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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.05.2022

Fesselnd trotz Startschwierigkeiten

Die Stieftochter
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Die Buchhandlung einer beschaulichen bayrischen Kleinstadt braucht einen Nachfolger. Der vierunddreißigjährige Erik verlässt aufgrund seiner Vergangenheit seinen Heimatort und beschließt, sich in Neukirchen ...

Die Buchhandlung einer beschaulichen bayrischen Kleinstadt braucht einen Nachfolger. Der vierunddreißigjährige Erik verlässt aufgrund seiner Vergangenheit seinen Heimatort und beschließt, sich in Neukirchen niederzulassen und der neue Buchhändler zu werden.
Der Neustart scheint super zu laufen, denn auch Freunde hat Erik schnell gefunden. Bis die Tochter eines Freundes das Elternhaus in aller Früh verlässt und nicht wieder nach Hause kommt.
Die Suche übernimmt Hauptkommissarin Judith Plattner, die sich nach einem persönlichen Trauerfall in der Familie eigentlich geschworen hat, keine Ermittlungen zu leiten. Bald wird deutlich, dass jemand aus dem Umfeld mit dem Verschwinden des Mädchens zu tun haben muss. Schon bald gerät Erik, der Neue, ins Visir.

Ich bin wirklich gut in die Geschichte gestartet und konnte das Buch auch kaum aus der Hand legen.

Die Charaktere sind für mich alle so authentisch gestaltet, dass ich zeitweise fast dachte, sie wären real und anfassbar. Es fühlte sich so an, als wär diese Geschichte nicht fiktiv, sondern würde sich in der Nachbarstadt ereignen.
Ich fühlte mit einigen so intensiv mit, als würde ich sie kennen und als wären sie Teil meines engen Freundeskreises. Wirklich unglaublich und wahnsinnig toll!

Auch wenn der Spannungsbogen nicht durchgehend bis zum Äußersten gespannt war, so hatte ich keine Durchhänger, die sich für mich unnatürlich oder extrem lang anfühlten.

Ebenso war ich begeistert von den vielen Pageturnern, die mehrfach auf den:die Leser:in warteten.

Eine durchgehend fesselnde Geschichte, die es mir manches Mal eiskalt den Rücken runterlaufen ließ, da mir nicht bewusst war, zu was alltägliche Menschen teilweise fähig sind.

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Veröffentlicht am 18.04.2022

Tragisch

Für immer ein Teil von dir
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Fünf Jahre ist es her, dass Kennas große Liebe Scott bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen ist. Nach einer fünfjährigen Haftstrafe kehrt sie in den Ort des Unglücks zurück, um endlich ihre vierjährige ...

Fünf Jahre ist es her, dass Kennas große Liebe Scott bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen ist. Nach einer fünfjährigen Haftstrafe kehrt sie in den Ort des Unglücks zurück, um endlich ihre vierjährige Tochter Diem kennenzulernen, die bei Scotts Eltern lebt. Gleich am ersten Abend betritt sie Bar und fühlt sich direkt zum Besitzer hingezogen – das beruht auf Gegenseitigkeit. Bis sich herausstellt, dass Ledger Scotts bester Freund war und dieser sich geschworen hat, Diems ihm bislang unbekannte Mutter aus tiefstem Herzen zu hassen.

Ich bin sehr gut in die Geschichte gestartet und aufgrund des typischen hooverschen Schreibstil war es mir auch fast unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen. Ich bin einfach Fan von ihrer bildhaften und romantischen Sprache, die das Gelesene sofort wie einen Film vor meinem geistigen Auge abspielen lässt.

Die Charaktere und ihre einzelnen Entwicklungen haben mir sehr gut gefallen. Sie waren so authentisch gezeichnet, dass es mir leichtfiel, mit ihnen mit zu fühlen und ihre Handlungen und Gedanken nachzuvollziehen. Auch wenn ich nicht immer gleich gehandelt hätte, war für mich jede einzelne Handlung komplett nachvollziehbar.

