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Veröffentlicht am 28.12.2019

So fing alles an und der Kreis schließt sich.

Die Auserwählten - Phase Null
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Meinung:
Nachdem das erste Prequel „Kill Order“ ja viel weiter in der Vergangenheit zurückgegangen war, als erwartet, erfahren wir nun in „Phase Null“ endlich, was wir wirklich wissen wollten. Nämlich, ...

Meinung:
Nachdem das erste Prequel „Kill Order“ ja viel weiter in der Vergangenheit zurückgegangen war, als erwartet, erfahren wir nun in „Phase Null“ endlich, was wir wirklich wissen wollten. Nämlich, was vor dem Labyrinth passierte und wieso Thomas und Theresa bei ANGST mitgemacht haben.

Die Geschichte beginnt ganz von vorn. Wir begleiten die Kinder als sie noch ganz jung sind, und erleben wie sie aufwachsen und wie ANGST sie erzieht und manipuliert. Dabei gibt es anfangs gleich einige herzzerreißende Szenen, die dafür sorgen, dass man das Buch schnell weiterlesen möchte. So werden wir Zeuge wie Newt von ANGST gefunden wird und auch, dass Thomas eigentlich Stephen hieß und wieso er seinen Namen aufgeben musste. Solche ergreifende Szenen gibt es auch im Verlauf immer wieder und sie sorgen für viel Gefühl und Tragik.

Die Geschichte nimmt sich zwar viel Zeit sich zu entwickeln und oft gibt es auch etwas langwierigere Wiederholungen des immer ähnlichen Tagesablaufs, aber das ist auch nötig, damit man wirklich versteht, wieso Thomas und Theresa so handeln, wie sie es tun. Wie sie zu Freunden werden, was die Arbeit am Labyrinth für sie bedeutet und auch, wieso Thomas immer mehr ins Zweifeln kommt.

Auch wenn es schon wieder fast ein Jahr her ist, dass ich die anderen Bücher gelesen habe, habe ich doch schnell wieder ins Buch gefunden. Die Figuren sind größtenteils bekannt und es ist schön, sie wiederzusehen. Das Besondere daran sind aber die vielen neuen Aspekte die nun beleuchtet werden und die Hintergrundinformationen, die nun ein paar der offengebliebenen Fragen beantworten. Leider nicht alle, aber doch genügend um Spaß mit dem neuen Buch zu haben.

Erzählt wird die Geschichte wieder aus der Sicht von Thomas, wodurch wir noch näher an ihm und Theresa dran sind. Er ist einfach ein symphytischer und Charakter und ich konnte seine Gedanken, Entscheidungen und Handlungen zumeist gut nachvollziehen. Zwar wirkt er für seine große Intelligenz manchmal ein bisschen zu leicht lenkbar, aber die Erklärung hierfür findet sich in der Art der Erziehung von ANGST und somit ist dies durchaus nachvollziehbar.

Obwohl vieles ja schon bekannt ist, ist immer eine gewisse Grundspannung vorhanden und es gibt auch noch die ein oder andere Überraschung. Einige davon nett, andere auch durchaus erschreckend und schockierend. Die Geschichte lässt sich auf jeden Fall zu jedem Zeitpunkt schnell und flüssig lesen.

Fazit:
Ein interessantes und gute Prequel, das nochmal neue Aspekte beleuchtet, die erwarteten Hintergrundinformationen liefert und auch noch einige der offengebliebenen Fragen beantwortet. Es ist schön die bekannten Figuren wiederzusehen und zu erfahren, wieso sie sich so entwickelt hatten. Dabei ist die Spannung vielleicht nicht immer on Top, aber eine gewisse Grundspannung ist immer vorhanden, es gibt noch einige Überraschungen und die Geschichte lässt sich durchgängig flüssig lesen. Nun hat sich der Kreis geschlossen und ich bin im Großen und Ganzen zufrieden. Deshalb gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die die Reihe kennen.

Veröffentlicht am 28.12.2019

Leider kein Weihnachtsroman wie ich ihn mir vorstelle...

Ein ganz besonderer Weihnachtswunsch
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Meinung:
Weihnachten steht kurz bevor, deshalb ist es höchste Zeit ein bisschen in Weihnachtsstimmung zu kommen. Am besten gelingt mir das in der Regel durch das wohlige und behagliche Gefühl, dass ein ...

