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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.08.2025

Das Glück wohnt im Alten Land

Der Himmel ist hier weiter als anderswo
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Nach dem Verlust ihres Mannes gerät Felicitas’ Leben aus den Fugen: Erst verliert sie ihren Job, dann muss sie auch noch wegen Eigenbedarf ihre Wohnung räumen. Mit vier Kindern im Schlepptau gestaltet ...

Nach dem Verlust ihres Mannes gerät Felicitas’ Leben aus den Fugen: Erst verliert sie ihren Job, dann muss sie auch noch wegen Eigenbedarf ihre Wohnung räumen. Mit vier Kindern im Schlepptau gestaltet sich die Suche nach einem neuen Zuhause schwierig. In ihrer Not wagt sie einen großen Schritt und kauft einen alten Gasthof im Alten Land – ohne zu ahnen, wie groß die Renovierungsbaustellen tatsächlich sind. Während sie mit den finanziellen Hürden und der ungewohnten Arbeit kämpft, versuchen auch ihre Kinder, in der neuen Umgebung Fuß zu fassen.

Die Geschichte erzählt einfühlsam vom Neuanfang nach einem schweren Schicksalsschlag. Besonders die Kinder sind liebevoll und lebendig gezeichnet und bringen Wärme in den Roman. Felicitas selbst bleibt nicht immer berechenbar – ihre spontanen Entscheidungen machen sie aber zu einer glaubwürdigen, menschlichen Figur. Rund um den Gasthof gibt es viele Ereignisse und Rückschläge, die das Vorhaben immer wieder ins Wanken bringen, aber auch für Dynamik sorgen.

Der Schreibstil ist flüssig und leicht, die Beschreibungen der Landschaft schaffen eine stimmungsvolle Kulisse. Trotz der Leichtigkeit bleibt die Geschichte von ernsten Themen durchzogen: von Verlust, Durchhaltewillen und der Suche nach einem neuen Platz im Leben. Ein warmherziger, unterhaltsamer Roman, der Mut macht und Hoffnung schenkt.

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Veröffentlicht am 12.08.2025

Familiengeheimnis mit Gänsehautgarantie

Die unsichtbare Hand
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1975 erschüttert ein grausamer Doppelmord eine Kleinstadt: Zwei Jugendliche werden erstochen, und der Verdacht fällt auf ihren eigenen Bruder. Fast fünfzig Jahre später soll Ghostwriterin Olivia die Memoiren ...

1975 erschüttert ein grausamer Doppelmord eine Kleinstadt: Zwei Jugendliche werden erstochen, und der Verdacht fällt auf ihren eigenen Bruder. Fast fünfzig Jahre später soll Ghostwriterin Olivia die Memoiren ihres Vaters Vince Taylor schreiben – eines gefeierten Autors und Bruders der Opfer.

Julie Clark verwebt in Die unsichtbare Hand meisterhaft Gegenwart und Vergangenheit. Neben Olivias Perspektive erleben wir Kapitel aus der Sicht von Vince, der an Lewy-Körperchen-Demenz leidet, und von Poppy, einer zentralen Figur der Vergangenheit. Stück für Stück fügen sich Erinnerungen, falsche Fährten und überraschende Enthüllungen zu einem fesselnden Puzzle zusammen. Besonders die authentische Einbindung von Vincents Krankheit verleiht den Erinnerungen zusätzliche Spannung, weil jede Aussage hinterfragt werden muss.

Die wechselnden Zeitebenen und Blickwinkel erzeugen eine Dynamik, die das Buch zu einem Pageturner macht. Die stetig wachsende Zahl an Hinweisen hat in mir regelrechtes Ermittlungsfieber geweckt, und die Twists am Ende sind einfach brillant. Olivia und Poppy sind Figuren, die man gerne begleitet, und die Atmosphäre zwischen Familiengeheimnis, psychologischer Spannung und Krimielementen ist perfekt ausbalanciert.

Ein intensiver, clever aufgebauter Spannungsroman, der von der ersten bis zur letzten Seite fesselt – und für mich Julie Clarks bisher bestes Werk. Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 12.08.2025

Briefe, die alles verändern

Das Licht ist hier viel heller
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Maximilian Wenger, einst gefeierter Bestsellerautor, steckt nach einer Scheidung in einer kreativen und persönlichen Sackgasse. Da landen versehentlich Briefe in seinem Briefkasten, die für den Vormieter ...

Maximilian Wenger, einst gefeierter Bestsellerautor, steckt nach einer Scheidung in einer kreativen und persönlichen Sackgasse. Da landen versehentlich Briefe in seinem Briefkasten, die für den Vormieter bestimmt sind. Die bewegenden Erlebnisse einer fremden Frau, die darin geschildert werden, rütteln etwas in ihm wach – seine Inspiration. Parallel kämpft Tochter Zoey mit den Erwartungen ihrer Mutter und dem Schmerz einer unerwiderten Liebe.

Der Wechsel zwischen beiden Perspektiven verleiht der Geschichte Tempo und Abwechslung. Wenger überzeugt als charismatischer Antiheld, Zoey wirkt nahbar, auch wenn sie nicht immer einfach ist. Manche Szenen wirken etwas überzogen, doch die Mischung aus Alltäglichem, ernsten Themen und emotionalen Momenten funktioniert.

