt die Kasse dort nur selten. Was vielleicht an ihrem Dad liegt, der in der Vergangenheit festhängt. Oder an ihrem kleinen Bruder, der als „Special Agent Gully“ die Kundschaft unter die Lupe nimmt.
Höchste Zeit für was Neues, entscheidet Sky. Also plant sie verwegene Aktionen und wilde Partys mit ihrer Freundin Nancy. Sie stellt Nachforschungen an über das Mädchen, dessen Bild plötzlich an jeder Hauswand auftaucht. Und sie beobachtet Luke, den neuen Plattenverkäufer, der voller Geheimnisse steckt. Skys Sommer beginnt sich zu drehen und das Leben kommt ganz schön auf Touren.“

Gestaltung
Dass das Covermotiv wie die Tür eines alten Ladens aussieht, in der ein Open/Close-Schild hängt und dass der Buchtitel dann auf diesem Schild steht, gefällt mir richtig gut. Nicht so mein Fall ist dafür die Farbe des Türrahmens, da mir das Lila nicht so gut gefällt, weil es so kräftig ist. Ansonsten passt das Cover aber sehr gut zur Geschichte, da es den Musikladen vom Vater der Protagonistin darstellen könnte und es so schon erste Hinweise auf die Geschichte gibt.

Meine Meinung
„Mädchen mit Geheimnissen“ ist eine Mischung aus Contemporary und Krimi. Die Geschichte beginnt zunächst ganz ruhig und fokussiert sich vorrangig auf das Leben von Protagonistin Sky. Sie lebt mit ihrem Vater und ihrem kleinen Bruder über dem Plattenladen ihres Dads, in dem sie auch immer wieder aushilft. Ihre Mutter hat die Familie vor Jahren verlassen, um in Japan als verrückter Popstar berühmt zu werden. Als Teenager möchte Sky jedoch auch etwas erleben und so verbringt sie ihre Zeit mit ihrer besten Freundin Nancy, die älter, hübscher und erfahrener ist als Sky.

Skys Welt dreht sich um die Probleme, denen jeder Jugendliche gegenübersteht: das Erwachsenwerden und vor allem das Sich-selbst-finden. Eingestrickt in Skys mehr oder weniger normales Leben sind immer wieder Anmerkungen über ein verstorbenes Mädchen, dessen Gesicht Plakate in der gesamten Stadt schmückt. Die Fragen um den Tod dieses Mädchens schwirren Sky immer wieder durch den Kopf, während sie ihren Alltag meistert. War es ein Unfall…oder Mord? So stellt sie Nachforschungen an, während sie sich nebenbei um ihren kleinen Bruder Gully kümmert, der sich hinter einer Schweinsmaske versteckt, und versucht erwachsen zu werden, indem sie mit Nancy Partys besucht.

„Mädchen mit Geheimnissen“ hat mir insgesamt richtig gut gefallen, weil mich vor allem die Nachforschungen um den Tod des Mädchens gepackt haben. Sie schwebten über der Geschichte, die sonst eigentlich sehr ruhig verlaufen ist. Die Handlung dieses Buches setzt auf die leisen Töne. Die Gefühle und Empfindungen von Sky stehen eher im Vordergrund. Doch über allem schwebt immer der eventuelle Mord, den Sky ganz nebenbei erforscht. So wartete ich als Leserin gebannt, ob es am Ende diesbezüglich eine große Enthüllung geben würde. Meine Neugier zog mich geradezu durch die Geschichte, sodass „Mädchen mit Geheimnissen“ sehr schnell ausgelesen war.

