Cover-Bild Die Überlebende
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Psycho
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 544
  • Ersterscheinung: 21.07.2017
  • ISBN: 9783499290930
Lisa Gardner

Die Überlebende

Michael Windgassen (Übersetzer)

472 Tage lang lernte sie, wie viel ein Mensch ertragen kann:
Flora Dane, College-Studentin, am hellichten Tag gekidnappt. Wie durch ein Wunder überlebte sie. Und entkam ihrem Peiniger. Sieben Jahre ist das nun her - doch vergessen kann Flora nicht. Die Wände ihres Zimmers sind voller Fotos: Mädchen, die weniger Glück hatten als sie. Mädchen, die jetzt tot sind. Flora schwört, sie niemals im Stich zu lassen.
Und dann ist wieder eine junge Frau verschwunden. Kurz darauf wird Detective D.D. Warren an den Tatort eines grausigen Verbrechens gerufen: Ein Mann - verbrannt. Eine junge Frau - nackt und gefesselt. Flora Dane.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.08.2017

Nichts für sensible Leser!

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Nach einer unfallbedingten Pause kehrt Sergeant Detectiv D. D Warren in den Dienst zurück. Sie wird zu einem Fall gerufen,in dem eine junge Frau ihren Peiniger mit Säure verbrannt hat. Florence, Flora, ...

Nach einer unfallbedingten Pause kehrt Sergeant Detectiv D. D Warren in den Dienst zurück. Sie wird zu einem Fall gerufen,in dem eine junge Frau ihren Peiniger mit Säure verbrannt hat. Florence, Flora, Dane wurde von einem Barkeeper entführt und ist nackt aufgefunden worden.Mit einem gefundenen Gemisch aus dem Abfall kann sie sich den Mann vom Hals schaffen. Flora Dane ist keine Unbekannte, denn sie wurde schon sieben Jahre zuvor während 472 Tagen entführt und in eine Kiste gesperrt…bis sie fliehen konnte . Flora verlangt den FBI Opferspezialist Simon Keynes zu sprechen, denn sie ist überzeugt, dass der Barkeeper auch Stacey Summers, eine Studentin, die vermisst wird, entführt hat.

Das erste Kapitel, der Start ins Buch ist schon Thriller pur. Ich lese sehr viele Thriller, sehe mich als hartgesotten an…und trotzdem habe ich hier sehr viel Überwindung benötigt um weiter zu lesen. Dieses Buch ist definitiv nichts für sensible Leser. Ich bin froh, habe ich mein anfängliches Grauen überwunden, denn die Story ist sehr spannend, ausdruckstark und psychologisch gut ausgearbeitet.

Der Schreibstil ist ein Wechselbad.Einerseits wird die Entführungsgeschichte erzählt und dies mit nüchternen , klaren Worten…Sätze ,die teilweise abgehakt wirken und bei denen ich Distanz empfunden habe. Anderseits sind die Opfer im Mittelpunkt und hier hatte ich das Gefühl, der Schreibstil wechselt.Klar strukturiert auch durch das unterschiedliche Schriftbild. Plötzlich wird der Stil distanzlos, direkter und damit auch sehr viel eindrücklicher und brutaler.

Hervorragend geschrieben und nötig,dass man als Leser zwar Thriller "fühlt", sich jedoch auch erholen kann von all dem Grauen.

Sehr gefallen hat mir die psychologische Seite. Flora Dane ist sehr gut ausgearbeitet und hat während der Entführung unter "Traumatischem Bonding " gelitten. Ich hatte davor zwar schon davon gehört, doch wie dies in diesem Buch vermittelt wird ist grosse klasse. Nachvollziehbar , authentisch so weit ich das beurteilen kann und berührend.Es gibt da eine Szene, in der Flora befreit wird, die mein Blut hat stocken lassen.

Gänsehaut !

