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Veröffentlicht am 19.01.2018

eine einzigartige, sehr lesenswerte und zugleich informative Geschichte über die Nachwirkungen der Nuklearkatastrophe in Fukushima

Daisy aus Fukushima
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In Daisy aus Fukushima erzählt Reiko Momochi, basierend auf dem Roman Pierrot von Teruhiro Kobayashi, Darai Kusanagi und Tomoji Nobuta, die sehr emotionale und bewegende Geschichte von vier jungen Mädchen ...

In Daisy aus Fukushima erzählt Reiko Momochi, basierend auf dem Roman Pierrot von Teruhiro Kobayashi, Darai Kusanagi und Tomoji Nobuta, die sehr emotionale und bewegende Geschichte von vier jungen Mädchen aus Fukushima, deren Leben nach der Katastrophe stellvertretend für alle Opfer näher beleuchtet wird. Die Thematik ist somit sehr ernst und der ganze Manga ausgesprochen realitätsnah, denn es werden nicht nur die Nachwirkungen eines wahren Ereignisses mit all seinen schlimmen Folgen für die Menschen, die dort leb(t)en, geschildert, er spiegelt auch die Gedanken und Gefühle echter Betroffener wider. Die Charaktere mögen also fiktiv sein, die Umstände und Geschehnisse in ihrem Leben beruhen jedoch alle auf wahren Begebenheiten.
Die Handlung beginnt anderthalb Monate nach 3/11 als die Protagonistin Fumi zum ersten Mal wieder zur Schule geht. Dabei wird schnell deutlich, wie sehr sich das Leben der Menschen dort verändert hat. Es geht in der Geschichte nämlich generell weniger um das schreckliche Unglück an sich und viel mehr um das Danach, also darum, wie die Menschen nun mit dieser Situation umgehen.

Im Mittelpunkt stehen die vier Mädchen, ihr Leben und ihre Zukunft nach dem bevorstehenden Schulabschluss. Fumi und ihre Freundinnen versuchen – wie alle Jugendlichen in ihrem Alter – herauszufinden, was sie mit ihrem Leben anfangen wollen. Vor allem aber müssen sie – im Unterschied zu anderen Altersgenossen – entscheiden, wo sie zukünftig Leben wollen, in ihrer Heimat Fukushima oder lieber in einem anderen, sichereren Teil Japans. Fumi fällt diese Wahl besonders schwer und sie ist hin und her gerissen zwischen dem Wunsch zu bleiben und dem Drang zu gehen.
Am Ende entscheiden sie sich jedoch alle auf die eine oder andere Weise dazu am Wiederaufbau mitzuwirken und den Menschen in Fukushima zu helfen, weil sie mit dem Herzen an ihrer Heimat hängen. Fumis größter Traum ist es, dass man eines Tages wieder vollkommen sorgenfrei dort leben kann.

Das Leben unzähliger Bewohner Fukushimas hat sich damals von einem Tag auf den anderen vollkommen verändert. Während manche nur mittelbar durch die Auswirkungen betroffen sind, haben andere ihr gesamtes Hab und Gut oder ihre ganze Lebensgrundlage verloren, wie beispielsweise die zahlreichen Flüchtlingen aus dem Evakuierungsradius, die gar kein Zuhause mehr haben und nun eine neue Unterkunft brauchen. Dieser Verlust schmerzt sie sehr und, sofern überhaupt, werden sie wahrscheinlich erst zurückkehren können, wenn ihre Häuser längst verfallen sind.

Viele Existenzen wurden vernichtet, Familien auseinandergerissen und nicht wenige Menschen haben sich deshalb sogar das Leben genommen. Insbesondere die Kinder leiden darunter, dass sie nicht mehr unbeschwert draußen spielen dürfen und sie ihre Freunde verlieren, wenn Familien umziehen. Die Eltern wollen natürlich nur das Beste für ihre Kinder – aber was ist das? Sie alle sind gezwungen abzuwägen, ob sie das Risiko ungeahnter Spätfolgen durch zu hohe Strahlung eingehen oder ihre Kinder zum Schutz lieber ihrem gewohnten Umfeld entreißen und sie notfalls gegen ihren Willen oder gar getrennt von ihnen bei Verwandten aufwachsen lassen, falls sie selbst die Präfektur wegen ihrer Arbeit nicht verlassen können oder sie aus dem Wunsch heraus zu helfen nicht einfach verlassen wollen.

