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SofieWalden

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.11.2022

Ein verschwundener kleiner Freund braucht Hilfe

Flora Flitzebesen (Leseanfänger Bd. 3)
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Flora ist ein junges sehr nettes Hexenmädchen, das immer versucht, eine gute Hexe zu sein und nur Gutes zu hexen, denn ihr Lehrer in der Schule hat sie gerade gelehrt, wer Gutes hext, da kommt auch Gutes ...

Flora ist ein junges sehr nettes Hexenmädchen, das immer versucht, eine gute Hexe zu sein und nur Gutes zu hexen, denn ihr Lehrer in der Schule hat sie gerade gelehrt, wer Gutes hext, da kommt auch Gutes zurück und wenn man jemandem etwas Böses hext, kommt auch das irgendwann böse wieder. Also ganz klar gute Hexe und in diesem, dem dritten Band der Flora Flitzebesen-Reihe für Leseanfänger freuen sich alle erst mal auf den Hexen-Jahrmarkt. Da gibt es jede Menge zu sehen und auszuprobieren und dann werden Flora und ihre Freunde, da ist auch der kleine Feux Felix mit dabei, von der Ballonhexe Olga auch noch zu Tee und Kuchen eingeladen. Als sie dann gehen, fragt Olga den Feux, ob er nicht bei ihr bleiben will, weil sie immer so allein ist. Aber Felix schüttelt den Kopf. Er will natürlich nach Hause in den Efeuwald, vorher aber noch eine Runde Riesenrad fahren. Und so machen sich dann alle auf den Weg und verabreden sich noch für den nächsten Tag. Dann wollen sie Felix besuchen. Doch daraus wird leider nichts, denn als die am darauffolgenden Nachmittag auf ihren Besen in den Efeuwald geflogen kommen, erfahren sie, Felix ist weg. Er ist gar nicht nach Hause gekommen. Ganz schlimm findet Flora das und so machen sich die Freunde auf die Suche. Und das wird dann richtig spannend und schon ziemlich abenteuerlich.
Eine tolle Hexengeschichte ist das hier, wunderbar illustriert und mit Flora vorneweg. Die gibt natürlich nie auf, Freunde lässt man ja auch nicht im Stich. Doch auch sie macht mal etwas falsch. Aber wenn man das erkennt, kann man sich ja auch entschuldigen und es ist natürlich besonders schön, wenn der andere die Entschuldigung dann auch annimmt.
Die Geschichte macht auf jeden Fall richtig viel Spaß und am Ende ist vielleicht ja auch der verlorengegangene kleine grünhaarige Feux wieder da.
Für Erstleser genau richtig.

Veröffentlicht am 06.11.2022

Zwei vom Leben beschwerte Wesen suchen sich und dann

Gleich unter der Haut
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Der Ich-Erzähler dieser Geschichte, Niklas und seine jüngere Schwester Nora haben durch den Tod ihrer Eltern einen schweren Schicksalsschlag erlitten. Jeder der beiden versucht auf andere Art damit umzugehen, ...

