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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.05.2024

Frida, eine bemerkenswerte Frau und Künstlerin

Ich bin Frida
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In dem Roman „Ich bin Frida: Eine große Geschichte von Liebe und Freiheit“ geht es um Frida Kahlo und ihr Leben in der Zeit von August 1938 - Ende März 1939. Dies ist die Zeit, in der sie eine Einzelausstellung ...

In dem Roman „Ich bin Frida: Eine große Geschichte von Liebe und Freiheit“ geht es um Frida Kahlo und ihr Leben in der Zeit von August 1938 - Ende März 1939. Dies ist die Zeit, in der sie eine Einzelausstellung in New York erhält Hierbei trifft sie auf den Fotografen Nickolas Muray, den sie bereits seit einer Begegnung in Mexiko kennt und verliebt sich in ihn. Trotz allem ist ihr klar, dass sie sich niemals von ihrem Ehemann Diego Rivera trennen wird. Dennoch ist diese Zeit in New York eine Art Befreiung und Emanzipation für Frida Kahlo, da sie sich nun als Künstlerin etabliert hat und die Kunst nun auch in den Mittelpunkt ihres Lebens stellt. Sie konnte hierdurch künstlerisch aus dem Schatten ihres Ehemannes Diego Rivera treten. Es wird sehr eindringlich Frida Kahlos Geschichte um den Kampf um Selbstbestimmung beschrieben, aber auch das glamouröse Leben in New, sowie ihre ständigen Schmerzen und die damit einhergehenden körperlichen Einschränkungen. Die Autorin Caroline Bernard verstand es mich sowohl mit in Fridas Leben in Mexiko an der Seite ihres Mannes als auch in das glamouröse und für Frida befreiende Leben in New York mitzunehmen und ich konnte hierdurch eine neue Seite der faszinierenden Künstlerin kennenlernen.

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Veröffentlicht am 20.05.2024

Der Krieg und seine Erben

Wo die Asche blüht
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Der neue Roman von Nguyễn Phan Quế Mai behandelt den Vietnamkrieg und dessen Folgen. Hierbei wird die Geschichte von Trang und ihrer Schwester Quỳnh, die als Barmädchen in Saigon arbeiten im ...

Der neue Roman von Nguyễn Phan Quế Mai behandelt den Vietnamkrieg und dessen Folgen. Hierbei wird die Geschichte von Trang und ihrer Schwester Quỳnh, die als Barmädchen in Saigon arbeiten im Jahr 1969, Phong, einem Amerasier, der mit seiner Familie nach Amerika auswandern möchte und Dan, einem ehemaligen Soldaten, der in Vietnam als Pilot im Einsatz war und jetzt noch einmal Ho-Chi-Minh-Stadt besucht, um mit den Geistern seiner Vergangenheit abzuschließen, im Jahr 2016 erzählt. Diese unterschiedlichen Erzählstränge auf zwei Zeitebenen haben die Handlung sehr bereichert und abwechslungsreich gestaltet, wobei die Autorin es geschafft hat diese unterschiedlichen Erzählstränge geschickt miteinander zu verknüpfen und die Dramatik des Krieges und dessen Folgen aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Meines Erachtens ist dies einer der wenigen Romane, der sich mit den Kindern, die aus Beziehungen zwischen den amerikanischen Soldaten und vietnamesischen Frauen hervorgegangen sind, beschäftigt. Diese Kinder werden in beiden Ländern ausgegrenzt, da sie aufgrund ihres Aussehens weder in Vietnam noch in Amerika akzeptiert werden. Nguyễn Phan Quế Mai versteht es auch hier wieder mit ihrem bildhaften, fast blumigen Schreibstil sowohl die Protagonisten als auch die Orte und Landschaften lebendig werden zu lassen und vermittelt den Konflikt aller Beteiligten in diesem Krieg ohne Schuldzuweisungen auszusprechen. Es war ein Roman, der mich von der ersten Seite an gefesselt und sehr nachdenklich zurückgelassen hat.

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Veröffentlicht am 09.05.2024

Zwei Verlassene und ihre Funny Story

Funny Story
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Daphne und Miles leben in einer Not-WG zusammen. Der Hintergrund hierfür ist, dass beide von ihren Partnern, Peter und Petra, verlassen wurden und diese beiden nun ein Paar sind. Für Daphne ist ...

Daphne und Miles leben in einer Not-WG zusammen. Der Hintergrund hierfür ist, dass beide von ihren Partnern, Peter und Petra, verlassen wurden und diese beiden nun ein Paar sind. Für Daphne ist es klar, dass die WG mit Miles nur eine vorübergehende Lösung ist und sie sich einen anderen Job als Kinderbuchbibliothekarin suchen möchte, da sie nicht länger in Waning Bay, der Heimatstadt von Peter und Petra, sondern lieber in der Nähe ihrer Mutter leben und arbeiten möchte. Doch dann geschieht etwas und Miles und sie haben die Idee eine Fake-Beziehung zu inszenieren.
Die Geschichte um Daphne und Miles hat mir sehr gut gefallen. Besonders Miles mochte ich sehr gerne, da er sich sehr um Daphne bemüht und ihr Waning Bay und seine liebevollen Bewohner gezeigt hat, damit sie nicht so schnell wieder aus der gemeinsamen WG auszieht. Hierbei hat man viel über die beiden, ihre Vergangenheit und auch ihre familiären Probleme erfahren. Sowohl die beiden als auch die Nebencharaktere wie Miles Schwester Julia und Daphnes Arbeitskollegin Ashleigh waren sehr gut gezeichnet und keine der Personen wirkte oberflächlich. Auch über Daphnes Arbeit, die sie sehr liebt und bei der sie sich mit viel Engagement einbringt, wurde sehr ausführlich und bildhaft erzählt. Aber in der Geschichte ging es nicht nur um Daphnes und Miles Fake-Beziehung, sondern auch um Themen wie Familie, Freunde, Verlassenwerden und für jemanden da zu sein und dieser Person auch zu genügen.
Emily Henry hat es hier wieder geschafft einerseits eine lockere Romance zu schreiben aber auch viele andere, wesentlich tiefergehende Themen, mit in die Geschichte einzuflechten.