Leider bin ich vom Ende etwas zwiegespalten. Einerseits haben die letzten Seiten mir sehr gut gefallen, weil sie ein überraschendes Ergebnis zeigen und die Ermittlungen von Sky und ihrem kleinen Bruder Gully zu einem Höhepunkt verlaufen, andererseits hat mich aber gestört, dass der Fall am Ende nicht aufgeklärt wird. Während des Lesens schwebte die ganze Zeit die Ahnung über den Seiten, dass es mehr mit dem Tod des Mädchens auf sich hat. In die Handlung wurde dies zuvor immer banal und am Rande der Geschichte eingestreut, bis am Ende die Bombe platzt und es eine Art kleinen Showdown gibt. Aber wenn schon Krimi/Thriller-Elemente in die Geschichte gemischt werden, erwarte ich auch, dass dies konsequent durchgezogen wird und der Todesfall am Ende einfach in der Schwebe gelassen wird.

Obwohl die Geschichte insgesamt sehr ruhig ist, konnte sie mich dennoch fesseln. Dies lag auch an den sympathischen, verrückten Figuren. Jeder war dabei so anders und individuell. Besonders mochte ich, dass die Figuren alles andere als 0815 sind. Sie alle sind auf gewisse Weise verrückt. Skys Vater wehrt sich vehement gegen die neue Technik. Gully hält sich für einen Detektiv und läuft nur mit Schweinsnase rum. Nancy ist sehr flatterhaft und schreckt auch nicht vor dem ein oder anderen vulgären Begriff zurück (unter anderem zu meinem Leidwesen, denn manchmal war es schon etwas befremdlich beim Lesen). Sky liebt alte Platten und weiß eigentlich noch nicht so recht, wer sie ist. „Mädchen mit Geheimnissen“ lebt definitiv von der Figurenvielfalt!

Mein Highlight von den Charakteren war aber eindeutig Gully. Er hat immer wieder dafür gesorgt, dass ich schmunzeln musste, denn er hat für lustige Kommentare gesorgt. Aber gleichzeitig hat seine Figur es auch geschafft, mich zu berühren, weil der kleine Kerl es in der Schule auch nicht gerade leicht hat durch seine Besonderheiten. Auch dass er sich für einen großen Detektiv hält, war unterhaltsam. So hat er versucht, eine Gruppe Verbrecher aufzuspüren, die mit einem Ziegelstein das Fenster des Plattenladens eingeschlagen haben. Es gab so immer wieder Kapitel, in denen man Gullys Fallakten lesen konnte. Er hält seine Ergebnisse und Gedanken in Notizen fest, die die Geschichte aufgelockert haben.

Auch Musik spielt in diesem Buch eine große Rolle. Skys Gedanken kreisen oft um Rockmusiker oder Schallplatten, deren Namen bzw. deren Titel ihrer Alben sie dann auch sagt. Für mich war dies manchmal etwas schwierig, weil Sky Namen nannte, die ich in meinem Leben noch nicht gehört hatte. So kannte ich den Großteil der Bands, Sänger und Alben nicht, weil sie einfach nicht meiner Zeit entsprangen (Sky hat die Vorliebe für alte Platten ihres Vaters geerbt). Das war manchmal etwas schade, weil ich so einfach nur über die Namen drüber gelesen habe, ohne die tiefere Bedeutung erfassen zu können.

Fazit
Contemporary trifft hier auf Krimi. „Mädchen mit Geheimnissen“ hat mich vor allem durch diese Mischung überzeugt. Die kriminalistischen Ermittlungen von Sky und Gully schweben über der Geschichte und sorgen am Ende auch für einen kleinen Showdown, der für mich hinsichtlich des Todesfalls noch etwas genauer hätte ausgearbeitet werden können. Doch vorrangig ist die Geschichte von Simmone Howell ein Buch über das Erwachsenwerden, Selbstfindung und das Leben an sich. Sehr überzeugend sind auch die vielfältigen Figuren, die allesamt aus der Masse hervorstechen und alle sehr besonders sind. Der verrückte Haufen sorgt für viel Lesespaß!
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 09.02.2018

Ein Buch, das mich zwiegespalten zurücklässt

Love Letters to the Dead
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Klappentext
„Es beginnt mit einem Brief. Laurel soll für ihren Englischunterricht an eine verstorbene Persönlichkeit schreiben. Sie wählt Kurt Cobain, den Lieblingssänger ihrer Schwester May, die ebenfalls ...