Etwas weniger hat mir anfänglich D. D Warren gefallen. Die ist kalt wie eine Hundeschnauze und neigt zu Perfektionismus. Als sie zum Beispiel von ihrem Team erfährt, dass eine Leiche gefunden wird, antwortet sie lapidar: welches der Mädchen ist es denn ? Mit der Zeit habe ich gemerkt, dass die Charakterisierung Parallelen zum Schreibstil aufweist. Einerseits die Protagonistin und Opfer Flora, die mit viel Gefühl und nah zum Leser gezeichnet wurde. Anderseits die Ermittlern D.D Warren, die eher unnahbar und kalt daher kam.

Ein Thriller, der alles bietet für Liebhaber von psychologisch durchdachten , gänsehauterzeugenden Büchern!

Veröffentlicht am 25.07.2017

Ein eindringlicher, düsterer Psychothriller, der unter die Haut geht und einen auch nach dem Lesen noch beschäftigt

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Sieben Jahre zuvor wurde die Collegestudentin Flora das Opfer einer Entführung. Ihr Peiniger hatte sie fünfzehn Monate in seiner Gewalt, in denen sie durch die sprichwörtliche Hölle ging. Zunächst war ...

Sieben Jahre zuvor wurde die Collegestudentin Flora das Opfer einer Entführung. Ihr Peiniger hatte sie fünfzehn Monate in seiner Gewalt, in denen sie durch die sprichwörtliche Hölle ging. Zunächst war sie nur eine Art unbedeutendes Spielzeug für Floras Peiniger, der sie immer wieder vergewaltigte, sie zeitweilig hungern ließ und in eine sargähnliche Holzkiste einschloss, wenn er sie mitnehmen wollte auf Reisen. Schließlich brach der Täter Floras Willen und nahm ihr jegliches Selbstvertrauen. Er fühlte sich sicher, zu sicher, denn Floras Lebenswillen konnte er nicht brechen. Schließlich konnte Flora befreit werden, doch zuvor erschoss sie ihren Peiniger. Ihr Bruder und ihre Mutter waren überglücklich, Flora wiederzuhaben, doch sie begriffen schnell, dass es die unbeschwerte, glückliche Flora nicht mehr gab.

Als nun, sieben Jahre später, junge Frauen verschwinden, ruft das Flora auf den Plan, die sich vorgenommen hat, Jagd auf Männer zu machen, die genauso gestrickt sind, wie ihr damaliger Entführer. Ausgerechnet dem Barkeeper, eines Nachlokals gelingt es, die alkoholisierte Flora auszuschalten und zu entführen. Er ist Flora damit auf den Leim gegangen, denn sie weiß mittlerweile gut, wie sie sich aus gefährlichen Situationen befreien kann und so endet seine Tat tödlich- für ihn, denn Flora gelingt es mit Hilfe einer Mixtur, den Mann auszuschalten. Die herbeigerufenen Cops, unter ihnen auch Detective D.D. Warren, ahnen bereits, dass sich Flora auf eine Art Kriegspfad befindet und beginnen sogleich mit ihren Ermittlungen. Es scheint allerdings, als ob Floras Entführer bereits gemordet hat, denn kurz darauf wird eine Frauenleiche entdeckt. Bevor D.D. Warren Flora nochmals in aller Ruhe ins „Kreuzverhör“ nehmen kann, verschwindet Flora plötzlich von einem auf den anderen Tag aus ihrer Wohnung. Erste Untersuchungen deuten darauf hin, dass sie scheinbar schon wieder Opfer einer Entführung wurde. Doch wer könnte ein Interesse daran haben Flora zu töten? Immerhin ist ihr Peiniger von einst tot!

