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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.02.2017

leicht und seicht, trotzdem schön

Garantiert wechselhaft
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Dies Buch ist wie eine frische Brise, wenn man, so wie ich, sonst (fast) nur Krimis liest.

Eine alleinerziehende Mutter ärgert sich über ihren Exmann, als sie unverhofft einen Gasthof in einem ländlichen ...

Dies Buch ist wie eine frische Brise, wenn man, so wie ich, sonst (fast) nur Krimis liest.

Eine alleinerziehende Mutter ärgert sich über ihren Exmann, als sie unverhofft einen Gasthof in einem ländlichen Tal erbt. Kurzentschlossen packt sie in Berlin ihre Sachen und zieht mit Kind und Kegel in die fränkische Schweiz. Dort gibt es zunächst alle möglichen Schwierigkeiten. Angefangen vom renovierungsbedürftigen Erbstück bis hin zur Anfeindung durch anderen Frauen im Dorf. Sie versucht ihr Bestes, aber wird sie die Probleme lösen, oder werden sich diese noch verschlimmern ? Es gibt störrische Handwerker und einen ganz Besonderen...Und es gibt nette Nachbarn, giftige Nachbarn und einen ganz Besonderen...

Das Buch liest sich so leicht und locker, dass man es im Nu durchhat. Auch wenn Vieles absehbar ist, oder man einige Dinge lange ahnt, gibt es Überraschungen. Gefüllt ist die Geschichte mit liebevollen und witzigen Details, und auch wenn man im großen Ganzen vermutet, wie es ausgeht, ist man doch gespannt und kann das Buch kaum weglegen. Eine Besonderheit ist noch der fränkische Dialekt, der aber erklärt wird, sodass man ihn versteht.

Eine schöne leichte und seichte Geschichte, wie es wohl viele gibt in diesem Stil, die aber dennoch Spaß gemacht hat zu lesen. Was Nettes für Zwischendurch sozusagen.

Veröffentlicht am 19.02.2017

leicht und locker --bin begeistert

Die Zeitenbummlerin
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Normalerweise lese ich Krimis und habe dieses Buch nur gelesen, weil ich es von der Autorin bekommen habe. Aber ich muß sagen, welch ein Genuß !

Es hat sich so locker und flockig gelesen, wie schon lange ...

Normalerweise lese ich Krimis und habe dieses Buch nur gelesen, weil ich es von der Autorin bekommen habe. Aber ich muß sagen, welch ein Genuß !

Es hat sich so locker und flockig gelesen, wie schon lange ein Buch nicht mehr und es hat mich so inspiriert, dass ich jetzt selbst im Urlaub mit dem Rad von Stadt zu Stadt fahren will. Zwar nicht, wie in dem Buch von Berlin nach Norwegen, aber immerhin habe ich unsportliche Nuß mir schon eine Route rausgesucht. Ob ich wie die Autorin dabei die Ruhe finde, mir selbst näher zu kommen bezweifel ich zwar, da ich sicher öfter eine Pause einlege und nur 10-15 km am Tag fahren will, aber darum geht es mir auch nicht.

An vielen Stellen mußte ich schmunzeln, an manchen habe ich gelacht, an einigen gedacht, " ja, so geht´s mir auch" oder "diese Gedanken kenne ich !". Das Aufbruchsfieber hat mich wie gesagt, regelrecht angesteckt und dass, obwohl ich jede sportliche Aktivität hasse und nur wenn ich muß, mit dem Rad zur Arbeit fahre.

Bei Josephin geht es jedoch nicht nur um´s Fahren, um Abstand zur zerbrochenen Beziehung, um Selbstfindung, Meditation, Grenzen austesten, Abenteuer oder um ihre Interwies, sondern um viel mehr, was ihr aber erst im nachhinein bewußt wird. Die Autorin gibt sehr gut die Äußeren Widrigkeiten und die inneren Gefühle, Betrachtungen und Gedanken von Josephin wieder. Ihre Entwicklung läßt sich gut nachvollziehen, auch wenn Josephin selbst nicht immer versteht, warum sie so handelt.

Ein rundrum gelungenes, in sich stimmiges Buch, dass ich nur jedem ans Herz legen kann, der entweder eine leichte Urlaubslektüre sucht oder seine verkrustete Alltagsroutine aufbrechen möchte.

Veröffentlicht am 17.02.2017

sehr lesenswert

Tender Bar
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Ein Buch über eine Kindheit in einer Bar ? Naja, habe ich gedacht, nicht so mein Thema, aber mal sehen...

Gut, daß ich mich draufeingelasssen habe ! Es ist wirklich lesenswert. Der Autor schreibt über ...

Ein Buch über eine Kindheit in einer Bar ? Naja, habe ich gedacht, nicht so mein Thema, aber mal sehen...

