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Veröffentlicht am 28.09.2021

Vom Mut zur Liebe

Liebe braucht nur zwei Herzen
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Liv lebt minimalistisch und hat ihr Mantra als Ordnungsfee zum Beruf gemacht. Sie hilft ihren Kunden auf der ganzen Welt dabei, Dinge loszulassen und Ordnung in ihr Leben zu bringen. Als sie in ihrer Heimat ...

Liv lebt minimalistisch und hat ihr Mantra als Ordnungsfee zum Beruf gemacht. Sie hilft ihren Kunden auf der ganzen Welt dabei, Dinge loszulassen und Ordnung in ihr Leben zu bringen. Als sie in ihrer Heimat auf ihre alte Jugendliebe Flo trifft, kommt jedoch selbst der Profi in Sachen Ordnung ins Schlingern und Chaos in ihr Leben.

Judith Wilms schreibt so anschaulich, dass ich mich nach dem Lesen stets beflügelt sah, selbst aufzuräumen und auszumisten. Jedem Kapitel steht ein anregender Leitspruch zum Thema bevor, was ich sehr mochte. So konnte ich mir anhand dessen fast vorstellen, wie Livs Sachbuch aussehen könnte.
Von Livs und Flos Freundschaft zu lesen, die nach all den Jahren unverwüstlich besteht und aus der wieder Gefühle aufleben, war unterhaltsam und berührend. Wilms schafft es jede Szene so lustig und echt zwischen den beiden wirken zu lassen, denn Liv und Flo sind miteinander einfach sie selbst und nehmen den Anderen so, wie er ist. So waren sie für mich immer ein absolutes Dream-Team. Auch wenn das Leben mit Verlust, Krankheit und Existenzangst hart wird, die beiden sind füreinander da. Einzig das allzu schnelle Ende und der kurze Epilog waren mir zu hastig; ich hätte noch weiter vom Glück der beiden lesen wollen.
Eine wunderbar berührende Geschichte über die erste Liebe, die die Liebe des Lebens ist, allen Stürmen trotzt und Angst überwinden lässt. Meine absolute Leseempfehlung für alle Romantiker.

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Veröffentlicht am 21.09.2021

Wenn der Bad boy keiner ist, sie aber das Bad girl

Wen immer wir lieben (Immer-Trilogie, Band 1)
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Linas kleine Schwester Nina ist in die Bad-Boy Falle geraten, da ist sich Lina sicher. Um anderen Mädels zu helfen, ihr Herz zu schützen und Bad boys zu entlarven, entwickelt Lina ein Prinzip mit 7 Stufen. ...

Linas kleine Schwester Nina ist in die Bad-Boy Falle geraten, da ist sich Lina sicher. Um anderen Mädels zu helfen, ihr Herz zu schützen und Bad boys zu entlarven, entwickelt Lina ein Prinzip mit 7 Stufen. Doch da keiner ihrer Theorie glaubt, muss sie nun in einer von ihrem Freundinnen gestellten Challenge in der Praxis beweisen, dass es dieses Prinzip wirklich gibt. Und so trifft sie Ben, der als Herzensbrecher entlarvt werden muss, ohne dass Lina ihr Herz an ihn verliert. Doch seit wann halten sich Gefühle an Vorsätze? Und wer sagt, dass nur Frauenherzen brechen können?
Lina muss lernen, dass sie Gefühle nicht kontrollieren kann und die Liebe sie zwar verletzlich macht, doch eben ein wunderbares Abenteuer ist. Doch kann sie das?

Michelle Schrenk schreibt flüssig, lebendig und schafft es, Humor in eine verworrene Geschichte zu bringen. Es geht in "Wen immer wir lieben" um den Umgang mit Verlustangst, der der Protagonistin leider nicht gut gelingt. Sie lernt sehr spät, weil sie starr ihrem Interpretationsmuster verhaftet bleibt (erst auf S. 328 von 406 eine erste Selbsterkenntnis) und die Realität völlig verkennt – Ben, der sie wirklich mag und den sie nicht wirklich sieht. So wartet der Leser auf den Punkt, an dem Ben, der die Geduld eines Heiligen hat, genug von Linas unehrlichen Art hat. Doch Ben überrascht und wird immer sympathischer. Lina hingegen wird im Laufe der Geschichte immer unsympathischer, da ihr Verhalten kindisch und kaum nachvollziehbar ist. Leider konnte das thematische Potential nicht ausgeschöpft werden. Schade, denn die Autorin schreibt gut, aber mich hat dieses Werk leider nicht überzeugt.

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Veröffentlicht am 09.09.2021

Was Freundschaft bedeutet

Veritas / Veritas: Du bist nicht allein
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Die 17-jährige Becks kämpft sich durch ihren Schulalltag mit Mobbing und Selbstzweifeln. Sie ist weder dünn, noch sonderlich beliebt und ist, wenn ihr bester Freund Pila nicht zur Stelle ist, täglich Opfer ...