Ich las vor einiger Zeit bereits einen anderen Teil der D.D. Warren Reihe von Lisa Gardner, der mir an sich gut gefallen hatte, so dass ich schnell neugierig wurde, auf „Die Überlebende“. Beide Bücher haben gemeinsam, dass Frauen im Fokus der Geschichten stehen, die in der Not lernen mussten, über sich selbst hinauszuwachsen. Während ich fand, dass die psychologischen Aspekte in „Wer stirbt, entscheidest du“, damals noch eher eine untergeordnete Rolle spielten, ist es in „Die Überlebende“ völlig anders. Die Autorin hat sein gutes Händchen dafür, die Gefühle, die Angst, die Fassungslosigkeit und die ohnmächtige Wut Floras darzustellen. Mir gingen die Romanpassagen, in denen Flora sich in Rückblenden an ihre damalige erste Entführung erinnert, ziemlich nahe, weil man sich einfach zu gut in die Romanheldin hineindenken kann. Es ist nervenzerfetzend spannend, aber auch tragisch zu lesen, wie Flora sich während der 472 Tage ihrer Entführung entwickelt. Zugegeben, dass Flora so oft innerhalb kürzester Zeit entführt wird, mutet etwas unrealistisch an. Doch wenn die Autorin am Ende ihres Romans alle Fäden zusammenlaufen lässt, begreift man endlich auch wieso. Es ist, auch wenn man hier gottlob keine Schlachterplatte geboten bekommt, wegen der angesprochenen psychologischen Aspekte, eine ziemlich düstere Story, die nichts für zartbesaitete Leser ist.

Der Roman besteht aus den Romanpassagen der Gegenwart, in denen Flora fieberhaft versucht sich zu befreien, den Rückblenden und den Passagen, in denen D.D. Warrren versucht, mit Hilfe eines Opferspezialisten vom F.B.I. Licht ins Dunkel der laufenden Ermittlungen zu bringen. Ehrlich gesagt fand ich, dass D.D. Warrens Ermittlungsarbeit auch in diesem Band eher zäh und unspannend inszeniert wurde, so dass ich zwischenzeitlich am liebsten vorgeblättert hätte. Da sich aber der Großteil der Story mit Flora beschäftigt und ich bislang selten auf einen solch packenden Psychothriller gestoßen bin, möchte ich dennoch die volle Punktzahl für „Die Überlebende“ vergeben. Übrigens kann man diesen Roman auch gut als „stand alone“ lesen, da D.D. Warrens persönlicher Hintergrund hier rein nebensächlich ist und man auch so gut hineinkommt in die Story.

Kurz gefasst: Ein eindringlicher, düsterer Psychothriller, der unter die Haut geht und einen auch nach dem Lesen noch beschäftigt.

Veröffentlicht am 20.06.2018

Der 6. Band der Reihe um Detective D.D. Warren beschäftigt sich mit Flora Dane und ihren 472 Tagen einer Gefangenschaft

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Hierbei handelt es sich um den 6.Band der Reihe um Detective D.D. Warren. Die einzelnen Bände lassen sich aber gut unabhängig voneinander lesen, da die Fälle in sich abgeschlossen sind.
Wieviel kann ein ...