Klappentext
„Es beginnt mit einem Brief. Laurel soll für ihren Englischunterricht an eine verstorbene Persönlichkeit schreiben. Sie wählt Kurt Cobain, den Lieblingssänger ihrer Schwester May, die ebenfalls viel zu früh starb. Aus dem ersten Brief wird eine lange Unterhaltung mit toten Berühmtheiten wie Janis Joplin, Amy Winehouse und Heath Ledger. Denn die Toten verstehen Laurel besser als die Lebenden. Laurel erzählt ihnen von der neuen Schule, ihren neuen Freunden und Sky, ihrer großen Liebe. Doch erst, als sie die Wahrheit über sich und ihre Schwester May offenbart, findet sie den Weg zurück ins Leben und kann einen letzten Brief an May schreiben …“

Gestaltung
Ich finde das Cover wunderschön und besonders gut finde ich es, dass das englische Originalcover samt Titel übernommen wurde. Ich mag die Farbgebung des Covers, auch wenn sich mir der Sinn des „schwebenden“ Mädchens in der Mitte nicht ganz erschließt, so ist es dennoch ein Eyecatcher. Dass es einen Laptop in den Händen hält und so aussieht als würde es etwas tippen, passt wieder sehr gut zur Geschichte. Aber am deutschen Cover stört mich etwas das Zitat bzw. die Werbung am unteren Rand des Covers, das stört irgendwie mein Ästhetikempfinden, weil das Cover so etwas überladen wirkt mit zu viel Text.

Meine Meinung
„Love Letters to the Dead“ war wirklich eine unglaublich intensive, bewegende und gefühlvolle Geschichte. Die Protagonistin Laurel hat auf mich authentisch gewirkt. Nicht jeder ist offen, extrovertiert und lässt gleich alle in sich hineinblicken. Mit ihr konnte ich mich gut identifizieren und je nachdem, was man so für Erfahrungen mit anderen Menschen gemacht hat, ist man vielleicht auch vorsichtig und öffnet sich nicht sofort, weil man Angst hat verletzt oder ausgenutzt zu werden.

Laurel schreibt Briefe an verstorbene, berühmte Persönlichkeiten und Stars. Dazu muss ich sagen, dass ich viele dieser Personen nicht kenne/kannte. Ich hätte sie googlen müssen (teilweise hab ich dies gemacht, teilweise war ich aber zu faul). Personen wie River Phoenix oder Elizabeth Bishop waren mir beispielsweise gänzlich unbekannt. Da habe ich teilweise schon an mir und meinem Verstand gezweifelt. Schön fand ich es aber, dass Laurel begründet, warum sie die jeweilige tote Person ausgewählt hat. So konnte ich als Leser ihr Handeln gut nachvollziehen.

Allerdings habe ich noch keinen geliebten Menschen verloren (ganz anders als Laurel). Deswegen ist es für mich ein wenig schwer, ihre Lethargie und Trauer komplett nachzuempfinden. Ich kann ja verstehen, dass sie zu Beginn des Verlustes trauert und sich zurückzieht, aber irgendwann sollte sie doch auch aus ihrer Starre erwachen. Sie selber kann nicht ihr Leben an sich vorbeziehen lassen (auch wenn sie es vielleicht gerne würde). Erst ganz zum Schluss des Buches kann Laurel mit ihrer Trauer umgehen und hat gelernt sie zu verarbeiten. Da hat sie eine große Entwicklung durchgemacht, die mir gut gefiel. Ihre Charakterentwicklung hätte für meinen Geschmack ein wenig eher kommen können (da sich das Buch so etwas hingezogen hat).

Die Handlung zog sich für meinen Geschmack nämlich hin. Sie schritt wirklich langsam voran, was natürlich (und verständlicherweise) daran liegt, dass wir als Leser so intensiv und ausführlich in Laurels Gedanken sowie Gefühle eintauchen und diese ihren Raum brauchen, um sich zu entfalten.
Aber dennoch kam ich nicht umhin mich an manchen Stellen zu langweilen.

