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Veröffentlicht am 29.10.2021

Mord in der Polarnacht

78° tödliche Breite
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Inhalt: Der ehemalige Kommissar Trond Lie ist in ein abgelegenes Polardorf gekommen, um seine Tochter zu unterstützen und sich um seinen kleinen Enkel zu kümmern. Doch die lange Nacht ist mehr als gewöhnungsbedürftig ...

Inhalt: Der ehemalige Kommissar Trond Lie ist in ein abgelegenes Polardorf gekommen, um seine Tochter zu unterstützen und sich um seinen kleinen Enkel zu kümmern. Doch die lange Nacht ist mehr als gewöhnungsbedürftig und so ist Trond sofort einverstanden, als er gebeten wird, einen Mord aufzuklären. Denn in der sonst so friedlichen Einöde hat die Musherin Frida eine Leiche entdeckt. Sofort macht sich das ungleiche Team auf Spurensuche. Doch schon bald müssen sie erkennen, dass mehr hinter allem steckt, als zuerst vermutet.

Meinung: „78° tödliche Breite“ kann vor allem durch sein außergewöhnliches Setting überzeugen. Denn die Geschichte spielt in der ständigen Dunkelheit der Polarnacht. Und in Schnee und Kälte.
Doch wer in dem kleinen Ort Longyearbyen lebt, ist daran gewöhnt und einige liebes es sogar.
Denn hier ist es friedlich und es gibt nur sehr wenig Kriminalität. Zumindest bis zum Fund der Leiche.
Diese ruft den pensionierten Ex-Kommissar Trond Lie auf den Plan. Trond ist gekommen, um sich um seinen Enkel zu kümmern und leidet unter der ständigen Dunkelheit. Er hat Schlafprobleme und kann sich dadurch zunehmend schwerer konzentrieren. Der ehemalige Kommissar ist ein freundlicher und kluger Ermittler, aber da er sich in der Gegend nicht auskennt, nimmt er die Unterstützung der Musherin Frida in Anspruch.
Frida lebt schon einige Jahre in Eis und Schnee und liebt es über alles. Gemeinsam mit ihren Schlittenhunden arbeitet sie als Kurier oder macht Touristentouren. Die junge Frau ist taff und durchsetzungsstark, aber auch hilfsbereit.
Es werden noch zahlreiche weitere Charaktere vorgestellt, unter anderem die Mitglieder einer wissenschaftlichen Gruppe und einige Leute aus dem Ort. Hierbei werden auch die Hintergründe beleuchtet und einige Fragen aufgeworfen, denen Trond dann nachgeht.
Die Geschichte ist durchaus spannend und man fragt sich ständig, was hinter allem steckt. Allerdings bin ich mit den vielen Personen hin und wieder durcheinander gekommen. Jedoch wird im Laufe des Buches immer mehr klar, dass auch Nebencharakter ihre Berechtigung haben.
Wer sich im Winter ein paar gemütliche Krimistunden machen möchte, ist hier sicherlich gut aufgehoben. Besonders gefallen haben mir auch die Eisbären, deren ständige Präsenz dem Buch noch etwas mehr Gefahr verleiht.

Fazit: Gut gemachter Krimi in eisiger Kälte.

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Veröffentlicht am 26.10.2021

Mensch und Maschine

Das Babel Projekt – Lifelike
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Inhalt: Um die Medikamente ihres kranken Großvaters zu finanzieren, schlägt sich die 17-jährige Eve mit Roboterkämpfen durch. Bis sie vernichtend geschlagen wird und sich mit einer ungewöhnlichen Aktion ...

Inhalt: Um die Medikamente ihres kranken Großvaters zu finanzieren, schlägt sich die 17-jährige Eve mit Roboterkämpfen durch. Bis sie vernichtend geschlagen wird und sich mit einer ungewöhnlichen Aktion aus der Arena retten muss.
Doch dies ruft einige Verfolger auf den Plan. Und den attraktiven Androiden Ezekiel, der mehr über ihre Vergangenheit zu wissen scheint. Eve macht sich auf die Suche nach Antworten und gerät schon bald in große Gefahr.