Hierbei handelt es sich um den 6.Band der Reihe um Detective D.D. Warren. Die einzelnen Bände lassen sich aber gut unabhängig voneinander lesen, da die Fälle in sich abgeschlossen sind.
Wieviel kann ein Mensch ertragen?
Die Thematik die uns hier aufs deutlichste offenbart wird, mag ich persönlich sehr gern.
Es geht um Entführungen und ihre sich daraus resultierenden Folgen.
Im Zentrum des Ganzen: Flora Dane.
Eine bemerkenswerte Frau, die mich wirklich komplett überrascht hat.
Flora hat 472 Tage in Gefangenschaft zugebracht und ist daraus als Überlebende hervorgegangen.
Unvorstellbar und doch ist es so.
Fünf Jahre später taucht sie an einem Tatort erneut auf, erneut hat sie gesiegt.
Und plötzlich ist sie wieder verschwunden..
Das alleine bringt schon ins grübeln und doch ist es der Anfang von unaussprechlichen Qualen, einem Martyrium das kein Ende nimmt und unfassbaren seelischen Veränderungen.
Lisa Gardner hat mich mit ihrem fließenden und lebendigen Schreibstil sofort wieder in den Bann gezogen.
Die Spannung ist bei diesem Thriller eher unterschwellig spürbar.
Da sie das Ganze wirklich mit sehr vielen Details hervorbringt, bleibt es leider auch nicht aus, daß zwischendrin ein paar Längen entstehen. Was aber eher daherkommt, das es von der Atmosphäre her etwas trocken und düster erscheint.
Dabei erfahren wir hier die Perpektiven von Flora und D.D. Warren. Was ein wirklich gutes Gesamtpaket ergibt. Auf der einen Seite kann man wunderbar mit ermitteln und jeder Spur auf das deutlichste nachkommen. Auf der anderen Seite hat man Flora, die uns zum einen in die Vergangenheit entführt, aber auch in der Gegenwart an einigem teilhaben lässt.
Ich fand es wirklich enorm faszinierend, aber auch sehr interessant.
Dabei muss ich sagen, ist es von Anfang an geheimnisvoll und alles andere als vorhersehbar.
Flora selbst mochte ich vom ersten Moment an, dabei hatte ich wirklich das Gefühl ich treffe auf zwei Personen.
Die Autorin zeigt hier sehr gut auf, was so eine Entführung aus einem Menschen macht. Welche Wege er gehen kann und was letztendlich mit ihm passiert.
Das man selbst an ihm zweifeln würde.
Zu Beginn hatte ich noch keine Ahnung warum ich immer wieder in die Vergangenheit entführt wurde, aber ich war mir sicher, daß ganze spielt noch eine entscheidene Rolle.
Und das tat es.
Flora Geschichte ist gewaltig, schmerzvoll und führt die wahren menschlichen Abgründe vor Augen.
Ich hatte so oft Mitgefühl mit ihr, aber auf der anderen Seite hatte ich auch eine dunkle Ahnung.
Was wenn der Mensch den du liebst, als ein völlig anderer aus dieser Zeit hervorgeht?
Kannst du ihn dennoch lieben und als Opfer betrachten?
Diese Geschichte empfand ich als sehr komplex.

Erste Hinweise brachten mich auf die Spur und ich ergründete, analysierte und verinnerlichte das Ganze.
Es bauen sich Grenzen auf, die leicht zu überspringen sind und dennoch unüberwindbar erscheinen.
Seelische Qualen die kaum zu heilen sind und der wahre Alptraum irgendwo darunter lauert.
Immer wenn ich dachte, jetzt blicke ich klar, war ich aufs erneute geschockt und entsetzt.
Es ist mir unter die Haut gegangen und gleichzeitig habe ich immense Wut verspürt.
Es ist keine leichte Kost, gerade auf der emotionalen Ebene nimmt es enorm mit.
Die Autorin hat hier Wendungen eingebaut, die mich wirklich erschüttert aber auch überrasht haben.
Eine Geschichte die von 472 Tagen, den unaussprechlichen Qualen und einer Veränderung lebt.
Einer Veränderung, die den ganzen Lauf verändert und merklich die Blickwinkel verschiebt.
Immer wieder tauchen Frage auf und man grübelt und grübelt.
Währenddessen fragt man sich immer wieder ob Flora es schaffen würde oder letztendlich daran zugrunde geht.
Wodurch man noch mehr mit ihr mitfiebert und mitzittert.

Bei den letzten hundert Seiten dachte ich, ich muss das Buch weglegen, ich kann nicht weiterlesen.
Was aber daran liegt, das man sich emotional zu sehr darin vertieft, all die Schmerzen, die Qualen und Ängste fühlt und kaum noch ein entkommen daraus sieht.
Besonders der Showdown hat mir dann noch einiges abverlangt und der Abschluss hat mir wirklich sehr gut gefallen.
D.D. Warren selbst hat mir mit ihrer Ermittlungsweise sehr gut gefallen und auch der Psychologe war wirklich ständig ein Geheimnis für mich.
Im Zentrum steht jedoch der Fall, wodurch Detective D.D. Warren etwas blass erscheint.
Die Charaktere sind wirklich gut ausgebaut und mit merklicher Tiefe versehen, so das man sich wirklich in sie hineinversetzen und ihre Handlungen nachvollziehen kann.
Alles in allem ein Thriller der enorm fordert und verdammt unter die Haut geht.

Veröffentlicht am 22.12.2017

Schockierend und fesselnd !!

