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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.12.2022

Vorhersehbares Wohlfühlbuch

Das irrationale Vorkommnis der Liebe – Die deutsche Ausgabe von »Love on the Brain«
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Bee SCHEINT eine seltene Spezies in ihrem Umfeld zu sein, die sich im Gebiet der Naturwissenschaften gegen ihre männlichen Mitwissenschaftler behaupten muss. Weiß sie nicht weiter, stellt sie sich stets ...

Bee SCHEINT eine seltene Spezies in ihrem Umfeld zu sein, die sich im Gebiet der Naturwissenschaften gegen ihre männlichen Mitwissenschaftler behaupten muss. Weiß sie nicht weiter, stellt sie sich stets die Frage: Was würde Marie Curie tun? Eines Tages wird ihr die Leitung ihres Wunschprojektes angeboten, das sie natürlich sofort annimmt. Dort muss sie jedoch mit einem alten Bekannten zusammenarbeiten: Dem Ekelpaket Levie Ward, der schon immer ihr Erzfeind gewesen ist und der, wie es scheint, ihr auch dieses Mal ihr Traumprojekt zu einem Albtraumprojekt mutieren lässt. Bis Bee jedoch eine Veränderung wahrnimmt und sie sich auf einmal die Frage stellen muss: Was würde Bee tun?

Die Geschichte wird aus Bees Perspektive erzählt und bringt einem so die chaotische Gedankenwelt der Protagonistin unwahrscheinlich nahe. Sie ist eine sehr spezielle Person, die mir auch eigentlich direkt sympathisch gewesen ist. Auch wenn sie teilweise sehr überzeichnet gewesen ist, scheint das Ali Hazelwoods Art zu sein, der Protagonistin eine liebevolle Note zu verpassen. Eine große Portion Tollpatschigkeit, hier ein Fettnäpfen, dort direkt das nächste. Jedoch fand ich das gar nicht als störend, sondern eigentlich relativ amüsant, auch wenn ich mir hin und wieder dachte, dass eine Panne weniger auch okay gewesen wäre. Ebenso konnte ich viele Handlungen und Gedankengänge nicht immer nachvollziehen, aber auch das war für mich vollkommen fein.

Das Thema NASA fand ich unfassbar spannend und hat mir super gut gefallen. Der wissenschaftliche Anteil hat mir bereits im ersten Teil echt viel Spaß gemacht und hält für mich gut die Balance, um nicht in einen bloßen Schnulzenroman überzugehen. Wirklich toll!

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig, locker und mit einer Menge Humor. Ich hab mich durchweg unterhalten gefühlt, musste an mehreren Stellen schmunzeln und hin und wieder aufseufzen, weil auch die romantischen Elemente wirklich schön gewesen sind. Auch wenn diese leider ab den ersten paar Seiten sehr vorhersehbar gewesen sind und somit keinerlei Überraschungen auf mich warteten, was mich wirklich sehr traurig machte, habe ich die Geschichte dennoch sehr genossen. Natürlich hätte ich mir ein paar Überraschungen gewünscht, gerade was die romantischen Elemente anging, was sich auch in meinen 3 Sternen widerspiegelt.

Dennoch ist es eine sehr unterhaltsame, humorvolle und romantische Geschichte, gespickt mit einem wissenschaftlichen Anteil, der meiner Meinung nach sogar noch ein wenig größer sein könnte :)

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Veröffentlicht am 07.12.2022

Zu konstruiert

Game On - Der Einsatz ist dein Leben
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Alles fing an mit einem Strafzettel und endet in einem regelrechten Massaker.

Officer Cole Hundley wollte Radiomoderatorin Jordan Briggs eigentlich nur einen Strafzettel überbringen, als diese aufgrund ...

Alles fing an mit einem Strafzettel und endet in einem regelrechten Massaker.

Officer Cole Hundley wollte Radiomoderatorin Jordan Briggs eigentlich nur einen Strafzettel überbringen, als diese aufgrund eines Staus kurzerhand ihren Wagen auf einer überfüllten Straße einfach stehenlässt, um nicht zu spät zu ihrer Sendung zu erscheinen. Doch da ahnt er noch nicht, dass er das Gebäude erst wieder verlassen wird, wenn mehrere Menschen gestorben sind. Ein Fremder ruft während der Sendung an, detoniert mehrere Bomben und fordert die Moderatorin zu einem Entweder-Oder-Spiel auf. Dass das Spiel tödlicher Ernst ist, ist anfangs nicht klar.

Ich hatte unwahrscheinlich hohe Erwartungen an das Buch, weil mich die Monkey-Reihe so sehr faszinierte und ich nur gutes über das Buch gehört hatte. Aber irgendwie konnte es mich von Anfang an nicht packen.