Meinung: „Das Babel Projekt“ ist der erste Teil einer Reihe von Jay Kristoff, der bereits mit zahlreichen anderen Reihen überzeugen konnte.
Hier hat er eine dystopische Welt erschaffe, die nach Umweltkatastrophen und Kriegen sehr verändert erscheint. Die Menschen leben in Schrott und Müll, in einer riesigen Wüstenlandschaft. Und sie sind von Technik und Robotern umgeben. Hierbei gibt es jedoch verschiedene Arten, ebenso wie Gesetze, an die sie sich halten müssen.
Eve ist ein 17-jähriges Mädchen, eine gute Mechanikerin und jemand, der sich durchsetzen kann. Sie ist taff und mutig. Und loyal gegenüber denen, die sie liebt.
Ihr zur Seite ist stets ihre beste Freundin Lemon, ein quirliger Wirbelwind, der sie sogar in den dunkelsten Stunden aufmuntern kann.
Und natürlich Cricket, ein kleiner, liebenswerter Bot, der die ganze Zeit sarkastische Sprüche von sich gibt und Eve unbedingt beschützen möchte. Ebenso wie der Cyborg-Hund Kaiser.
Ezekiel hingegen ist ein Lifelike-Androide. Eine menschenähnliche Maschine, die perfekter aussieht, als jeder Mensch und die zu komplexen Gefühlen fähig ist. Er ist übermenschlich stark und schnell und kann seine Gegner in sekundenschnelle ausschalten. Aber er ist auch verständnisvoll und nahbar.
Die Charaktere sind alle gut gemacht und handeln nachvollziehbar. Neben der Geschichte, die im Jetzt spielt, erfährt der Leser durch Rückblenden und Flashbacks auch, was vor ein paar Jahren mit Eve und ihrer Familie geschah und wie alles zusammenhängt.
Beide Erzählstränge sind dabei sehr spannend und gerade die heutige enthält viel Action.
Mir hat das Buch gut gefallen und wer Science Fiction-Geschichten mit dystopischen Settings und sympathischen Charakteren mag, wird hier sicher auf seiner Kosten kommen.

Fazit: Spannende Geschichte, mit viel Action und sympathischen Charakteren. Sehr zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 25.10.2021

Ungleiche Brüder

Liber Bellorum. Band I
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Inhalt: Seit Raven sich zurückerinnern kann, ziehen er und sein älterer Bruder Kyle ruhelos durch das Land, immer auf der Flucht vor einem unbekannten Gegner. Als sie eine verbotene Grenze überschreiten, ...

Inhalt: Seit Raven sich zurückerinnern kann, ziehen er und sein älterer Bruder Kyle ruhelos durch das Land, immer auf der Flucht vor einem unbekannten Gegner. Als sie eine verbotene Grenze überschreiten, ändert sich ihr Leben jedoch von Grund auf. Denn an der Akademie von Lunaris und dem dazugehörigen Land herrschen Magie und Frieden. Die Brüder müssen lernen ihre neu erwachten Kräfte zu beherrschen. Doch dann tritt eine völlig neue Gefahr in ihr Leben.

Meinung: „Liber Bellorum: Blut und Feuer“ ist der erste Teil einer Trilogie rund um die Brüder Kyle und Raven.
Die beiden sind sehr unterschiedlich und man lernt sie beide schnell gut kennen.
Während Raven ruhig und vernünftig ist und stets unter dem Umherziehen leidet, ist sein Bruder oft grausam und unbeherrscht. Die beiden Brüder können nicht ohne einander, aber durch die Hassliebe, die sie verbindet, geraten sie, gerade am Anfang, auch öfter aneinander.
Und dann wäre da noch die ehrgeizige Melenis, eine Novizin der Akademie, die beiden Brüdern nicht egal zu sein scheint.
Am besten an dem Buch ist aber wohl das Land, in dem es spielt. Es gibt einerseits die magielose Seite, auf der die Brüder zu Anfang leben. Hier erinnert alles an unsere Welt, in früheren Zeiten. Es gibt Krieg, Armut und Gewalt.
Ganz im Gegensatz zu der Gegend nach der Grenze. Hier herrschen Friede, Wohlstand und Magie. Die Mitglieder der Akademie werden besonders geachtet und so beginnt für die Brüder hier ein ganz neues Leben.
Und dann gibt es noch eine weitere Stadt und eine weitere Art zu leben, über die ich hier aber nicht mehr sagen will, um nicht zu spoilern.
Die Geschichte ist gut gemacht, allerdings konnte ich mich leider mit keinem der Charaktere richtig anfreunden. Ja, sie sind interessant, aber sympathisch fand ich sie nicht.
Trotzdem kann das Buch gerade durch die Welt und die herrschenden Unterschiede punkten und wer ein außergewöhnliches Fantasybuch lesen möchte, ist hier sicherlich gut bedient.