Die gesamte Situation ist äußerst schwierig, sowohl für die Leute, die in Fukushima bleiben, als auch für die, die sich entschließen zu gehen. Die Menschen, die wegziehen, haben ein schlechtes Gewissen, weil sie nicht beim Wiederaufbau helfen und werden deshalb zum Teil als Feiglinge oder gar Verräter bezeichnet. Manche bleiben ihrer Heimat dagegen aus Prinzip treu, andere haben schlicht nicht die Mittel um selbst zu gehen und sind somit nur neidisch auf die Umziehenden. Viele Freundschaften und Familien zerbrechen daran. Eine Verlobung wird gelöst, weil ein Mann aus Tokio nicht riskieren will eine möglicherweise verstrahlte Frau zu heiraten. Ein Reisbauer wird als „Mörder“ beschimpft, weil er in Fukushima weiterhin Reis anbaut und verkauft, obschon dieser natürlich kontrolliert wurde und die Strahlenwerte nachweislich unbedenklich sind. All das nimmt einen sehr mit. Die große Angst vor der radioaktiven Strahlung ist natürlich mehr als verständlich, das Verhalten einiger Menschen allerdings nicht.

Zum Glück gibt es im Gegensatz dazu aber auch Menschen, die nach Fukushima kommen um zu helfen oder aus Solidarität bewusst Produkte aus der Region kaufen statt nur zu behaupten, dass man als Land in dieser schweren Zeit zusammenhalten müsse, ohne aktiv irgendetwas dafür zu tun.

Kritik wird zudem an der Regierung geübt, die die Bevölkerung zu spät informiert hat und nicht ehrlich genug mit der Problematik umgegangen ist. Das daraus resultierende mangelnde Vertrauen in deren Informationen hat zu einer noch größeren Verunsicherung der Allgemeinheit geführt und die möglichen Spätfolgen kann momentan ohnehin noch niemand ermessen. Des Weiteren fehlt es an Einsatz für die gründliche und zeitnahe Dekontamination des betroffenen Gebietes.

Zahllose Menschen wurden von einem schweren Schicksalsschlag getroffen, über den sich viele vermutlich kaum Gedanken machen – teilweise in Japan selbst und besonders natürlich außerhalb des asiatischen Raums. Wie die Autorin es selbst anprangert, geriet die Katastrophe viel zu schnell wieder in Vergessenheit, obwohl die Auswirkungen für die Bevölkerung dort auch heute, Jahre später, nach wie vor deutlich zu spüren sind und der Wideraufbau noch lange nicht abgeschlossen ist.

Wer aus der Ferne zumindest ein wenig helfen möchte, tut dies schon mit dem Kauf dieses Mangas, denn pro verkauftem Exemplar spendet der Verlag einen Euro an die deutsch-japanische Gesellschaft für Kinder aus Fukushima.


FAZIT
Daisy aus Fukushima erzählt eine einzigartige, sehr lesenswerte und zugleich informative Geschichte über die Nachwirkungen der Nuklearkatastrophe in Fukushima, die schon während des Lesens zum Nachdenken anregt und einen auch danach noch lange beschäftigt. Die ernste Thematik wird nicht nur oberflächlich angekratzt, sondern tiefgründig und sorgfältig behandelt. Der einfache, eher schlichte Zeichenstil passt dabei perfekt zur Handlung und unterstreicht diese statt sie zu überlagern.

Veröffentlicht am 19.01.2018

ein vierter und abschließender Band, der keine Wünsche offen lässt

Die Luna-Chroniken 4: Wie Schnee so weiß
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Wie Schnee so weiß ist der fulminante Abschluss einer großartigen Reihe, die sich von Band zu Band gesteigert und einen wirklich nie enttäuscht hat. Marissa Meyer hat mit der ganzen Serie eindrucksvoll ...

Wie Schnee so weiß ist der fulminante Abschluss einer großartigen Reihe, die sich von Band zu Band gesteigert und einen wirklich nie enttäuscht hat. Marissa Meyer hat mit der ganzen Serie eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie eine fantastische Autorin ist, deren künftige Werke man daher schon jetzt freudig erwartet. Sie versteht es einfach Spannung aufzubauen und den Leser über die gesamte Länge des Buches permanent an das Geschehen zu fesseln.
Mit Prinzessin Winter kommt, wie schon bei den vorherigen Bänden, eine neue Protagonistin hinzu, die älter und vor allem viel sympathischer ist als erwartet. Viel zu leicht begeht man den Fehler sie wegen der Halluzinationen, die sie der Luna-Krankheit verdankt, zu unterschätzen, aber hinter ihrer schönen, zerbrechlichen Fassade verbirgt sich mehr als man denkt, denn sie ist eben nicht bloß eine verrückte Prinzessin, sondern auch mitfühlend, clever und mutig. Das Volk von Luna liebt sie – ganz ohne einen Zauber – für ihre Freundlichkeit und ihre Güte, also nicht etwa nur um ihrer Schönheit willen, was sie trotz ihrer bürgerlichen Abstammung für die eifersüchtige Levana zu einer Bedrohung macht.