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Veröffentlicht am 29.04.2024

Eine Geschichte über die Flucht

Der Wind kennt meinen Namen
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In dem Roman „Der Wind kennt meinen Namen“ von Isabel Allende wird die Geschichte von Flüchtigen aus verschiedenen Perspektiven und in verschiedenen Jahrzehnten erzählt. Der Roman beginnt im ...

In dem Roman „Der Wind kennt meinen Namen“ von Isabel Allende wird die Geschichte von Flüchtigen aus verschiedenen Perspektiven und in verschiedenen Jahrzehnten erzählt. Der Roman beginnt im November 1938 in Wien und erzählt die Geschichte von Samuel Adler, der als jüdisches Kind mit einem Kindertransport nach England kommt. Danach lernt man Leticia Cordero kennen, die mit ihrem Vater 1981 aus El Salvador in die USA geflüchtet ist, nachdem ihr Dorf zerstört wurde. Im Dezember 2019 wird Selenas Geschichte erzählt, die sich um flüchtige Kinder kümmert, die von ihren Eltern getrennt wurden. Eines dieser Kinder ist die blinde Anita, die während der Flucht von ihrer Mutter getrennt wird.

Isabel Allende schafft es hier über verschiedene Schicksale auf eine spannende Art zu erzählen und diese miteinander zu verflechten. Dabei wird sowohl auf die politische Lage in den Herkunftsländern der Protagonisten und in den USA, insbesondere deren Einwanderungspolitik, eingegangen, als auch auf andere globale Einflüsse, wie z. B. das Corona Virus. Er handelt aber auch von starken Frauen, die eine Flucht überlebt haben oder sich für Flüchtige einsetzen und ihnen sowohl im sozialen als auch im juristischen Bereich helfen. Es wird sehr deutlich die emotionale Lage der Kinder beschrieben, die sich zum Teil in Fantasiewelten oder auch in die Musik retten, um die furchtbare Lage, in der sie sich befinden, für eine gewisse Zeit auszublenden. Und es gibt die Menschen, die Geflüchtete bei sich aufnehmen, ihnen helfen und sie unterstützen.

Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an gefesselt und der Sprach- und Schreibstil war sehr bildhaft und eindrücklich. So dass ich mir sowohl Samuel Adlers Wohnung in Wien als auch die verschiedenen Waisenhäuser, in denen er oder aber auch Anita untergebracht waren, vorstellen konnte. Hier wurde auf eine sehr sensible Art der Schrecken der Flucht anhand verschiedener Personen, in verschiedenen Jahrzehnten und aus verschiedenen Perspektiven erzählt und gekonnt miteinander verflochten.

Fazit: Für mich eines der Jahreshighlights 2024

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Veröffentlicht am 10.04.2024

Ich wurde nicht enttäuscht

Because of You I Want to Stay
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Ich habe bereits die ersten zwei Bücher von Nadine Kerger gelesen und mich daher sehr gefreut, dass sie wieder ein Buch, bzw. den ersten Teil einer Trilogie, veröffentlicht hat. Die Farbgestaltung ...

Ich habe bereits die ersten zwei Bücher von Nadine Kerger gelesen und mich daher sehr gefreut, dass sie wieder ein Buch, bzw. den ersten Teil einer Trilogie, veröffentlicht hat. Die Farbgestaltung des Covers finde ich sehr schön, ist aber leider typisch für Young Adult Bücher und sticht daher nicht besonders hervor. Die Geschichte um Josie und Blake hat mir jedoch sehr gut gefallen. Die Trilogie handelt von den Freundinnen Josie, Liv und Hannah und den drei Sullivan-Brüdern. In jedem der drei Romane geht es um eine der Frauen und einen der Brüder. Im ersten Teil reist Josie mit ihrer Freundin Liv von Boston nach Martha’s Vineyard, um dort in den Sommerferien zu jobben, nachdem sie von ihrem Freund verlassen wurde. Josie und Liv haben ein Zimmer in Hannahs Haus gemietet, das diese mit ihrer Großmutter bewohnt und die drei freunden sich schnell an. Bereits am ersten Abend auf der Insel lernt Josie Blake kennen, ahnt jedoch nicht, dass er ihr zukünftiger Chef im Jachtclub ist, in dem sie ab dem nächsten Tag den Sommer über arbeiten wird. Daher gehen die beiden sich zunächst aus dem Weg. Die Geschichte der beiden ist sehr schön beschrieben und ich mochte sowohl die beiden Protagonisten als auch die Nebencharaktere sehr gerne. Die Geschichte ist zwar sehr vorhersehbar, wurde jedoch durch das wunderbare Sommer-Insel-Feeling und den lockeren Schreibstil ausgeglichen. Dazu kamen die schönen Beschreibungen der Insel und deren Bewohner. Daher hat es mir sehr viel Spaß gemacht den Sommer mit Josie auf Martha’s Vineyard zu verbringen und ich freue mich schon sehr auf Livs Geschichte.

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