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Veröffentlicht am 14.02.2024

Scheu und scheu gesellt sich gern

Das kleine Bücherdorf: Herbstleuchten
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Die scheue Autorin und Schauspielerin Betty Andrews kommt nach Swinton-on Sea. Weniger wegen der Lesung, die sie beim Bücherfestival halten soll, sondern weil ihr ein Illustrator aufgefallen ist, der angeblich ...

Die scheue Autorin und Schauspielerin Betty Andrews kommt nach Swinton-on Sea. Weniger wegen der Lesung, die sie beim Bücherfestival halten soll, sondern weil ihr ein Illustrator aufgefallen ist, der angeblich aus dieser Gegend kommt. Er soll ihr neues Kinderbuch illustrieren. Doch Betty hat Angst, dass sie erkannt wird.

Eliyah, der Buchhändler, hilft Betty aus der Klemme. Und weiss lange als Einzigster, wer Lizzy aka Betty, die unter falschem Namen reist, eigentlich ist.

Nun bleibt die Suche nach dem Künstler E. Smith, der Betty immer mal wieder einen Hinweis schickt - doch erst als sie sich getraut, sich nicht mehr zu verstecken, wird auch das Rätsel um E. Smith und das Cello-Geheimnis ihrer Grossmutter gelöst. Ich war positiv überrascht, als ich erfuhr, wer Mister Smith ist - ich habe auf wen völlig anderen getippt.

Neben Eliyah, dem scheuen heimlichen Star dieser Reihe, dem alle sein Glück seit "Winterglitzern" gönnen würden, trifft man auf viele bekannte Figuren aus den ersten beiden Bänden und auch auf neue, wie Betty und ihre Grossmutter. Die Charaktere sind glaubhaft und stimmig gezeichnet - und ich freute mich, über die einen wieder etwas zu lesen und andere noch besser kennenzulernen.

"Herbstleuchten" war mein dritter Besuch im kleinen Bücherdorf und der beste bisher! Es hat unheimlich Spass gemacht, Betty und Eliyah zu begleiten. Die beiden passen perfekt zueinander. Scheu und scheu gesellt sich gern, oder so Die Rätsel, die sie lösen mussten, waren auch sehr interessant in die Geschichte eingebaut.

Die Jahreszeit wurde perfekt eingebunden, doch obwohl es im Herbst spielt, kann man diesen dritten Band auch wunderbar unter dem Jahr lesen, zum Beispiel am heutigen Valentinstag, denn es ist die perfekte Lovestory - und birgt eben nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern noch viel mehr in sich.

Fazit: Ein Star inkognito im Bücherdorf - romantisch, emotional, zart und überraschend zugleich.
5 Punkte.

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Veröffentlicht am 13.02.2024

Mega schön

Das Leuchten der Blätter
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Ava lernte man ja schon im Vorgängerband kennen. Man weiss, dass sie eigentlich mehr will, als nur den Antiquitätenladen ihrer verstorbenen Tante weiter zu führen. Doch da sie sich ihr verbunden fühlt, ...

Ava lernte man ja schon im Vorgängerband kennen. Man weiss, dass sie eigentlich mehr will, als nur den Antiquitätenladen ihrer verstorbenen Tante weiter zu führen. Doch da sie sich ihr verbunden fühlt, getraut sie sich nicht, ihre eigenen Träume zu verwirklichen und den Laden neu zu gestalten oder eventuell aufzugeben. Ava lebt auch sonst sehr zurückgezogen.

Ein Symbol auf einem Gegenstand, das Ava auch schon aufgefallen ist, springt einer Kundin ins Auge - zusammen mit ihr, Solvie, Amerikanerin mit deutschen Wurzeln, wagt Ava den Schritt raus aus den vier Wänden.

Die zwei sind sehr unterschiedliche Frauen, introvertiert die eine, extrovertiert die andere und dennoch verstehen sie sich gut. So gut, dass Ava sich Solvie anschliesst und endlich mal Urlaub macht. Natürlich dient dieser Urlaub nicht nur der Erholung, sondern auch der Suche nach dem Ursprung dieses Symbols. Auf einer alten umgebauten Burg kommen sie diesem Geheimnis immer näher.