Wahrlich verrückt ist dagegen die Königin, über die man nun mehr erfährt, insbesondere hinsichtlich ihrer Vergangenheit. Sie ist und bleibt natürlich böse, allerdings machen die zahlreichen interessanten Informationen ihren Charakter vielschichtiger. Bestimmte Geschehnisse lassen selbst Cinder Mitleid mit ihr haben, obschon nichts davon ihre späteren Grausamkeiten rechtfertigt. Ein paar Fragen bleiben jedoch am Ende offen: Hat Winters Vater Levana wirklich geliebt oder war es nur ihr Zauber, der ihn dazu brachte? Und wer, wenn nicht Winter, hätte Levana ihrer Ansicht nach auf den Thron folgen sollen? Schließlich sind Lunarier nicht unsterblich.

Genau wie die Königin sind die meisten der wohlhabenden Lunarier völlig ignorant und gleichgültig gegenüber den Missständen auf Luna und den schlimmen Lebensbedingungen der Bewohner der äußeren Sektoren, denen sie ihren Luxus überhaupt erst verdanken. Außerdem ist es einem vollkommen unbegreiflich, wie sehr viele von ihnen nur wegen ihrer Gabe auf die Erdenbewohner herabblicken, obwohl sie ursprünglich alle von der Erde stammen. Zum Glück gibt es im Unterschied dazu aber auch Lunarier, die bereit sind Cinder zu unterstützen und sich ihr anschließen, darunter einige, von denen man es nicht erwartet hätte.

Die Handlung, in die einem der Einstieg dadurch erleichtert wird, dass alle wichtigen Fakten früher oder später noch einmal zur Sprache kommen, ist unglaublich spannend und man kann die über 800 Seiten gar nicht so schnell lesen wie man die Ereignisse verfolgen möchte. Ständig will man wissen, wie es weitergeht, sogar wenn gerade einmal niemand in Lebensgefahr schwebt. Langeweile kommt also garantiert nie auf. Wie Schnee so weiß ist ein riesiges Abenteuer, voller Widrigkeiten, Gefahren, Komplikationen, Überraschungen und unerwarteter Wendungen. Alle Pläne haben irgendwo ihre Schwächen und werden von plötzlichen Änderungen oder unvorhergesehenen Schwierigkeiten ins Wanken gebracht. Alle Charaktere müssen zusammenarbeiten und dürfen nicht aufgeben, auch wenn das Schicksal einiger Personen zwischenzeitlich ungewiss ist.

Dank der Multiperspektive hat man immer alle Geschehnisse um die liebgewonnenen Figuren (plus Levana) im Blick und weiß, wie es um sie steht, selbst wenn sie gerade voneinander getrennt sind. Trotz des personalen Erzählers entsteht keine Distanz zwischen dem Leser und den Charakteren, ihr Schicksal geht einem nahe, man fiebert mit ihnen mit und hat Angst um sie, wenn sie in Gefahr schweben, was im vierten Band relativ häufig vorkommt. Ferner ist es immer schön und zum Teil sehr rührend, wenn bestimmte Figuren nach langer Zeit wieder aufeinander treffen.

Darüber hinaus bekommen alle Hauptfiguren genügend Raum um sich weiter zu entfalten. Cinder wächst an ihren Aufgaben, ihrer Verantwortung und der Hoffnung, die man in sie setzt, wodurch sie zu einer richtigen Heldin wird. Dabei bekommt sie natürlich tatkräftige Unterstützung von ihren loyalen Freunden und Verbündeten, darunter Scarlet, Wolf, Cress und Thorne, die alles tun um ihr zu helfen und ebenso großes Vertrauen in sie setzen. Letzteres trifft besonders auf Kai zu, der dank Torin noch einen neuen Trumpf gegen Levana im Ärmel hat, ihn allerdings nur als allerletzten Ausweg nutzen würde, weil er auf Cinders Sieg und eine erfolgreiche Revolution vertraut. Zudem lernt man auch an Kaito eine neue Seite kennen. Er ist ein toller, starker Herrscher, dem viel an seinem Volk liegt und der bereit ist sich zu opfern, in mehr als einer Hinsicht, was vermutlich der Grund dafür ist, dass er so gut zu Cinder passt.

