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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2022

Schleppender Start

Safe Place
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FBI-Agentin Nell Flynn war zehn Jahre lang nicht zu Hause in Long Island. Nach dem Tod ihres Vaters, der ebenfalls ein erfolgreicher Ermittler der Mordkommission war, zieht es sie für die Nachlassübergabe ...

FBI-Agentin Nell Flynn war zehn Jahre lang nicht zu Hause in Long Island. Nach dem Tod ihres Vaters, der ebenfalls ein erfolgreicher Ermittler der Mordkommission war, zieht es sie für die Nachlassübergabe wieder zurück in ihre Heimat. Als hätte Nelly nicht schon genug mit dem Tod ihres Vaters zu kämpfen, wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Der Expartner des Vaters und früherer Freund von Nell bittet sie, ihn in diesem Fall zu unterstützen. Was sie dort alles ans Tageslicht bringt, hält sie lange in Atem.

Anfangs hatte ich wirklich starke Schwierigkeiten ins Buch zu kommen, kann aber leider nicht wirklich festmachen, woran es lag. Der Schreibstil ist an sich flüssig und machte es vermeintlich leicht, dem Inhalt zu folgen.

Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Nell. Man sollte meinen, so wird einem die Protagonistin näher gebracht, aber weit gefehlt. Man erhielt zwar Einblicke in ihre Gedanken-, nicht aber in ihre Gefühlswelt. Diese wird lediglich angeschnitten, aber so richtig warm werden konnte ich nicht mit ihr. Anfangs war sie mir sogar eher unsympathisch, was sich im Laufe des Buches zu einer neutralen Meinung hin änderte.
Die Anzahl der übrigen Charaktere war mir leider schlichtweg zu viel. Ich musste ewig überlegen, wer denn jetzt mit wem wie zusammenhing, einfach weil das Verhältnis von Nebencharakteren extrem hoch war.
Zwischendrin hab ich auch einzelne Enthüllungen nicht nachvollziehen können, weil mir die Charaktere und ihre Rolle einfach nicht mehr präsent waren.

Anfangs kam die Spannung für mich nur schleppend in Gang, nach dem ersten Drittel zog sie jedoch ein wenig an.

Am besten hat mir am Ende der Twist gefallen, wer auf welcher Seite steht. Ich wäre nie drauf gekommen, habe einige Male Theorien aufgestellt, um sie danach wieder über den Haufen zu werden.

Alles in allem ein sehr schleppend anlaufender und nicht super spannender Thriller, der mit fehlenden Emotionen leider nicht komplett punkten konnte.

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Veröffentlicht am 30.01.2022

Nicht überzeugend, trotz Pageturner

Kalte Seele, dunkles Herz
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Cass und ihre Schwester Emma verschwinden eines Tages spurlos. Niemand hat die Mädchen gesehen und auch ihre Leichen wurden nie gefunden. Drei Jahre später klingelt es an der Tür des ehemaligen Zuhauses ...

Cass und ihre Schwester Emma verschwinden eines Tages spurlos. Niemand hat die Mädchen gesehen und auch ihre Leichen wurden nie gefunden. Drei Jahre später klingelt es an der Tür des ehemaligen Zuhauses der Schwestern. Ihre Mutter öffnet und blickt Cass ins Gesicht. Wo war sie die drei Jahre? Was ist ihr zugestoßen? Und warum ist Cass ohne ihre Schwester Emma aufgetaucht?

Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt. Darunter Cass, die sich hauptsächlich in der Gegenwart befindet und von den Geschehnissen der letzten drei Jahre berichtet, und Abby, die Psychologin, die zusammen mit dem Ermittler Leon schon damals am Fall des Verschwindens der beiden Mädchen beteiligt war.