Auch wenn man schon auf den ersten Seite absehen konnte, wohin die Geschichte gehen würde, bin ich dennoch immer wieder über den Weg dahin überrascht.

Ein wirklich kurzweiliger Roman, der mich hin und wieder stark hat blinzeln lassen, um ein Tränchen aus meinem Augenwinkel zu verdrängen. Wer also auf die klassischen Hoover-Romane steht, wird bei "Für immer ein Teil von dir" auf jeden Fall abgeholt werden.

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Veröffentlicht am 31.03.2022

Unvorhergesehene Wendungen

Nur ein Schritt
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Morgan steht wie immer an den Bahngleisen und wartet auf den Zug. Doch dieses Mal wird sie von einer fremden Frau angesprochen, die ihr panisch ihr Baby in die Arme drückt und sich vor den Zug stürzt. ...

Morgan steht wie immer an den Bahngleisen und wartet auf den Zug. Doch dieses Mal wird sie von einer fremden Frau angesprochen, die ihr panisch ihr Baby in die Arme drückt und sich vor den Zug stürzt. Morgan hat die Frau noch nie gesehen, dennoch sprach die Unbekannte sie mit ihrem Namen an. Mehr und mehr Puzzleteile werden an die Oberfläche getragen, doch wer ist die Frau und wieso hat sie gerade Morgan ausgesucht?

Die Geschichte wird aus den beiden Perspektiven von Nicole und Morgan erzählt. Augenscheinlich haben die beiden im ersten Moment keinen gemeinsamen Nenner, doch je mehr Kapitel und Seiten verfliegen, umso mehr wird eine Verbindung der beiden deutlich.

Die Protagonistinnen sind sehr rund und authentisch beschrieben. Man bekommt immer mehr Einblicke in ihre Gefühls- und Gedankenwelt, wodurch sich das große Ganze nach und nach aufbaut und der Nebel gelichtet wird.
Auch die Nebencharaktere konnten überzeugen und vor allem Ben hat mich schnell auf seine Seite ziehen können.

Ich bin sehr gut in die Geschichte reingekommen und war von Anfang an so gefesselt, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Ich wollte Zusammenhänge verstehen, die losen Fäden in meinen Händen zusammenknüpfen und wurde auch prompt mit einer in sich geschlossenen und größtenteils logischen Geschichte belohnt. Ebenso gab es viele unvorhergesehene Wendungen, die ich so niemals vermutet hätte und der Geschichte immer Fahrtwind verschafften.

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Veröffentlicht am 21.03.2022

Fehlende Kommunikation

Eine perfekte Familie
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Joy ist spurlos verschwunden, aber sollen sie ihre Mutter wirklich als vermisst melden? Ein Dilemma für die vier erwachsenen Kinder, denn Vater Stan ist offensichtlich mehr als verdächtig. Bisher galten ...

Joy ist spurlos verschwunden, aber sollen sie ihre Mutter wirklich als vermisst melden? Ein Dilemma für die vier erwachsenen Kinder, denn Vater Stan ist offensichtlich mehr als verdächtig. Bisher galten die Delaneys als Vorzeigefamilie par excellence, doch nun bleibt kein Stein mehr auf dem anderen. Was verheimlicht Stan? Und wer war die Fremde, die erst Wochen zuvor in Joys Leben trat? Den Geschwistern stellt sich aber eine noch viel erschreckendere Frage: Kennen sie ihre Eltern überhaupt?


Mein Fazit :

Ich kannte vorab kein Buch der Autorin Liane Moriarty und war sehr gespannt.

Das Buch startet mit einem Prolog über ein liegen gebliebenes Fahrrad und sobald das Buch startet und man sich eingelesen hat, weiß man, es gehört Joy, die vermisst wird.