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„Die Überlebende“ ist für mich das erste Werk der Autorin Lisa Gardner, welches ich gelesen habe. Der Klappentext hat mich auf Anhieb angesprochen und ich freue mich immer, neue Autoren für mich kennenzulernen. ...

„Die Überlebende“ ist für mich das erste Werk der Autorin Lisa Gardner, welches ich gelesen habe. Der Klappentext hat mich auf Anhieb angesprochen und ich freue mich immer, neue Autoren für mich kennenzulernen. Alleine das Szenario, welches hier beschrieben wird, ist doch schon das Genre Thriller wert, oder? Ich kann und mag es mir einfach nicht vorstellen, wie es ist, über ein Jahr in der Gewalt eines Entführers zu sein. Er hat die komplette Macht über einen, denn man ist vollkommen abhängig von seinen Handlungen. Und immer wieder stelle ich mir auch die Frage, wie es sein kann, dass solche Taten am helllichten Tag geschehen können? Für mich ist der Ablauf der Tat bei Natasha Kampbusch ähnlich. Auch sie wurde am Tag einfach von der Straße entführt. Sind wir als Mitmenschen so unachtsam oder auf uns fokussiert, dass wir eine solche Tat nicht registrieren? Es ist definitiv kein Wunder, dass die junge Studentin Flora, die überlebt hat, die Entführung nicht verarbeiten kann. Sie macht zunächst einen sehr unnahbaren Eindruck, dennoch hat mich ihr Verhalten fasziniert. Es ist wirklich spannend mit zuerleben, wie sie auf die Ereignisse reagiert und ihr Verhalten sich ändert. Es fällt ihr schwer, sich emotional auf andere Menschen einzulassen. Zu Beginn war sie mir nicht so sympathisch, nach und nach aber bekommt man mehr Einblicke in ihre Vergangenheit und so begreift man ihr Verhalten und ihre Art und Weise zu handeln.

Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung aus „Die Überlebende“ wird dem Leser aus unterschiedlichen Perspektiven nahe gebracht. Wir begleiten die Protagonistin Flora, die aus der Ich-Perspektive ihre Sicht der Dinge erzählt, ebenso wir einen Überblick über die Ermittlungsarbeiten. Auch hat die Autorin immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit von Flora eingebaut, welche mich ganz besonders gefesselt und auch erschüttert haben. Lisa Gardner ist es wunderbar gelungen hier eine richtig düstere, teils bedrohliche und fesselnde Atmosphäre aufzubauen. Interessant und eher selten ist der Fakt, dass sie weniger auf ein hohes Erzähltempo drängt, sondern viel mehr die schrecklichen und bedrohlichen Details der Entführung wirken lässt. Die bildlichen Beschreibungen führten dazu, dass ich mir die Situationen sehr gut vor Augen halten konnte. Schon nach wenigen Seiten hat mich „Die Überlebende“ in ihren Bann gezogen. Ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit durchgelesen.

Fazit:
In „Die Überlebende“ baut die Autorin Lisa Gardner eine düstere, bedrohlich wirkende Atmosphäre auf, die mich sofort gefangen genommen hat. Die Charaktere sind authentisch und facettenreich gestaltet worden. Für mich hat das Buch alles, was ein guter Thriller braucht.

Veröffentlicht am 20.08.2017

Der 6. Fall für Ermittlerin D.D. Warren und ihr Team - spannend und schaurig

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„Die Überlebende“ von Lisa Gardner ist der achte Fall der Serie um die Ermittlerin Sergeant Detective D.D.Warren aus Boston. Obwohl ich bisher noch kein Buch der Reihe gelesen habe, konnte ich der Handlung ...

„Die Überlebende“ von Lisa Gardner ist der achte Fall der Serie um die Ermittlerin Sergeant Detective D.D.Warren aus Boston. Obwohl ich bisher noch kein Buch der Reihe gelesen habe, konnte ich der Handlung mühelos folgen, vor allem weil die Autorin kaum auf die vorigen Fälle verweist. Sie informiert ausreichend über die aktuelle Zusammensetzung des Teams von D.D. Warren. Den Thriller widmet Lisa Gardner entsprechend dem Titel allen Überlebenden, zu denen die Protagonistin Flora Dane gehört. Das Cover zeigt bereits, dass es blutig zugeht.

