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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2021

Wunderbar skurril!

Achtsam morden
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"Achtsam morden" - als ich diesen Titel zum ersten Mal gelesen und dieses herrlich durchdachte Cover dazu gesehen habe, wusste ich, dass ich auch irgendwann das Buch dazu lesen muss. Denn ich liebe Wortspiele ...

"Achtsam morden" - als ich diesen Titel zum ersten Mal gelesen und dieses herrlich durchdachte Cover dazu gesehen habe, wusste ich, dass ich auch irgendwann das Buch dazu lesen muss. Denn ich liebe Wortspiele - und diese beiden Begriffe passen ja einfach mal gar nicht zusammen. Oder doch?

Karsten Dusse hat mich eines besseren belehrt. Diese zwei Worte passen hervorragend zusammen, wenn man Björn Diemel heißt, beruflich als Anwalt für Strafrecht einen brutalen Mafioso vertritt und privat in einer nicht mehr ganz so glücklichen Beziehung mit der Mutter des innig geliebten Kindes feststeckt.

Dusse schreibt sehr interessant und unterhaltsam. An der ein oder anderen Stelle habe ich mich an die Romane von Jonas Jonasson erinnert gefühlt. Das Buch ist aus der Ich-Perspektive erzählt, wobei jedes Kapitel mit einem Zitat aus einem Achtsamkeitsratgeber eingeleitet wird. Die Handlung ist selbstverständlich haarsträubend, auch etwas blutig, aber gleichzeitig - und es schockiert mich wirklich, dass ich das hier schreiben muss - absolut nachvollziehbar. Es erscheint einem plötzlich völlig einleuchtend, wie Björn Diemel mithilfe seiner Achtsamkeitsregeln seine kleinen "Problemchen" löst.

Der Roman hatte für mich auch noch einen netten Nebeneffekt. Ich hatte mit Achtsamkeit (bewusst) bisher noch überhaupt nichts am Hut - doch in den letzten Tagen seit Beginn der Lektüre habe ich festgestellt, dass doch das ein oder andere Bröckchen Achtsamkeitslehre hängen geblieben ist.

Mein Fazit: Ein wunderbar skurriles Buch, das einerseits zum Lachen und andererseits zum Nachdenken anregt. 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 21.07.2021

Eine deutliche Steigerung zu Teil 1

Feeling Close to You
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Ich bin heilfroh, dass Bianca Iosivoni sich ein paar Jährchen Zeit gelassen hat, um nach "Finding back to us" die Fortsetzung "Feeling close to you" zu schreiben. Man merkt, dass sie in der Zwischenzeit ...

Ich bin heilfroh, dass Bianca Iosivoni sich ein paar Jährchen Zeit gelassen hat, um nach "Finding back to us" die Fortsetzung "Feeling close to you" zu schreiben. Man merkt, dass sie in der Zwischenzeit einiges an Erfahrung gesammelt hat - ihr Stil wirkt reifer und sie schafft es wesentlich besser, die Gefühle ihrer Protagonisten darzustellen und dadurch wiederum beim Leser Emotionen hervorzurufen.

Die Handlung fand ich sehr erfrischend - ich selber habe mit Computerspielen nicht viel am Hut, aber ich fand die Szenen, in denen Teagan und Parker gegeneinander spielen, super witzig und abwechslungsreich. Auch die eingeworfenen WhatsApp-Chatverläufe haben für mich gut zu diesem modernen Roman gepasst und lockerten die ganze Geschichte schön auf.

Das Cover habe ich, um ehrlich zu sein, nicht so richtig verstanden. Ich finde es ein bisschen seltsam, kann es nicht zuordnen und finde auch keinen Bezug zum Roman. Aber gut, daran soll eine gute Bewertung natürlich nicht scheitern.

Mein Fazit: Ich freue mich, dass ich diesmal 4 von 5 Sternen vergeben kann! Das ist die Bianca Iosivoni, die ich aus anderen Romanen kennen- und zu schätzen gelernt habe.

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Veröffentlicht am 21.07.2021

Eine wunderschöne Geschichte über die ganz großen Gefühle

It was always you
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Ich stehe Liebesgeschichten über Stiefgeschwister immer etwas zwiespältig gegenüber. "It was always you" konnte mich aber sofort in seinen Bann ziehen und ich bin froh, dass ich diese wunderschöne Liebesgeschichte ...

Ich stehe Liebesgeschichten über Stiefgeschwister immer etwas zwiespältig gegenüber. "It was always you" konnte mich aber sofort in seinen Bann ziehen und ich bin froh, dass ich diese wunderschöne Liebesgeschichte über Asher und Ivy gelesen habe.

Der Roman liest sich super! Nikola Hotel erzählt spannend und sehr gefühlvoll - die Szenen, in denen Asher und Ivy sich langsam näher kommen, haben jedes Mal wieder für eine feine Gänsehaut bei mir gesorgt und etwas in meinem Herzen berührt. Vor allem die bedingungslose Liebe, die man aus Ashers Handeln erkennen konnte, hat mich schier umgehauen.

Die Charaktere waren allesamt sehr detailreich angelegt, was vor allem bei den Brüdern sehr schön war, da die beiden sich ja augenscheinlich komplett unähnlich sind. Ich freue mich schon sehr darauf, den zweiten Teil der Reihe zu lesen, in dem es um Ashers Bruder Noah und Ivys Freundin Aubree geht.

