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Veröffentlicht am 30.05.2021

Auch pilgern will gelernt sein

Achtsam morden am Rande der Welt
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Björn Diemel geht weiterhin zu dem Achtsamkeitscoach Joschka Breitner.
Mittlerweile ist Björn 45 Jahre geworden und bemüht sich sehr, keine Leichen mehr um sich zu haben. Auf seine Kappe will er keinen ...

Björn Diemel geht weiterhin zu dem Achtsamkeitscoach Joschka Breitner.
Mittlerweile ist Björn 45 Jahre geworden und bemüht sich sehr, keine Leichen mehr um sich zu haben. Auf seine Kappe will er keinen Mord mehr nehmen. So ganz rund läuft sein Leben nicht ab, daher rät ihm sein Coach zu pilgern.
Vorher muss er seiner fünfjährigen Tochter erklären, wie lange er weg sein wird.
Da habe ich sehr gelacht, als Björn seiner Emily anhand von Kindergeschichten den Zeitraum erklärt.

Der Plan reift heran und dann zieht Björn tatsächlich los, um den Jakobsweg zu erwandern.
Er trifft ein überdimensionale Schokopraline, einen sehr kranken Rechtsanwalt und einen durchgeknallten Typ mit Hang zur Erpressung.
Letzter sorgt für gewaltigen Ärger und Björn muss seine Einstellung dem Morden gegenüber überdenken.
Wenn er den Jakobsweg entspannt zu Ende gehen will, muss es gut überlegt sein, ob er seine Achtsamkeit nicht besser rettet.

Dieses Buch ist herrlich schräg und sehr amüsant. Nach Teil 2 war ich etwas enttäuscht, da ist es fein, dass Teil 3 wieder sehr gut ist.
Der Humor ist sehr schwarz, er führte mich durch das komplette Buch. Dies war ich bereits von Band 1 gewohnt.
Der Handlungsstrang ist ebenfalls gewohnt nach Björns Manier. Herrlich kommentiert durch Weisheiten, die er von seinem Achtsamkeitscoach gelernt hat.
Die Kapitelanfänge werden wieder durch sinnige Sprüche von Joschka Breitner begonnen. Diesmal hat er ein Buch über das Pilgern geschrieben.

Das Ende kommt anders als Björn denkt, für mich wirkt es sehr hingebogen. Zur Geschichte passt es und zu Björn auch.
Insgesamt eine gelungene Fortsetzung der Achtsamkeitsreihe.

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Veröffentlicht am 27.05.2021

Eine Liebe voller Gefühl

Something Pure
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Alice arbeitet als Kellnerin in einer Bar.
Der Job ist nur Mittel zum Zweck, das Geld ist wichtig. Der Chef ist ein Ekel und eigentlich will Alice nicht mehr für ihn arbeiten.
Dann taucht ein neuer Hilfskellner ...

Alice arbeitet als Kellnerin in einer Bar.
Der Job ist nur Mittel zum Zweck, das Geld ist wichtig. Der Chef ist ein Ekel und eigentlich will Alice nicht mehr für ihn arbeiten.
Dann taucht ein neuer Hilfskellner auf.
Beck ist nett, witzig, charmant und flirtet von ersten Tag an mit Alice. Sie ist nicht abgeneigt, Beck ist ihr sofort sympathisch.
Der Humor ist identisch, die zwei verstehen sich hervorragend.
Der Flirt könnte mehr werden. Dann stirbt Becks Vater und er kehrt zu seiner Familie heim. Vorher bittet er Alice mitzukommen.
Sie zögert, da sie ihn kaum kennt.
Nach einer Weile steht ein Mann vor Alice, um sie abzuholen. Beck möchte sie bei sich haben.
Erst in Denver angekommen, erfährt Alice, dass Beck reich ist. Er kommt aus einer sehr wohlhabenden Familie mit enormen Einfluss auf die Gesellschaft.
Sie ist darüber erschrocken und fühlt sich völlig fehl am Platz.
Hat die junge Beziehung überhaupt eine Chance?

Das Buch ist sehr erfrischend, von Beginn an liest es sich ganz wunderbar. Der Schreibstil ist locker, mit vielen schönen Momenten, ohne zu kitschig zu werden. Es ist eine Liebesgeschichte und enthält viele romantische Szenen. Es war mir nicht zu viel an rosarot, es gibt auch familiäre Zwistigkeiten und laute Streitereien.
Die witzige Dialoge zwischen Alice und Beck haben mich sehr amüsiert. Insgesamt sind es interessante Charaktere mit Hang zur Dramatik.
Es ist mein erstes Buch der Autorin, ihr Garant für ein Happy End war der Hauptgrund für mich, dieses Buch zu lesen. Ich mag romantische Geschichten sehr, allerdings müssen sie gut ausgehen für mich.
Da wurde ich nicht enttäuscht, Something Pure ist voller Gefühl, Harmonie, Humor, Streit und Versöhnung, Intrigen und verschmähte Liebe. Ein Rundum aus Paket Herz und Schmerz für ein Lesen mit Wohlfühlfaktor.