Flora hat eine Entführung überlebt und steht im Mittelpunkt der aktuellen Ermittlungen. Sie ist auf einer Farm in Maine aufgewachsen und verließ ihr Elternhaus, um in Florida zu studieren. Dort wurde sie vor sieben Jahren von einem Trucker verschleppt, der sie in eine enge dunkle Kiefernkiste sperrte. Licht, Essen und Getränke gab es nur als Belohnung, wenn sie sich nach seinem Willen verhielt. 472 Tage war sie in seiner Gewalt; er starb bei ihrer Befreiung.

Jetzt lebt Flora in Boston. Seitdem sie ihre Freiheit wieder erlangte, hat sie sich ausgiebig mit Selbstverteidigung beschäftigt. Das Schicksal anderer entführter Frauen geht ihr sehr nah. Am Wochenende vergnügt sie sich in Bars, jedoch mit dem Hintergedanken nach potentiellen Tätern Ausschau zu halten. Sie verhält sich auffällig und aufreizend, die Folgen sind voraussehbar. Dank ihres Verteidigunstrainings meistert sie eine brenzlige Situation bei der jedoch ein Mann stirbt. D.D. Warren und ihr Team werden mit der Aufklärung des Verbrechens beauftragt. Flora ist wenig kooperativ, die Ermittlungen stocken. Und irgendwo im Hintergrund befindet sich jemand aus der Vergangenheit Floras, der noch eine Rechnung mit ihr offen hat ...

Das Buch ist aus zwei Perspektiven geschrieben. Einerseits erzählt Flora einiges was sie erlebt beziehungsweise erlebt hat in der Ich-Form, andererseits gibt es den allwissenden Erzähler der weitere Geschehnisse und die Ermittlungen beschreibt. Gleich zu Beginn schildert Flora im Rückblick ihre Gefühle die sie empfand als sie nach ihrer Entführung in der Kiste erwachte. Diese Situation wirkte beklemmend auf mich. Im zweiten Kapitel findet ein Verbrechen in der Gegenwart statt und schließlich beginnen im dritten Kapitel die Ermittlungen. Dabei sind Täter und Opfer bekannt und ich fragte mich, was jetzt denn noch folgen könnte, denn eigentlich war doch schon das Wichtigste geklärt. Aber Lisa Gardner versteht es gekonnt die Spannung noch weiter zu steigern und bis zum Schluss zu halten. Der Leser erfährt noch vor Auflösung des Falls von einem Sachverhalt den Flora in Bezug auf ihre Entführung verbirgt. Es trägt zum Erhalt der Spannung bei darauf zu warten, wann und ob Flora das Detail bekannt geben wird. Die Ermittlungen ziehen sich im mittleren Teil etwas in die Länge, während im Hintergrund die Gefahr längst nicht beseitigt ist und weitere Opfer vermutet werden können.

Gerade weil Flora aus einer gewöhnlichen Familie kommt und auch im Alltag unauffällig ist, wirkt ihre Entführung so furchterregend. Gekonnt spielt die Autorin mit der Angst einer Person vor Enge, Dunkelheit, Einsamkeit, Hunger und Durst. Lisa Gardener hat sehr gut zum Thema Verteidigungsstrategien recherchiert, denn sie überraschte mich mit einigen beschriebenen Aktionen. Das Verhalten ihrer Charaktere lässt sich vom Täter bis zum Opfer gut nachvollziehen. Mir gefiel es, etwas über das private Umfeld der Ermittlerin zu erfahren. D.D. Warren wird als Person gezeigt, die Ecken und Kanten hat und auch Gefühle zeigt.

Mich hat das Buch bestens unterhalten und für einige spannende und schaurige Stunden gesorgt. Für D.D. Warren und ihr Team besteht genügend Raum für weitere Fortsetzungen. Gerne empfehle ich das Buch an Thrillerfans weiter.