Fazit: Ein Buch, dass vor allem durch sein Setting glänzt. Leider fand ich keinen Charakter sympathisch.

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Veröffentlicht am 20.10.2021

Süße Geschichte mit sympathischer Protagonistin

Das Glück in tausend Worten
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Inhalt: Ana weiß, dass sie eigentlich glücklich sein sollte, als ihr Vater sie und ihre Mutter aus Argentinien nach Amerika holt. Doch hier ist alles anders und die 16-Jährige hat das Gefühl ständig alles ...

Inhalt: Ana weiß, dass sie eigentlich glücklich sein sollte, als ihr Vater sie und ihre Mutter aus Argentinien nach Amerika holt. Doch hier ist alles anders und die 16-Jährige hat das Gefühl ständig alles falsch zu verstehen und sich falsch zu verhalten. Und dass sie alle ihre Freunde in der alten Heimat zurücklassen musste, macht die Sache nicht besser.
Aber als sie den Sprachkurs der Schule besucht merkt sie, dass sie nicht die einzige ist, der es so geht und findet vor allem in dem freundlichen Neo schnell einen Gleichgesinnten. Doch da wäre auch noch der süße Harrison, der ihr Herz schneller schlagen lässt. Und ein Lehrer, der, trotz der Sprachbarriere, an ihre Gedichte glaubt.

Meinung: „Das Glück in tausend Worten“ ist ein schönes Buch, mit einer sympathischen Protagonistin.
Denn die 16-jährige Ana muss man einfach mögen. Sie ist liebenswert und hilfsbereit. Und man merkt schnell, wie sehr sie sich anstrengt und wie sehr sie einfach dazugehören möchte. Sie hat schreckliches Heimweh und die Sprachbarriere macht ihr zu schaffen. Diese ist sehr gut und glaubhaft dargestellt und die Autorin hat es geschafft, dass man als Leser ebenso viel versteht wie die Protagonistin und sich so noch mehr in diese hineinversetzen kann. Im Laufe des Buches wird Ana immer selbstbewusster und merkt, dass Sprache sehr vielfältig ist und es oftmals interessante Redewendungen gibt.
Ein weiterer wichtiger Charakter ist Neo. Der griechische Junge ist ebenfalls erst seit kurzem in Amerika und besucht denselben Sprachkurs in der Schule, wie Ana. Die beiden verstehen sich sofort gut und haben viele Gemeinsamkeiten. Neo ist ein lieber Junge, der immer für Ana da ist und sie mehr zu mögen scheint, als sie merkt.
Denn dann gäbe es noch Harrison, der mit ihr im Mathe-Kurs sitzt und zu dem sich die 16-Jährige von der ersten Minute an hingezogen fühlt. Harrison ist charmant, locker und er gibt sich große Mühe, die Sprachbarriere überwinden.
Ein weiterer wichtiger Charakter ist die selbstbewusste Altagracia, die Make up-Tutorials auf Instagram postet und total beliebt ist. Das lebensfrohe Mädchen ist von Anfang an nett zu der Neuen und steht ihr mit Rat und Tat zur Seite.
Außerdem wäre da noch Mr. T, der Lehrer des Sprachkurses, der sich immer neue kreative Ideen einfallen lässt, um Sprachkenntnisse zu übermitteln und sich sehr für seine Schüler einsetzt.
Die Geschichte ist mal süß, mal traurig und mal tiefgründig und zeigt auf ungekünstelte Weise, wie schwer es jemand in einem fremden Land hat, wenn alles neu ist und er die Sprache nicht versteht. Außerdem ist das Buch mit allerlei Lebensweisheiten gespickt, die Ana nach und nach erlernt.
Die Liebesgeschichte ist ebenfalls süß gemacht und man fragt sich die ganze Zeit für wen Anas Herz wirklich schlägt.
Nur das Ende kam mir irgendwie zu schnell. Hier hätte ich mir noch ein paar Seiten mehr gewünscht. Trotzdem habe ich mich gut unterhalten gefühlt und kann das Buch nur weiterempfehlen.