Ab und zu bleibt sogar Zeit für ein wenig Romantik, wobei die Liebesgeschichten genau das richtige Maß einnehmen und nie die eigentliche Handlung verdrängen. Dafür sorgen sowohl die bestehenden Pärchen als auch die neuen, für die man sich sehr freut und denen man nur das Beste wünscht. Allein Winter gelingt es eine weichere Seite an Jacin zum Vorschein zu bringen, die ihn nahbarer und liebenswerter macht. Er liebt Winter aufrichtig und sorgt sich um sie, wagt jedoch nicht auf eine Beziehung zu hoffen, obgleich Winter seine Gefühle schon lange erwidert, weil er nur ein Wächter ist und Levana diese Verbindung nie gestatten würde.

Der Schluss ist Marissa Meyer ebenfalls sehr gut gelungen und überzeugt durch einen packenden, atemberaubenden Showdown, bei dem viele verletzt oder gar getötet werden und man einen guten Ausgang für all seine Lieblingscharaktere daher kaum noch für möglich hält. Jede Revolution, die, so sehr man es vielleicht versucht, friedlich nicht zu erreichen ist, fordert Opfer und sie alle sind gezwungen für ihr Ziel zu töten, was sie für immer begleiten wird. Das Ende wird Fans aber keinesfalls enttäuschen und die Autorin gewährt sogar noch einen kurzen Ausblick auf zukünftige Veränderungen, sowohl auf der Erde als auch auf Luna, die einen das Buch letztlich mit einem Lächeln auf den Lippen schließen lassen.


FAZIT
Wie Schnee so weiß ist ein vierter und abschließender Band, der keine Wünsche offen lässt, an dem es absolut nichts zu kritisieren gibt und den man schlicht nicht besser hätte schreiben können!

Veröffentlicht am 19.01.2018

der rundum gelungene Abschluss einer sehr lesenswerten Reihe

Obsidian 5: Opposition. Schattenblitz
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Opposition – Schattenblitz ist ein gelungenes Finale voller Überraschungen und ungeahnter Wendungen, in dem Freunde zu Feinden werden und unerwartete Allianzen entstehen um dem gemeinsamen Gegner mit vereinten ...

Opposition – Schattenblitz ist ein gelungenes Finale voller Überraschungen und ungeahnter Wendungen, in dem Freunde zu Feinden werden und unerwartete Allianzen entstehen um dem gemeinsamen Gegner mit vereinten Kräften gegenüberzutreten.
Katy, Daemon und die anderen müssen gemeinsam für ihre Zukunft und die Erhaltung ihrer Welt kämpfen, denn durch die Invasion der feindlichen Lux droht die gesamte Menschheit bestenfalls versklavt und schlimmstenfalls komplett ausgelöscht zu werden. Die Menschen sind zwar nicht völlig machtlos, doch es ist äußerst schwierig Freund von Feind zu unterscheiden, sobald letzterer erst einmal menschliche Form angenommen hat. Unklar ist zudem, welche Lux mit den Neuankömmlingen zusammenarbeiten und welche dagegen keinen Krieg wollen.

Unglücklicherweise fordert ein solcher Krieg stets Opfer, auf beiden Seiten, und es ist schlimm die ganze Verwüstung und die vielen unschuldigen Todesopfer mitzuerleben. Es ist erschreckend, wie sehr manche Figuren sich nach der Ankunft der neuen Lux verändern und zu kaltherzigen, unmenschlichen Monstern werden, die nicht wiederzuerkennen sind und für immer verloren scheinen. Unfassbar ist ferner, wer letztendlich für all die Grausamkeiten verantwortlich ist, und noch unbegreiflicher das Motiv für all das Leid, das deshalb über so viele Unschuldige gebracht wurde.

Die Handlung ist erneut von der ersten Seite an durchweg nervenaufreibend und bis zum Schluss mitreißend. Erst, weil man nicht weiß, auf welcher Seite Daemon und seine beiden Geschwister nun stehen und was mit ihnen geschehen ist. Später, weil die Protagonisten permanent auf der Flucht sind, sich in gefährliche Situationen begeben und versuchen müssen einen Weg zu finden, die Menschheit zu retten, ohne ausnahmslos alle Lux, Hybride und Origins, also einschließlich der friedlich gesinnten, zu vernichten oder unzählige Menschenleben zu riskieren und ganze Städte zu zerstören. Schockierende Enthüllungen, beispielsweise in Bezug auf Daemon und Katy, erhöhen die Spannung zusätzlich.

Außerdem gibt es, über die traurigen Verluste hinaus, viele, sehr emotionale Momente und einige Beziehungen werden auf eine harte Probe gestellt. Daneben gibt es jedoch auch weiterhin Situationen, in denen man einfach lachen muss, weil die Charaktere sich treu bleiben und ihren Humor nicht gänzlich verlieren. Dazu gehören zum Beispiel die Szenen, in denen Daemon und Archer sich zanken wie ein altes Ehepaar.