Generell mochte ich die Figuren in „Love Letters to the Dead“ sehr gerne. Nicht nur Laurel hat eine Leidensgeschichte und ihr Päckchen zu tragen, sondern auch die anderen Figuren haben etwas Trauriges an sich. Das macht sie irgendwie sehr real und greifbar, weil sie so sind wie du und ich und nicht so perfekt wie manch andere Romanfigur. Wobei ich die Liebesbeziehung, die zwischen Laurel und Sky entsteht, etwas abrupt fand. Er kam in ihr Leben und schwupps, sie waren sofort zusammen.

Aber ich muss auch sagen, dass mir "Love Letters to the dead" insgesamt etwas zu unspektakulär gewesen ist. Ich war berührt, aber nicht so oft wie ich es hätte sein können und die Handlung plätscherte teils sehr vor sich hin. Zudem fand ich manche Dinge auch recht übertrieben oder zumindest überspitzt (was genau kann ich nicht verraten ohne zu spoilern). Es war zwar realistisch, dass auch viele der Nebenfiguren "ihr Päckchen zu tragen haben" und das hat mir ja auch gefallen, aber irgendwann war dann auch mal der Gipfel erreicht. Aber stattdessen kam immer mehr und mehr trauriges ans Licht...das war irgendwann zu viel des Guten.

Und abschließend das Happy End. Vorher so viel Traurigkeit und am Ende geht alles gut aus. Der Realitätsnähe wegen hätte ich es schöner gefunden, wenn wenigstens ein kleiner "Wermutstropfen" in das Happy End getropft worden wäre, damit die Geschichte so realistisch bleibt wie sie zuvor erschien. Aber so? Ende gut alles gut erschien mir hier so, als ob die Autorin dieses Ende der Leser wegen gewählt hat.

Fazit
„Love Letters to the Dead“ ist ein Buch, das mich zwiegespalten zurücklässt. Einerseits war ich sehr berührt von den traurigen Geschichten der Figuren, andererseits war mir der Roman zu unspektakulär, etwas übertrieben und das Ende viel zu viel Happy End im Vergleich zu der Traurigkeit, die vorher so dominant war.
Knappe 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband


Veröffentlicht am 09.02.2018

Colleen Hoover - der weibliche Nicholas Sparks für Jugendliche!

Looking for Hope
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Klappentext
„Auf die Vergangenheit zurückzublicken, das hat Dean Holder seit dem Tod seiner Schwester Les erfolgreich vermieden und stattdessen kräftig an seinem Image als Bad Boy gearbeitet. Bis er Sky ...

Klappentext
„Auf die Vergangenheit zurückzublicken, das hat Dean Holder seit dem Tod seiner Schwester Les erfolgreich vermieden und stattdessen kräftig an seinem Image als Bad Boy gearbeitet. Bis er Sky trifft, die seine Welt von einem Moment auf den anderen aus den Angeln hebt. Denn Sky erinnert Dean an Hope, seine verschwundene Kindheitsfreundin, nach der er seit Jahren vergeblich sucht. In Skys Gegenwart brechen Gefühle auf, die Dean längst verloren glaubte - doch immer mehr wird klar: Um in die Zukunft blicken zu können, muss Dean sich den Geistern seiner Vergangenheit ebenso stellen wie Sky…“

Gestaltung
Beim neusten Colleen Hoover-Roman wurde das englische Originalcover übernommen. Man sieht einen jungen Mann, der direkt in die Kamera (bzw. die Augen des Betrachters) schaut. Der Name der Autorin sowie der Titel sind zentral darunter gedruckt. Schön finde ich vor allem, dass bei der neusten Auflage des „Vorgängerbandes“ der Schrifttyp an den von „Looking for Hope“ angepasst wurde. So erkennt man, dass diese zwei Bände zueinander gehören (denn immerhin erzählen sie dieselbe Geschichte nur aus zwei verschiedenen Perspektiven).