Die 17-jährige Becks kämpft sich durch ihren Schulalltag mit Mobbing und Selbstzweifeln. Sie ist weder dünn, noch sonderlich beliebt und ist, wenn ihr bester Freund Pila nicht zur Stelle ist, täglich Opfer fieser Attacken von Schulkameraden. Diese nagen an ihr bis sie nicht mehr kann. Doch dann geschieht etwas, das ihr Leben für immer verändert … sie findet Freunde und nun müssen sie gemeinsam der Gewalt an der Schule ein Ende setzen.

Veritas ist kein gängiger Jugendroman aufgrund seiner tiefen Dramatik: Es geht um Terroranschläge, Mobbing, Loyalität, Vertrauen und Vergeben. Zwar spielt die Liebe auch eine entscheidende Rolle, dennoch bleibt die individuelle Verantwortung des Einzelnen für sich und für Andere der Fokus. Intelligent, einfühlsam und eindringlich schafft es Fox dem Leser die Augen zu öffnen für alltägliche Gefahren, die sich leicht übersehen lassen. Man liest dieses Buch und will sich selbst zu mehr Zivilcourage und Mut erziehen. Für mich ein absolut erhellendes Buch für Jung und Alt, das noch lange nachhallt.
Ein Muss an Lektüre für alle Lehrer, Schüler, Eltern und alle, die mit jungen Menschen leben und arbeiten! Unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 02.09.2021

Es reißt dich mit

Broken World
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Yma ist seit Jahren Klassenbeste, weiß sie doch um ihre einzige Möglichkeit, der Armut in Vahvin zu entkommen. Doch Yma empfindet Mitleid und das ist streng verboten. Nur die Gesunden und Starken überleben, ...

Yma ist seit Jahren Klassenbeste, weiß sie doch um ihre einzige Möglichkeit, der Armut in Vahvin zu entkommen. Doch Yma empfindet Mitleid und das ist streng verboten. Nur die Gesunden und Starken überleben, die Kranken und Schwachen werden aus der Gesellschaft aussortiert und sich selbst überlassen. Als ihre beste Freundin Kimi verschwindet, macht sich Yma auf die Suche nach ihr und bekommt dabei einen neuen Blick auf ihre Welt. Sie lernt den geheimnisvollen Len kennen und muss entscheiden, wer sie als Mensch eigentlich sein will und was es heißt, ein Mensch zu sein.

Voosens Broken World ist ein wunderbar geschriebener dystopischer Jugendroman, der Themen wie Menschlichkeit, Verantwortung und Werte den Lesern auf eindringliche Weise näher bringt, ohne dabei je belehrend zu sein. Es sind die Emotionen, die beim Lesen geweckt werden, die den Leser zum Nachdenken anregen und ihn so Teil der Geschichte werden lassen. Nichts ist, wie es scheint und Yma muss alles auf eine Karte setzen, um den Menschen zu helfen, die sie liebt. Ihr dabei zuzusehen und mit ihr die Fallstellen der ersten großen Liebe zu erleben, ist solch ein fantastisches Lesevergnügen, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Chapeau für den unvergleichlich eleganten Schreibstil, die tiefen Charaktere, die unerwarteten Wendungen und rasanten Spannungsbögen und für das verstörend detailreiche Setting.
Meine absolute Leseempfehlung für alle, die es spannend und gefühlvoll mögen!

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Veröffentlicht am 28.08.2021

Ohne viel Schnörkel

Inselkinder
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Franzi hat ihr ganz persönliches Glück mit Tamme auf der Insel Spiekeroog gefunden. Doch ihren Freunden und Verwandten stehen aufregende Zeiten bevor: Trennungen, Auswanderung, Umzüge und vieles mehr verändern ...

Franzi hat ihr ganz persönliches Glück mit Tamme auf der Insel Spiekeroog gefunden. Doch ihren Freunden und Verwandten stehen aufregende Zeiten bevor: Trennungen, Auswanderung, Umzüge und vieles mehr verändern das gemeinsame Leben auf der Insel und lassen Raum für Neues. Mittendrin Franzi, die sich um alle sorgt und versucht, die Dinge in die richtige Bahnen zu lenken.

Jette Hansens Inselkinder plätschert ohne viel Schnörkel und atmosphärische Beschreibungen vor sich hin und unterhält den Leser. Ein nettes Buch für zwischendurch, das durch kurze Szenen und schnelle Personenwechsel geprägt ist. Überraschungen gibt es weniger als Charaktere in der Geschichte, die durchwegs sympathisch und urig sind. Einen Überblick über diese zu bekommen, ist besonders für den Neuling der Insel-Serie (Spiekeroog Bd. 4) zu Beginn der Lektüre eine Herausforderung. Für mich kommt leider das umwerfende Setting der Insel Spiekeroogs zu kurz und ich hätte mir gewünscht, die frische Brise auf der Haut spüren und den salzigen Duft des Meeres riechen zu können. Schade, es hätte Potential zu mehr gehabt.

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