Des Weiteren bleibt trotz allem noch ein wenig Zeit für Romantik zwischen Daemon und Katy, inklusive einiger intimer Szenen, was durchaus verständlich ist, wenn man bedenkt, dass sie nicht wissen, wie viel Zeit ihnen noch gemeinsam bleibt und ob es für sie überhaupt ein morgen gibt.

Geschildert wird das gesamte Geschehen weiterhin abwechselnd aus den Perspektiven von Daemon und Katy, sodass man stets weiß, was sie denken und fühlen. Als Leser fühlt man sich den beiden sympathischen Figuren nach wie vor sehr verbunden, fiebert mit ihnen mit und ist froh darüber, dass sie zusammen halten und dieses Mal nicht allzu lange voneinander getrennt sind. Katy beweist darüber hinaus erstaunlich viel Mut und eine Stärke, für die man sie nur bewundern kann. Daemon kämpft ebenfalls entschlossen für seine Zukunft mit Katy und beschützt sie, so gut er kann, ungeachtet der Konsequenzen. Zudem hat er es inzwischen aufgegeben für Kat entscheiden zu wollen und zu hoffen, dass sie sich aus gefährlichen Situationen heraushält.

Die Arum spielen im fünften Band erstaunlicherweise eine wichtige Rolle im Hinblick auf Sieg oder Niederlage und es ist interessant zu erfahren, dass auch bei ihnen nicht alles entweder schwarz oder weiß ist. Nicht alle Arum sind böse, genauso wenig wie alle Lux gut sind. Gleiches gilt natürlich für die Menschen und es ist schön zu sehen, dass nicht alle Leute in Machtpositionen so sind wie Nancy Husher. Viele wussten lange Zeit nicht einmal, was genau bei Daedalus geschieht und verurteilen ihr Handeln zutiefst. In allen Spezies gibt es somit gute und schlechte Exemplare, deshalb darf man nicht alle Vertreter einer Art für die Taten einiger weniger schwarzer Schafe bestrafen.

Das einzige Manko des Buches besteht darin, dass der finale Kampf ein wenig zu unspektakulär ausfällt, vor allem im Vergleich zu der großen Schlacht in Las Vegas am Ende des vierten Bandes. Insgesamt mangelt es allerdings nicht an ereignisreichen Gefechten. Überdies ist die Geschichte nach der entscheidenden Schlacht nicht sofort zu Ende. Man sollte also keine voreiligen Schlüsse ziehen und auf eine weitere, leider eher unangenehme Überraschung gefasst sein.

Auf den letzten Seiten bringt Jennifer L. Armentrout ihre fantastische Reihe mit einem erfreulichen Ausgang und einem runden Ende, das Fans auf jeden Fall zufrieden stellen wird, gekonnt zum Abschluss. Schön ist insbesondere der kurze Ausblick auf die Zukunft der lieb gewonnenen Charaktere sowie der Welt, in der sie nun leben. Letztere hat sich noch nicht gänzlich erholt und es geschehen noch immer schlimme, unnötige Dinge. Es ist jedoch nachvollziehbar, dass es nach einem solchen Kampf mit so vielen Verlusten eine Weile dauert bis die Fronten nicht mehr verhärtet und Vorurteile abgebaut sind, Ängste sich legen und Toleranz entsteht. Zum Glück sind die Menschen aber zäh und es besteht nun immerhin die Hoffnung auf eine friedliche Zukunft für alle Spezies – Lux, Arum, Hybride, Origins und Menschen.

FAZIT
Opposition – Schattenblitz ist der rundum gelungene Abschluss einer sehr lesenswerten Reihe, die man definitiv positiv im Gedächtnis behalten wird und nach der man unbedingt mehr von Jennifer L. Armentrout lesen möchte, sofern das nicht ohnehin längst geschehen ist.

Veröffentlicht am 19.01.2018

ein lesenswerter New Adult Roman, der vor allem durch sympathische Figuren und einen tollen Schreibstil überzeugen kann

Verliebt in Mr. Daniels
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Verliebt in Mr. Daniels ist ein gelungener und vor allem sehr romantischer New Adult Roman, der sich ab und an allerdings sehr nahe an der Kitsch-Grenze bewegt und daher manchmal fast ein bisschen zu viel ...

Verliebt in Mr. Daniels ist ein gelungener und vor allem sehr romantischer New Adult Roman, der sich ab und an allerdings sehr nahe an der Kitsch-Grenze bewegt und daher manchmal fast ein bisschen zu viel des Guten ist. Dafür ist Brittainy C. Cherry im Hinblick auf die intimen Momente eher zurückhaltend. Insgesamt gibt es nur sehr wenige Sexszenen und nicht alle werden ausführlich beschrieben, meistens brechen diese Szenen nämlich schon vorher relativ früh ab.
Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus den Perspektiven von Ashlyn und Daniel, wodurch man sich in beide Protagonisten stets sehr gut hineinversetzen kann und weiß, wie sie sich fühlen und was sie für den jeweils anderen empfinden.