Meine Meinung
Bisher hatte ich noch kein einziges Werk von Colleen Hoover gelesen. Als absoluter Hoover-Frischling wusste ich also nicht, was mich erwarten würde. Das Einzige, was ich wusste, war, dass viele Leser absolut begeistert von all ihren Werken sind. Ich hatte immer den Eindruck, dass alles, was aus ihrer Feder kommt, jeden Leser begeistert hat. Aber warum, das konnte ich nie sagen. Nun allerdings, verstehe ich warum.

Colleen Hoover schafft es das wahre Leben wie es ist mit all seinen Facetten, Gedanken und Gefühlen perfekt in ihren Geschichten einzufangen und widerzuspiegeln. Als ich „Looking for Hope“ las, war es wie ein Sog. Ein Sog, der mich in die Geschichte gesaugt und an den Zeilen hat kleben lassen.

Zu Beginn habe ich einfach nur gelesen, ohne viel nachzudenken. Aber je näher man Protagonist Dean Holder, kurz Holder, kennen lernt, desto tiefer versinkt man in Colleen Hoovers Roman. Selten habe ich ein Buch gelesen, das den Leser so tief in die Innenwelt eines männlichen Charakters hat blicken lassen. Dadurch, dass in der Ich-Perspektive aus Holders Sicht erzählt wird, erlebt der Leser seine Gedanken und Gefühlswelten hautnah.

Vor allem die Briefe, die er an seine verstorbene Zwillingsschwester Les schreibt, sind dabei so intensiv, dass ich beim Lesen immer das Gefühl hatte, dass ich Holder persönlich kennen würde. Es erschien mir, als sei ich direkt mit ihm verbunden. So etwas habe ich bisher nur selten erlebt.

Holder ist eigentlich ein sehr fürsorglicher, lieber und nachdenklicher Charakter. Auf die Außenwelt und seine Mitmenschen wirkt er allerdings wie ein Bad Boy. Diese Zweigleisigkeit ist es, welche ihn für mich sehr faszinierend gemacht hat. Aber auch Sky, in welche Holder sich verliebt, ist meiner Meinung nach eine sehr vielschichtige und spannende Figur. Dadurch, dass Holder denkt sie sei seine vor Jahren verschwundene Kindheitsfreundin Hope, wird ein hoher Spannungsbogen aufgebaut, denn als Leser fragt man sich immer „Hat Holder nun recht? Ist Sky wirklich Hope? Oder doch nicht?“. Diese Frage hat mich beim Lesen immer weiter angetrieben.

„Looking for Hope“ ist der zweite Band einer Dilogie. Allerdings erzählt der erste Band, „Hope Forever“ dieselbe Geschichte, nur aus der Perspektive von Sky. Ich selber habe diesen „Quasi-Vorgänger“ nicht gelesen, aber diese Tatsache hat mich beim Lesen nicht ein einziges Mal gestört, da keine Wissenslücken oder Fragen entstanden sind. Man kann die Handlung problemlos ohne Vorkenntnisse verstehen und genießen.

Ich muss sogar sagen, dass meine Nichtkenntnis von „Hope Forever“ die Wirkung von „Looking for Hope“ für mich sogar noch intensiviert hat. Ich könnte mir gut vorstellen, dass jemand, der „Hope Forever“ und somit das Ende der Geschichte kennt, die Handlung vorhersehen kann. Ich allerdings wusste an keiner Stelle, was als nächstes passieren würde (jemand der „Hope Forever“ kennt weiß vermutlich schon von Beginn an, ob Sky Hope ist oder nicht, so könnte es schneller zu Langeweile kommen).

Anzumerken ist allerdings auch, dass für meinen Geschmack manche Szenen zu langgezogen wirkten. Wenn Holder und Sky rumknutschen oder miteinander rummachen, geht dies wirklich über viele viele Seiten. Da habe ich mich manchmal gefragt, wann sie denn nun endlich auf des Pudels Kern kommen.