Die Charaktere empfand ich größtenteils als komplett uninteressant oder im Falle von Jordan Briggs als sehr unsympathisch, kalt und empathielos. Sie war mir schlichtweg egal. Einzig in den Momenten mit ihrer Tochter konnte ein kurzer Funken Mitgefühl in mir aufflammen, aber ansonsten war sie für mich absolut keine Sympathieträgerin und daher war sie für mich eine eher schlecht gewählte Protagonistin. Sie hat noch nicht mal als Antiheroine durchgehen können, weil sie mir dazu wie gesagt einfach zu egal gewesen ist. Schade.
Einzig Cole mochte ich total gern und hätte mir gewünscht, dass mehr Kapitel aus seiner Perspektive erzählt worden wären, um wenigstens ein wenig emotionale Bindung zu irgendwem aufbauen und nach einem kleinen Strohhalm greifen zu können.

An sich gab die Geschichte viele Wendungen, Action und Geschehnisse her. Der Killer überschlug sich gerade zu vor Ideenreichtum und wartete immer mit neuen und krasseren Aktionen, bei denen Menschen sterben sollte. Aber die waren irgendwann selbst mir zu viel. Es wirkte doch sehr konstruiert und artifiziell, was mich irgendwann nur noch mit den Augen rollen ließ und dazu führte, dass mir nicht mehr der Atem stockte, sondern dachte: „Aha, das also auch noch? Ja klar, wieso auch nicht?“

Ich glaube, das Buch hat an sich total viel Potenzial, aber mir war's einfach zu viel. Zu viel Action, zu viel gewollt, sodass es irgendwann den Punkt der Unglaubwürdigkeit erreichte und ab da wurde es für mich wohl uninteressant. Für jeden, dessen Grenze einfach nicht so schnell erreicht ist, ist es aber auf jeden Fall ein solider Thriller mit etlichen Wendungen, viel – ihr ahnt es – Action und immerhin einem sehr sympathischen Ermittler.

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Veröffentlicht am 23.08.2022

Kennst du deine Familie wirklich?

Dunkle Tiefen
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Nach einer tragischen Nacht vor 20 Jahren, in der ein schrecklicher Unfall passierte, kehren die drei Schwestern das erste Mal in das abgelegene Cottage an der Steilküste in England zurück. Sie wollen ...

Nach einer tragischen Nacht vor 20 Jahren, in der ein schrecklicher Unfall passierte, kehren die drei Schwestern das erste Mal in das abgelegene Cottage an der Steilküste in England zurück. Sie wollen die Weihnachtstage zusammen verbringen, zueinander finden, mit Erinnerungen aufräumen. In jener verhängnisvollen Nacht stürzte ihre jüngste Schwester mitten in der Nacht von einer Klippe, doch die genauen Umstände sind bis heute nicht ganz klar. Doch wollen die Schwestern wirklich wissen, was damals passiert ist oder hätten sie die Vergangenheit lieber ruhen lassen sollen ...?

Die Geschichte wird sowohl aus mehreren Blickwinkeln als auch auf verschiedenen Zeitachsen erzählt. So werden einem die Charaktere nicht nur in der heutigen Zeit näher gebracht, sondern man lernt sie auch in der Vergangenheit kennen, versteht ihre Hintergründe und sie setzen sich nach und nach zu einem immer vollständiger werdenden Puzzle zusammen.
Anfangs fiel es mir wirklich schwer, mit den Zeitsprüngen und den verschiedenen Charakteren zurechtzukommen, da die Geschichte nicht nur aus Sicht der drei Schwestern, sondern unter anderem auch aus dem Blickwinkel der Nachbarin erzählt wird. Doch je mehr Stücke sich zu einem großen Ganzen zusammenfügen, umso mehr gewöhnt man sich an den Stil.
Die Charakteranalysen waren wirklich faszinierend, weil jede*r von ihnen dunkle Geheimnisse zu verbergen und sein Päckchen zu tragen hatte. Sie waren alles andere als flach oder einfach und kamen dadurch sehr authentisch und gleichzeitig unfassbar kompliziert rüber.

Die Stimmung war gefühlt von vorne bis hinten sehr angespannt, bedrohlich und sehr bedrückend. Jedoch reichte es nicht für einen Psychothriller, sondern fühlte sich für mich nach einem starken Familiendrama an, bei dem man einfach nicht Teil der Familie sein möchte.

Ich hätte mir ein wenig mehr Spannung und weniger Drama gewünscht, dennoch gab es einige Wendungen, die ich so nicht hatte kommen sehen. Und auch wenn die Geschichte einige Längen hatte, habe ich mich dennoch unterhalten gefühlt.

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Veröffentlicht am 17.07.2022

Zu viele Zufälle

Wer die Furcht kennt
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Gwen ist die Ex-Frau des berühmten Serienkillers Melvin Royal, der mehrere junge Frauen zu Tode quälte, ohne dass seine Familie davon mitbekommen hat. Und das, obwohl die Opfer sich nebenan in der Garage ...