Meinung:
Weihnachten steht kurz bevor, deshalb ist es höchste Zeit ein bisschen in Weihnachtsstimmung zu kommen. Am besten gelingt mir das in der Regel durch das wohlige und behagliche Gefühl, dass ein guter Weihnachtsroman in mir auslöst. Davon lese ich nicht allzu viele, aber mindestens einer gehört zur Vorweihnachtszeit einfach dazu.

„Ein ganz besonderer Weihnachtswunsch“ klang durch den ansprechenden Klappentext eindeutig für das richtige Buch dafür, doch leider habe ich mich da etwas getäuscht.

Schon von Beginn an fand ich die Geschichte eher etwas holprig, wenig weihnachtlich und irgendwie auch nicht ganz stimmig.

Die Geschichte startet mit dem tragischen Tod der betrogenen Protagonistin Livvy. Eigentlich ist viel Potential für einen emotionalen Handlungsverlauf gegeben, aber die Autorin lässt dafür viel zu viele Chancen ungenutzt verstreichen.

Vor allem der Anfangsteil wird einfach extrem schnell und ohne größere Erklärungen abgehandelt und auch danach hab ich mich schwer getan, mich irgendwie in die Geschichte hinein zu fühlen.

Das liegt vor allem daran, dass Livvy definitiv keine sympathische Person ist. Sie ist zwar auf den ersten Blick die „Geschädigte“ und es ist auch verständlich, dass sie ihren Tod nicht so gut aufnimmt, aber sie verhält sich so extrem egoistisch, kindisch und anstrengend, dass ich wirklich nicht mit ihr mitfühlen konnte. Ihr Ziel ist es ihren Mann Adam und seine neue Liebe Emily mit allen Mitteln wieder auseinander zubekommen und diese Mittel waren für eine Weihnachtsgeschichte oft auch wirklich heftig. Natürlich entwickelt sie sich im Verlauf des Romans weiter, aber das dauert fast bis zu den letzten Seiten und bis dahin hat mich ihre Einstellung teilweise schon echt extrem genervt.

Den anderen Figuren kann man schon mehr Sympathien entgegen bringen, doch durch die ständigen Störungen von Livvy kann sich kein durchgängig positives Gefühl einstellen, was ich ziemlich schade fand. Adam ist zwar eigentlich der „Fremdgänger“, aber seine Art finde ich trotzdem toll. Er kümmert sich liebevoll um seinen Sohn Joe, der mit seinem Asperger Syndrom die Welt natürlich etwas anders sieht. Und auch Emiliy ist eine tolle Figur, mit viel Verständnis, Ruhe und Wärme.

Erzählt wird die Geschichte aus verschieden Sichten. So gibt es Livvys und Adams Perspektiven in der Ich-Erzählung, während Emiliys Anteile im personalen Erzählstil wiedergegeben werden. Diesen Unterschied hab ich nicht ganz verstanden, aber es hat mich jetzt auch nicht wirklich gestört. Schade fand ich hingegen, dass es von Joes Sicht immer nur kurze Auszüge aus seinem Notizheft gibt, da hätten mir eigene Abschnitte auch noch gut gefallen. Der Schreibstil wäre so eigentlich gut lesbar, vor allem da es zwischenzeitlich emotionale, aber auch humorvolle Anteile gibt, aber durch Lizzys nervige Gedanken und Taten kam bei mir im Großteil des Romans kein gutes Gefühl auf. Dies hat sich erst gegen Ende etwas gegeben, da die Autorin auf den letzten Seiten gerade noch die Kurve kriegt und ihren Roman zu einem halbwegs stimmigen Ende bekommt.

Fazit:
Leider kein Weihnachtsroman wie ich ihn mir vorstelle. Alles wirkt ein bisschen holprig und die Protagonistin ist einfach nur zum Haare raufen egoistisch und nervig… Da können auch die sonst recht soliden Protagonisten und Emotionen wenig dagegen ausrichten. Das Ende ist zwar nochmal leicht versöhnlich, aber reißt es auch nicht mehr raus.

Veröffentlicht am 28.12.2019

Ein kleines Büchlein mit vielen Lebensweisheiten

Vom Mann, der auszog, um den Frühling zu suchen
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Meinung:
Obwohl wir alle vom Prinzip her wissen, auf was es im Leben ankommt und worauf man schauen sollte, setzen es die wenigsten auch wirklich um. Unsere Lebensumstände mit Zeitdruck und den verschiedensten ...