Fazit
„Looking for Hope“ ist so intensiv, dass es direkt unter die Haut geht! Die beiden Protagonisten Holder und Sky sind vielschichtig, geheimnisvoll und es ist spannend sie genauer kennen zu lernen. Die Innensicht eines männlichen Protagonisten zu erleben war sehr interessant, vor allem weil ich den Vorgänger „Hope Forever“ nicht kannte. Diese Tatsache stört allerdings keineswegs beim Lesen, vielmehr intensiviert die Nichtkenntnis das Leseerlebnis, da man die Handlung noch nicht kennt und so alles neu erlebt. Colleen Hoover ist eindeutig der weibliche Nicholas Sparks für Jugendliche! Ihr Schreibstil war sehr flüssig zu lesen und ihr Roman spiegelt wunderbar das wahre Leben wieder.
Allerdings waren manche Szenen in der Handlung etwas zu langgezogen.
Daher 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Hope Forever (Skys Sicht)
2. Looking for Hope (Holders Sicht)

Veröffentlicht am 09.02.2018

Neues, gruseliges Abenteuer der Geisterjäger mit leichten Schwächen

Lockwood & Co. - Der Wispernde Schädel
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Klappentext
„Wenn Londons Geisterwelt erwacht

Dank des spektakulären Erfolgs im Fall der seufzenden Wendeltreppe ist Lockwood & Co. nun eine der angesagtesten Geisteragenturen Londons. Doch inzwischen ...


Klappentext
„Wenn Londons Geisterwelt erwacht

Dank des spektakulären Erfolgs im Fall der seufzenden Wendeltreppe ist Lockwood & Co. nun eine der angesagtesten Geisteragenturen Londons. Doch inzwischen wird die Metropole bereits von einer Reihe neuer grausiger Ereignisse erschüttert: In einer beispiellosen Diebstahlserie werden mächtige magische Artefakte entwendet und deren Hüter grausam ermordet. Als dann auch noch auf einem Friedhof ein schauerlich eiserner Sarg geborgen wird, dessen Inhalt unter mysteriösen Umständen verschwindet, steht fest: Ein klarer Fall für Lockwood & Co.! Nur wenn das Team um Anthony Lockwood, Lucy und George ihre ganze Genialität im Umgang mit übernatürlichen Ereignissen in die Wagschale wirft, kann es ihnen gelingen, die Verschwörung, die hinter all dem steckt, aufzudecken.“

Gestaltung
Das Cover von „Lockwood & Co 02 – Der Wispernde Schädel“ gefällt mir sehr gut, da durch den Totenkopfschädel der Titel auf dem Cover wieder aufgegriffen wird und die Degen, die sich dahinter kreuzen symbolisch für Lockwood & Co stehen könnten. Vor allem der Farbton gefällt mir allerdings sehr gut. Das dunkle Rot passt sehr gut zu dem sehr dunklen Blau vom ersten Band und auch die Goldelemente am Titel sind wie beim ersten Band gehalten.

Meine Meinung
Erzählt wird „Lockwood & Co 02“ wieder aus Lucys Sicht in der typischen Ich-Erzähler-Form. Durch diese Variante erfährt der Leser nichts über Georges oder Lockwoods Gefühle und Gedanken, was meiner Meinung nach allerdings auch mal sehr spannend wäre. Andererseits erscheint gerade Lockwood so noch viel geheimnisvoller und mysteriöser, da Lucy so wenig über ihn weiß und somit auch der Leser viele Fragen zu seinem Verhalten und seiner Person hat.

Besonders schön war es daher, dass in diesem Band ein paar Mal auf Lockwood und seine Vergangenheit angespielt wurde und den Leser ganz am Ende sogar eine sehr große Enthüllung diesbezüglich erwartet (da Lockwood sich dazu entschließt ein großes Geheimnis über sich zu lüften). So wurden wenige Infos über Lockwood eingestreut, die das Interesse und die Neugierde nur noch mehr schüren. Diese wird aber vermutlich erst im Folgeband gestillt.