Gut, daß ich mich draufeingelasssen habe ! Es ist wirklich lesenswert. Der Autor schreibt über seine eigene Kindheit und sein Leben und wie dieses immer wieder von der Bar und den großartig beschriebenen Charakteren darin beeinflußt wird. Die Bar, in der sein Onkel arbeitet übernimmt viele Funktionen : Vaterersatz, Zufluchtsort, Kraftspender, Kompass im Leben usw. Der Autor beschreibt seinen Werdegang als Kind, Student, Voluntär, Reporter und wie er immer wieder hofft, sein Vater würde eine Rolle in seinem Leben spielen. Das Portrait des furchtbaren Opas, bei dem Mutter und Sohn aus Geldmangel leben, ist besonders gut.
Das Buch ist mit viel Humor und Liebe geschrieben und dies gilt vor allem auch für die Freunde des Onkels aus der Bar , welches alles Originale sind. Das erste mal als J.R. ihnen begegnet ist einfach wundervoll und so erlebt es der Junge auch. Wenn man gut geschriebene Bücher mag : Auf jeden Fall lesen.

Veröffentlicht am 17.02.2017

ein wichtiges Buch

Freispruch der Familie
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In diesem Sachbuch von u.a. Prof. Klaus Dörner geht es um die Angehörigen psychisch kranker Menschen und den Aufbau von Angehörigengruppen. Es war bei seinem Erscheinen ein enorm wichtiges Buch, da die ...

In diesem Sachbuch von u.a. Prof. Klaus Dörner geht es um die Angehörigen psychisch kranker Menschen und den Aufbau von Angehörigengruppen. Es war bei seinem Erscheinen ein enorm wichtiges Buch, da die Angehörigen kaum gesehen wurden oder von den Profis als lästig oder sogar als Grund der psychischen Erkrankung oder Verschlechterung des Patienten gesehen wurden. Die Familien blieben mit ihren Fragen, Sorgen, Schuldgefühlen und Ängsten allein. Dieses Buch hat all das verändert.

Es kommen verschiedene Autoren zu Wort, in erster Linie Profis und Angehörige. Zunächst wird dargestellt, wie die Lage der Angehörigen ist, was für Sorgen und Gefühle eine psychische Erkrankung in den Familien auslöst, dann wird mit einigen Vorurteilen und veralteten Meinungen aufgeräumt und schließlich wird über den Aufbau verschiedener Angehörigengruppen berichtet, um dem Leser die Vorteile solcher Unterstützung zu verdeutlichen und eine Anleitung zu geben, wie man solche Gruppen initiieren kann, um dann mit einigen Erfahrungsberichten bzgl. solcher Gruppen abzuschließen.

Heute sind Angehörigengruppen weitgehend ein fester Bestandteil der meisten Kliniken, Ambulanzen oder anderer Einrichtungen. Insofern hat das bahnbrechende Buch heute etwas an Aktuallität verloren. Wenn man jetzt eine solche Gruppe gründen will, gibt es genügend andere Quellen, bei denen man sich informieren kann und weit mehr Erfahrungsberichte. Was die Not und Hilflosigkeit der Angehörigen angeht und die Wichtigkeit der Selbsthilfegruppen, um aus der Isolation herauszukommen und über ihre Ängste und Gefühle sprechen zu können und um sich Unterstützung zu holen, so hat das Buch nichts von seiner Aktualität eingebüßt.

Veröffentlicht am 17.02.2017

brandaktuell und erschütternd

Jetzt bin ich hier
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Dieses Buch ist von Flüchtlingen und Menschen mit Migrationshintergrund geschrieben. Es gibt einen erschütternden Eindruck darüber wieder, mit was diese Menschen zu kämpfen haben, was sie aufgegeben haben, ...

Dieses Buch ist von Flüchtlingen und Menschen mit Migrationshintergrund geschrieben. Es gibt einen erschütternden Eindruck darüber wieder, mit was diese Menschen zu kämpfen haben, was sie aufgegeben haben, was ihnen fehlt, was ihnen genommen wurde und von ihren Ängsten und ihrer Trauer, aber auch ihren Hoffnungen.
Einige Geschichten schildern die Fluchtgründe, andere die Flucht selbst, wieder andere handeln davon, wie ihre Ankunft in Deutschland gewesen ist. Es gibt ein sehr langes Kapitel über Religionsgemeinschaften von Flüchtlingen hier in Deutschland (was mir persönlich zu dröge war--deshalb auch nur 4 statt 5 Punkte). und Auszüge aus einer Schreibwerkstatt mit Gedichten und kurzes Schilderungen darüber, was beispielsweise Heimat bedeutet oder Deutschland usw.

Aber auch eine besonders erschütternde Geschichte über Abschiebung ist darin, wo geschildert wird wie unfassbar und unbegreiflich dieses Urteil für die Betroffenen ist, vor allem, wenn sie hier geboren und aufgewachsen sind und nie die Heimat ihrer Eltern kennengelernt haben, jetzt aber dorthin abgeschoben werden.

Alles in allem ein Buch, welches einem unter die Haut geht. Nach manchen Geschichten mußte man das Buch erstmal weglegen und sich erholen von dem, was dort geschrieben steht. Manchmal hatte man sogar Tränen in den Augen. Dieses Buch ist nicht nur aktuell sondern auch sehr ergreifend. Einige der Geschichten sollten Pflichtlektüre an den Schulen werden. Vielen Dank an alle, die Zeit und Mühe aufgewendet haben, sich ihre Traumata wieder vor Augen führten und ihre Geschichten aufschrieben.