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Veröffentlicht am 27.07.2025

Licht und Dunkelheit

Das Mädchen aus der Schwebenden Welt (Floating World-Dilogie, Band 1)
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Ren ist Artistin. Sie liebt es, mit ihrer Familie als Gaukler herumzuziehen, in andere Personen zu schlüpfen, sich zu verkleiden und Kunststücke aufzuführen.

Dabei wird schon verraten, dass sie Kräfte ...

Ren ist Artistin. Sie liebt es, mit ihrer Familie als Gaukler herumzuziehen, in andere Personen zu schlüpfen, sich zu verkleiden und Kunststücke aufzuführen.

Dabei wird schon verraten, dass sie Kräfte besitzt, die sie nicht einsetzen darf, weil sie aus ihrer Vergangenheit stammen, und das könnte ihr gefährlich werden.

Als dann ein Dorf von einem Dämon angegriffen wird, in dem sie gerade mitten in der Aufführung sind, und Ren ihr gleißendes Licht ausstößt, ist plötzlich alles anders. Sie bricht heimlich auf, um ihren Onkel zu retten, der durch den Dämon vergiftet wurde, und der dringend ein Heilmittel braucht.

Auf ihrer Reise begegnet sie dem Kopfgeldjäger Sunho, der ausgerechnet auch hinter ihr her ist, so wie viele andere Assassinen. Und so beginnt eine außergewöhnliche Geschichte ihren Lauf zu nehmen.

Mir gefiel der Auftakt sehr gut. Ich bin ein Fan von Animes und Manhwas. Durch die bildhaften Beschreibungen konnte ich mir die Handlung auch genau so vorstellen. Die Autorin beweist, wie sie Erzählkunst mit einer spannenden, aber auch überraschend wendigen Geschichte zusammenbringt.

Der Schreibstil ist angenehm. Durch viel Gefühl und die nicht wenigen emotionalen Szenen fühlte ich mich den Figuren sehr nahe.

Ren ist eine sympathische Heldin, die erst über sich hinauswachsen muss, ob sie möchte, oder nicht. Sunho, der verschlossene ehemalige Soldat ist ein interessanter Charakter, der eine Charakterentwicklung durchlebt, die ich nachvollziehen konnte.

Und dann gibt es noch Jaeil, einen undurchschaubaren Hauptmann, der Ren lebendig zu sich bringen lassen möchte. Wie steht er zu ihr, was treibt ihn an?

Axie Oh versteht es, ein Wechselbad der Gefühle zu entfachen. Dabei wird es nie langweilig.

Es kommen noch Steampunkelemente dazu, was ich sehr schön fand.

Zudem wird die koranische Sage „Der Holzfäller und die Himmelsfee“ zum Angelpunkt.


Das Cover bzw. das Buch an sich ist wunderschön gestaltet, auch der Farbschnitt in der 1. Auflage.

Was man noch wissen sollte, ist die Tatsache, dass das Buch auch gewaltsame Szenen enthält, für die es jedoch eine Warnung gibt.

Am Anfang gibt es eine hilfreiche Karte für die Welten.

Nach dem Finale des ersten Bandes bin ich mächtig gespannt auf den zweiten und letzten Teil.

Action, Romantik und ganz viel Fantasy für Liebhaber asiatischer Mythologie

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Veröffentlicht am 13.07.2025

Können aus "Red Flags" doch "Green Flags" werden?

Red Flags
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Poppy ist 18 und weiß genau, was sie will. Sie vergöttert Liebesromane, Nora Ephron und Live Musik. Sie hat ziemlich genaue Vorstellungen, wie ihr Traummann zu sein hat. Ihre Liste ist schier endlos. Deckt ...

Poppy ist 18 und weiß genau, was sie will. Sie vergöttert Liebesromane, Nora Ephron und Live Musik. Sie hat ziemlich genaue Vorstellungen, wie ihr Traummann zu sein hat. Ihre Liste ist schier endlos. Deckt sich jedoch die Realität mit ihren Wünschen und Vorstellungen?

Cameron ist im gleichen Alter. Er ist attraktiv, introvertiert, lebt mit seinem Großvater Stan zusammen und eher ein Goth-Typ in Lederjacke, ganz in Schwarz gekleidet, der den Sinn des Lebens und Universums hinterfragt.