Auch diesen Band hab ich sehr genossen - die spezielle heimelige Atmosphäre, die Autorin Patricia Koelle immer wieder schafft, ist auch hier anzutreffen. Ihre Romane sind Ferien für die Seele, wie ich schon öfters geschrieben habe. Kunsthandwerk und Wälder sind natürlich auch hier wieder die Themen, um die herum sich dieser dritte Band ansiedelt. Dieses Mal ist es unter anderem das Thema Gartenraum - und zaungestaltung, mit dem einige Figuren sich beruflich beschäftigen.

"Das Leuchten der Blätter" erzählt abwechslungsreich die Geschichte des dritten Windes. Nach Ende der Lektüre bin ich auf den vierten und letzten Band der Reihe gespannt.

Fazit: Mega schöner dritter Band!
5 Punkte.

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Veröffentlicht am 13.02.2024

Maureen auf Reise

Die erstaunliche Entdeckungsreise der Maureen Fry
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Zehn Jahre nach "Queenie Hennessy" erzählt Rachel Joyce nun die Geschichte von Maureen, der Ehefrau von Harold Fry, der "Die unwahrscheinliche Pilgerreise" zu Queenie unternahm.

Nach so langer Zeit ist ...

Zehn Jahre nach "Queenie Hennessy" erzählt Rachel Joyce nun die Geschichte von Maureen, der Ehefrau von Harold Fry, der "Die unwahrscheinliche Pilgerreise" zu Queenie unternahm.

Nach so langer Zeit ist man natürlich gespannt, was jetzt noch alles kommt und ob der neue Roman an die Vorgänger anschliessen kann.

Maureen ist ein sperriger Charakter, sie wirkt nicht sonderlich sympathisch. Man will nicht wirklich mit ihr befreundet sein, so wie sie sich gibt. Sie hat mit dem Verlust ihres Sohnes David nie wirklich abgeschlossen und möchte das nun endlich tun.

Wieso genau Maureen diese Reise unternehmen möchte, ist mir trotz allem nicht wirklich klar geworden - also theoretisch schon, aber da sie sich so dagegen wehrt, hätte sie es auch sein lassen können, erst spät wird sie aufgeschlossener. Maureen trägt eine Eifersucht in sich auf alle und alles, weshalb sie die Menschen, die ihr Mann Harold auf seiner Reise kennenlernte, absolut nicht treffen will, obwohl ohne einige davon ihr Entdeckungstrip nicht umsetzbar wäre.

Für die Autorin war die Fry-Queenie-Geschichte wohl erst komplett, wenn sie auch Maureens Story erzählt. Ich hätte dieses dritte Buch nicht gebraucht - aber für mich war es klar, dass ich es lesen werde und somit eben auch Maureen die Gelegenheit gebe, sie ein wenig besser zu verstehen.

Und das schafft die Autorin - obwohl ich Maureen immer noch nicht mag, gelingt es Rachel Joyce, eine unsympathische Figur zugänglicher zu machen. Trotz viel Melancholie durchzieht auch leiser Humor diesen Kurzroman, was die Geschichte leichter und lesenswerter macht.

Einige Schauplätze sind ganz toll beschrieben, ein spezieller Garten etwa. Die Szenen darin fand ich toll.

Es ist aber wichtig, diese drei Bücher um Harold Fry unbedingt in der richtigen Reihenfolge zu lesen, damit man wirklich versteht, um was es hier geht.

Fazit: Die letzte grosse Reise der Familie Fry, hier bequemer als noch vor zehn Jahren, denn Maureen reist im Auto, was aber auch nicht ohne Komplikationen bleibt. Ich hoffe, sie sind nun alle glücklich bis an ihr Lebensende.
4 Punkte.

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Veröffentlicht am 12.02.2024

Gekonnt umgesetzt

Wer den Löffel abgibt
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Ein tolles, und sehr zum Inhalt passendes Cover ziert den Debütroman von Jessa Maxell. Schauplatz ist das Anwesen von der berühmten Köchin Betsy Martin. Hier soll die "Bake Week" aufgezeichnet werden, ...

Ein tolles, und sehr zum Inhalt passendes Cover ziert den Debütroman von Jessa Maxell. Schauplatz ist das Anwesen von der berühmten Köchin Betsy Martin. Hier soll die "Bake Week" aufgezeichnet werden, bei der Betsy bereits seit Jahren als Jurorin amtet. Doch Betsy freut sich dieses Jahr nicht wirklich auf die Woche, denn ihr wird ein junger Juror an die Seite gestellt, der ziemlich arrogant ist.