Man kann sich von Anfang an gut mit Ashlyn identifizieren, insbesondere wegen ihrer Liebe zu Büchern, und sowohl den Schmerz über den Verlust ihrer Schwester als auch die Wut auf ihre Mutter wegen deren abweisenden Verhaltens gut nachvollziehen. Man nimmt es ihrer Mutter sehr übel, dass sie ihre Tochter in dem Glauben fortschickt, sie nicht mehr sehen zu wollen. Es gibt im Endeffekt zwar einen guten Grund dafür, den hätte sie Ashlyn jedoch ruhig sagen können, schließlich ist sie bereits neunzehn und somit längst kein Kind mehr.

Auf ihren Vater Henry ist sie ebenfalls zunächst nicht gut zu sprechen, da er sich bisher nie wirklich um sie gekümmert hat und sie einander daher kaum kennen. Durch den Umzug zu ihm findet sie sich auf einmal in einer neuen Patchwork-Familie wieder, die nach außen zwar perfekt scheint, innen aber genauso mit Problemen zu kämpfen hat wie jede andere. Sie lernt zwei neue (Stief-)Geschwister kennen, mit denen sie sich bald anfreundet, obschon sie die verstorbene Gabby natürlich niemals ersetzen können. Ryan und Hailey wachsen dem Leser trotz ihrer Fehler schnell ans Herz und man fühlt mit ihnen.

Ryan ist homosexuell, was bisher allerdings nur seine Geschwister wissen, weil er sich vor der Reaktion seiner streng religiösen, um nicht zu sagen fanatischen, Mutter fürchtet, die ihm zudem noch die Schuld am Tod seines Vaters gibt. Wenn es also eine Figur innerhalb dieses Romans gibt, die man hasst, dann ist sie es. Rebeccas Glaube grenzt schon an Geisteskrankheit, wenn man bedenkt, was sie ihrem Sohn alles unterstellt. Es zerreißt einem fast das Herz, wie sehr Ryan darunter leidet sich ihretwegen nicht outen zu können bzw. dass ausgerechnet sie ihm permanent das Gefühl gibt, etwas würde mit ihm nicht stimmen, obwohl er ein toller Mensch ist, der eben einfach nur auf Jungs steht.

Hails hat ihr Herz hingegen einem Jungen geschenkt, der sie absolut nicht verdient hat, hört diesbezüglich aber leider weder auf Ryan noch auf Ashlyn, da sie unsinnigerweise glaubt ohne Theo für immer allein zu bleiben und deshalb sogar versucht sich für ihn zu ändern. Mehr als einmal würde man sie nur zu gern in die entgegengesetzte Richtung schubsen, doch sie muss wohl einfach ihre eigenen Fehler machen und lernt dann hoffentlich daraus.

Die Beziehung zwischen Henry und Ashlyn ist anfangs noch sehr schwierig und von Befangenheit geprägt. Ihm ist durchaus bewusst, dass er in der Vergangenheit Fehler gemacht hat, er bereut diese und will sie wiedergutmachen, er weiß nur nicht wie. Er glaubt nach all den Jahren kein Recht mehr zu haben sich als Vater aufzuspielen und zum Beispiel zu kontrollieren, wann sie das Haus verlässt oder wo sie abends hingeht, was bei Ashlyn wiederum den falschen Eindruck von Gleichgültigkeit und Desinteresse erweckt. Ihr Verhältnis bessert sich erst als Henry seine Vaterrolle richtig annimmt und die 19-Jährige wie eine Tochter behandelt, ob es ihr gefällt oder nicht. Genau so sollte es sein und sogar Ashlyn findet das schließlich gut.

Daniel hat in der Vergangenheit ebenfalls große Verluste erlitten, angefangen bei der Ermordung seiner Mutter, dem anschließenden Aufenthalt seines kleinen Bruders im Gefängnis bis hin zum Tod seines Vaters. Zu seinem Bruder Jace, dessen kleinkriminelle Machenschaften der Grund für den Mord an ihrer Mutter waren, hat er dementsprechend ein sehr kompliziertes Verhältnis. Während dieser sich selbst die Schuld gibt und nach seiner Entlassung auf Rache sinnt, macht Daniel ihn nicht dafür verantwortlich und will das Vergangene einfach nur hinter sich lassen um weiterzuleben. Er liebt seinen Bruder und wünscht sich lediglich, dass er endlich clean wird und es bleibt.