Gwen ist die Ex-Frau des berühmten Serienkillers Melvin Royal, der mehrere junge Frauen zu Tode quälte, ohne dass seine Familie davon mitbekommen hat. Und das, obwohl die Opfer sich nebenan in der Garage befanden. Gwens Unschuld wurde jedoch schon längst bewiesen.
Doch jetzt ist Melvin aus dem Gefängnis ausgebrochen und er hat ein einziges Ziel: Gwen. Sie weiß, dass sie und die beiden gemeinsamen Kinder nirgendwo jemals sicher sein werden, deswegen hat sie eine Entscheidung getroffen. Sie möchte nicht länger weglaufen und sich verstecken. Sie möchte kämpfen und dem Albtraum endlich ein Ende setzen. Doch auch Melvin wird nicht kampflos aufgeben.

Die Geschichte wird aus den verschiedenen Perspektiven der Familienmitgliedern, Gwen, Lanny, Connor und auch Sam erzählt. Einerseits war das für die Geschichte an sich wirklich bereichernd, weil man somit nicht nur verschiedene Blickwinkel, Gedanken und Emotionen der verschiedenen Charaktere mitbekommen hat, sondern die Geschichte auch eine ganz andere Dynamik angenommen hat. Andererseits hatte ich wirklich Schwierigkeiten mit Connors Sicht. Ich bin kein Fan von Kapiteln aus Kindersicht, weil zwanghaft versucht wird, eine kindliche Sprache und Gedanken rüberzubringen, was für mich immer sehr konstruiert wirkt. Da die Kapitel in diesem Fall aber einen inhaltlichen Mehrwert brachten, kann ich hier ein Auge zudrücken.

Der Charakter von Gwen ließ mich ein wenig zwiegespalten zurück. Einerseits merkt man, dass sie eine starke Entwicklung durchmacht, nicht immer die starke Persönlichkeit ist, die sie vorgibt zu sein und somit nicht ganz so unbesiegbar ist, wie sie zunächst dargestellt wird. Den Wandel von "ich laufe weg" zu "ich greife auf einmal an" empfand ich zunächst sehr irritierend, weswegen ich ganz froh darüber bin, hin und wieder zu sehen, dass sie doch strauchelt.

Was mich am meisten störte, waren die ganzen Informationen, die den beiden auf ihrer Jagd nach Absolon und Melvin ganz easy zugeflogen kommen. Scheinbar sind sie immer genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort, um immer den nächsten Hinweis zu finden. Beim ersten Mal war's noch ein glücklicher Zufall, beim zweiten Mal ein wenig arg zufällig, beim dritten und bei allen folgenden Malen einfach nur noch konstruiert.
Ebenso der Fakt, dass ihnen ein FBI-Agent hilft, der aber nie Verstärkung anfordert? Alles ein wenig seltsam.

Die Geschichte an sich find ich wirklich super, spannend, blutrünstig, lässt tief in Abgründe blicken und ich werd die Reihe definitiv weiter verfolgen, aber dieser Teil war mir teilweise einfach zu gewollt, um authentisch zu sein.

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Veröffentlicht am 15.07.2022

Leider nicht der Abschluss, den ich mir gewünscht hätte

Zerstört
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Klappentext: Eine Leiche in einem ausgebrannten Auto. Unter Mordverdacht: Lena Adams. Dann eine zweite Leiche. Mit Lenas Messer im Rücken. Chief Jeffrey Tolliver lässt alles stehen und liegen, um seiner ...

Klappentext: Eine Leiche in einem ausgebrannten Auto. Unter Mordverdacht: Lena Adams. Dann eine zweite Leiche. Mit Lenas Messer im Rücken. Chief Jeffrey Tolliver lässt alles stehen und liegen, um seiner besten, aber gefährlich labilen Mitarbeiterin zu Hilfe zu eilen. Dabei macht seine Frau Sara Linton gerade selbst die Hölle durch: Sie soll Schuld tragen am Tod eines Patienten. Sara und Jeffrey fahren in Lenas Heimatstadt Reese, wo Gewalt, Drogen und Lügen regieren. Und wo jeder, der sich einmischt, sein Leben riskiert…

Der sechste und damit letzte Fall der Grant-County-Reihe. Leider ist dies für mich auch der schwächste Teil. Mir persönlich fehlt ein wenig die Spannung & auch die Charaktere konnten mich nicht komplett in ihren Bann ziehen, da sie in ihren Handlungen und Gedankengängen nicht immer nachvollziehbar für mich waren. Dennoch waren einige Sympathieträger dabei, die für mich die Fahne hochhielten und das Ruder somit rumrissen.
Objektiv betrachtet, ist es trotzdem ein solider Abschluss, der zwar nicht mit konstanter Spannung auf dendie Leserin wartet, jedoch ist handelt es sich durchaus um einen soliden Krimi, der hin und wieder ein paar spannungsanmutende Stellen bereithält.

Der Schreibstil jedoch war wie gewohnt flüssig, daher gut konsumierbar und ließ mich daher durch die Seiten fliegen.

Auch wenn mich der Teil nicht wirklich überzeugen konnte, wird dies sicherlich nicht mein letzter Slaughter Thriller gewesen sein :)

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