Die Teilnehmer hingegen sind alle unsicher und nervös und könnten unterschiedlicher nicht sein. Es dauert nicht lange, und schon fliegen die ersten Kandidaten und Kandidatinnen aus der Sendung - so im Sinne von "Sechs kleine Bäckerlein...". Spätestens am zweiten Tag merken alle, dass da was ganz und gar nicht koscher läuft, denn es wird sabotiert.

Und nun merkt man, wie gut die Autorin schreibt, denn sie überrascht immer wieder. Nach und nach erzählt sie mehr über die Kandidaten und Juroren. Des Weiteren lässt Jessa Maxell Dinge irgendwie stehen und man denkt, das müsse so oder so sein. Aber dann ist es doch oft ganz anders.

Die Geschichten und Schicksale der Kandidaten, also von Gerald, Hannah, Stella Pradyumna, Lottie und Peter waren interessant zu lesen, den Sieg hätte man den einen mehr, den anderen weniger gegönnt.

Es dauerte ein wenig, bis ich rein kam in die Story, dafür wurde ich danach jedenfalls gut unterhalten und war pausenlos gespannt, wer jetzt nun für welches Desaster zuständig ist. Manchmal jedoch hätte sie aus einigen Szenen (z.b. den Karteikarten) mehr rausholen können.

Ich würde mich freuen, wenn es von der Autorin demnächst mehr zu lesen gibt. Dieses Debüt ist gelungen und machte Spass.

Fazit: Krimi und Backshow in einem - gekonnt umgesetzt.
4 Punkte.

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Veröffentlicht am 09.02.2024

Tricksen und täuschen

Monsieur le Comte und die Kunst der Täuschung
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Wie aus dem ersten Band bekannt, möchte Lucien le Comte die Familientradition nicht aufrecht erhalten. Sich lossagen davon kann er sich allerdings auch (noch) nicht. Deshalb nimmt er sich vor zu tricksen ...

Wie aus dem ersten Band bekannt, möchte Lucien le Comte die Familientradition nicht aufrecht erhalten. Sich lossagen davon kann er sich allerdings auch (noch) nicht. Deshalb nimmt er sich vor zu tricksen - oder wie er es nennt: zu täuschen.

Lucien bedient sich in der Trickkiste und hat für seinen nächsten Auftrag eine gute Idee und täuscht dort den Tod eines Mannes vor. Ein bisschen Muffensausen hat er jedoch, als eine Polizeireporterin seinen Weg quert.

Der nächste Auftrag folgt zugleich und der ist schwieriger - der Auftraggeber soll auch das Opfer sein. Lucien bleibt aber noch genügend Zeit seinen Onkel zurechtzuweisen und ihm nachzuspionieren, sich mit Damen zu treffen und die eine von ihrem Stalker zu befreien, plus sich um sein Restaurant zu kümmern, in dem er gegen die örtliche Mafia, die ihn erpressen will, vorgeht.

Es wird nicht langweilig in diesem zweiten Band. "Die Kunst der Täuschung" hat Lucien perfekt drauf. Dabei bleibt er immer höflich, fast immer charmant und outet sich öfters als Fan von Madame le Commissaire (wie auch von ihrem mittlerweile kaputten Auto und von ihrem Begleiter Rouven). Ich muss gestehen, ich bin trotz aller Unterhaltung, die mir "Monsier le Comte" bietet, mehr Fan von "Madame le Commissaire", deren Reihe mir tatsächlich viel besser gefällt.

Nach dem ersten Band war für mich entscheidend wie der zweite Band ist, um zu sehen, ob ich diese Reihe um Monsieur le Comte Lucien weiterverfolge. Ja, ich werde es, aber nicht als Mustread sondern als "nice to read" - wenn sich die Gelegenheit ergibt. Ich denke noch immer, dass die "Kunst der Täuschung" mit der Zeit nicht mehr so interessant ist und sich auch das Drumherum irgendwann erschöpft. Trotz allem Humor, witzigen Ideen, viel Savoir Vivre und einigem mehr, spürte ich das bei mir schon jetzt ein bisschen.

Fazit: Humorvoll und unterhaltende Lektüre!
4 Punkte.

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