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Veröffentlicht am 22.11.2020

Das Auge sieht alles...

Kalter Strand
1

Anne Nordby ist es mit „Kalter Strand“ gelungen, einen fesselnden und spannenden Thriller mit – für mich – dann doch überraschendem Ende zu schreiben.
Der Einstieg fängt mit einer unvorstellbaren Forderung ...

Anne Nordby ist es mit „Kalter Strand“ gelungen, einen fesselnden und spannenden Thriller mit – für mich – dann doch überraschendem Ende zu schreiben.
Der Einstieg fängt mit einer unvorstellbaren Forderung an: Markus kann das Leben seiner Frau retten, indem er unschuldigen Menschen – einer kleinen Familie, so wie er sie selbst hat – Leid zufügt.
Die eigentliche Handlung beginnt dann jedoch erstmal sehr harmonisch vor dieser grausamen Aufgabe in einer idyllischen Feriensiedlung. Ein weiterer Erzählstrang handelt von den beiden Ermittlern Jette und Skagen, die zu den Ermittlungen hinzugezogen werden. Dabei haben beide genug eigene Probleme, die sich im Verlauf des Buches klären. Auch der Täter, als „Das Auge“ bezeichnet kommt mit seinen kranken Gedanken zu Wort. Er manipuliert seine „Kandidaten“ zu grausame Taten und erfreut sich an der (erfolgreichen) Durchführung. Fast wie in einem Computerspiel, nur halt mit echten Menschen. Echt erschreckend!
Die Handlung ist somit gesplittet und immer wieder wird der Leser auf falsche Fährten gelockt. Für mich gab es zwischenzeitlich sehr viele potentielle Täter – nur den eigentlichen hatte ich nicht auf dem Schirm.
Da sich das Buch sehr flüssig liest, hatte es in wenigen Tagen durchgelesen. Mehr braucht man dazu eigentlich auch gar nicht zu schreiben: von mir gibt es dafür eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Gut durchdachter Thriller und Milieustudie

Schwarze Knochen
1

Vor zwanzig Jahren brach die "Dorfschlampe" Whitney mit ihrem Freund Trevor nach L.A. auf, um das hinterwäldlerische Heimatdorf Cariboo Country für immer zu verlassen. Sie war auch verantwortlich für den ...

Vor zwanzig Jahren brach die "Dorfschlampe" Whitney mit ihrem Freund Trevor nach L.A. auf, um das hinterwäldlerische Heimatdorf Cariboo Country für immer zu verlassen. Sie war auch verantwortlich für den Bruch der Jugendliebe zwischen Rebecca "Becca" North und Ash Haulder. Rebecca verließ ebenfalls ihre Heimat um als Ermittlerin der Canadian Federal Police Force im Bereich Wirtschaftskriminalität in Ottawa Karriere zu machen. Mit der Distanz wuchs auch der Abstand zu ihren Vater Sergeant Noah North. Als dieser sie mit wirren Verschwörungstheorien um Whitney anruft, hält Rebecca dies für Hirngespinste eines alten und verwirrten Alkoholikers. Kurz darauf wird Noah tot in seinem brennenden Haus aufgefunden. Doch war es wirklich Selbstmord? Und was geschah tatsächlich mit Whitney?
Rebecca stößt bei ihren Nachforschungen auf eine verschworene Gemeinschaft, die mit falschen Verdächtigungen sowie Vermutungen ihre Meinung bereits gebildet hat. Vor allem Ash's Rolle wird zunehmend undurchsichtiger, da auch er etwas zu verbergen hat.
Gekonnt zeichnet Loretta Ann White ein Geflecht um die Dorfbewohner, wovon viele ein Motiv für das Verschwinden von Whitney haben und denen auch der Tod von Noah recht gelegen kommt. Daneben eröffnet sich ein trauriges Bild von der Gesellschaft abgehängten und Gangstern - ein jeder bemüht sich irgendwie durchzuschlagen und sich dabei durch nichts und niemanden aufhalten zu lassen. "Schwarze Knochen" ist sowohl ein gut durchdachter Thriller als auch eine Milieustudie mit dem es der Autorin hervorragend gelungen ist, die Spannung hochzuhalten und den Leser an dieses Buch zu fesseln.
Klare Leseempfehlung und bestimmt nicht mein letztes Buch dieser Autorin!

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Veröffentlicht am 03.10.2020

Blut und Asche

Blutasche
1

Über das Land verstreut sterben junge Frauen während eines Brandes in ihrem Haus. Ein Zusammenhang ist zuerst nicht zu erkennen, bis dem Polizeianwärter Neil Unstimmigkeiten auffallen. Ein erneuter Fall ...