Das Buch wirbt ja sehr mit den Handletterings, die immer mal wieder im Roman auftauchen. Ich will ganz ehrlich sein: Gebraucht hätte ich das nicht. Vor allem wirkt das nicht so gut schwarz-weiß auf Recyclingpapier. Ich bin sicher, dass die Originale toll sind, aber im Buch fand ich sie nicht so berauschend. Trotzdem gefällt mir Ivys Hobby - ein paar der Sprüche waren auch richtig gut, tiefgründig und immer zum Schmunzeln.

Mein Fazit: Eines meiner Jahreshighlights 2021 - sehr gerne vergebe ich 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 15.07.2021

Gefühlvoller Abschluss der Kanada-Dilogie

Free like the Wind
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"Das Finale der Kanada-Reihe" liest man auf der Rückseite des Romans "Free like the wind" von Kira Mohn. Es stimmt schon, das Buch ist der zweite Teil einer Dilogie, insofern ist es auch der Abschlussband. ...

"Das Finale der Kanada-Reihe" liest man auf der Rückseite des Romans "Free like the wind" von Kira Mohn. Es stimmt schon, das Buch ist der zweite Teil einer Dilogie, insofern ist es auch der Abschlussband. Ein "Finale" war er in meinen Augen trotzdem nicht, denn unter einem Finale stelle ich mir etwas großes, mächtiges und vielleicht auch actiongeladenes vor. All das war "Free like the wind" jedoch nicht - vielmehr habe ich es als ein Buch der leisen Töne empfunden, ein Roman, der ohne viel Aufhebens nachhallt und zum nachdenken anregt.

Wie auch schon beim ersten Band, hat mich das wunderschöne Cover gleich in seinen Bann gezogen. Sehr stimmungsvoll und trotz der poppigen Farben naturverbunden. Der Naturaspekt kommt in diesem Roman zwar im Vergleich zum ersten Teil ein wenig zu kurz, ist aber trotzdem vorhanden.

Kira Mohns Schreibstil habe ich bereits bei der Leuchtturm-Trilogie zu schätzen gelernt. Die Seiten fliegen gerade so dahin, weil sie so packend und flüssig schreibt. "Free like the wind" war bestimmt nicht das letzte Buch, das ich von ihr gelesen habe.

Die Protagonisten Rae und Cayden haben wir ja schon in Teil 1 kurz kennen gelernt. Ich war von beiden ziemlich begeistert, da ihre Charaktere sehr facettenreich gezeichnet waren - Caydens sogar noch mehr als Raes. Auch Haven und Jackson spielen in diesem Roman wieder eine Rolle - aber dann wars das auch schon. Mehr Charaktere braucht "Free like the wind" nicht.
Kurz zusammengefasst geht es darum, dass Rae und Cayden sich von ihren Fesseln befreien müssen - bei einer gemeinsamen Wanderung durch den Nationalpark finden die beiden zu sich selbst, aber auch zu einander. Die beiden haben mir als Duo ganz gut gefallen, allein schon aufgrund der ständigen Sticheleien. Ihre Liebesgeschichte kam nicht mit einem Knall, vielmehr hat sie sich auf leisen Sohlen angeschlichen, aber das empfand ich als umso glaubwürdiger.

Einen Meckerpunkt muss ich leider noch anbringen: Mir ging das Ende zu schnell - innerhalb der letzten 15 Seiten wurden nochmal so viele wichtige Themen abgearbeitet, dass ich mir gewünscht hätte, das Buch wäre einfach noch ein paar Seiten länger gewesen.

Mein Fazit: Ich habe mich super unterhalten gefühlt und konnte mich richtig hineinfallen lassen in die Geschichte von Rae und Cayden. Gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 13.07.2021

Typisch Jonasson: Ironisch, sozialkritisch, chaotisch

Der Massai, der in Schweden noch eine Rechnung offen hatte
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"Der Massai, der in Schweden noch eine Rechnung offen hatte" reiht sich nahtlos in die bisherigen Romane von Jonas Jonasson ein. Voller Ironie und Wortwitz erzählt Jonasson die Geschichte seiner liebenswert ...

"Der Massai, der in Schweden noch eine Rechnung offen hatte" reiht sich nahtlos in die bisherigen Romane von Jonas Jonasson ein. Voller Ironie und Wortwitz erzählt Jonasson die Geschichte seiner liebenswert verrückten Charaktere und hält damit den Lesern den Spiegel vor.

Von der Handlung her definitiv eines der besten Bücher von Jonas Jonasson. Es ist herrlich, welch schräge Vögel der Autor erfindet und welch teilweise skurrile Situationen er sie erleben lässt. Ich musste an vielen Stellen schmunzeln - Jonassons trockener Humor ist einfach unvergleichlich. Aufgrund der häufig wechselnden Schauplätze und der vielen verschiedenen Charaktere war es ab und an schwierig, nicht den Überblick zu verlieren. Dennoch war es schön, dass es am Schluss keine losen Enden mehr gab und man das Gefühl hatte, dass wirklich alles auserzählt war.

Da ich den Roman als Hörbuch zur Verfügung hatte, möchte ich auch hierzu noch ein paar Worte sagen. Der Sprecher hatte eine sehr angenehme Stimme und ich hab ihm gerne zugehört. Dennoch würde ich Jonassons Romane zukünftig lieber wieder lesen, da ich glaube, dass manche Dinge ein bisschen sacken müssen, bis sie ankommen und dass ich dann den ein oder anderen Satz gerne noch ein zweites Mal gelesen habe. Das liegt daran, dass Jonasson so mehrdimensional schreibt - in seinen Sätzen steckt oft mehr als auf den ersten Blick zu erkennen ist.

Mein Fazit: Wieder ein wunderbar sozialkritischer und witziger Roman - von Jonas Jonasson werde ich bestimmt niemals genug kriegen! 4 von 5 Sternen.