Ihre vier Kinder sind so individuell wie ihre Gedanken, alle haben Überlegungen dazu, wie die Mutter wohl verschwunden sein könnte und was mit ihr passiert ist. Hat Stan, der Vater der Geschwister und Ehemann von Joy etwas damit zu tun ? Vieles deutet darauf hin.

Anfänglich etwas schwierig, habe ich ich mich aber innerhalb kürzester Zeit mit dem Schreibstil von Liane Moriarty angefreundet, der wirklich genial und außergewohnlich ist. Sobald man in der Geschichte und der Familie angekommen ist, kann man das Buch nicht mehr aus den Händen legen. Der Spannungsbogen, der immer wieder an einen Kriminalfall statt einem Roman erinnert, wird über das ganze Buch gehalten und durch die verschiedenen Sichtweisen der einzelnen Charaktere und auch der Zeitsprünge, nimmt das ganze noch mal mehr an Fahrt auf.

Bis zum Ende hin versteht es die Autorin sehr gut, den Leser neugierig zu halten und trumpft dann mit einem hervorragenden Ende auf, welches mich zutiefst berührt hat.

Im Nachhinein möchte ich sagen, dass das Buch ein wundervoll gelungener Roman geworden ist - mich hat er sehr überzeugt !!!!

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Veröffentlicht am 17.03.2022

Dramatikgetränkte Wohlfühl-Geschichte

Die tausend Teile meines Herzens
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Die siebzehnjährige Merit schwänzt die Schule und trifft beim Shoppen in der Stadt den unfassbar gut aussehenden Sagan. Durch eine Verwechslung küsst er Merit, woraufhin sie sich unsterblich in ihn verliebt. ...

Die siebzehnjährige Merit schwänzt die Schule und trifft beim Shoppen in der Stadt den unfassbar gut aussehenden Sagan. Durch eine Verwechslung küsst er Merit, woraufhin sie sich unsterblich in ihn verliebt. Ein Fehler, wie sich wenig später herausstellt, denn der vermeintlich Fremde steht ihrer Familie näher, als sie hätte ahnen können.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Merit geschrieben, wodurch man genügend Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt bekommt, um eine gewisse Bindung zu ihr aufzubauen. Sie handelt nicht immer nachvollziehbar, teilweise sogar absurd, aber man weiß ja selbst, wie man früher als Siebzehnjährige gewesen ist. Hin und wieder war sie mir ein wenig zu drüber, dennoch schreibe ich auch das der Phase zu, in der sie sich gerade befindet.

Ebenso die übrigen Charaktere konnten mit ihrer ganz besonderen Art überzeugen. Jeder hatte einen bestimmten Zweck, den er erfüllen sollte und für mich auch gänzlich erfüllt hat.
Auch wenn die Beziehungen untereinander komplett verworren gewesen sind, die einzelnen Personen alle ihr Päckchen zu tragen hatten und vor Dramatik nur so strotzten, hab ich sie alle wirklich gern begleitet.
Und auch wenn ich oft mit den Augen rollen musste, weil ich ein Stück weit das Gefühl hatte, die Autorin wollte so viele Klischees wie möglich unterbekommen, haben Hoover-Bücher einen ganz bestimmten Zauber, der eben diese eigentlich anstrengenden Elemente nichtig macht.

Ich bin noch ganz neu im Hoover-Game, bin aber seit meinem ersten Buch von ihr beeindruckt von ihrem Schreibstil. Ich kann nicht in Worte fassen, was genau es ist, das mich überzeugt, da die Worte nicht besonders eloquent oder herausragend gewählt sind, dennoch fühlt sich jede Geschichte wie eine warme Umarmung an, die man gerne zulässt.
Es ist verrückt, das zu schreiben, aber genau das ist es. Die Geschichten bringen mich dazu, meinen kompletten Alltag für ein paar Stunden zu vergessen und lassen mich mit einem unglaublichen Wohlfühlgefühl zurück.

Wer auf dramatische Familientragödien steht, ist bei „Die tausend Teile meines Herzens“ auf jeden Fall gut bedient :)

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