Die Charaktere sind für mich allesamt nicht wirklich greifbar gewesen. Es wurden viele Charakterzüge von ihnen offengelegt, jedoch führten diese lediglich dazu, sie unsympathisch und teilweise als abstoßend abzulegen. Man sollte meinen, Cass würde dem:der Leser:in sympathisch werden, da ihre (teilweise leider gar nicht so) emotionalen Erzählungen Empathie auslösen, jedoch sprang der Funkte leider nicht über.
Auch Abby blieb für mich relativ undurchsichtig. Sie war und ist mit Leib und Seele dabei, um hinter die Geschehnisse aufzudecken, jedoch konnte auch sie mich nicht wirklich auf ihre Seite ziehen.
Stark wurde jedoch die Abneigung gegenüber der Mutter der Mädchen, die durch und durch eine toxische Narzisstin ist.

Für meinen Geschmack zogen sich die Erzählungen von Cass leider ein wenig zu sehr. Auch wenn sie auf einen Höhepunkt und auf einen Pageturner hinzielten, konnten mich die Wendung und dadurch entstandene Überraschung nicht sonderlich milde stimmen.

Wer jedoch auf ein Familiendrama mit dem Schwerpunkt auf Narzissmus steht, für den ist "Kalte Seele, dunkles Herz" auf jeden Fall eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 18.01.2022

Nicht ausgeschöpftes Potenzial

Ich will dir nah sein
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Lester Sharp arbeitet im Londoner Fundbüro des öffentlichen Verkehrs. Dort kümmert er sich um allerlei abgegebene Fundsachen, die hin und wieder so ein großes Interesse in ihm auslösen, dass er sie in ...

Lester Sharp arbeitet im Londoner Fundbüro des öffentlichen Verkehrs. Dort kümmert er sich um allerlei abgegebene Fundsachen, die hin und wieder so ein großes Interesse in ihm auslösen, dass er sie in seine private Sammlung übernimmt.
Als die junge Balletttänzerin Erin in die Wohnung neben ihm zieht, merkt man jedoch erst richtig, dass Lester noch so viel sonderbarer ist, als zunächst angenommen. Denn er will Erin nah sein. Unangenehm nah.

Die Geschichte wird hauptsächlich aus zwei verschiedenen Blickwinkeln und auf zwei verschiedenen Zeitebenen erzählt, was oftmals durch Datums- und Uhrzeitanzeigen gekennzeichnet wird. Dabei erhält der:die Leser:in einen umfassenden Einblick sowohl in Erins Gefühls- und Privatleben als auch in das von Lester. Die Passagen aus der Vergangenheit verschwimmen anfangs zwar sehr mit der Gegenwart und es fiel mehr schwer, zu differenzieren, jedoch klarte sich das Bild von Seite zu Seite mehr auf.

Die Charaktere wirken genau so, wie es wahrscheinlich die Absicht der Autorin gewesen ist: Man entwickelt Mitleid und Mitgefühl mit Erin, die die Sympathieträgerin der Geschichte ist. Ebenso entwickelt man eine Abneigung und Antipathien zu Lester, der grenzüberschreitend und befremdlich wirkt.

Der Schreibstil an sich ist nicht schlecht, dennoch tat ich mich unerklärlich schwer damit. Die Wörter wollten nicht so ganz fließen, die Geschichte packte mich nicht allumfassend, weswegen ich das Buch öfters aus der Hand legte.
Eventuell lag es an den fehlenden Spannungsmomenten, die mir in dem Kontext einfach zu wenig waren. Das Potenzial wäre klar dagewesen und hin und wieder sog ich auch die Luft scharf ein und traute mich kaum, mich zu bewegen. Leider gab es genau zwei Momente, in einem Buch, das sich in das Psychothriller Genre einreiht. In meinen Augen leider zu wenig, um mich begeistert zurückzulassen.

Alles in allem ist es eine Geschichte, die unangenehme Beklemmung auslösen und am Ende mit einer für mich unvorhersehbaren Wendung überraschen kann. Dennoch konnte mich das Buch aufgrund der fehlenden Spannungselemente nicht wirklich fesseln.

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Veröffentlicht am 13.01.2022

Flacher Spannungsbogen

Die folgsame Tochter
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Der Albtraum einer glücklich zu scheinenden Ehefrau: Selena sitzt auf der Arbeit, wirft einen kurzen Blick auf die NannyCam und erwischt ihren Mann inflagranti mit der Nanny.
Auf der Zugfahrt nach Hause ...

