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Veröffentlicht am 04.09.2024

„… aber ich bin nur Level 0.“

Akademie Splitterstern 1: Akademie Splitterstern
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Ein genial unterhaltsames und witziges Abenteuerbuch für alle, die sich gerne in fantastische Welten aufmachen, abenteuerlich Questen erleben wollen und sich sicher sind, dass „leveln“ zum Lebensalltag ...

Ein genial unterhaltsames und witziges Abenteuerbuch für alle, die sich gerne in fantastische Welten aufmachen, abenteuerlich Questen erleben wollen und sich sicher sind, dass „leveln“ zum Lebensalltag gehört.
Ja, dieses Kinderbuch hat etwas. Mich erinnert es an diverse Rollenspiele oder auch Animes, in denen sich die Helden bewusst sind, das man Questen überstehen muss, um aufzusteigen und neue Fähigkeiten zu erhalten. Denn genau wie in einem Rollenspiel beschreibt der Autor gleich zu Beginn des Buches die „Startbedingungen“ für junge Helden in den Splitterlanden, sowie die Fähigkeiten der 4 jungen Helden und Heldinnen.
Für Unterhaltung sorgt von vorn herein, dass die Zuordnung der einzelnen Lebenswege durch den Tag der Geburt bestimmt wird. Aber bereits in den ersten Kapiteln wird einem sehr deutlich, dass nicht jeder seinem Geburtsstern entspricht. Und damit beginnt dann auch der abenteuerliche Schlamassel…
Das die Charaktere nicht den in ihrer Welt so gängigen Klischees entsprechen macht die Geschichte interessant. Denn muss man als Barbar dumm oder als Schurke hinterhältig sein, nur weil einem durch Geburt die Laufbahn vorgegeben wurde?
Die schönen Illustrationen des Autors machen das Buch zudem zu einem schönen Hingucker, dass sicher nicht nur Kinder gerne in die Hand nehmen werden.
Das Buch bekommt von mir eine klare Leseempfehlung. Ich würde mich auf jeden Fall sehr freuen, wenn im nächsten Jahr ein Folgeabenteuer mit Ribisel, Garek, Erika und Fenja erscheinen würde.

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Veröffentlicht am 08.08.2024

„Könnten wir vielleicht die Totenorgel… “

Die Oaknight-Chroniken (Bd. 1)
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Die Geschichte beginnt sehr geradlinig. Die Zwillinge Scarlett und Scott erfahren nach dem Verschwinden ihrer Eltern, dass diese Werwolfjäger waren und sie beide nunmehr diese Profession als Familientradition ...

Die Geschichte beginnt sehr geradlinig. Die Zwillinge Scarlett und Scott erfahren nach dem Verschwinden ihrer Eltern, dass diese Werwolfjäger waren und sie beide nunmehr diese Profession als Familientradition ererben. Und da die Eltern eben auf einer Mission verschwunden sind und zumindest Scarlett noch Hoffnung hat ihre Eltern wieder zu finden, machen sich die beiden unter der wohlwollenden Anleitung des Familienbutlers Hamish auf die Jagd.

Eigentlich ganz simpel. Doch dieser Auftakt zu einer hoffentlich umfangreicheren Serie, ist für mich bisher das absolute Highlight in der Literatur für junge und jung gebliebene Leser des bisherigen Jahres. Es hat sehr viele Assoziationen zu bieten. Das zum Ende hin immer düster wirkende Setting weckte in mir Erinnerungen an „Pakt der Wölfe“. Dazu trug unter anderem das stimmige Cover von Helge Vogt bei. Die Kampfbeschreibungen und auch die Ausrüstung der Zwillinge hatten etwas von „Van Helsing“; die bisweilen sehr sarkastischen Dialoge zwischen Butler Hamish und den Zwillingen hörten sich in meinem Kopf wie Gespräche zwischen Butler Sebastian und Ciel Phantomhive aus „Black Butler“ an. Und dann noch die gekonnte Zugabe uns bekannter Märchen und Legenden – sehr „Brother Grimm“ mäßig. Das war super, denn die Handlung des Buches hat nichts mit den Filmen zu tun, ist vollkommen anders und hat es doch geschafft so schöne Erinnerungen zu wecken.

Assoziationen einmal bei Seite gelassen muss auch hervorgehoben werden, dass alle Hauptcharaktere des Buches sehr gut ausgearbeitet sind und viel Potential für kommende Handlung bieten. Scarlett und Scott sind wie Yin und Yang, sehr gegensätzlich und einander ergänzend, in ihrer emotionalen Unbeholfenheit bisweilen aber auch wie gleiche Pole, die sich abstoßen. Hamish (mein Lieblingscharakter) ist immer wieder der Kitt zwischen den beiden und unterstützt sie in ihrer Entwicklung. Was ihn dabei so sympathisch macht, sind die Fehleinschätzungen, denen er unterliegt – er ist eben nicht perfekt.

Mit 480 Seiten ist das Buch doch recht umfangreich, aber gut strukturiert. Die Geschichte selbst ist problemlos nachvollziehbar und durch eine ganze Anzahl von kleinen, steuernden Twists immer wieder vielschichtig. Vieles ist anders als es den Anschein hat und wechselt mehrmals den Grundtenor des Ganzen.

Wie ich es bereits erwähnte, für mein Empfinden darf der Autor gerne noch ein paar mehr Abenteuer der Zwillinge zu Papier bringen. Mich würde es sehr freuen.