Ihre gemeinsame Liebe zu Shakespeare, aus dessen Werken man im Buch viele schöne Zitate findet, verbindet sie ebenso wie die erlittenen Verluste. Weder Daniel noch Ashlyn haben diese bislang richtig verarbeitet, aber zusammen können sie sich dabei helfen ihre Trauer zu überwinden. Sie verstehen besser als jeder andere, was in ihnen vorgeht. Sie geben einander Halt, spenden sich Trost und bringen sich, was am wichtigsten ist, gegenseitig zum Lachen. Obendrein ermuntert er sie dazu auch ohne Gabby an ihrem Traum Autorin zu werden festzuhalten und weiter an ihrem Roman zu schreiben.

Wie es typisch für solche Geschichten ist, lernen Ashlyn und Daniel sich natürlich außerhalb der Schule kennen und empfinden bereits etwas füreinander als sie später schockiert feststellen, dass er ihr Lehrer und sie seine Schülerin ist. Anfangs sind sie entschlossen ihre Beziehung deshalb nicht weiter zu vertiefen, denn ein solches Verhältnis ist selbstverständlich verboten und könnte ihn in große Schwierigkeiten bringen. Ihre Gefühle lassen sich allerdings nicht mehr im Keim ersticken und sind bereits zu stark um sie einfach zu ignorieren.

Das ist jedoch nicht das einzige Hindernis, das es im Verlauf der Handlung zu überwinden gilt. Sie müssen ihre Verbindung andauernd geheim halten, können keine Dates in der Öffentlichkeit haben und nie Händchenhalten, was das Ganze nicht unbedingt leichter macht. Wer sie erwischt, könnte ihnen nämlich jederzeit mit der Enthüllung ihres Geheimnisses drohen und sie damit erpressen. Überdies will er sie auch durch seinen Bruder nicht unnötig in Gefahr bringen.

Ihre Geschichte ist infolgedessen durchgängig fesselnd und man will stets wissen, wie es mit den beiden weitergeht. Stellenweise ist sie zudem ausgesprochen traurig und sehr emotional, weil man oft nicht weiß, ob es für ihre Beziehung noch Hoffnung gibt. Ashlyn selbst fasst es einmal sehr treffend zusammen: Sie hat sich in den richtigen Mann zur falschen Zeit verliebt. Während Daniel für Ashlyn vielleicht sogar alles andere aufgeben würde, liebt sie ihn viel zu sehr um das tatsächlich zuzulassen. Sie weiß schließlich genau, was ihm das Haus, sein Beruf und seine Band bedeuten. Außerdem muss sie erst einmal herausfinden, wer sie überhaupt ohne Gabby ist – und ohne Daniel.

Darüber hinaus wird man mit vielen Schicksalsschlägen und Verlusten konfrontiert, zum Teil schon vor Beginn der eigentlichen Geschichte bzw. in der Vergangenheit der Figuren, teilweise noch im späteren Verlauf des Geschehens. Vor allem der unerwartete Todesfall mittendrin trifft einen sehr, da man diese Figur gut kannte und bereits sehr lieb gewonnen hatte.

Anlass zur Kritik gibt lediglich der Umstand, dass all die Unglücksfälle zusammengenommen doch etwas zu viel des Schlechten für gerade einmal zwei Familien zu sein scheinen, wodurch ein paar Ereignisse übertrieben dramatisch wirken.

Positiv hervorzuheben ist im Gegensatz dazu die Art, auf die Gabby von ihrer Schwester Abschied nimmt bzw. die es vielmehr ihrer Schwester ermöglichen soll sich langsam von ihr zu lösen. Genau wie bei P.S. Ich liebe dich hinterlässt auch Gabby ihrer Schwester nämlich ein paar schöne, lustige sowie ergreifende Briefe, zusammen mit einer Liste von Dingen, die Ashlyn tun soll, bevor sie stirbt und nach deren Erfüllung sie jeweils einen der Briefe öffnen darf. Diese sind natürlich nummeriert und auf die entsprechende Aufgabe zugeschnitten. Einige sind witzig, andere traurig – wie die Aufgaben und das Leben selbst. Von „Küsse einen Fremden“ und „Habe Sex in einem Auto“ bis hin zu „Vergib Henry“ und „Finde neue Freunde“ ist alles dabei. Manche Briefe sind sehr kurz und bringen einen zum Schmunzeln, andere dagegen direkt zum Weinen. Dem Leser ermöglicht die Autorin dadurch Ashlyns Zwillingsschwester trotz ihres Ablebens wenigstens ein bisschen kennenzulernen.