Als die beiden sich im Bus über den Weg laufen, oder besser: fahren, ahnen sie nicht, dass jeweils eine Wette sie auf kosmische Art und Weise zusammenführt. So sollten sie eher wie gleichnamige Pole voneinander abgestoßen sein, denn das falsche Spiel, das sie führen, ist so gar nicht von Vorteil, sich wirklich näher und wahrhaftig kennen zu lernen und Gemeinsam- oder Gegensätzlichkeiten herauszufinden.

Oder ziehen sie sich gar unbewusst an?


Die Geschichte der beiden hat mir unwahrscheinlich gut gefallen. Sie zeigt, dass es sich lohnt, in die Tiefe einer Seele zu blicken, aber auch Abstriche zu zulassen, denn einen absolut passenden Menschen kann man einfach nicht finden, aber jemanden, mit dem es viele Übereinstimmungen geben kann. Außerdem bereichern zudem Unterschiede die Beziehung und würzen das Ganze. Und wenn alles perfekt wäre, wäre es doch auch langweilig. Man muss respektvoll miteinander umgehen, den anderen wirklich „sehen“, das sind wichtige Voraussetzungen.


Poppy mochte ich sehr. Allein schon ihre Liebe zu dem Film „Die Braut des Prinzen“, zu Nora Ephron (Schlaflos in Seattle) oder Star Wars kann ich sehr gut nachvollziehen.

Sie ist eine Frau, die ihren Weg geht, dabei jedoch nicht immer spürt, dass auch sie ruhig ein wenig von ihrem Weg abweichen kann und nicht so streng sein sollte, andere zu beurteilen. Ihre Freundinnen geben ihr Kraft, genau wie sie ihnen.

Cam fand ich auch überaus sympathisch und gefühlvoll dargestellt. Allein sein Verhältnis zu seinem Großvater hat mich emotional tief berührt.


Die Autorin versteht es, Figuren eindringlich zu beleuchten, die Empfindungen und Gefühlsregungen und Selbsterkenntnisse so zu übertragen, dass ich andauern zustimmend genickt, gelächelt oder schwer geschluckt habe.


Ich fühlte mich stellenweise tatsächlich an den Film „10 Dinge, die ich an dir hasse“ erinnert, den ich auch als unterhaltsam, witzig und romantisch in Erinnerung habe.


Liebe auf den zweiten Blick kann es geben, wenn man bereit ist, ins Innere eines anderen zu blicken.

Das Buch wartet mit einem flüssigen Schreibstil auf, die Seiten fliegen nur so.

Ich kann die Geschichte allen empfehlen, die romantische Liebesgeschichten mögen, die trotzdem anders und überraschend sind.

Das Buch beleuchtet neben Feminismus und Gleichberechtigung auch Themen wie Abhängigkeit und Einsamkeit.


„Red Flags“ können manchmal zu „Green Flags“ werden. Man muss nur aus seiner Komfortzone kommen und sich trauen und einlassen.

Die beiden Hauptcharakter, die auf dem hübsch gestalteten Cover abgebildet sind, habe ich mir auch so vorgestellt.


Gefühlsbetont, lebensecht und mit vielen Botschaften erzählt „Red Flags“ von zwei Menschen, die nicht besser zueinander passen könnten.

Doch das müssen sie erst ergründen und lernen.


5 grüne Flaggen.

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Veröffentlicht am 02.07.2025

Ein ungewöhnlicher Thriller, der überrascht

Alex Brandt
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Ein sehr ungewöhnlicher Fall beschäftigt Alex Brandt und sein Team: In einem Restaurant werden fünf Leichen entdeckt. Ihnen fehlen die Herzen, die mit Präzision entfernt worden sind. Das Makabere daran ...

Ein sehr ungewöhnlicher Fall beschäftigt Alex Brandt und sein Team: In einem Restaurant werden fünf Leichen entdeckt. Ihnen fehlen die Herzen, die mit Präzision entfernt worden sind. Das Makabere daran ist, dass die Opfer keine Angst oder keinen Schmerz in ihren Augen tragen, sondern selig lächeln. Es gibt keine brauchbaren Zeugen. Und so tappt Ermittler Brandt erst einmal im Dunkeln. Zusammen mit seinen Mitarbeitern beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn nicht nur die Bürgermeisterin und die Presse sitzt ihnen im Nacken, sondern auch die Gewissheit, dass das Morden weitergehen könnte.