Meinung:
Obwohl wir alle vom Prinzip her wissen, auf was es im Leben ankommt und worauf man schauen sollte, setzen es die wenigsten auch wirklich um. Unsere Lebensumstände mit Zeitdruck und den verschiedensten Ansprüchen sorgen oft dafür, dass wir das wesentliche aus den Augen verlieren und uns auf Banalitäten versteifen.

Da ich mich da wirklich nicht herausnehmen kann, tut es gut, die Perspektive immer mal wieder gerade zu rücken und das Leben (zumindest kurzzeitig) wieder anders zu betrachten.
Genau das passiert, wenn man „Vom Mann, der auszog, um den Frühling zu suchen“ liest. Im Buch geht es um einen Mann, der sich auf die Suche nach einem Vogel begibt, der den Frühling bringt. Aber eigentlich ist es eine Suche zu sich selbst und nach seinem Sinn des Lebens.

Dabei hält die Autorin den Mann und die Welt in der er lebt ganz schlicht. Es gibt keine Namen, kaum genauere Beschreibungen und nichts wirklich Greifbares. Es bleibt alles etwas abstrakt, märchenhaft, poetisch und leicht magisch und gleichzeitig wird die Geschichte doch auch irgendwie sachlich und klar erzählt. Diese Mischung ist auf jeden Fall etwas Besonderes und sorgt dafür, dass die kleinen Geschichten nicht zu übertrieben wirken und den Leser zumeist auch berühren.

Auf seiner Suche trifft der Mann viele verschieden Menschen, bei denen er immer etwas Neues lernt. Dabei werden ganz viele Lebensweisheiten aufgearbeitet und verdeutlicht und man selbst einfach immer wieder zum Nachdenken angeregt.

Fazit:
Ein kleines Büchlein mit vielen Lebensweisheiten. Es regt zum Nachdenken an und hilft dabei sich wieder das Wesentliche im Leben in Erinnerung zu rufen. Dabei ist die Geschichte sehr poetisch, etwas abstrakt und doch berührend, was ich mit 4 Sternen belohne.

Veröffentlicht am 28.12.2019

spannender und kurzweiliger Abschlussband

Perfect – Willst du die perfekte Welt?
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Meinung:
Nachdem ich ja von Teil 1 so begeistert war, hab ich mich sehr auf diese Fortsetzung gefreut. Und auch sie hat mich nicht enttäuscht.

Teil 2 startet nicht direkt nach dem Ende des ersten Teils, ...

Meinung:
Nachdem ich ja von Teil 1 so begeistert war, hab ich mich sehr auf diese Fortsetzung gefreut. Und auch sie hat mich nicht enttäuscht.

Teil 2 startet nicht direkt nach dem Ende des ersten Teils, sondern es liegen ein paar Tage dazwischen. Das ist aber nicht schlimm, denn den Start fand ich gut gewählt. Es geht sofort wieder rasant los und man befindet sich gleich wieder mitten in der Handlung. Das liegt auch daran, dass die Autorin ein paar kleine Erinnerungsstützen eingebaut hat, die das Zurückkommen in die Handlung nochmal erleichtern.

Celestine ist nun auf der Flucht, wird aber mit allen Mitteln gejagt, weshalb nicht alle Dinge glatt laufen und es wieder viel Spannung gibt. Den Handlungsverlauf fand ich auch dieses Mal wieder gut konstruiert. Es gibt viele wichtige Entwicklungen, manche ein bisschen vorhersehbar, aber die meisten überraschend, schockierend oder faszinierend. Insgesamt passt die Mischung einfach.
Celestine entwickelt sich auch in diesem Teil nochmal extrem weiter. Sie ist mutig, trifft viele weise Entscheidungen und wird einfach erwachsen. Dabei verzichtet sie auch oft auf ihren Vorteil um für das Wohl der Fehlerhaften einzustehen.

Auch die anderen Figuren können überzeugen. Bereits bekannte entwickeln sich weiter und man erfährt einiges zu ihren Hintergründen, aber es gibt auch noch interessante neue Figuren.