Der von #MeToo inspirierte Stoff wird sensibel umgesetzt, ohne zu belehren, und der Erzählstil passt sich gelungen den Figuren an. Ein unterhaltsamer Roman mit ernsten Untertönen, glaubwürdigen Charakteren und einer Prise leiser Melancholie.

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Veröffentlicht am 12.08.2025

Spannender Reihenauftakt mit Herzklopfen

Merciful Death - Erbarme dich ihrer
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Mit Mercy Kilpatrick startet Kendra Elliot eine neue Reihe – und schon der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Zum Glück hält der Roman genau das, was er verspricht. Mercy ist eine faszinierende Hauptfigur: ...

Mit Mercy Kilpatrick startet Kendra Elliot eine neue Reihe – und schon der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Zum Glück hält der Roman genau das, was er verspricht. Mercy ist eine faszinierende Hauptfigur: klug, aufmerksam, mit einer geheimnisvollen Vergangenheit und einer sensiblen Seite, die man sofort spürt. Sie geht ihren Job mit Präzision und Herz an, und gerade diese Mischung macht sie so greifbar.

Von Anfang an knistert es zwischen ihr und Truman Daly – und zwar nicht nur auf beruflicher Ebene. Die beiden ergänzen sich perfekt: professionell sind sie ein eingespieltes Team, privat spürt man sofort, dass da mehr mitschwingt. Ich habe ihre Dialoge und die kleinen unausgesprochenen Momente zwischen ihnen geliebt und bin sehr gespannt, wie sich ihre Beziehung im Laufe der Reihe entwickeln wird.

Die Handlung selbst ist wendungsreich und durchgehend mit Spannungsmomenten gespickt. Ich habe bis zum Schluss keinen klaren Verdacht gehabt, wer hinter den Taten steckt, und genau dieses Rätselraten hat für mich den Reiz ausgemacht. Besonders gelungen fand ich die Einbindung der Prepper-Thematik – sie gibt der Geschichte nicht nur einen ungewöhnlichen Hintergrund, sondern sorgt auch für zusätzliche Spannung und Tiefe.

Kendra Elliot schafft es meisterhaft, Action, Emotion und eine Prise unterschwelliger Romantik zu verbinden. Für mich ist dieser Auftakt ein echtes Highlight: packend, atmosphärisch und mit Figuren, die man sofort ins Herz schließt. Ich freue mich schon riesig darauf, Mercy und Truman in den kommenden Bänden wiederzutreffen und mehr über sie zu erfahren.

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Veröffentlicht am 12.08.2025

Eine Geschichte wie eine warme Umarmung

Dieser Sommer wird anders
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Es gibt Geschichten, die schmecken nach Salz auf der Haut, nach warmem Sommerwind und ein bisschen nach verbotenem Glück – genau so fühlt sich dieser Roman an.

Lucy und Bridget lernen sich zufällig in ...

Es gibt Geschichten, die schmecken nach Salz auf der Haut, nach warmem Sommerwind und ein bisschen nach verbotenem Glück – genau so fühlt sich dieser Roman an.

Lucy und Bridget lernen sich zufällig in Toronto kennen, und zwischen ihnen knistert es sofort – rein freundschaftlich natürlich. Aus Bridgets Vergangenheit wissen wir jedoch: Nähe ist für sie kostbar, aber auch zerbrechlich. Deshalb erfinden die beiden drei goldene Freundschaftsregeln. Blöd nur, dass Lucy schon vor der ersten gemeinsamen Reise gegen eine davon verstößt – ohne es zu merken.

Die Reise führt sie auf Bridgets zauberhafte Heimatinsel Prince Edward Island. Lucy ist einen Tag früher da, schlendert an den Strandbars entlang … und begegnet einem charmanten Austernschäler, der ihr Herz und mehr als nur ein paar Stunden stiehlt. Sein Name: Felix. Sein Verhältnis zu Bridget: Bruder. Sein Status laut Regel Nummer drei: absolut tabu.

Was als harmloser Sommerflirt beginnt, wird zu einer leisen, hartnäckigen Anziehungskraft, die sich über Jahre hinweg immer wieder in heimlichen Blicken, zufälligen Treffen und unausgesprochenen Gesten zeigt. Und dann – kurz vor Bridgets Hochzeit – verschwindet sie plötzlich auf ihre Insel. Lucy folgt sofort, ahnt aber, dass es diesmal um mehr geht als nur kalte Füße. Und noch mehr fürchtet sie, dass das jahrelange Geheimnis zwischen ihr und Felix ans Licht kommen könnte.

Carley Fortune hat ein Händchen dafür, Stimmungen wie Sonnenuntergänge festzuhalten – warm, strahlend, ein bisschen melancholisch. Ihre Beschreibungen von Küsten, Sommernächten und flüchtigen Momenten sind so lebendig, dass man fast glaubt, die salzige Luft zu riechen. Dabei verwebt sie Freundschaft, Leidenschaft und unerfüllte Sehnsucht zu einer Geschichte, bei der jede Begegnung elektrisiert.

Ich habe mich durch Rückblenden und Gegenwartskapitel treiben lassen, habe mitgerätselt, gefiebert, gehofft – und beim Zuklappen des Buches dieses bittersüße Gefühl gehabt, das man nur bei Geschichten hat, die einen tief berühren. Für mich ist das die Sorte Sommerroman, die man nicht einfach liest, sondern ein Stück weit erlebt.

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