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Veröffentlicht am 20.05.2021

Eine dunkle Gabe

Partem. Wie die Liebe so kalt
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Das Herz ist ein verräterisches Organ.
Jeal darf sich nicht verlieben, er gehört einer Organisation an, die anderen Menschen die Liebe nehmen. Partem ist ein mächtiges System, die von Gefühlen der anderen ...

Das Herz ist ein verräterisches Organ.
Jeal darf sich nicht verlieben, er gehört einer Organisation an, die anderen Menschen die Liebe nehmen. Partem ist ein mächtiges System, die von Gefühlen der anderen existierten.
In einer Wohngemeinschaft lebt Jeal mit Rafi, Akrom, Geno und Chrystal.
Jeder muss sich hoch arbeiten, um die nächste Stufe zu schaffen. Unbedingter Gehorsam gegenüber dem Partem ist von enormer Wichtigkeit. Wer sich dem nicht beugt, wird es gefährlich zu spüren bekommen, sogar das Leben hängt davon ab.
Jael ist bereits einige Stufen höher als seine Mitbewohner. Doch sein Herz schlägt schneller, wenn er Xenia sieht. Die Sechzehnjährige lebt gegenüber mit ihrer Mutter. Xenia hat eine Gabe, die eher ein Fluch ist. Sie spürt die Berührungen anderer Menschen als Geräusche. Ihre Mutter ist eine komplizierte Frau. Sie hört Xenia wie klirrende Scherben. Ihr bester Freund Felix brüllt wie ein Löwe, ihre beste Freundin Liva hört sich an wie Wassertropfen.
Jeal muss eigentlich Xenia dem Partem melden, sie ist eine sogenannte Immunitin, jemand der dem Partem gefährlich werden könnte.
Doch was tun, wenn das Herz schneller schlägt und die Liebe sich ausbreitet, anstatt sie zu stehlen. Für Jeal steht viel auf dem Spiel. Gehorsamkeit dem Partem gegenüber und vor allem die Wahrheit, er muss Xenia melden, doch er fühlt sich immer stärker zu ihr hingezogen. Jeal muss einen Weg finden, sich selbst und Xenia zu schützen.

Ein düsteres Buch mit eine sehr komplexen Geschichte, in die man anfangs schnell hinein findet. Mir hat es von Anfang an gefallen, allerdings habe ich zwischendurch einige Fragezeichen gehabt. Manche Szenen und Dialoge sind nicht stimmig. Da kamen ein paar Ungereimtheiten vor, die mich verwirrt haben. Manche Szenen habe ich mehrmals gelesen und trotzdem nicht verstanden. Dem Hauptverlauf der Geschichte habe ich immerhin folgen können, so dass es mir eingermmaßen gefallen hat.
Meine anfängliche Begeisterung ging unterwegs verloren. Mir hat eine klare Einführung gefehlt, was der oder das Partem überhaupt ist und warum die Jugendlichen dazu auserwählt wurden, die Liebe zu stehlen. Das mangelnde Wissen führte zu einem anstrengenden Lesen.

Was positiv ist, die Kapitel sind kurz und haben den jeweiligen Namen als Überschrift, wer gerade erzählt. Dadurch lernt man den Charakter gut kennen. Bei der Vielzahl an Figuren, besteht die Gefahr, den Faden zu verlieren. Immerhin ist mir das nicht passiert.
Es ist eine interessante Story mit einem Verlauf, mit dem ich nicht gerechnet habe. Einige überraschende Momente gab es, die mir den Lesespaß gerettet haben. Für ein Jugendbuch ist es dennoch recht verwirrend und sehr düster geschrieben. Mit dem Ende vom Buch bin sehr unzufrieden.
Meine Hoffnung liegt auf dem zweiten Teil, der mir die fehlenden Bausteine ergänzt und meine Fragezeichen beantwortet.

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Veröffentlicht am 15.05.2021

Diese Zukunftssatire ist ein gelungenes Werk voller verrückter Ideen

QualityLand
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Es war einmal ein schönes Land. Durch Modernisierung und zukunftsorientierten Ideen wurde Deutschland zu Qualitityland.
Alles wurde optimiert, verbessert und für den Einzelnen strukturiert.
Der Nachname ...