Auch dieses Mal konnten mich Autorin und Sprecherin wieder auf ganzer Linie überzeugen. Der Schreibstil ist einfach klar und flüssig und der Spannungsaufbau so gestaltet, dass man sich der Sogwirkung kaum entziehen kann. Es gab immer wieder emotionale oder schockierende Momente die mich berührt und mitgerissen haben und Merete Brettschneider bringt diese Stimmung durchgängig deutlich rüber.

Am Ende fand ich die ein oder andere Wendung ein bisschen zu übertrieben und zu viel, aber gut, es bekommt jeder, was er verdient, es werden alle wichtigen Fragen beantwortet und die Stimmung passt, weshalb mir der Abschluss trotzdem sehr gut gefallen hat.

Fazit:
Ein spannender und kurzweiliger Abschlussband. Es gibt einige tolle Entwicklungen, viele Wendungen und wieder die bereits bekannte Sogwirkung. Einige Kleinigkeiten fand ich zwar ein bisschen zu übertrieben, aber das hat die gute Gesamtstimmung nicht wirklich gestört, weshalb ich trotzdem noch knappe 5 Sterne vergebe. Alles in allem ist diese Reihe auf jeden Fall ein absolutes Muss für alle Fans des Genres!

Veröffentlicht am 28.12.2019

Eines meiner Highlights aus 2016

Das Paket
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Meinung:
Ich habe nun ja schon einige Bücher von Sebastian Fitzek gelesen und immer gute und kurzweilige Unterhaltung gefunden. Deshalb war ich auf sein neues Werk echt gespannt.

Die Aufmachung als Paket ...

Meinung:
Ich habe nun ja schon einige Bücher von Sebastian Fitzek gelesen und immer gute und kurzweilige Unterhaltung gefunden. Deshalb war ich auf sein neues Werk echt gespannt.

Die Aufmachung als Paket finde ich auf jeden Fall interessant, auch wenn ich die Bindung des Buches selbst eher nicht so toll finde, da der Buchrücken sehr starr ist und das Buch schnell schief wird. Aber gut, darauf kommt es nicht an und die Idee hat was.

Es kommt natürlich auf den Plot an und dieser hat mich wieder von der ersten Seite an total gefesselt. Schon im Prolog aus Emmas Kindheit war ich mitten in der Geschichte und habe eine Gänsehaut bekommen, die sich im Verlauf des Buches nicht wieder verzogen hat.

Es gibt extrem viele schockierende Wendungen und immer, wenn man denkt, jetzt hat sich etwas aufgeklärt und man ist der Lösung einen Schritt näher, schmeißt Fitzek wieder alles um und lässt einen erneut fassungslos zurück. Man käme von selbst nie auf die ganzen Hintergründe und Zusammenhänge und am Ende wird alles stimmig aufgeklärt.

Das ist auch wirklich wichtig, da die Geschichte mal wieder ziemlich übertrieben ist und die Grenze des Wahrscheinlichen oft auch mal ein bisschen überschreitet. Das habe ich schon oft bei Fitzeks Werken festgestellt, aber beim Lesen selbst hat mich das dieses Mal überhaupt nicht gestört. Dafür sind Handlung und Schreibstil viel zu fesselnd, mitreißend und bildgewaltig, als dass das beim Lesen auch nur irgendwie ins Gewicht gefallen wäre. Und das ist für mich die wahre Kunst, deshalb gibt es dafür keinen Punktabzug.

Die Figuren sind definitiv nicht alle höchst sympathisch, aber dafür mit vielen Geheimnissen ausgestattet und gut erarbeitet. Emmas paranoide Art ist auch wirklich nicht gerade einfach, aber durch die guten Beschreibungen doch nachvollziehbar und authentisch und passend zur drückenden Atmosphäre der Geschichte.

Fazit:
Für mich wieder ein perfekter Fitzek-Thriller. Ich war von Anfang bis Ende total gefesselt und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Obwohl es nicht viel wirklich greifbare Action gibt, weist „Das Paket“ ein hohes Tempo, viele Überraschungen und schockierende Wendungen auf. Dabei werden die Hintergründe am Ende stimmig erklärt und die einzelnen Fragmente zusammengeführt, auch wenn Herr Fitzek die Grenzen der Plausibilität erneut ziemlich dehnt. Jedoch hat das während des Lesens wirklich keine Rolle gespielt, weshalb ich faszinierte 5 von 5 Sternen und eine unbedingte Leseempfehlung vergebe.