Über das Land verstreut sterben junge Frauen während eines Brandes in ihrem Haus. Ein Zusammenhang ist zuerst nicht zu erkennen, bis dem Polizeianwärter Neil Unstimmigkeiten auffallen. Ein erneuter Fall ruft das MID auf den Plan und es offenbart sich Schreckliches. Die Taten werden im Darknet veröffentlicht und gegen Höchstgebote kann der perverse Zuschauer die Regie bestimmen…
Es ist von Vorteil, den Vorgängerband gelesen zu haben um die Zusammenhänge bzw. Beziehungen der Personen untereinander besser verstehen zu können.
Sage Dawkins versteht es auch in diesem Buch wieder hervorragend, den Leser auf falsche Fährten zu locken, die doch so überzeugend sind. Dadurch entfaltet sich ein Sog, der es unmöglich macht dieses Buch aus der Hand zu legen. Im Vergleich zu den Vorgängerbänden ist dies meiner Meinung nach aber der schwächste Band – deshalb empfehle ich „Blutasche“ mit soliden 4 Sternen.

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Veröffentlicht am 01.08.2020

Erschreckend realistischer Denkanstoß

Dresden rechts außen
1

Beate Baum gelingt es erschreckend realistisch die schleichende Unterwanderung sowie Vernetzung der rechten Denkweisen bis in die bürgerliche Mitte darzustellen. Unverschnörkelt und klar im Schreibstil ...

Beate Baum gelingt es erschreckend realistisch die schleichende Unterwanderung sowie Vernetzung der rechten Denkweisen bis in die bürgerliche Mitte darzustellen. Unverschnörkelt und klar im Schreibstil wird das Unvorstellbare in unserer Gesellschaft aufgezeigt und damit das typische Klischee aufgeweicht.
Auch wenn es sich - wie mehrfach betont - um eine fiktive Geschichte handelt, sind Parallelen unverkennbar. Und damit auch die Gefahr, die diese Entwicklung in sich bürgt.
Auf jeden Fall enthält dieses absolut lesenswerte Buch allerdings einen Grundgedanken, der zum Nachdenken anregt. Sicher kann "Dresden rechts außen" zur Sensibilisierung und Aufklärung beitragen. Sehr gern empfehle ich es deshalb weiter.

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Veröffentlicht am 29.12.2019

Gelungener Start in eine neue Reihe um Francis Ackerman jr

Die Stimme des Zorns
1

Eine neue Aufgabe für den ehemaligen Serienmörder Francis Ackerman jr., der Seiten gewechselt hat und nun unter anderem Namen (schönes Wortspiel: Frank Stone) als Sonderermittler für das FBI arbeitet. ...

Eine neue Aufgabe für den ehemaligen Serienmörder Francis Ackerman jr., der Seiten gewechselt hat und nun unter anderem Namen (schönes Wortspiel: Frank Stone) als Sonderermittler für das FBI arbeitet. Und gleichzeitig der Start in eine neue Buchreihe.
Ein „Alien“ verunsichert die Bevölkerung in dem es in mysteriösen Kreisen in Kornfeldern sezierte Leichen hinterlässt. Und dann wird noch eine ausgesprochene Alien-Expertin entführt…
Dies scheint genau ein Fall für Frank’s Geschmack zu sein – weniger Begeisterung löst bei ihm jedoch seine neue Partnerin Nadia aus.
Nachdem ich Francis bereits als Bösewicht kannte, war ich auf dieses Buch sehr gespannt – und wurde auch nicht enttäuscht. Ich mag seine Art an Dinge heranzugehen, sowie seinen speziellen Humor. Er ist somit immer unberechenbar und trotzdem gut in dem was er tut.
Die Unterteilung der Kapitel nach Ansichten der jeweils agierenden Personen ist sehr gelungen. Ebenfalls das die Kapitel oft mit einem Spannungsbogen enden, die einen regelrecht zwingen weiterzulesen. Neu ist für mich, das Frank beginnt „menschliche Züge“ zu zeigen.
Allerdings gibt es für mich auch Kritikpunkte:
Nicht ganz nachvollziehbar für mich ist Ackermans Einsatz bei dem brennenden Wrack. Es mag schon sein, dass sein Schmerzempfinden gestört ist, aber die Verletzungen sind ja trotzdem da und dürften auch bei unterlassener medizinischer Behandlung Folgen haben. Deshalb gibt es von mir einen Stern weniger.
Nichts desto trotz ist „Die Stimme des Zorns“ für Fans dieses Genres ein sehr gelungenes Buch, was ich gern weiterempfehle.

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