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Veröffentlicht am 30.07.2024

Schönes Worldbuilding

Silver Dust - Im Bann der Wasserdrachen
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Das schöne Cover bringt einen auf den Geschmack – ein Drache, ein Mädchen und dazu die wilde Welle, die die beiden wohl reiten. Das verspricht Abenteuer.
Und die Geschichte hat auch etwas davon. Silver ...

Das schöne Cover bringt einen auf den Geschmack – ein Drache, ein Mädchen und dazu die wilde Welle, die die beiden wohl reiten. Das verspricht Abenteuer.
Und die Geschichte hat auch etwas davon. Silver ist ein Mädchen mit großen Träumen, dass aus ihrer bisher vorherbestimmten Welt der Traditionen ausbrechen muss, will sie diese umsetzen. Und mit dem Drachen Hiyyan bildet sie ein bisweilen witziges Gespann.

Gefallen haben mir die kleineren Twists in der Handlung, so dass diese nicht immer vollständig vorhersehbar war. Das Gespann Silver und Brajon sorgte durch ihre ganz unterschiedlichen Charaktere für Unterhaltung und bietet auch Jungen einen Anreiz zum Lesen der Geschichte an.
Insgesamt jedoch, hätte das Buch straffer geschrieben sein können. Stellenweise lies es doch etwas zäh lesen. Deshalb denke ich, dass der Leserkreis wohl etwas eingeschränkter bleiben wird.

Im Englischen gibt es noch einen zweiten Band, der es aber anscheinend nicht in die deutsche Übersetzung geschafft hat.

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Veröffentlicht am 29.07.2024

Soll Kinder zum Start in eine spätere Selbständigkeit motivieren

Die Start-up Gang (Band 1) – Unser größtes Abenteuer – von der Idee zum Erfolg
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Wie bereits auf dem Covertext erwähnt raufen sich innerhalb einer Projektwoche vier ganz unterschiedliche Kinder, aus verschieden angelegten sozialen Milieus zu einer kreativen Gruppe zusammen und schaffen ...

Wie bereits auf dem Covertext erwähnt raufen sich innerhalb einer Projektwoche vier ganz unterschiedliche Kinder, aus verschieden angelegten sozialen Milieus zu einer kreativen Gruppe zusammen und schaffen es, unter Projektanleitung eine Geschäftsidee zu entwickeln.
Was die Kinder dabei lernen sind Zusammenarbeit, Austausch und zunehmend planvolles und zielstrebiges Handeln.
In dieser Hinsicht ist das Buch durchaus empfehlenswert. Denn sowohl die Grundhandlung als auch das schrittweise Vorgehen wie man von einem "Das finde ich toll." zu einem "Das habe ich umgesetzt." kommt, ist für Kinder gut verständlich geschrieben.
Was mir an der "vom Tellerwäscher zum Millionär" Geschichte jedoch weniger gut gefällt sind Darstellungen wie zum Beispiel Eltern, die einfach einmal das Geld haben, um ihren Kindern alles zu besorgen was sie an Equipment benötigen. Oder aber auch Fehler, die ja immer einmal bei einem Produktentwicklungsprozess entstehen, die dann aber sehr leicht glatt gezogen werden. Also einfach die zu glatte Erfolgsstory. Die Realität ist da schon härter.
Auch wenn das Buch selbstverständlich eine positive Entwicklung braucht, um Kinder überhaupt an das Grundthema heranzuführen und zu begeistern, zeigt es mir die Hindernisse und Mühen der Realität zu wenig.

Alles in allem ist "Die Start-up Gang" ein gutes Buch, dass man aus meiner Sicht auch ganz gut als Einstieg in eine Projektwoche an Schulen nutzen kann.

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Veröffentlicht am 28.07.2024

Sehr einfach geschrieben, aber irgendwie auch mehr als ein Pferdebuch

Moon - Tara und das Mondlichtpferd
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Nun mit Tara wir den jungen Leser/innen ein Mädchen vorgestellt, dass durchaus Probleme zu bewältigen hat, die auch in der Realität nur schwer zu bewältigen sind. Die Scheidung der Eltern, der Wegzug an ...

Nun mit Tara wir den jungen Leser/innen ein Mädchen vorgestellt, dass durchaus Probleme zu bewältigen hat, die auch in der Realität nur schwer zu bewältigen sind. Die Scheidung der Eltern, der Wegzug an einen neuen und für sie etwas "öden" Ort ohne die gewohnten Freunde und die innere Auseinandersetzung mit aus Loyalität zu anderen getroffenen Entscheidungen, die aber neuen Wünschen für das eigene Leben nun im Wege stehen.
Das hört sich zuerst einmal nach einer recht harten Geschichte an, wird aber durch Christin-Marie Below sehr soft, geradlinig und für mich zu glatt und konfliktfrei umgesetzt. In diese ganze Handlung des sich selbst Findens in einer neuen Lebensphase integriert die Autorin die leicht fantastische Geschichte zwischen dem Pferd Moon und Tara. Denn das Pferd hat Tara für eine besondere Mission auserwählt.

Auch wenn mir die Geschichte insgesamt zu seicht und konfliktlos ist, werden Mädchen mit einem Herz für Pferdegeschichten das Buch sehr wahrscheinlich gerne lesen. Da die sprachliche und inhaltliche Gestaltung jedoch auch nicht sehr komplex sind, denke ich dass bereits Kinder unterhalb der Altersempfehlung von 10 Jahren gut mit der Geschichte zurecht kommen werden.

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