Mir hat das Buch gut gefallen, auch wenn ich nicht gleich mit Alex Brandt warm wurde. Er hat mich mit der Zeit dennoch überzeugt, weil er sich selbst gut analysiert hat und ein fähiger Ermittler ist. Sein Sarkasmus ist triefend und manchmal huschte mir ein Grinsen über das Gesicht, wenn er einen fiesen Spruch absonderte. Er ist ein Charakter, der zwar äußerlich sich nichts anmerken lässt, der jedoch sehr an seiner Schwester hängt. Er ist schon arrogant, weil er weiß, was er kann.


Auch seine Mitarbeiter haben sehr gute Figurenzeichnungen erhalten. Oft ist es so, dass sich alles um den Hauptcharakter dreht, aber hier erfährt man auch weniger oder mehr über die Hintergrundgeschichten des Teams und kann in in die Gefühlswelten eintauchen, was ich besonders spannend bei Julia fand. Als Ermittler wollen sie den Toten eine Stimme geben und für Gerechtigkeit sorgen. Privat sind sind eben Menschen, die auch ihre Probleme, Sehnsüchte und Träume haben.

Die Suche nach dem Mörder war spannend inszeniert. Hier erfährt man sehr viel über die geradezu detektivische Tätigkeiten der Einheit, damit sie das Rätsel lösen.

Immer mal wird der Autor poetisch in seinen Beschreibungen: "Tatorte bargen stets eine düstere Mischung aus Schrecken und Trauer. Der Tod lauerte hier, in all seiner grausamen Pracht."

Das gefiel mir.

Man tappt einige Zeit im Dunkeln, was die Auflösung anbelangt, und ich war sehr überrascht, welche es dann war. Ich fand die Erklärung andersartig und ungewöhnlich. So etwas ist immer spannend, weil man es nicht so erwartet. Ich finde es wagemutig, wie die Geschichte gedreht wurde.

Zudem gesellte sich Mystik dazu, was ich zwar schon im Vorfeld las, aber in der Form nicht kommen sah.

Der Schreibstil ist flüssig. Die Beschreibungen der Handlung und der Orte und Situationen passten zu der fesselnden Atmosphäre.

Ein Thriller, der verblüfft und mit Überraschungen aufwartet.

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Veröffentlicht am 27.06.2025

Kadota seziert mit dem Skalpell ihre Arbeit und ihr Wirken in der Medizin in allen Facetten

Emotional Female
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Der große Traum von Yumiko Kadota ist es, in der Plastischen Chirurgie zu arbeiten. Mit viel Fleiß, Engagement und Wissbegierde beginnt sie ihr Studium als Ärztin in Australien.

Doch wie steinig der Weg ...

Der große Traum von Yumiko Kadota ist es, in der Plastischen Chirurgie zu arbeiten. Mit viel Fleiß, Engagement und Wissbegierde beginnt sie ihr Studium als Ärztin in Australien.

Doch wie steinig der Weg dorthin ist, und ob sie diesen Traum Wirklichkeit werden lassen kann, kann man nur erahnen. Mit ungeschönten Worten und interessanten Einblicken in ihre Ausbildung bis hin zur Arbeit in den Krankenhäusern als Assistenzärztin gibt sie Einblick, was wirklich im Gesundheitssektor geschieht.

Mich haben ihre Beschreibungen, die Tagebucheinträgen zum Teil ähnelten, mitgerissen. Ich finde das Thema Medizin an sich sowieso sehr spannend. Zuerst ist man geblendet, denn der Beruf als Arzt ist hochangesehen. Nicht jede/r schafft es, und wer scheitert, wird schief angesehen. Dabei wird oft vergessen, wie schwierig es ist, einen dieser begehrten Plätze zu erhalten und diese dann auch so auszufüllen, wie es die Elite der Medizin erwartet. Schließlich sollen nur gut ausgebildete Mediziner auf die Patienten losgelassen werden, was natürlich auch sinnvoll und im Interesse der Allgemeinheit ist. Was ist jedoch, wenn eine Frau sich sexuellen Belästigungen, Mobbing und schleichend dem Burnout entgegenstellen muss?
Aus dieser Perspektive erzählt Kadota von ihren Erfahrungen als asiatische Medizinstudentin, und später als Assistenzärztin.