Der Albtraum einer glücklich zu scheinenden Ehefrau: Selena sitzt auf der Arbeit, wirft einen kurzen Blick auf die NannyCam und erwischt ihren Mann inflagranti mit der Nanny.
Auf der Zugfahrt nach Hause begegnet sie einer jungen Frau, die in ihr etwas auszulösen scheint, denn Selena vertraut ihr an, dass ihr Mann sie betrügt. Nur wenige Tage später ist die Nanny auf einmal spurlos verschwunden. Während die Polizei die Ermittlungen aufnimmt, erinnert sich Selena an einen Satz, den die Fremde aus dem Zug zu ihr sagte: „Was wäre, wenn dein Problem einfach so verschwinden würde?“

Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven geschrieben, die jeweils mit dem Namen über dem Kapitel zuordenbar ist. Anfangs war ich schlichtweg überfordert, weil mir weder die Namen etwas sagten noch konnte ich mit den Geschichten der einzelnen Personen etwas anfangen, da sie teilweise im Hauptstrang noch nicht erwähnt worden sind.
Nach und nach lüfteten sich die Zusammenhänge und bildeten ein immer klarer werdendes Bild.

Was als Verwirrung und Informationsüberforderung begann, wurde nach und nach durchschaubarer und leider auch vorhersehbar, weswegen die Geschichte von Seite zu Seite ihren Reiz für mich verlor.

Auch die Spannung wird nach einem anfänglichen Aufbäumen sehr schnell flacher und kann nicht wieder an Fahrt gewinnen.

Ein großer Twist bzw. Durchbruch an Zusammenhängen ließ mich noch einmal gespannt sein, aber auch danach flachte es erstaunlich schnell wieder ab und konnte mich auch nicht mehr packen.

Das Potenzial war da, für mich aber nicht ganz genutzt, was etliche Längen und Durststrecken mit sich zog.

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Veröffentlicht am 07.01.2022

Nicht ganz überzeugend

Die Überlebende
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472 Tage lang befand sich die College-Studentin Flora Dane in Gefangenschaft. Sie wurde am hellichten Tage gekidnappt und konnte ihrem Peiniger nur durch einen Zufall entkommen. Vor sieben Jahren ist ihr ...

472 Tage lang befand sich die College-Studentin Flora Dane in Gefangenschaft. Sie wurde am hellichten Tage gekidnappt und konnte ihrem Peiniger nur durch einen Zufall entkommen. Vor sieben Jahren ist ihr die Flucht gelungen, doch vergessen kann sie nicht. An ihren Wänden hängen Fotos von Mädchen, die weniger Glück zu haben scheinen als sie. Mädchen, die noch immer vermisst werden und vielleicht bereits tot sind. Als Flora erneut verschwindet, nimmt sich D. D. Warren dem Fall an.

Ich bin sehr gut in die Geschichte hinein gekommen und war von Anfang an gefesselt. Eine Frau, die gekidnappt wird, aber seltsam ruhig bleibt und ihrem Peiniger letztendlich das Handwerk legt. Nicht nur ich, sondern auch Ermittlerin D. D. Warren können kaum glauben, was wir erleben, weswegen Warren auch anfangs skeptisch Flora gegenübersteht und nicht genau weiß, in welche Richtung es die junge Frau zieht. Ist sie Opfer oder Täter?

Die Geschichte an sich hat mich wirklich sehr gefesselt, das Drumrum macht es mir aber schwer, sie auch wirklich zu mögen. Eine Frau, die dreimal gekidnappt wird? Nicht unmöglich, aber doch schon sehr zufällig.

Die Charaktere waren für mich auch wenig greifbar, weswegen ich eine Ewigkeit brauchte, um mit D. D. warm zu werden. Flora hat sich leider von Seite zu Seite meiner Sympathie entzogen, was es schwierig machte, mitzufühlen.

Die Geschichte ließ mich tatsächlich ein wenig ratlos zurück. Es ist eine faszinierende und grausame Geschichte, jedoch konnte sie mich aufgrund der für mich seltsam anfühlenden Charaktere nicht wirklich überzeugen.

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