Am Ende blieben auch noch einige Fragen offen und ungeklärt, sodass ich gespannt auf den nächsten Teil warte und hoffe, dass dort die in „Der wispernde Schädel“ angesprochene Geheimgesellschaft thematisiert wird und auch in die Thematik rund um Typ drei Geister ein wenig mehr Licht ins Dunkel gebracht wird. Aber vor allem die große Enthüllung von Lockwood am Ende lassen mich gespannt auf das nächste Abenteuer warten.

Wie schon von Band 1 gewohnt, gab es auch hier wieder gruselige, spannende und actionreiche Momente. Vor allem da die Einführungen in die Welt und die Charaktere wesentlich kürzer ausfielen (und ausfallen konnten), gab es in diesem Band wesentlich mehr Augenblicke, in denen man an seinen Fingernägeln kaut oder es einem eiskalt den Rücken runter läuft. Herr Stroud versteht sich auch besonders gut darauf, die gruseligen Gesitermomente so zu beschreiben, dass man sie beinah vor Augen sieht und Angst hat, ein Geist würde hinter der nächsten Tür lauern.

Aber meinem Empfinden nach, hat es sich auch alles ein wenig hingezogen. Bis es so richtig "zur Sache kommt", werden tausend Untersuchungen angestellt, Gespräche geführt und und und. Klar gehört das alles zu Ermittlungen dazu, aber ich hatte oft den Eindruck, dass manches absichtlich lange (seeeehr lange) heraus gezögert wird. Spannend ist es, keine Frage, aber irgendwann ist alles (z.B. ein Gespräch) auch einmal ausgereizt und dann würde ich auch bitte gerne wissen, wie es weiter geht, statt noch ewig in dem Gespräch (um beim Beispiel zu bleiben) zu verharren. Dies sorgt dafür, dass man nach einer gewissen Zeit anfängt, sich zu langweilen, bis dann wieder etwas spannendes passiert. Diese langen Phasen zwischen den spannenden Momenten hätten meiner Meinung nach wirklich um einiges kürzer sein können.

Zu Beginn war auch die Dynamik zwischen Lockwood, George und Lucy in diesem Band irgendwie noch nicht ganz so...spritzig wie beim ersten. Manch ein Spruch erschien eher erzwungen lustig, statt locker lustig. Etwas schade finde ich, dass es nur Lucy ist, die besondere Fähigkeiten bzw. besonders stark ausgeprägte Fähigkeiten(die sich in diesem Band sogar noch verstärkt haben) hat.

Zudem hatte ich auch Probleme dabei, die Namen der Nebenfiguren immer richtig zuzuordnen. George, Lucy und Lockwood waren klar, die werden auch immer nur so genannt. Aber bei dem Team der mit Lockwood „verfeindeten“ Agentur, variiert der Autor immer mal zwischen Vor- und Nachnamen. So entstanden zumindest bei mir immer wieder Probleme bei der Orientierung wer denn nun genau wer war. Durch diesen Wechsel bei den Namen (und ich kann mir Namen eigentlich gut merken), die dann auch noch recht ungewöhnlich sind, stockte ich des Öfteren in meinem Lesefluss. Bei so vielen Geistertypen, Waffen, Methoden gegen Geister etc., die man sich auch alle merken muss, wäre etwas Einheitlichkeit beiden Namen (allein schon der Übersichtlichkeit wegen) schön gewesen.

Fazit
Ebenso wie bereits im ersten Band der „Lockwood & Co“ Reihe, gibt es auch hier spannende sowie actionreiche Momente und gerade die gruseligen Szenen sind so packend beschrieben, dass dem Leser ein eiskalter Schauer über den Rücken läuft. Etwas anstrengend sind die langen Phasen zwischen diesen tollen Augenblicken, da Gespräche, Ermittlungen und Co sich gefühlt ewig in die Länge ziehen, bis der nächste große Knall kommt. Auch die Verwendung von ungewöhnlichen Vor- und Nachnamen bei den Nebencharakteren sorgte zumindest bei mir teilweise für Verunsicherung darüber wer nochmal wer war.
4 von 5 Sternen!