Sie ist eine, wie ich finde, erstklassige Ärztin, die mit ihrem Geschick schon bald zur Spezialistin für Handchirurgie wird. Zudem geht sie gefühlsbetont mit ihren Patienten und den Angehörigen um.

Frauen haben offenbar zu viele Gefühle, wird ihnen gern nachgesagt, und sind daher nicht so objektiv wie Männer. Dabei findet es doch, wie ich glaube, jeder angenehm, einen Arzt zu haben, dem man vertrauen kann. Und das Reden wird oft in den Patientenzimmern vernachlässigt. Wenn nur der Patient spricht und öfter nachfragen muss, umso schlimmer.

Ihr Buch zeichnet ihren Triumph-, Leidens- und Wiederauferstehungsweg vieler Stationen ihres Berufs- und Privatlebens nach.
Als Betrachterin ihrer Welt, in der sie sich so viele Jahre bewegt hat, verfällt man selbst zwischen Aufregung, Wut, Bitterkeit, aber auch Hoffnung.

Wenn niemand darüber schreibt, woher sollen wir dann wissen, was hinter den Türen der OP-Säle und in den Notaufnahmen wirklich passiert?

Das männliche Rollenbild, das viele Jahre als normal galt, wird stark angekratzt. Und von Kadota so ins Rampenlicht gerückt, was nicht jedem gefallen dürfte.

Ich finde, dass ihr ein spannender und lebensbejahender Abriss ihrer Zeit in der Medizin gelungen ist. Und ihr Leben im Danach hört sich mehr als gut an. Denn wo Schatten ist, ist auch immer Licht.

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Veröffentlicht am 12.06.2025

Akademie voller Geheimnisse

Lessons of Hearts and Magic
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Die 22jährige Lou möchte an einer berühmten Akademie Runenmagie erlernen. Das Problem ist nur, dass nur Männern dieses Recht vorbehalten ist. Zu allem Übel kommt noch, dass Frauen, die selbst über eine ...

Die 22jährige Lou möchte an einer berühmten Akademie Runenmagie erlernen. Das Problem ist nur, dass nur Männern dieses Recht vorbehalten ist. Zu allem Übel kommt noch, dass Frauen, die selbst über eine starke Herzmagie verfügen, verfolgt werden, denn diese soll angeblich sehr gefährlich sein.

Als Mann verkleidet, wird sie dem Ganzen auf den Grund gehen, ohne zu ahnen, mit welch düsteren Geheimnissen sie dort konfrontiert wird.
Hinzu kommt, dass dort auch Tom ist, ein aus gutem Hause stammender Mann, in den sie sich verliebt hat.

Mir hat das Buch gut gefallen. Anfang brauchte ich ein wenig, um in die Geschichte zu kommen, da Einiges ausufernd beschrieben war. Das hat maßgeblich dafür gesorgt, dass man sich diese Welt gut vorstellen konnte, jedoch kam die Handlung etwas später dadurch in Gang.

Dann aber, als Lou an der Akademie angenommen wurde, entwickelte sich die Geschichte rasanter und spannender.

Man kann selbst mutmaßen, was es mit der Herzmagie der Frauen auf sich hat, und ob Lou mit ihrem Schwindel irgendwann auffliegt.

Lous Charakter mochte ich. Sie war zwar manchmal sehr schnell in ihren Entscheidungen, aber Mut und Willensstärke können nun mal nur Leben verändern. Sie hat das Herz am rechten Fleck.

Auch die Beschreibungen über die Magie und die Runen und der Ablauf in der Akademie waren interessant.

Das Thema der Unterdrückung der Frauen gewinnt hier Brisanz. Und das Finale ist überraschend. Trotzdem hätte ich mir hier einen Blick in die Zukunft gewünscht, da es sich mehr als angeboten hätte.

Der Titel des Buches passt gut zum Inhalt.

Alles in allem eine spannende Geschichte mit einer mutigen Heldin.

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