Fazit: Süße Geschichte mit einer sympathischen Protagonistin. Sehr zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 18.10.2021

Es war einmal

Spielmannsbraut
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Inhalt: Prinzessin Mirelle hat es satt im goldenen Käfig gehalten zu werden und nicht mal halb so viele Rechte zu haben wie ihre Brüder. Und das nur, weil sie ein Mädchen ist. Kein Wunder also, dass sie ...

Inhalt: Prinzessin Mirelle hat es satt im goldenen Käfig gehalten zu werden und nicht mal halb so viele Rechte zu haben wie ihre Brüder. Und das nur, weil sie ein Mädchen ist. Kein Wunder also, dass sie sich kleine Freiheiten raubt, wo sie nur kann. Und dazu gehören auch nächtliche Badeausflüge. Als ihr Vater davon erfährt, ist ihr Schicksal besiegelt und sie soll verheiratet werden, bevor dieser Skandal die Runde macht. Mirelle wehrt sich mit Spott gegen ihre Verehrer. Sogar gegen den attraktiven König des Nachbarlandes, der ganz seltsame Gefühle in ihr auslöst. Zur Strafe wird sie an den erstbesten Bettler verheiratet und muss fortan ein Leben in Armut führen. Aber das heißt nicht, dass Mirelle sich kampflos ergibt. Auch nicht, wenn ihr neuer Ehemann ganz anders ist, als zuerst gedacht.

Meinung: „Spielmannsbraut“ ist eine Neuauflage des bekannten Märchens „König Drosselbart“, welches zu meinen Lieblingsmärchen gehört. Während die Prinzessin im Original jedoch einfach nur hochnäsig und zickig daherkommt, kann man Mirelle die ganze Zeit über verstehen. Sie möchte einfach frei sein und sich keinem Mann unterordnen müssen. Denn dies musste sie bereits ihr ganzes Leben bei ihrem Vater ertragen. Außerdem ist klar, dass sie ihre Verehrer nur ihrer Schönheit wegen wollen. Kein Wunder also, dass sie mit allen Mitteln versucht eben nicht verheiratet zu werden. Und diese Mittel sind Spott und Höhne.
Mirelle hat mir sehr gut gefallen. Sie ist durchsetzungsstark, eigenwillig und selbstbewusst. Sie will sich nicht in ihr Schicksal fügen und setzt alles daran, dieses zu ändern. Außerdem wird nach und nach klar, dass sie, obwohl sie eine Prinzessin ist, absolut keine schöne Kindheit hatte.
Der einzige Mann, der sie jemals wirklich interessiert hat, ist der attraktive Jannes, dem sie zufällig auf einem ihrer Ausflüge begegnet und der natürlich jemand ganz anderes ist.
Und dann wäre da natürlich noch der Spielmann, den sie heiraten muss. Joakim hat es sich zur Aufgabe gemacht, die buchmäßige und manipulative Prinzessin umzuerziehen, merkt jedoch im Laufe des Buches, dass mehr hinter ihrer Fassade steckt. Die verbalen Schlagabtausche zwischen den beiden haben mir gut gefallen, ebenso wie die Anziehung und die vorsichtige Annäherung zwischen den beiden.
Ohnehin ist Joakim ein toller Charakter, der durch seine Hilfsbereitschaft und seinen Humor auffällt.
Die Geschichte ist natürlich nicht neu, hält aber einige Überraschungen bereit und kann sehr gut unterhalten.
Wer, wie ich, Märchen aller Art und ihre Neuerzählungen liebt, wird hier sicher seine Freude haben.

Fazit: Gut gemachte Neuauflage von „König Drosselbart“. Sehr zu empfehlen.

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