Es war einmal ein schönes Land. Durch Modernisierung und zukunftsorientierten Ideen wurde Deutschland zu Qualitityland.
Alles wurde optimiert, verbessert und für den Einzelnen strukturiert.
Der Nachname ist der Beruf der Mutter bei Töchtern und beim Sohn der Beruf des Vaters. So heißt Peter nun Arbeitsloser.
Was zur Folge hat, er ist Mensch unteren Levels mit wenig Chancen zum Aufstieg. Dies verhindert allein sein Nachname.
Eigentlich hatte er eine gute Beziehung zu Sandra, doch das System schlägt ihr einen besseren Partner vor. Einfach per Klick die Beziehung beenden und schon ist Peter Single und wieder eine Stufe tiefer gerutscht.
So prima sich das moderne elektronische Land präsentiert, so leiden ein Teil der Bevölkerung unter dieser Abstufung.
Wer viel Geld hat, kann sich in höhere Stufen begeben und dadurch Vorzüge freischalten.
Ein besseres Auto kommt zur Beförderung, das gelieferte Essen hat Top Qualität, Türen öffnen sich automatisch, insgesamt ist es perfekt. Peter beginnt das System zu hinterfragen, er will sich nicht weiter unterbuttern lassen. Sein Kampf scheint aussichtslos, doch die Minderheit scheint auf seiner Seite und es könnte doch ein Erfolg werden.

Qualityland ist sehr schräg, die Zukunft wird sehr übertrieben dargestellt, was aber nicht negativ ist. Der Humor ist grandios, ich habe mich köstlich amüsiert.
Das moderne Land modernisiert sich zu Grunde. Es ist komfortabel, wenn man keine eigenen Entscheidungen treffen muss. Die Computer und Qualitypads machen es sehr einfach. Doch die Eigenständigkeit bleibt auf der Strecke. Beziehungen werden schnell beendet, wenn das System sagt, da ist ein besserer Partner in Sicht.
Der Autor übertreibt mit seiner Phantasie gewaltig, was mich sehr gut unterhalten hat.
Verrückte Roboter mit Liebeskummer, Drohnen mit Flugangst, ein Roboteranwalt mit Gewissen um nur ein paar der skurrilen Figuren zu nennen.
Diese Zukunftssatire ist ein gelungenes Werk voller verrückter Ideen, die nicht völlig abwegig sind. Manches kommt absurd daher, doch im Gesamtbild auf jeden Fall stimmig. Mir hat dieses Buch extrem gut gefallen.

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Ein versteinertes Abenteuer

Die Schule der magischen Tiere 9: Versteinert!
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Ein neuer Wettbewerb steht an der Wintersteinschule an. Die Schüler von Miss Cornfield sind mächtig aufgeregt.
Eine Erfindung steht an, was das Streifenhörnchen Leonardo veranlasst, seine Meinung dazu ...

Ein neuer Wettbewerb steht an der Wintersteinschule an. Die Schüler von Miss Cornfield sind mächtig aufgeregt.
Eine Erfindung steht an, was das Streifenhörnchen Leonardo veranlasst, seine Meinung dazu zu äußern. Er bekommt die Nüsse nicht geknackt. Also wollen die Kinder eine Knackmaschine bauen.
Die Arbeit geht voran, doch bei einem Alleingang der magischen Tiere passiert etwas Unerwartetes. Henrietta, Rabbat, Cooper und all die anderen magischen Tiere sind plötzlich versteinert.
Die Klasse von Miss Cornfield ist verzweifelt, ihre armen Freunde bewegen sich nicht mehr. Nun ist Mister Morrison gefragt, er weiß bestimmt Rat. Doch leider fällt ihm auf die Schnelle auch nichts ein.

Was für ein magisches Abenteuer, der neunte Band hat es in sich. Die Versteinerung der Tiere ist ungewöhnlich und zerrt an den Nerven der Schüler.
Diesmal gibt es keinen Streit untereinander, selbst Helene ist gar nicht zickig.
Der Zusammenhalt des Klasse ist ein gutes Vorbild für junge Leser.
Durch diese Geschichte können sie viel lernen.
Wieder wird das Buch begleitet von passenden Zeichnungen von Nina Dulleck. Dadurch wirkt alles sehr lebendig.

Bisher war ich die Anwesenheit der Tiere sehr gewöhnt. Hier ist die Geschichte mal ohne deren ständige Teilnahme geschrieben. Mir hat es gefallen, dadurch standen die Kinder mehr im Mittelpunkt.
Es freut mich, dass noch 2 Bände auf mich warten. Margit Auer ist eine fleißige Autorin.

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