Der Ich-Erzähler dieser Geschichte, Niklas und seine jüngere Schwester Nora haben durch den Tod ihrer Eltern einen schweren Schicksalsschlag erlitten. Jeder der beiden versucht auf andere Art damit umzugehen, eine eigentlich nötige echte Verarbeitug bleibt dabei aus, denn das Jetzt fordert vor allem von Niklas alles. Er pflegt seine demente Großmutter und ist dabei zum größten Teil auf sich allein gestellt. Seine innere Verzweiflung, der Schrei nach Hilfe und einem ganz anderen eigenen Leben, er bleibt ungehört, tief in ihm drin verborgen. Doch dann trifft er auf Lou, einer ebenfalls von schweren Traumata belasteten und auch gezeichneten jungen Frau. Da ist eine Art gegenseitiges Erkennen und ohne es auszusprechen verbindet sie diese schlimme Not in ihrer Seele. Es ist eine zaghafte zarte Annäherung und einem Schritt aufeinander zu folgt oft eine heftige angstvolle Zurückweisung. Sich dem anderen öffnen wollen, die Hoffnung, durch diese Beziehung Erlösung zu finden, erträglich leben zu können im Hier und Jetzt, vielleicht sogar einmal und dann einmal mehr Glück zu empfinden, diese Sehnsucht treibt sie beide an. Aber steht am Ende des Weges wirklich etwas, das Perspektive bietet, Erwartungen als positiv empfinden lässt, weil es die eigenen sind und weil man es nicht nur will, sondern weil die eigene verletzte Seele auch dazu in der Lage ist.
Dieser Debütroman ist von einer so außergewöhnlichen Intensität, authentisch bis in die kleinste Faser des miteinander Ringens zweier Menschen und des oft konträren Kämpfens mit dem eigenen Ich. Schon nach wenigen Seiten ist man vom distanzierten Besucher zum 'stillen Mitspieler' geworden. Man fühlt mit, ist berührt von diesen Menschen, von ihren Gefühlen, die immer wieder regelrecht über sie hereinbrechen und uns, die Leser, mitnehmen auf diesen Weg.
Ein Leseerlebnis der Extraklasse, das Spuren hinterlässt.

Veröffentlicht am 04.11.2022

Ein Zwölf Monate-jedenTag-Buch voller toller Wissensfragen und Antworten

Alles unter unserer Sonne.
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Zwölf Monate hat das Jahr und jeder Monat hat so seine, gerade auf die Natur bezogen, speziellen Themen, die einem beim Umsichschauen ins Auge fallen oder über die man zu dieser Zeit eben besonders oft ...

Zwölf Monate hat das Jahr und jeder Monat hat so seine, gerade auf die Natur bezogen, speziellen Themen, die einem beim Umsichschauen ins Auge fallen oder über die man zu dieser Zeit eben besonders oft nachdenkt. Und genau dafür ist dieses tolle Buch zu uns gekommen. 366 Fragen, denn es kann ja auch mal ein Schaltjahr sein, und zu jeder Frage eine Antwort, nach Monaten geordnet, wunderschön bebildert, jede einzelne davon interessant und spannend. Es geht um Wissen im herkömmlichen Sinne, hier allerdings besonders lustig und lebendig dargeboten, allein schon von der originellen Fragestellung her, es gibt aber auch ganz gravierende Dinge, auf die jeder eine andere Antwort hat oder eben keine. 'Warum gibt es Krieg' ist zum Beispiel so eine Frage und was man da so zu hören bekommt, was das anstößt, das ist schon eine Menge Hinhören wert.
Das Buch ist wirklich ein Schatz, mit dem, was es uns wissen lässt, den Aktivitäten, die es initiiert, z.B. mit einem Gang in die Natur, mit der ganzen Familie und damit, dass es zeigt, nach Wissen fragen, danach suchen und es auf welche Art auch immer schließlich gefunden zu haben, macht riesigen Spaß. Und das ist nicht nur für Kinder, sondern auch für die Erwachsenen (wieder) ein tolles Ahaerlebnis und ein Ansporn für ganz viel gemeinsames Erleben.

Veröffentlicht am 04.11.2022

Als Betoffene das Schweigen zu brechen, ein schwerer Weg

NO GAME - Jetzt ist Schluss mit Schweigen!
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In Noras Leben, einer jungen Frau aus gutem Haus, ist alles in Ordnung. Schule, Freunde, alles geht seinen Gang, bis zu diesem Tag. Als sie auf einem Golfplatz wieder zu sich kommt, sind ihre beste Freundin ...