Am Schluss geht dann auf einmal alles recht schnell, der Ausgang ist aber insgesamt sehr zufriedenstellend und erneut überaus romantisch. Das Ende ist wirklich schön, passt wunderbar zur Geschichte und zaubert einem nach einer Achterbahn der Gefühle wieder ein Lächeln aufs Gesicht.

Erwähnenswert ist abschließend noch der wundervolle Schreibstil von Brittainy C. Cherry, der definitiv aus der Masse heraussticht. Manche Sätze waren so schön, dass man sie gleich mehrmals lesen musste. Nur an der Übersetzung gibt es leider eine Kleinigkeit zu bemängeln. Nach der häufigen Verwendung zu urteilen, zum Teil sogar kurz hintereinander, ist „feixen“ anscheinend ein Lieblingswort der Übersetzerin. Zumindest tauchte es so oft auf, dass es irgendwann den Lesefluss negativ beeinträchtigte, da einem das Wort nicht dermaßen geläufig ist, dass man es ständig erwarten würde.


FAZIT
Verliebt in Mr. Daniels ist ein lesenswerter New Adult Roman, der vor allem durch sympathische Figuren und einen tollen Schreibstil überzeugen kann. Die Handlung ist fesselnd, romantisch und sehr bewegend, manchmal jedoch fast schon eine Spur zu kitschig, was nicht jeder mögen wird.

Veröffentlicht am 19.01.2018

In diesem Buch wird Wissenschaft einmal einfach erklärt – und das ganz ohne unnötiges Fachchinesisch.

Darm mit Charme
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Darm mit Charme ist informativ, lehrreich, interessant – und dabei noch überraschend humorvoll. Es ist ein Sachbuch, das wirklich fesselnd geschrieben und weder langweilig noch trocken ist, sodass es sich ...

Darm mit Charme ist informativ, lehrreich, interessant – und dabei noch überraschend humorvoll. Es ist ein Sachbuch, das wirklich fesselnd geschrieben und weder langweilig noch trocken ist, sodass es sich auch perfekt für Leser eignet, die sonst nie ein Sachbuch in die Hand nehmen würden oder sich bisher einfach nie dazu aufraffen konnten einen Versuch zu wagen.
In ihrem ersten Sachbuch erklärt Giulia Enders einem alles, was man schon immer über den Darm wissen wollte und noch viel mehr darüber hinaus. Da weitaus mehr Funktionen und Organe mit dem Darm und der Verdauung zusammenhängen als bisher vielleicht angenommen, erhält man so zahlreiche aufschlussreiche Informationen über nahezu den gesamten menschlichen Körper. Außerdem schafft sie es scheinbar mühelos eigentlich kompliziertes, medizinisches Fachwissen so zu vermitteln, dass es auch der Laie problemlos versteht und Spaß am Lesen hat. Damit stellt sie ein wunderbares Talent unter Beweis, das gewiss nicht alle Leute besitzen, die auf wissenschaftlichen Gebieten tätig sind. Auf beinahe jeder Seite merkt man ihr zudem die persönliche Leidenschaft für die gesamte Materie, insbesondere aber für Bakterien, an, wodurch sie sie zu einem faszinierenden und spannenden Thema für den Leser macht.

Das Buch regt zweifellos zum Nachdenken an und selbst, wenn es vielleicht nicht gleich dazu führt, dass man sich ebenfalls in die Forschung stürzt, sorgt es zumindest dafür, dass man sich mehr mit seinem Darm und den ihm innewohnenden Bakterien beschäftigt. Des Weiteren erleichtert es vielleicht die Kommunikation mit Ärzten, wenn man ihren Erklärungen dank dieses Buches besser folgen oder ihre Aussagen auch mal hinterfragen kann.

Darm mit Charme bildet also weiter und ist daneben erstaunlich unterhaltsam, nicht zuletzt wegen der witzigen Illustrationen von Jill Enders, der Schwester der Autorin, die einige Ausführungen durch die bildliche Darstellung noch stärker verdeutlichen. Es weckt den Wunsch nach weiteren Büchern dieser Art, damit man besser versteht, was im eigenen Körper geschieht, wozu es gut ist und worauf man achten sollte, um wichtigen Organen ihre Arbeit zu erleichtern statt sie ihnen schwerer zu machen.


FAZIT
Darm mit Charme ist noch viel besser als erwartet und hält sich daher zu Recht schon so lange auf der Bestsellerliste. In diesem Buch wird Wissenschaft einmal einfach erklärt – und das ganz ohne unnötiges Fachchinesisch. Das macht das Buch selbst für solche Leser empfehlenswert, die zuvor noch nie aus eigenem Antrieb ein Sachbuch gelesen haben.