In Noras Leben, einer jungen Frau aus gutem Haus, ist alles in Ordnung. Schule, Freunde, alles geht seinen Gang, bis zu diesem Tag. Als sie auf einem Golfplatz wieder zu sich kommt, sind ihre beste Freundin Cam und ihr Mitschüler Adam bei ihr. Dieser hatte die bewusstlose Nora entdeckt und bei ihr drei junge Kerle, die deren Unterhose an eine Fahnenstange geknüpft hatten und eindeutig noch mehr wollten. Es gelang Adam, sie in die Flucht zu schlagen. Er hat die Szene auch geistesgegenwärtig aufgenommen und dann Cam angerufen. Noras erste Reaktion ist verkriechen, vergessen, das Video löschen und einfach weitermachen. Cam drängt aufs Öffentlichmachen und das Verfolgen der drei Täter, aber Nora braucht Zeit. Ihre Freunde und sie recherchieren erstmal auf privater Ebene und was dabei herauskommt, dass sie nur eine ist von vielen, was die 7 auf ihrem Schenkel bedeutet, was schon alles unter der Hand bekannt ist und NICHTS! getan wird, das zwingt Nora regelrecht dazu, das Schweigen doch noch zu brechen. Und es gibt ihr auch Stärke, denn sie tut es nicht nur für sich selbst.
Ein heftiges Thema, zwar in einem sehr amerikanischen Ambiente spielend, aber das tut dem Geschehen keinen Abbruch. Trotzdem ist man hier sehr nahe dran und das Erleben ist erschreckend echt, aufwühlend und empörend zugleich. Da ist der Vorfall selbst, einer von vielen!!! und dann die Handhabung drumherum, bis hoch zu den ganz Oberen in diesem System. Das kann man kaum fassen und trotzdem ist es so. Und da ist auch ein Gefühl von Hilfslosigkeit, von Diskriminierung der ganz eigenen Art und noch mehr.
Das Buch hat die umfassende Thematik gut umgesetzt, verbunden auch mit dem Aufruf, eben nicht zu schweigen. Denn nur so kann sich etwas ändern. Es muss sich etwas ändern.

Veröffentlicht am 04.11.2022

Der Kampf mit der Angst und trotzdem seinen (Reise)-Weg gehen

Mit Mut im Herzen und Angst im Gepäck
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Angststörungen haben viele Menschen, wahrscheinlich mehr wie man denkt. Auch die Autorin dieses Buches Gabriele Finck gehört dazu. Seit ihrem 20. Lebensjahr ist die Angst mehr oder weniger ihr ständiger ...

Angststörungen haben viele Menschen, wahrscheinlich mehr wie man denkt. Auch die Autorin dieses Buches Gabriele Finck gehört dazu. Seit ihrem 20. Lebensjahr ist die Angst mehr oder weniger ihr ständiger Begleiter und lange war sie dadurch in ihrer Vorstellung von Leben sehr eingeschränkt. Sie war in einer Klinik, sie hatte Begleitung durch Therapeuten, aber die Angst blieb. Und so beschloss die Autorin, es trotzdem zu tun, zu reisen, ferne Länder zu sehen, das Leben da draußen zu leben. Und sie hat es getan und tut es immer noch. Ihr Wunsch, anderen ihren Weg zu zeigen und gleichzeitig auch allen, auf welche Art auch immer, Ängstlichen dieser Welt zu helfen , das Gleiche zu un oder eben etwas anderes, was ihr Leben erfüllt, dafür steht dieses Buch.
Es erzählt, sehr persönlich, vom das Angstempfinden der Autorin, von den Panikattacken, davon, wie schlecht es ihr ging. Und macht letztendlich auch damit Mut, denn heute hat sie ihr Leben wieder, anders, auf ihre Bedürfnisse hörend und sie akzeptierend, aber sie hat es in der Hand, nicht die Angst sie. Dazu gibt es auch Angebote, Vorschläge wie z.B. Atemtechniken und vieles mehr, um akute Attacken zu bewältigen. Und sie lädt uns natürlich zum Mitreisen ein, Planung, Vorbereitung, alles mit dabei, genau im richtigen Maß, um gerüstet zu sein, den Freiraum und die Spontanität, die das Reisen für einen so erfüllend macht, aber nicht zu beschneiden.
Ein tolles Buch, in leichtem positiven Stil geschrieben, einen nie bedrängend, eine Einladung, die es sich lohnt, anzunehmen.